Gegen den Strom, Teil 4, Roman

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • diverhans
    Ridderkreuzträger &
    Ritter


    • 03.11.2005
    • 443
    • BW

    #1

    Gegen den Strom, Teil 4, Roman

    Gegen den Strom

    Roman, Teil 4


    „Ach! Dann war es Kulett den ich in deiner Nähe gesehen habe. Erzähl mal!“
    „Ja …“ sagt meine Freundin, „ich habe mich nicht wirklich auf das Fotografieren konzentrieren können, nachdem du abgetaucht bis. Ich fing schnell an mir Sorgen zu machen, denn ich habe deine Luftblasen nicht mehr sehen können. Und dann kam irgendwann der Kulett auf mich zu geschwommen. Ich habe mich unter einer großen Tischkoralle versteckt, ihm den Rücken zu gedreht und angefangen zu Fotografieren, damit ich nicht von weitem schon die Frage nach meinem Tauchpartner beantworten muss. Was hätte ich denn sagen sollen? Er wurde dann langsamer als er bemerkte, dass ich bei der Arbeit war und dann kamst du wohl auch schon. Das gibt bestimmt noch Ärger!“
    „Wieso? Ich habe immer noch deinen Tauchcomputer am Arm. Soll er nur kommen. Und geht er – wie damals der übermotivierte Guide in Hughada – an meine Tauchkiste, jibbs eben uffe Mütze, so janz spontan. Aber … ich mache mir darum keine Gedanken.

    Ein Vogel – einem kleinen weißen Huhn sehr ähnlich - spaziert bei uns an Bord. Ist das Kulett, der vom Deco-Gott sträflichst verzaubert wurde? Es stellt sich heraus, dass dieser Vogel schon von Anbeginn der Reise mit an Bord ist. Ein blinder Passagier, der es sich nun frech im Salon bequem macht während wir Tauchen waren. Ihn heraus zu locken gelingt keinem. Einer der Taucher – ein Engländer mit einen typisch Engländischem Gesicht - bewaffnet sich mit einem großen Handtuch, fängt ihn und bringt ihn behutsam nach draußen. Dann sehe ich Kulett und bin beruhigt – verdient hätte er es nicht.

    Kulett macht die obligatorische Runde und befragt alle nach Tauchtiefe und Tauchzeit, dann steht er grinsend vor mir.
    Routiniert fragt er die Daten ab. Ich schalte meinen Arm-TC an – so dass er diese Aktion unmöglich übersehen kann und lese ab: „Genau 42 Meter Kulett. Sorry, ich bin wohl etwas durchgesackt. Sage es aber bitte keinem.“
    „Das ist nicht so schlimm … wenn einer mal und kurz bis auf 45 Meter taucht.“ Sagt er und schreitet mit immer noch dem gleichen Grinsen auf den Lippen von dannen.
    Meine Freundin ist noch etwas sauer auf mich, wegen tief und so; doch die Zeit heilt eben alle Wunden. Ich hatte meinen Spaß, es ist für mich immer wie ein Magnet – diese Tiefe. Nun ist es erstmal gut damit.
    Der zweite Tauchgang endet nach 13,7 Metern und 62 Minuten. Ich hatte auf Doppel 11,1er Nitrox umgebaut. Diese Sicherheitsvariante kostet mich zusätzlich 2mal drei Euro. Es war mir Wert, dachte ich doch an einige Meter tiefer.
    Nach diesem Tauchgang springe ich im Schlüpfer achtern von der Bordwand ins blaue Nass, hatte ich doch während des zweiten Tauchens meine Blase mehrfach ordentlich entleeren müssen. Kati sagt mir dazu als ich wieder an Bord klettere: „Hey, es gibt Taucher, die Schiffen in den Nassanzug und es gibt Taucher die Lügen.“ Bei mir breitet sich ein Lächeln aus und ich strecke in US-Manier den Zeigefinger als Bestätigung.
    Rückfahrt, der Vogel mustert nach dem Anlegen ab, Aufrödeln, Abendbrot und Schlafengehen.
    ..man kann nicht alle Wracks dieser Welt betauchen, aber .. man kann`s versuchen!
  • diverhans
    Ridderkreuzträger &
    Ritter


    • 03.11.2005
    • 443
    • BW

    #2
    ***

    Heute am Sonntag ist wieder um glatt 8 Uhr Treffen an der Deifstehschen angesagt. Es sind nur drei Leute gelistet; meine Freundin, ich und der Vogelfänger … und der Guide natürlich. 23,8 Meter und 65 Minuten am „Äl Boh-ey Geil-ey Kefir“.
    Ich halte nun Smaltalk mit Kulett; es brennt mir irgendwie unter den Nägeln:
    „Sag mal Schnuffi; was hältst du vom Tieftauchen?“
    „Nun ja …“ sagt er, „es ist hier nicht statthaft. Aber ich habe dich beobachtet: du liegst perfekt im Wasser, kannst dich umsichtig und sauber bewegen, rückst hier mit einer guten - professionellen Ausrüstung an, Tauchst ein Doppelpaket und hast hinreichend Tauchgänge auf deinem Konto und bist sicher Tiefen erfahren und wirst wissen was du tust. Unter diesen Umständen ist es okay. Ich selber würde so tief nicht tauchen.“
    Das ist nun mein Einsatz: „Was denkst du denn, wie tief ich gestern war?“
    „Hmm … an der Kante ist es 45 Meter tief, nach der anderen sind es noch mal etwa 30 Meter, dann der Knick – den du auch nicht ausgelassen hast; ich denke … in der Summe vielleicht 80 Meter.“
    „Woher willst du das wissen?“
    „Ich habe dich weitest möglich gesehen, etwa bis zum Knick. Warst dann aber recht zügig wieder zurück. Das war mir von Anfang an klar, dass du einer bist, der gegen den Strom schwimmt. Und das hat mich neugierig gemacht.“
    „Du Schlingel! Ich habe extra aufgepasst, dass es die anderen nicht mitbekommen.“
    „Das ist auch in Ordnung von dir, wenn – dann sollte es auch so sein. Schön, wenn du Spaß hattest, freut mich sehr. Pass auf dich auf, man!“ Und mit seinem typischen Grinsen schleicht er sich weg. „Hey, warte!“ rufe ich hinterher. Er bleibt stehen und wendet sich um. Ich gehe auf ihn zu, nehme seinen hübschen Kopf in meine Arme und boxe ihm leicht und freundschaftlich mit meinen Kopf an seinen: „Und du bleib so wie du bist, man! Immer abwägen und nicht Pauschalisieren. Schön!“ Danach rappen wir uns noch die Hände – das habe ich aus den Musikvideos der Neuzeit.

    An Bord ist bei jeder Ausfahrt ein Angestellter des Hotels. Er verwaltet die Getränke. Auch mit ihm snacke ich hin und wieder mal büschen. Und so erfahre ich, dass er Hotelmanagement studiert und momentan 200 Ägyptische Pfund im Monat bekommt. Sein Arbeitstag liegt momentan bei 10 bis 11 Stunden. Und da ich ihn auch abends im Hotel am Buffet sehe, glaube ich ihm das. Kulett liegt bei etwa 3000 Pfund als Divemaster.

    Wir bleiben an diesem Riff und ich wähle für den zweiten Tauchgang die entgegen gesetzte Richtung. Wir kommen auf Sage und Schreibe 35,7 Meter – mit TC in den Sand stecken.
    Ankunft im Hafen wie immer am späten Nachmittag. Es herrschen nun nennenswert weniger Wolken vor; ein Aufatmen für die Seele. Der Wind will nicht Nachlassen.

    „Ä-Hähähähä!“

    „Ah, da ist Miss No. Ich muss doch noch ein Paar Fragen loswerden.“
    „Reiß` dich bloß zusammen, man! Wir haben noch eine Woche hier!“ Warnt mich meine Freundin.
    „Hi Novonne!“
    „Hi Rene! Na, hattet ihr Spaß?“
    „Joa, ist okay.“ Antworte ich. Ihr Grinsen ist heute eher zurückhaltend.
    „Sag mal …“ frage ich, „warum habt ihr keine Flasche unter dem Boot auf sechs Metern hängen? Ihr seid so ziemlich der einzige Laden den ich kenne, der das nicht hat.“
    „Bei uns ist Austauchen mit mindestens 40 bar Pflicht! Und zudem gehen die Regler permanent kaputt, wenn die da so rumhängen. Und du weißt doch, keine Deco-Tauchgänge.“
    ..man kann nicht alle Wracks dieser Welt betauchen, aber .. man kann`s versuchen!

    Kommentar

    • diverhans
      Ridderkreuzträger &
      Ritter


      • 03.11.2005
      • 443
      • BW

      #3
      „Aha, alles klar, danke für`s Gespräch!“ Mir reicht die Antwort dahingehend, dass ich mit Miss „No“ kein weiteres ernsthaftes Gespräch mehr führen muss.
      „Noch eines, was ist mit der Turbo? Fahren wir die noch an?“ Frage ich nun doch noch.
      „Wenn der Wind nachlässt … vielleicht.“
      „Dankäää.“ Damit hat es sich endgültig erledigt. Auf die Dame brauche ich grundsätzlich nicht mehr zählen.
      Aufrödeln, Zimmer, Bilder laden und ansehen, dann brubbelt noch etwas die Glotze, Einschlafen.


      ***


      Der heilige Abend:
      Zur Feier des Tages ist mal wieder erst um 8.20 Uhr Ortszeit Treff. Heute kommt Cloudine als Guide mit. Gestern Abend hat sich Kulett von mir verabschiedet; er habe heute seinen freien Tag.
      Cloudine kommt aus dem schönen Land, welches früher recht ordentliche Kombifrachter gebaut hat – wie auch die Georg Büchner, ex. Charsville im Rostocker Stadthafen – eines von fünf Schiffen dieser Baureihe. Alleine darum mag ich sie schon. Sie ist sehr jung, recht hübsch und sehr quirlig. Am liebsten mag ich es, wenn sie Französisch spricht – in ihrer Muttersprache, doch artikuliert sie sich hauptsächlich in gutem Englisch. Was ich von ihr halten soll, weiß ich noch nicht; doch scheint sie einen Hang zur Professionalität zu haben.
      Ablegen, Rödeln; wir fahren zum Schlepper – Gott sei Dank.
      Heute ist nun sehr-sehr viel Wind und eine noch höhere Welle.

      Auf dem Weg zum Schlepper haben wir Unterwasser weniger Strömung und ich muss meine Kleine diesmal nicht in Schlepp nehmen. Wieder springe ich in den Maschinenraum und wieder kommt sie nicht mit hinein. Heute probiere ich die Penetrationen mit dem Doppelgerät um Unterschiede in derselben Räumlichkeit zu definieren und sie sind gravierend. Es gibt nun Regionen und Wege, die ich nicht mehr betauchen / beschreiten kann. Ein sehr gutes Training.
      Es wird ihrerseits über einhundert Mal auf den Auslöser gedrückt und ich bin zufrieden.
      In der Oberflächenpause schnappe ich mir zu einer Zigarette und zum Gespräch Cloudine. Ich erfahre, dass sie etwa 350 Tauchgänge hat, mit 16 Jahren ihre ersten Erfahrungen im Gerätetauchen sammelte und erst seit zwei Monaten hier am Ort ist. Sie möchte sich auf das Unterwasserfilmen (Video) spezialisieren und später auf den Malleriefen tätig sein. Ich mache sie darauf aufmerksam, dass sie diesbezüglich in beispielsweise Hurghada bei den vielen verschiedenen Tauchbasen besser aufgehoben sei, denn auf den Malleriefen könne sie an eine Reisegruppe – bei nur einer Basis pro Insel - nur eine einzige Video-CD verkaufen, denn die anderen interessierten Taucher werden sich untereinander Kopien anfertigen und diese kostengünstiger austauschen. In Hurghada könne ihr das bei täglichem Basenwechsel eher nicht passieren. Sie grinst verlegen und ich hatte Recht, dass sie über diesen Punkt noch nicht nachgedacht hatte.
      Wir verholen zu einem anderen Spot, der mir ein weiteres Wrack bescheren soll. Denn auch Cloudine hat mitbekommen, dass ein Freak an Bord ist.
      In ihrem Briefing grinst mich Cloudine verschmitzt an und wiederholt das Zauberwort mit fünf Buchstaben sehr breit:
      „Und hier ist dann das Wrack. Das W r a c k meine ich!“
      „Was für ein Wrack? Mädel … los … raus mit der Sprache!“
      ..man kann nicht alle Wracks dieser Welt betauchen, aber .. man kann`s versuchen!

      Kommentar

      • diverhans
        Ridderkreuzträger &
        Ritter


        • 03.11.2005
        • 443
        • BW

        #4
        „Nichts Dickes. Eine Segelyacht auf etwa 18 Metern, aber für dich sicher hübsch anzusehen. Schau, hier um die Ecke; nicht weit von unserem Ankerplatz. Das Boot soll in den 80ern aufgelaufen und gesunken sein.“ Schließt sie das Privatbriefing für mich ab. Dann wird wieder über diesen und jenen Fisch gesprochen und über andere mögliche Tierchen und Pflanzen. Einer fehlt nun und das ist der diverhans, den man jetzt beim Rödeln ein Deck tiefer sieht.
        „Hey, komm runner, Anziehen und ins Wasser! Bevor die Anneren rummulmen und nur noch Taucher statt ein Wrack auf den Fotos sind!“ Rufe ich meine Freundin an.
        Cloudin ist immer noch beim Briefing und die Anderen hören aufmerksam zu. Als wir beide ins Wasser springen sind jedoch die Anderen auch schon fertig – wir brauchen eben länger, mit Trocki und Fotogedöns der Freundin. Cloudine taucht mit Gay und der Frau vom Harald. Das Franzosenpärchen ist wie wir separat unterwegs. Das sind dann alle Beteiligten.
        Cloudine zischt mit Gay und der Frau vom Harald in Windeseile an uns vorbei und Gay – der Englisch aussehende Engländer hat sichtlich Mühe den beiden zu folgen. Uns geht es nicht anderes und so sind wir nicht erster am Wrack. Doch Gott sei Dank hält sich das Trio an meinem Objekt der Begierde nur kurz auf, dann brausen sie weiter. Na ja, als Guide muss die kleine Belgierin noch reichlich lernen, denn das(!) kann es sicher nicht sein…
        Schön, gar traumhaft liegt sie da – die einst stolze und an die 16 Meter lange Segelyacht. Leicht nach Steuerbord geneigt und teilweise gut bewachsen. Die Gelikotschicht ist vollständig abgelöst; der nackte GFK-Rumpf zeigt sich. Viel Edelstahl blitzt mir entgegen, doch der oder die Masten fehlen. Der Steuerstand ist im vorderen Teil des achteren Drittels angeordnet und die Konstruktion lässt auf einen kleinen Zweimaster schließen. Das Deck ist verrottet und die Spanten, Decksbalken wie auch der Kiel sind aus Stahl. Ich dringe über das löchrige Deck in das Innere vor und finde außer einer beschädigten Kloschüssel kaum noch etwas von dem Inventar vor. Viel Kleinkram liegt umher, so auch ein herrliches Unterarm dickes Knie aus reinem Messing – mit an den Enden jedoch eingearbeitete Plastikgewindestücken. Ich hebe es behutsam auf und erfreue mich daran. Es ist sehr schwer und würde sich gut in der Vitrine bei mir zu Hause machen – weil es eben so schön glänzt und aus einem Wrack ist. Doch lege ich es behutsam zurück.
        Ich finde beim Erforschen und Buddeln einen größeren Knochen. Es stellt sich mir die Frage, ob hier Leute „ernsthaft“ verunglückt sind oder ob die Crew nur gerade ein riesiges Schwein gefrühstückt hatte und eben darum abgelenkt und das stolze Schiff hat auflaufen lassen. Medizin hätte man studieren sollen.
        Ich kann mich nicht satt sehen an dem schönen Wrack und das bei diesem klaren Wasser. Meine Freundin ist noch beim Knipsen, ich derweilen bin schon wieder im Schiffsbauch verschwunden. Die vielen kleinen Glasfische lassen sich nicht stören, geschweige denn vertreiben; ich schwimme regelrecht durch den stehenden Schwarm hindurch und dieser versaut eher die Sicht mit seiner Anwesenheit als ich mit meinen Flossen. So ist der Beweis erbracht; es sind immer die Anderen!
        Als ich wieder heraustauche ist meine Freundin verschwunden und es sind auch keine Blasen von ihr zu sehen. Ich muss suchen und werde leicht nervös. Doch dann entdecke ich sie. Sie ist weiter – den anderen folgend – getaucht und widmet sich hinter einem Korallenblock wieder ihren Fischlein und Korallentierchen.
        Weiter geht es um das Korallenriff herum – beinahe 180°, und wir kürzen durch den Canyon quer durch die Mitte ab; ein Traum – auch für einen eher weniger Naturbegeisterten. Hier treffen wir das Trio mit dem sichtlich außer Atem geratenen Gay.

        Abends um 19 Uhr ist in der Empfangshalle ein Glühweinempfang. Der Lau-Wein ist einfach nur scheiße. Ich sehe Frau Fuchs und stürze auf meine Nummer eins zu!
        „Guten Abend Frau Fuchs. Schöne Weihnachten. Netter Empfang hier. Mein Gott Frau Fuchs, sie haben ja gar nichts zu Trinken, ich hole ihnen gleich `was!“
        ..man kann nicht alle Wracks dieser Welt betauchen, aber .. man kann`s versuchen!

        Kommentar

        • diverhans
          Ridderkreuzträger &
          Ritter


          • 03.11.2005
          • 443
          • BW

          #5
          „Bleiben sie hier … man! Ich habe zurzeit noch keinen positiven Bescheid bezüglich ihres Wagens. Möchten sie mir trotzdem etwas zu Trinken holen?“ Unterbricht sie mich lächelnd, während ich im Lau-Wein holen inbegriffen war.
          „Klar doch, gerne!“ Und schon bin ich mit einem Glas Lau-Wein zurück.
          „Der ist furchtbar, nicht wahr?“ Bemerkt sie nach Absetzen ihres Glases von den Lippen.
          „Ja, finde ich auch. Dennoch hoffe ich, dass sie mir den Wagen trotzdem besorgen. Der Rest hier ist aber wirklich klasse!“
          „Sie sollten in circa 30 Minuten die Buffeteröffnung nicht verpassen, die Jungs haben künstlerisch ordentlich was auf der Kirsche. Und so ein Buffet ist schnell ruiniert. Zudem sind heute Abend eine ganze Masse hungriger Neulinge angekommen.“
          „Danke für den liebenswürdigen Tipp verehrte Dame.“ Verabschiede ich mich.
          „Ihre Freundin lässt das Abendkleid wirklich bezaubernd aussehen!“ Wirft sie mir verbal noch hinterher, dann wendet sie sich einem anderen Gast zu.
          Manne und Kati kommen zu uns und Manne lappt natürlich gleich wieder so richtig rum und ich erfreue mich herzlich daran. Er sieht aus wie immer, nur hat er wegen des Anlasses seine zupfelige schwarze und oben offene Mütze nicht auf. Ich knudelle ihn ordentlich durch.
          Das Buffet ist optisch wirklich erste Sahne; Figuren aus Lebensmitteln und Früchten in allen Formen und Variationen. Ich traue mich kaum zu zugreifen. Doch die Italiener stürmen herein und das Gemansche fängt an. Ich hingegen zolle der kreativen Arbeit durch ein sichtbares aber nicht zu hörendes leichtes Händeklatschen Respekt und Anerkennung, und die Spalier stehenden in Weiß Gekleideten nicken freundlich lächelnd zurück.
          Zu Viert sitzen wir nun und ausnahmsweise zum Essen an einem Tisch. Leider bekomme ich eine Wimper in mein linkes Auge und so ist der gesellige Abend nur von recht kurzer Dauer.

          Im Bettchen beschließen wir, morgen am Dienstag dem ersten Weihnachtsfeiertag, eine Tauchpause einzulegen. Abgemeldet haben wir uns bereits vor dem Lau-Weinempfang bei Miss „No“, die versucht hat – sich ordentlich in Schale zu schmeißen. Es ist ihr in Teilen sogar gelungen.
          Ich beginne mir ernsthafte Sorgen um meinen gestrandeten Frachter, sowie um die meinerseits angedachten Tauchgänge an der „Turbo“ zu machen. Ich muss mir noch etwas einfallen lassen…


          Fortsetzung folgt …

          (c) Rene Heese 2008


          Rechtlicher Hinweis:

          Die Begebenheiten sind frei erfunden. Die geschilderten Tauchgänge sind
          lebensgefährlich und nicht zur Nachahmung empfohlen! Die Tauchgänge haben in
          der Realität niemals so stattgefunden. Es wurden keine Gegenstände aus
          Wracks geborgen. Bevor sie Tauchen gehen,
          machen sie einen geeigneten Tauchkurs bei einer anerkannten
          Tauchsportorganisation. Tauchen sie niemals alleine, sondern nur mit
          kompetentem(n) Tauchpartner(n) und einer geeigneten, technisch einwandfreien
          Tauchausrüstung! Wracktauchen ist eine Spezialdisziplin des Tauchens.
          Tauchen sie nicht in Wracks hinein, wenn sie dafür nicht ausgebildet sind
          und / oder über einen ausreichenden Erfahrungsschatz verfügen! Tauchen sie
          nicht tiefer als von führenden und anerkannten Tauchsportorganisationen für
          sicher erklärt ist. Tragen sie zum Umweltschutz und zur Erhaltung einer
          intakten Unterwasserwelt bei, indem sie Unterwasser nichts berühren oder gar
          töten. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein
          zufällig.
          ..man kann nicht alle Wracks dieser Welt betauchen, aber .. man kann`s versuchen!

          Kommentar

          Lädt...