Gegen den Strom, Teil 3, Roman

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  • diverhans
    Ridderkreuzträger &
    Ritter


    • 03.11.2005
    • 443
    • BW

    #1

    Gegen den Strom, Teil 3, Roman

    Gegen den Strom

    Roman, Teil 3


    Gestern Abend – im Bettchen – haben wir beschlossen, heute nicht zu Tauchen. Wir stehen später auf, schauen uns noch einmal die gelungenen und nicht gelungenen Bilder auf dem Laptop an, dann gibt es ein ausgedehntes Frühstück. Nun noch schnell auf das Zimmer zurück und die Strandsachen holen – es ist schließlich Urlaub, wenn auch nur für einen Tag.
    Am Südstrand – rechter Hand ist die Surfschule – sind noch freie Liegen. Na ja, sagen wir; alle Liegen sind noch frei. In dieser unseren ersten Woche ist das Hotel nicht sonderlich belegt. Laut Statistik soll der Ansturm mit Weihnachten kommen, beziehungsweise zwischen Weihnachten und Neujahr. Dumm – für die anderen – wenn man auf Ferien angewiesen ist. Und so schicken wir den Boy los, Auflagen und Handtücher holen.
    Grundsätzlich ist mir die Gammelei am Strand schnell über und so beschließe ich einen Schwatz mit der Surftante. Sie spricht perfekt Deutsch, sieht Deutsch aus und kommt aus Deutschland. Viel zu tun gibt es für die Dame und ihren Partner momentan nicht, aber … sie haben scheinbar das einzige Motorrad – hier in der näheren Wüstenumgebung. Ich logge mich über ein Surfer-Smaltalk bei ihr ein, erfrage dies und das und suggeriere ein Interesse für einen Surf-Auffrischungslehrgang. 20 Euronen Ausleihgebühr für ein Kunststoffbrett mit Kunststoffsegel, einschließlich Shorty pro Stunde. Der Privat-Lehrgang ist deutlich teurer und der Lehrer männlich und unattraktiv. Doch aus taktischen Gründen überwinde ich meine brutal ehrliche Art und gebe ein „sicher demnächst“ kund. Dann komme ich zur (eigentlichen) Sache und frage nach dem Motorrad. Sie lehnt ab. Etwas später rutsche ich bereits auf den Knien, verspreche ihr die Ehe und eine kostenlose Mitarbeit 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und das zwölf Monate lang – wenn, ja wenn sie mir ihre Scheiß-Karre für einen halben Tag leiht. Zudem bin ich bereit, eine Kaution in Höhe von 1000 Euronen in Cash auf den Tisch zu packen. Doch sie verneint vehement und hinterfragt: „Was ist los? Bist du auf der Flucht vor deiner Frau?“
    „Nein, ich muss nur dringend zu dem etwa 50 km von hier entfernten gestrandeten Frachter.“
    „Ich kann dir das Motorrad nicht geben.“
    „Na klar kannst du … du willst bloß nicht.“ Erwidere ich vergnatzt.
    „So kann man es im Endeffekt auch nennen.“
    „Dann gehe ich eben wieder Tauchen und nicht Surfen. Ist eh nur `ne 125er. Ich komme schon anders dort hin, wirst ja sehen. Übrigens, dein Whisky wird warm.“ Wende ich mich nun ab und meiner lesenden Freundin nach einigen Schritten wieder zu.
    „Ich muss mir wat anneres einfallen lassen; die Schachtel rückt die Karre nich` raus! Mist!“

    Wir tätigen noch einen Spaziergang am Wasser bis zur Marina, dann ist auch – irgendwie – der Tag rum. Und gleich, genau um 18 Uhr, habe ich ein Meeting mit der Geschäftsleitung; ich habe(!) mir bereits etwas anderes einfallen lassen.

    „N`Abend. Ist die Frau Fuchs schon da?“
    „Sie möchten bitte einen Augenblick hier Platz nehmen, die Dame des Hauses kommt gleich, Sir.“ Antwortet mir der Ägypter hinter dem Tresen in der Empfangshalle.
    Und ein wenig später erscheint Frau Fuchs.
    Frau Fuchs ist hier die Managerin – im Angestelltenverhältnis. Eine Dame aus Deutschland und nun seit mehr als zehn Jahren in Ägypten sesshaft und beschäftigt.
    „Was kann ich denn für sie tun? Geht es um den Dieselgenerator … der ist aber schon seit 6 Wochen an einem anderen Standort. Stört sie der Arbeitslärm … es gibt zurzeit leider keinen; die Ägypter haben Feiertag(e). Also, was ist ihr Anliegen?“ Fragt mich die Dame mit einem
    ..man kann nicht alle Wracks dieser Welt betauchen, aber .. man kann`s versuchen!
  • diverhans
    Ridderkreuzträger &
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    • 03.11.2005
    • 443
    • BW

    #2
    verschmitzt freundlichen Lächeln und macht es sich auf der Couch bequem, schnippt mit dem Finger und ihr Kaffee wir augenblicklich gebracht.
    „Frau Fuchs, ich Bitte sie! Ich bin wohl gesonnen, vollends zufrieden, genieße diesen Aufenthalt – übrigens seit sieben Jahren Ägyptenreisen muss ich feststellen, das besten Hotel was ich je gesehen habe! Zudem Tauche ich hier und …“
    „Was, bitte, kann ich für sie tun?“ unterbricht sie mich immer noch lächelnd.
    „Ich brauche ein Auto, einen halben Tag lang und für maximal in der Summe 100 Kilometer.“ Sage ich frei heraus.
    „Ah-ja!“ Ihr grinsen ist ununterbrochen.
    „Da ist ein gestrandeter Frachter …“ Und so erzähle ich ihr mein Anliegen nun doch ausführlicher und sie hört sogar sichtlich interessiert zu.
    „Hmm … da wollte bisher noch keiner hin. Sonst höre ich schon die dollsten Dinge, aber sie toppen das Ganze. Ich werde sehen, was ich für sie tun kann.“ Entscheidet sie sich. Und so quackeln wir noch über alles Möglichen und sogar über ihren Werdegang. Und so muss ich diesmal eine Konversation beenden – sonst sind es immer die Anderen – denn eine gute Stunde ist vergangen in deren Hauptteil nur sie erzählte. Mein Magen knurrt – Halbpension – und das Buffet ist bereits eröffnet.
    Wir verabschieden uns freundlich.
    „Sie hören von mir.“
    „Ich verlasse mich ganz auf sie, verehrte Dame.“ Schließe ich beim sanften Handgeben auf Französischer Manier. Sie ist leicht entzückt…

    Beim Abendessen habe ich nun mal nicht eines meiner diverhans – T-Shirts an, sondern ein Tauchershirt aus Frankreich – konkret aus Marseille, mit entsprechenden Abbildungen von dort versunkenen Schiffen und dazugehörigen Schriftzügen auf Französisch.
    Der Franzose sitzt mit seiner Frau und einem anderen französischen Pärchen bereits an einem der Tische. Ich steuere auf ihn zu, schubse ihn leicht von schräg hinten kommend an, knie nieder und wende ihm den Rücken zu und stehe sogleich wieder auf. Freundliche Mensche – diese Franzosen – wenn man sie (mental) versteht, zwei bis drei Worte Französisch spricht und spontan einen gespielten Witz machen kann. Er und die anderen Drei freuen sich sichtlich über meine Verbundenheit mit ihrem Land. Ich werfe noch bezugslose Französische Worte in den Raum, alle Lachen; dann verabschiede ich mich in höflichster Form.

    Nach dem Abendessen sitzen Manne, seine liebe Frau Kati und wir beide noch recht illuster zusammen. Schnell stelle ich fest, dass Manne mein Bruder sein könnte; denn wir besitzen einen ähnlich schräg-schwarzen Humor. Wir vier freunden uns recht schnell an.

    Zimmer, Überwasserfotos überspielen, Schlafengehen.


    ***


    Mein Gott, es ist schon Freitag, der 21.Dezember und noch nichts passiert – bis auf den kleinen Schlepper eben. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Ich stelle mir gerade vor was wäre, wenn wir nur eine Woche gebucht hätten.
    Der heftige Wind hat heute leicht abgeflaut und soll auch – laut aushängendem Wetterbericht - nicht nennenswert auffrischen, wolkenlos.
    Etwas später frischt der Wind auf und der Tauchdampfer stampft durch die aufgewühlte See. „Sha`ab Clausio“ wird angefahren und endet mit lächerlichen 23,8 Metern Tauchtiefe.
    ..man kann nicht alle Wracks dieser Welt betauchen, aber .. man kann`s versuchen!

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    • diverhans
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      • 03.11.2005
      • 443
      • BW

      #3
      Doch diesmal hatte ich die Doppel 80 cuft auf dem Rücken. Denn irgendwann wird auch mein Tag kommen. Ich muss nun permanent vorbereitet sein!
      Natürlich ist meine Freundin von der nahezu intakten Korallen- und Fischwelt und dessen Reichtum begeistert. Doch ist es letztendlich nicht so, wie wir es uns ausgemalt haben. Allein ich für mich habe hier unten im Süden Ägyptens deutlich mehr erwartet.
      Es war ein Fischurlaub ausgemacht und den findet meine Freundin hier, es war nicht so tief ausgemacht und das beruhigt meine Freundin. Doch ich persönlich sehne mich nach Hurghada – Police-Station oder Abu Makadi.
      In der Oberflächenpause schnappe ich mir den „Kulett“ – so sein Name. Er begleitet die anderen als Guide, ist ein Blut junger gut aussehender Ägypter – nachdem er nun nicht mehr seinen Schnautzer trägt und trifft hier so an Bord die Entscheidungen. Der Inhalt meines Beiseitenehmens ist schnell dargelegt.
      „Sach mal kleiner süßer Schnuffi… „ und dabei umfasse ich freundschaftlich den einen Kopf kleineren Kulett an der Schulter und meine Hand wandert mit jedem weiteren meiner Worte in Richtung sein Hals, „ wollen wir nicht mal einen Tauchplatz für Männer anfahren? Ich meine nicht mehr heute, brauchst nicht gleich Umdisponiere. Ich lasse dir das bis genau morgen früh. Du bist so ein hübsches Kerlchen und ich bin mir sicher, dass alle Deutschen Frauen auf dich fliegen. Lassen wir`s doch einfach so.“ Beende ich mit einem festen Griff in seinen schlanken Nacken.
      „Ja-Tzör! Ich schaue mal, was sich machen lässt.“
      „Wasss genau hast du eben gesagt?“ Mein Griff wird etwas fester.
      „Geht klar Tzör, morgen früh, ganz sicher.“ Erwidert er mit leicht verzogenem Gesicht und grinst dabei.
      „Schön Kulett, sehr schön Kulett, bist ein seeehr guter Guide! Perfekto!“ Klopfe ich ihm - ebenfalls grinsend - freundschaftlich auf die Schulter und dabei forme ich die Finger zum internationalen Taucher-Okay und ziehe eben diese Fingerspitzen waagerecht von links nach rechts über meinen geschlossenen Mund und lege dann meinen Zeigefinger senkrecht auf die Lippen. Und runzele meine Stirn. Er nickt.
      Der zweite Tauchgang endet nach exakten 19,5 Metern und 61 Minuten. Als ich wieder an Bord bin und Kulett begegne, ziehe ich leicht meine linke Oberlippe an und knurre dabei hörbar. Kulett grinst schüchtern und sagt: „Morgen Tzör…!“
      Ich knurre noch einmal, dann lege ich mich an Oberdeck lang.

      Kurz vor dem Hafen Motorschaden. Im Sandgas und bei Ankerwerfen klar, laufen wir durch die sehr enge Hafeneinfahrt – rechts und links bis unters Wasser reichende Riffe – die einzige Zufahrt hier am Ort. Morgen soll schon um 8 Uhr Ortszeit Treff sein. Ob Kulett Wort halten wird?
      Die Muräne ist fototechnisch leider nicht gut gelungen. Enttäuscht klappt meine Freundin nach dem Überspielen abends auf dem Zimmer den Laptop zusammen und schläft augenblicklich ein; ich 5 Minuten später.
      ..man kann nicht alle Wracks dieser Welt betauchen, aber .. man kann`s versuchen!

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      • diverhans
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        • 03.11.2005
        • 443
        • BW

        #4
        ***


        Samstag,
        ein anderes Boot müssen wir heute nehmen – der gestrige Schaden ist erheblich.
        Beim Zusammenschrauben der Tauchausrüstung und bereits nach dem Ablegen bemerke ich, dass ich meine HT-Weste in der Garderobe der Basis habe hängen lassen. Es muss also ohne gehen. Kulett macht wie immer ein langes – deutlich zu langes - Briefing. In einer Ecke der Markerzeichentafel steht eine 45 geschrieben. Soll das hier etwa unter DroppOff verstanden werden. Ich meckere nicht gleich los, bin ich Gott sein Dank noch reichlich an Tagen hier; erst mal abwarten.

        Es gestaltet sich als traumhaft schöner Anmarschweg Unterwasser, zu dem vermeintlichen DroppOff, doch ist der Weg recht lang. Ich versuche meine Freundin auf etwa 10 Metern zu halten, doch sackt sie allmählich tiefer und ich folge ihr widerwillig. Schnell sind wir etwas tiefer 20 Meter und ich fürchte um meinen Tieftauchgang. Meine Navigation ist perfekt, ich habe den kürzesten Weg gewählt und nun sehe ich eine Kante. Wie tief wird sie wohl abfallen? Als wir sie erreichen, bin ich entäuscht – der Grund ist klar und deutlich zu sehen und liegt so wie Kulett es aufgemalt hat etwa bei 45 Metern. Ein freier Fall ist hier Kinderkram und so beschließen wir diesen Grund im Winkel von etwa 30° anzutauchen. Aber nach nur wenigen Minuten sehe ich eine zweite Kante! Aufgeregt wende ich mich um zu meiner Freundin, gebe ihr mein „Ägypten-Abtauchsignal“, warte die Antwort erst gar nicht ab und trete ordentlich in die Flossen. Jetzt oder nie! Viel Zeit ist bereits verstrichen und eine leichte Strömung hat den Luftvorrat nennenswert Schwinden lassen. Ich pegele mich auf 40 Meter ein um Reserven zu schaffen, dann bin ich an der Kante, stoppe und luge über sie hinweg – hier geht es wohl noch mal auf vielleicht 70 Metern runter. Ich blicke nach hinten, meine Freundin ist mir gefolgt; dann zischt der Schnellablass, die Arme sind leicht O-förmig in Vorhaltung und die Hände geschlossen. Meine Flossen treiben mich in Froschbeinschlag zusätzlich voran – ab dafür, in die die herrliche Tiefe!
        Heute ist mein Tag; keine Kopfschmerzen, wenig gegessen, sehr viel Wasser getrunken, früh zu Bett. Ich genieße den Sturzflug, denn wer weiß, ob ich ihn in diesem Urlaub hier noch einmal so haben werde…
        Der Regler zuppelt – mein Gott wie ich das vermisst habe! Die Maske vibriert vom vorbeiströmenden Wasser erregt und die Flossen geben immer noch entspannten Vortrieb. Viel zu schnell bin ich jetzt über dem Grund. Ich sehe aber in geringer Entfernung noch einen kleinen Knick. Sofort leichtes Anblasen und im spitzen Winkel darauf zu gesteuert! Verdammt! Hier geht es wirklich ab ins Nirwana! Eine Sandhalde, etwa 70° abwärts geneigt und kein Ende zu sehen; nur die blau-schwarze Tiefe. Meine Flossen treiben mich weiter voran, doch ist bereits sehr viel an Tauchzeit verstrichen und Luft verbraucht. Eine 100 werde ich nicht mehr schreiben können und ich beschließe auch keine 90 zu Schreiben – ich muss dem bisherigen Verlauf Rechnung tragen, auch wenn es heute ganz sicher „der Tag“ gewesen wäre. Und so pegele ich mich letzten Endes auf etwa 82 Metern ein. Nur kurz verweile ich hier, denn ich muss dringen zurück – die Freundin und mein Luftvorrat in Verbindung mit der Tauchzeit. Und so genieße ich Sekunde für Sekunde in dieser tiefen Stille. Ich habe keine Lampe mit dabei. Das macht aber nichts – es ist eh recht hell und ich empfinde diese farblose Welt auf Tiefe als mystisch und für meine Begriffe als genial. Ich halte die Luft an um der absoluten Ruhe zu frönen. Ich halte sie so lange wie möglich an, dann atme ich tief aus und normal weiter. Ich habe beinahe keinen in der Fratze, bin fast klar in der Birne. Ich möchte – wie so oft an diesen Stellen – einfach nur bleiben, mich nicht bewegen und einfach nur genießen und das Stunden lang. Doch meine Flossen schieben mich in die Senkrechte und beginnen elegant den Aufstieg einzuleiten. Ich gebe etwas mehr Gas, den diesen Drucksprung kann der Körper bei Pressluft als Atemgas verkraften. Nun nicht mehr unnötig Aufsättigen. Hier heißt es jetzt, raus aus der Tiefe. Ich lege für mich fest, den heutigen Tiefenstopp flacher anzusetzen, um schnell in Sichtweite zur Freundin zu kommen. Sie würde mich sonst nicht sehen können und in Anbetracht der verstrichenen Zeit sich sicher Sorgen machen.
        Auf etwa 45 Metern sehe ich meine Freundin und sie mich auch. Ich verweile hier für drei Minuten. Doch sie macht nun Kehrt und schwimmt die leicht geneigte Ebene höher. Dabei entdecke ich einen anderen, sich ebenfalls entfernenden Taucher. Auf 25 Metern habe ich sie wieder ein, denn es ging hier nahezu waagerecht – da konnte ich etwas Gas geben. Ab jetzt muss ich mich an meinen eben aufgestellten Deco-Plan halten – erste Stufe gleich 24 Meter.
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        • diverhans
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          • 03.11.2005
          • 443
          • BW

          #5
          Der Rückweg ist wie der Hinweg recht lang und so kann sie hinreichend Gebrauch von ihrer Kamera machen. Bildchen für Bildchen entsteht. Den 6 Meter Stopp kann ich ausführlich nutzen, es geht wieder durch den traumhaften Kanal – in dessen Mitte ein herrlicher Korallenfelsen steht der bis an die Wasseroberfläche reicht. Das Sonnenlicht lässt alles in den prächtigsten Farben erstrahlen und die Fische tanzen lustig umher.
          Kulett ist in unserer unmittelbaren Nähe, die anderen sind schon längst an Bord. Ich hänge nun auf 4,5 Metern an der vom Tauchboot abgelassenen Sicherheitsstoppleine und zeige meiner Freundin noch endlose Minuten an Decozeit an. Zur Sicherheit tauschen wir die Armtauchcomputer aus. Denn um von der Basis zu fliegen ist es noch reichlich zu früh. Kulett ist neutral tarriert in meine Nähe und trotz „SoloTauchverbot“ schicke ich recht frühzeitig meine Freundin an die Oberfläche. Kulett nickt auf diese Frage hin zustimmend ab. Ein büschen dem anderen seine Aufgabe zu respektieren gelingt sogar manchmal auch mir…
          Nach diesmal nur etwa 70 Minuten ist dieser Tauchgang zu Ende und meine Tanks auch…

          Kulett grinst nur lieb, oben an Bord. Und das drückt sich bei mir in völlige Zufriedenheit aus.
          Meine Freundin spricht mich an: „Als ich auf dich gewartet habe, war Kulett bei mir! Ich sage: K u l e t t war bei mir … verdammt! Ich habe deine Blasen nicht mehr gesehen. Und nun?“

          Fortsetzung folgt …


          (c) Rene Heese 2008


          Rechtlicher Hinweis:

          Die Begebenheiten sind frei erfunden. Die geschilderten Tauchgänge sind
          lebensgefährlich und nicht zur Nachahmung empfohlen! Die Tauchgänge haben in
          der Realität niemals so stattgefunden. Es wurden keine Gegenstände aus
          Wracks geborgen. Bevor sie Tauchen gehen,
          machen sie einen geeigneten Tauchkurs bei einer anerkannten
          Tauchsportorganisation. Tauchen sie niemals alleine, sondern nur mit
          kompetentem(n) Tauchpartner(n) und einer geeigneten, technisch einwandfreien
          Tauchausrüstung! Wracktauchen ist eine Spezialdisziplin des Tauchens.
          Tauchen sie nicht in Wracks hinein, wenn sie dafür nicht ausgebildet sind
          und / oder über einen ausreichenden Erfahrungsschatz verfügen! Tauchen sie
          nicht tiefer als von führenden und anerkannten Tauchsportorganisationen für
          sicher erklärt ist. Tragen sie zum Umweltschutz und zur Erhaltung einer
          intakten Unterwasserwelt bei, indem sie Unterwasser nichts berühren oder gar
          töten. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein
          zufällig.
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