„Schiff im Nebel“
Teil 5 , letzter Teil
„Jetzt fahr doch erst einmal runter … man!“
„Das sagt sich so einfach … geht nicht. Oder zumindest nicht sofort!“ Erwidere ich. „Wenn ich mein dreißigstes Wrack gefunden habe, sehe ich die Sache sicher cooler. Aber das hier ist mein Erstes; mal unabhängig davon, ob ich hier wirklich der Erste dran bin oder nicht. Ich habe das hier recherchiert und nicht aus einem Buch oder dem Internet abgeschrieben.“
Meine Abtauchleine wird trotz meiner Aufregung gewissenhaft montiert. Ich verwende zum Verbinden der jeweils 30 Meter langen Taue nur den Seglerknoten namens Palstek. Die Schlaufen sind klein gehalten, sodass sie sich nicht in Wrackteile einhängen können.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Bleilot direkt antauchen werde wegen der beachtlichen Tiefe. Es kann durchrauschen und sich in deutlich tiefer 80 Meter auf den Grund legen. Daher beschließe ich die Abtauchleine nahezu straff zu gestalten. Ich stecke sie auf exakt 85 Meter. Und somit besteht bei der vorherrschenden, kaum merklichen Strömung die Möglichkeit, die Leine senkrecht bergen zu können –wenn alles glatt geht. Welle ist nicht und somit kann sich das Seil auch nicht wirklich und augenblicklich durchscheuern.
Meine Freundin kann sich nun für die Vorbereitungen begeistern. Angespannt blickt sie auf den Fishfinder und erledigt die Arbeit wie ein Profi. Ständig erhalte ich vervollständigte Informationen über die Wracklage, und sie verliert den Dampfer nicht aus den Augen. Eine Schnecke nach der andere wird von ihr gefahren und zum Abschluss noch ein Quadrat mit zusätzlich diagonalem Kurs. Das Wrack scheint auseinandergebrochen zu sein. Teilweise haben wir ein „Freibord“ von etwa 12 bis 13 Metern!
„Du willst hier wirklich runter?“ Fragt mich meine Freundin.
„Ja. Ich muss runter und das weißt du auch. Ich habe bewusst ein nicht so tiefes Wrack gewählt. Fünf Meter tiefer können viel sein. Es ist das flachste Wrack – bis auf eine Ausnahme – von den acht.“
„Und – was hast du da unten vor?“ Fragt sie besorgt weiter.
„Ich nehme zusätzlich eine Reinsauerstoffflasche mit. Ich lasse das Werkzeug oben. Ich will nur den Schiffstyp feststellen und weitest möglich den Zustand. Keine Penetration. Den Hebesack nehme ich mit, denn wenn ich die Glocke lose auf Deck liegen sehen sollte…“ dabei lache ich über beide Ohren „…und ich habe keinen Hebesack dabei, bekomme ich sicher auf Tiefe einen Anfall.“
„Und … und bleibst du lange?“
„Es wird schon über eine Stunde dauern, wenn ich bis zum Schiff vordringen sollte und alles glatt läuft. Sonst breche ich halt ab.“
„Oh man … pass bloß auf dich auf und komme gesund zurück! Ich habe eine Scheißangst!“
Sie ist mehr als nervös. Es werden noch wichtige Verhaltensweisen besprochen – so auch für einen eventuellen Notfall.
„Siehst du die Leuchtbombe rhythmisch und heftig Zappeln, brauche ich sicher Luft. Hier ist dein Jacket mit D6er fertiggerödelt. Lasse es einfach an einer Leine über mir runter. Bleibestückt ist es auch, sodass es schnell sinken kann. Alle anderen Flaschen sind aufgebraucht oder stark angeschlagen. Schraube noch eine neue 2 Liter Reinsauerstoffflasche an den Regler hier, damit ich im Notfall an Bord weiter atmen kann.“
Die Vorkehrungen und der eben aufgestellte Notfallplan können meine Freundin nur teilweise beruhigen, aber immerhin.
Teil 5 , letzter Teil
„Jetzt fahr doch erst einmal runter … man!“
„Das sagt sich so einfach … geht nicht. Oder zumindest nicht sofort!“ Erwidere ich. „Wenn ich mein dreißigstes Wrack gefunden habe, sehe ich die Sache sicher cooler. Aber das hier ist mein Erstes; mal unabhängig davon, ob ich hier wirklich der Erste dran bin oder nicht. Ich habe das hier recherchiert und nicht aus einem Buch oder dem Internet abgeschrieben.“
Meine Abtauchleine wird trotz meiner Aufregung gewissenhaft montiert. Ich verwende zum Verbinden der jeweils 30 Meter langen Taue nur den Seglerknoten namens Palstek. Die Schlaufen sind klein gehalten, sodass sie sich nicht in Wrackteile einhängen können.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Bleilot direkt antauchen werde wegen der beachtlichen Tiefe. Es kann durchrauschen und sich in deutlich tiefer 80 Meter auf den Grund legen. Daher beschließe ich die Abtauchleine nahezu straff zu gestalten. Ich stecke sie auf exakt 85 Meter. Und somit besteht bei der vorherrschenden, kaum merklichen Strömung die Möglichkeit, die Leine senkrecht bergen zu können –wenn alles glatt geht. Welle ist nicht und somit kann sich das Seil auch nicht wirklich und augenblicklich durchscheuern.
Meine Freundin kann sich nun für die Vorbereitungen begeistern. Angespannt blickt sie auf den Fishfinder und erledigt die Arbeit wie ein Profi. Ständig erhalte ich vervollständigte Informationen über die Wracklage, und sie verliert den Dampfer nicht aus den Augen. Eine Schnecke nach der andere wird von ihr gefahren und zum Abschluss noch ein Quadrat mit zusätzlich diagonalem Kurs. Das Wrack scheint auseinandergebrochen zu sein. Teilweise haben wir ein „Freibord“ von etwa 12 bis 13 Metern!
„Du willst hier wirklich runter?“ Fragt mich meine Freundin.
„Ja. Ich muss runter und das weißt du auch. Ich habe bewusst ein nicht so tiefes Wrack gewählt. Fünf Meter tiefer können viel sein. Es ist das flachste Wrack – bis auf eine Ausnahme – von den acht.“
„Und – was hast du da unten vor?“ Fragt sie besorgt weiter.
„Ich nehme zusätzlich eine Reinsauerstoffflasche mit. Ich lasse das Werkzeug oben. Ich will nur den Schiffstyp feststellen und weitest möglich den Zustand. Keine Penetration. Den Hebesack nehme ich mit, denn wenn ich die Glocke lose auf Deck liegen sehen sollte…“ dabei lache ich über beide Ohren „…und ich habe keinen Hebesack dabei, bekomme ich sicher auf Tiefe einen Anfall.“
„Und … und bleibst du lange?“
„Es wird schon über eine Stunde dauern, wenn ich bis zum Schiff vordringen sollte und alles glatt läuft. Sonst breche ich halt ab.“
„Oh man … pass bloß auf dich auf und komme gesund zurück! Ich habe eine Scheißangst!“
Sie ist mehr als nervös. Es werden noch wichtige Verhaltensweisen besprochen – so auch für einen eventuellen Notfall.
„Siehst du die Leuchtbombe rhythmisch und heftig Zappeln, brauche ich sicher Luft. Hier ist dein Jacket mit D6er fertiggerödelt. Lasse es einfach an einer Leine über mir runter. Bleibestückt ist es auch, sodass es schnell sinken kann. Alle anderen Flaschen sind aufgebraucht oder stark angeschlagen. Schraube noch eine neue 2 Liter Reinsauerstoffflasche an den Regler hier, damit ich im Notfall an Bord weiter atmen kann.“
Die Vorkehrungen und der eben aufgestellte Notfallplan können meine Freundin nur teilweise beruhigen, aber immerhin.
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