„Schiff im Nebel“ , Teil 2
Der Himmel ist durchwachsen – teilweise Wolken verhangen. Doch blinzelt mir die morgendliche Sonne hin und wieder zu und muntert mich auf. Eine große lange Dünung läuft an. Keine Schaumkämme. Die große, weite See läuft sich gerade tot. Welcher Frachter hat da draußen wohl bis eben mit den Wellen gekämpft und erfreut sich nun am Abklingen des Sturmes. Viele Sporties sind noch nicht unterwegs – auf dem Wasser. Ich habe das Meer für mich alleine; Blickrichtung Süd – auf den Horizont!
Achtern, backbord auf der Poop unseres Bootes ist Ruhe. Meine Freundin schaut argwöhnisch auf die Großen Wellenberge und tiefen Täler…
Der Bug ist hoch erhoben. Ich muss im Zickzack fahren, sonst wird dat hier nix! Hin und wieder kracht es mal ordentlich – ein schlechtes Manöver; Blickrichtung Süd lenkt mich eben ab. Mein Gott ist das hier schön!
Wir haben alles an Bord für zwei Tage. Wird sind gezwungen, unabhängig zu sein. Wir sind nicht in Cavalaire sur mer, mit einem festen Liegeplatz versorgt oder der Möglichkeit, 24 Stunden zu Slippen und kurze bequeme Wege zum Flaschenfüllen. Wir sind in Portofino/St. Margharita/Rapallo – Transithäfen. Alles in direkt privater Hand. Jeder Steg gehört einem anderen. Eine Capitainerie gibt es nicht, auch keinen wirklichen Hafenmeister. Hier landen die gelangweilten Millionäre – Goldketten behangen, alt, dekandet. Nichts ist mehr frei. Millionenschwere Yachten müssen ankern und tendern, weil die Milliarden schweren Quadratboote – hoch wie Türme, die Plätze für sich beanspruchen. Wo werden wir diesmal unseren Dampfer nachts liegen haben? Gut, der Trick hat schon einmal geklappt – die Reedereiflagge umdrehen und als ägyptischer Yachttender einlaufen – seinerzeit unbewusst. Das Boot war zu der Zeit blitz-blank und die Tauchausrüstung unsichtbar unter Deck verstaut. Dazu die Freundin mit dem in Ägypten als Gag real angefertigten Sweatshirt mit unserem Bootsnamen + Wortlaut „Staff“. So hatten wir das Shirt für lau, denn wir brauchten rein gar nichts zu bezahlen.
„Ju`r wellkamm. Ist okeh!“ Hieß es seinerzeit auf die Frage: „Hau matsch for uann Neid?“
Der Typ ergänzte: „ Ferry neiß Tender! Ferry neiß! Bick Boot indse See, jeß? “
Diese dumme Sau; ich habe ein halbes Vermögen zusammengekratzt und gespart und Wasser und Brot und so. Und der macht mein riesiges Schlauchboot zum Tender; zum Rettungsboot; zum nutzlosen, rumhängenden, rumoxidierenden 2,5 PS Reservemotor – sprich Flautenschieber. Innerlich möchte ihn in den Schwitzkasten nehmen und einen Gumpen drehen – bis die Nase an der Spitze einen lächerlichen blauen Fleck aufweist. Aber was soll`s, wir machen das Spiel mit und es beginnt sogar für einen Augenblick Freude zu bereiten. Selbst ein Trinkgeld hat der Kuli trotz Hilfestellung beim Festmachen nicht bekommen. „Tender“ war eben ein sehr schlecht gewählter Begriff.
Aufgeflogen ist der Schwindel am frühen Morgen des nächsten Tages, als es zum Frühstück für mich Doseneintopf aus dem Taufland gab. Ich hatte einfach bock drauf. Der Mann hat uns mit seinem Hintern nicht einmal mehr angeschaut – nachdem er mich aus der Dose hat speisen sehen und ich ihm rülpsend mit vollgeschmeustertem grinsendem Mund ein: „Gohd-monning“ an die Birne warf. Dekadent kann auch anders sein, mein Lieber – waren meine Gedanken.
Und so haben wir eben auch diesmal wieder alles mit. 3mal 12er, 3mal 10er, eine D6 und 4mal 2 Liter Reinsauerstoff, 6 Regler, 2 Wings, 1 ADV-Jacket, 1 Trocki und 2 Halbtrockis, Hammer, Meißel, Säge, Hebesack, Sammelnetz, Eishaube, Wickelhaube, 2 Kowas, UW-Kamera, Seekarten, ausreichend Trinkwasser, feste Nahrung, Handtücher, 2 Koffer Werkzeug für Überwasser, Leinen ohne Ende, und so weiter und anderes vieles mehr…
Der Himmel ist durchwachsen – teilweise Wolken verhangen. Doch blinzelt mir die morgendliche Sonne hin und wieder zu und muntert mich auf. Eine große lange Dünung läuft an. Keine Schaumkämme. Die große, weite See läuft sich gerade tot. Welcher Frachter hat da draußen wohl bis eben mit den Wellen gekämpft und erfreut sich nun am Abklingen des Sturmes. Viele Sporties sind noch nicht unterwegs – auf dem Wasser. Ich habe das Meer für mich alleine; Blickrichtung Süd – auf den Horizont!
Achtern, backbord auf der Poop unseres Bootes ist Ruhe. Meine Freundin schaut argwöhnisch auf die Großen Wellenberge und tiefen Täler…
Der Bug ist hoch erhoben. Ich muss im Zickzack fahren, sonst wird dat hier nix! Hin und wieder kracht es mal ordentlich – ein schlechtes Manöver; Blickrichtung Süd lenkt mich eben ab. Mein Gott ist das hier schön!
Wir haben alles an Bord für zwei Tage. Wird sind gezwungen, unabhängig zu sein. Wir sind nicht in Cavalaire sur mer, mit einem festen Liegeplatz versorgt oder der Möglichkeit, 24 Stunden zu Slippen und kurze bequeme Wege zum Flaschenfüllen. Wir sind in Portofino/St. Margharita/Rapallo – Transithäfen. Alles in direkt privater Hand. Jeder Steg gehört einem anderen. Eine Capitainerie gibt es nicht, auch keinen wirklichen Hafenmeister. Hier landen die gelangweilten Millionäre – Goldketten behangen, alt, dekandet. Nichts ist mehr frei. Millionenschwere Yachten müssen ankern und tendern, weil die Milliarden schweren Quadratboote – hoch wie Türme, die Plätze für sich beanspruchen. Wo werden wir diesmal unseren Dampfer nachts liegen haben? Gut, der Trick hat schon einmal geklappt – die Reedereiflagge umdrehen und als ägyptischer Yachttender einlaufen – seinerzeit unbewusst. Das Boot war zu der Zeit blitz-blank und die Tauchausrüstung unsichtbar unter Deck verstaut. Dazu die Freundin mit dem in Ägypten als Gag real angefertigten Sweatshirt mit unserem Bootsnamen + Wortlaut „Staff“. So hatten wir das Shirt für lau, denn wir brauchten rein gar nichts zu bezahlen.
„Ju`r wellkamm. Ist okeh!“ Hieß es seinerzeit auf die Frage: „Hau matsch for uann Neid?“
Der Typ ergänzte: „ Ferry neiß Tender! Ferry neiß! Bick Boot indse See, jeß? “
Diese dumme Sau; ich habe ein halbes Vermögen zusammengekratzt und gespart und Wasser und Brot und so. Und der macht mein riesiges Schlauchboot zum Tender; zum Rettungsboot; zum nutzlosen, rumhängenden, rumoxidierenden 2,5 PS Reservemotor – sprich Flautenschieber. Innerlich möchte ihn in den Schwitzkasten nehmen und einen Gumpen drehen – bis die Nase an der Spitze einen lächerlichen blauen Fleck aufweist. Aber was soll`s, wir machen das Spiel mit und es beginnt sogar für einen Augenblick Freude zu bereiten. Selbst ein Trinkgeld hat der Kuli trotz Hilfestellung beim Festmachen nicht bekommen. „Tender“ war eben ein sehr schlecht gewählter Begriff.
Aufgeflogen ist der Schwindel am frühen Morgen des nächsten Tages, als es zum Frühstück für mich Doseneintopf aus dem Taufland gab. Ich hatte einfach bock drauf. Der Mann hat uns mit seinem Hintern nicht einmal mehr angeschaut – nachdem er mich aus der Dose hat speisen sehen und ich ihm rülpsend mit vollgeschmeustertem grinsendem Mund ein: „Gohd-monning“ an die Birne warf. Dekadent kann auch anders sein, mein Lieber – waren meine Gedanken.
Und so haben wir eben auch diesmal wieder alles mit. 3mal 12er, 3mal 10er, eine D6 und 4mal 2 Liter Reinsauerstoff, 6 Regler, 2 Wings, 1 ADV-Jacket, 1 Trocki und 2 Halbtrockis, Hammer, Meißel, Säge, Hebesack, Sammelnetz, Eishaube, Wickelhaube, 2 Kowas, UW-Kamera, Seekarten, ausreichend Trinkwasser, feste Nahrung, Handtücher, 2 Koffer Werkzeug für Überwasser, Leinen ohne Ende, und so weiter und anderes vieles mehr…
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