Tip: Verschlüsselung von Datenträgern

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  • Hartmut
    Landesfürst


    • 09.03.2004
    • 835
    • Wernigerode

    #1

    Tip: Verschlüsselung von Datenträgern

    Im Laufe der Zeit sammeln sich viele private Dateien, z.B. Bilder, auf Datenträgern an. Mit Hilfe von einem Verschlüsselungsprogramm, welches ich hier vorstellen möchte, läßt sich wirkungsvoll und einfach unterbinden, dass die kleine Schwester oder "Big Brother" Zugriff darauf haben.

    "TrueCrypt" ist Freeware und liegt momentan in der Version 4.1 vor.
    Homepage: http://www.truecrypt.org
    Download: http://www.truecrypt.org/downloads.php
    Deutsche Sprachdatei: http://www.truecrypt.org/localizations.php
    Dokumentation (englisch): http://www.truecrypt.org/documentation.php
    Screenshots:http://www.truecrypt.org/screenshots.php


    TrueCrypt erzeugt zum einen verschlüsselte Containerdateien nahezu beliebiger Größe. Ruft man eine solche Datei unter Angabe des korrekten Passwortes in TrueCrypt auf (das wird "mounten" genannt), so erscheint im Explorer ein neues Laufwerk und man kann die schützenswerten Dateien dorthin kopieren. Nach dem Abmelden des Containers und Löschen der Originale ist nicht mehr erkennbar, was da gespeichert wurde (ok, Probleme wie "sicheres Löschen" und Datenshredder lasse ich hier mal außen vor). Wurde zuvor die Größe der Containerdatei mit Überlegung gewählt, so kann man damit den Platz auf einer CD oder DVD optimal ausnutzen. Man erhält sozusagen eine verschlüsselte CD oder DVD, auf die man nur noch über TrueCrypt und mit Kenntnis des Paßwortes zugreifen kann.

    Man kann den Namen der Containerdatei frei festlegen. Wer kommt so schnell darauf, dass sich unter z.B "Geburtstag_Oma_2002.avi" mit der Größe von 695 MByte auf CD ein Datenversteck befindet?

    Weiterhin kann TrueCrypt ganze Festplatten-Partitionen verschlüsseln, nicht jedoch die Bootpartition. Das funktioniert auch mit USB-Sticks und externen Festplatten. Achtung: Beim Einrichten einer verschlüsselten Partition gehen alle Daten darauf verloren. Man muß sie also zuvor zwischenspeichern und anschließend zurück kopieren. Verliert man einen so geschützten Datenträger, so bleiben die Dateien für Unbefugte unzugänglich.

    Wer's braucht: Im geschützten Bereich kann man einen weiteren, verborgenen Datenträger mit separatem Paßwort einrichten. Ist man dann vielleicht mal gezwungen, das Paßwort zu nennen, so hat man eine gute Chance, dass die Daten auf dem inneren, geheimen Bereich nicht entdeckt werden.

    TrueCrypt muß nicht zwingend installiert werden. Es kennt einen sogenannten "Traveller-Modus". Dabei kann man ein paar Dateien auf CD o.ä. mitnehmen und auf einem Rechner starten, auf dem dieses Programm nie zuvor installiert war. Dann lassen sich auch dort geschützte Container oder Laufwerke bearbeiten.

    Zum Verschlüsseln werden eine Reihe offen gelegter Algorithmen verwendet, die zur Zeit als sicher gelten. Das sind:

    AES 256 Bit Schlüssellänge
    Blowfish 448 Bit
    CAST5 alias CAST-128 128 Bit
    Serpent 256 Bit
    Triple-DES mit 3x 56 Bit
    Twofish 256 Bit

    Zur Erhöhung der Sicherheit kann man mehrere der Algorithmen nacheinander arbeiten lassen, z.B. erst AES, dann Twofish oder auch Serpent-Twofish-AES oder andere Kombinationen davon. TrueCrypt macht das völlig tranparent, so dass man von den komplizierten Abläufen nichts merkt.

    TrueCrypt ist OpenSource, das heißt, das der Quellcode für jedermann einsehbar ist (hier: http://www.truecrypt.org/documentation.php unter "Source Code"). Das hat Vorteile:
    - Es gibt keine "Backdoor", keinen separaten, geheimen Zugang für "Big Brother" oder den Hersteller.
    - Zahlreiche Leute mit Sachverstand suchen nach Fehlern (Bugs) und helfen mit, diese zu beseitigen. Dadurch gewinnt wieder die Sicherheit.

    Wer eine komplette Beschreibung der umfangreichen Möglichkeiten von TrueCrypt sucht, sei auf die englisch sprachige Dokumentation verwiesen (Link siehe oben). Meine Ausführungen hier sind in keiner Weise vollständig und sollen nur einen Eindruck vermitteln, was alles geht.

    TrueCrypt gibt es auch für Linux, so dass der Datenaustausch zwischen den Systemen funktionieren dürfte.

    Der Einsatz von Verschlüsselungssoftware wie TrueCrypt ist in Deutschland legal.


    Gruß, Hartmut
  • Hartmut
    Landesfürst


    • 09.03.2004
    • 835
    • Wernigerode

    #2
    Neue Version

    TrueCrypt gibt es inzwischen in Version 4.2. Es ist noch immer Freeware und kostenlos zu haben.

    Download für Windows und Linux:


    Deutsches Sprachpaket:
    TrueCrypt is free open-source disk encryption software for Windows, Mac OS X and Linux. In case an attacker forces you to reveal the password, TrueCrypt provides plausible deniability. In contrast to file encryption, data encryption performed by TrueCrypt is real-time (on-the-fly), automatic, transparent, needs very little memory, and does not involve temporary unencrypted files.



    Screenshot:





    Gruß, Hartmut

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    • linux_blAcky
      Heerführer


      • 10.09.2004
      • 4898
      • Köln / NRW
      • Bounty Hunter Tracker 1D

      #3
      hi..

      hast du erfahrungswerte, inwieweit die gecrypteten dateien ausführbar sind?
      ich meine damit, wenn etwas zb. in einem *.avi oder *.mp3 versteckt sein sollte - startet dann (bei unberechtigtem normalen) zugriff die zugeordnete anwendung, bzw. wie lange wird der schein aufrecht erhalten?


      mfg,

      blAcky

      ps: ich nutze wenn dann den altbewährten blowfish . ;-)
      Zuletzt geändert von linux_blAcky; 29.04.2006, 21:28.
      Twitter ist eine typische Erscheinung der Generation ADS & SMS. Für einen Brief zu faul, für einen kompletten Satz zu dumm und für korrekte Grammatik zu cool.

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      • Hartmut
        Landesfürst


        • 09.03.2004
        • 835
        • Wernigerode

        #4
        Wenn Du einen Container mit der Endung *.avi unter Windows anlegst, startet bei einem Doppelklick darauf natürlich der zugeordnete Player. Dieser kann mit den Daten nichts anfangen und gibt eine Fehlermeldung aus.

        Es gibt keinen festen Standard für Avi-Dateien, was sie für unseren Zweck gerade so geeignet macht. Somit begegnet man Fehlermeldungen auch bei "echten" Avi's, z.B. wenn ein Codec fehlt. Man kann auch mit einem Hex-Editor o.ä. nicht feststellen, ob es sich um ein Video handelt oder nicht. Deshalb sollte man vielleicht die evtl. ungebetenen "Großen Brüder" um Hilfe bitten, dass sie einem doch bitte zu einem funktionierenden Video verhelfen möchten

        Nach dem Mounten des Containers bzw. des gecrypteten Datenträgers verhält sich dieser als ganz normales Laufwerk. Du kannst Setup-Programme von dort starten, Bilder und Videos anschauen, und was auch immer. Nach dem Dismounten hast Du dann wieder nur ein (scheinbar) korruptes Video...

        Blowfish ist nur bis zu einer gewissen Dateigröße sinnvoll und wird, wenn der Container bzw. Datenträger größer sein soll, eventuell unsicher. Truecrypt weist jedenfalls auf diesen Sachverhalt hin, wenn man z.B. eine externe Festplatte von 300 GBytes als Ganzes crypten will. Der nächst schnellste Verschlüsselungs-Algorithmus war dann "Twofish" und wurde in Bezug auf die Größe des Datenträgers akzeptiert.


        Gruß, Hartmut

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        • linux_blAcky
          Heerführer


          • 10.09.2004
          • 4898
          • Köln / NRW
          • Bounty Hunter Tracker 1D

          #5
          hi..

          naja, da ich meine sensiblen daten auf einem novell server hinterlege komme ich mit dem blowfish noch gut zurecht. ;-) die gute alte netware kann ja (ungepatched) nur laufwerke bis zum dos limit erkennen. ;-o
          es gab aber auch mal ein tool unter windows, da konnte man daten unter einem real funktionierenden file verstecken, also zb. in einem abspielbaren *.mp3.


          mfg,

          blAcky
          Twitter ist eine typische Erscheinung der Generation ADS & SMS. Für einen Brief zu faul, für einen kompletten Satz zu dumm und für korrekte Grammatik zu cool.

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          • Hartmut
            Landesfürst


            • 09.03.2004
            • 835
            • Wernigerode

            #6
            Dafür kommt z.B. "Camouflage" (ebenfalls Freeware) in Frage. Damit kannst Du in einer Datei, z.B. einem Bild, eine andere Datei verstecken. Die Bilddatei behält trotzdem ihre Funktion und wird ganz normal angezeigt.

            TrueCrypt ermöglicht das massenhafte, verschlüsselte Speichern von Daten auf einem virtuellen Laufwerk, während Camouflage immer nur eine Datei in einer anderen versteckt.


            Gruß, Hartmut

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            • Hartmut
              Landesfürst


              • 09.03.2004
              • 835
              • Wernigerode

              #7
              Neue Version

              TrueCrypt 4.2a ist da. Hier ist die Liste der Änderungen:
              TrueCrypt is free open-source disk encryption software for Windows, Mac OS X and Linux. In case an attacker forces you to reveal the password, TrueCrypt provides plausible deniability. In contrast to file encryption, data encryption performed by TrueCrypt is real-time (on-the-fly), automatic, transparent, needs very little memory, and does not involve temporary unencrypted files.


              Insbesonders für Linux wurden deutliche Verbesserungen eingebaut. Unter Windows läuft das Programm bei mir seit Jahren ohne Probleme. Auch bei manchmal rauher Behandlung ist noch kein Datenverlust aufgetreten.


              Gruß, Hartmut

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              • tsa
                Geselle


                • 02.02.2004
                • 56
                • NRW

                #8
                Zitat von Hartmut
                Der Einsatz von Verschlüsselungssoftware wie TrueCrypt ist in Deutschland legal.
                Ja, aber: Was hilft's dir, wenn die Obrigkeit freundlich aber bestimmt die
                benoetigten Zugangsdaten anfordert bzw. bei Nichtherausgabe mit Beugehaft droht?

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                • Hartmut
                  Landesfürst


                  • 09.03.2004
                  • 835
                  • Wernigerode

                  #9
                  @ tsa: Generell soll man Verschlüsselungssoftware nicht zu kriminellen Zwecken einsetzen

                  Wenn Du so etwas befürchtest, kannst Du im geschützten Container einen versteckten Bereich einrichten. Dort hinein gehören die geheimsten Daten. Selbst wenn Du das Passwort verraten musst, ist nicht erkennbar, dass da noch mehr zu finden sein könnte. Natürlich solltest Du auch im äußeren Bereich ein paar nicht so wichtige Dateien platzieren.

                  Die größte Schwachstelle ist der Mensch. Wenn Du also durchblicken läßt, was Du für tolle Maßnahmen eingeleitet hast, damit die Ermittler nichts finden werden, hast Du verloren. Dann hilft auch keine Software weiter.

                  Zu TrueCrypt gehört ein englischprachiges Forum. Dort kannst Du vieles über dieses Thema nachlesen. Der Link: http://forums.truecrypt.org


                  Gruß, Hartmut

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                  • Hartmut
                    Landesfürst


                    • 09.03.2004
                    • 835
                    • Wernigerode

                    #10
                    TrueCrypt 4.2a und ältere Versionen sollen laut Hersteller nicht unter Windows Vista verwendet werden:

                    TrueCrypt is free open-source disk encryption software for Windows, Mac OS X and Linux. In case an attacker forces you to reveal the password, TrueCrypt provides plausible deniability. In contrast to file encryption, data encryption performed by TrueCrypt is real-time (on-the-fly), automatic, transparent, needs very little memory, and does not involve temporary unencrypted files.


                    Zitat von Vertex
                    From www.truecrypt.org/downloads.php:

                    "Important: Please do not run TrueCrypt 4.2a and earlier versions under Windows Vista (those versions were not designed to run on Windows Vista). A version for Windows Vista will be released shortly."

                    Gruß, Hartmut

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                    • Hartmut
                      Landesfürst


                      • 09.03.2004
                      • 835
                      • Wernigerode

                      #11
                      TrueCrypt 4.3 ist da!

                      Die von manchen lange erwartete neue Version ist nun kompatibel zu Vista 32- und 64 Bit (von Microsoft digital signiert). Es gibt zahlreiche Änderungen im Programm, siehe hier: History. Alles weitere, auch der Download, am besten über die Homepage.


                      Gruß, Hartmut

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                      • Hartmut
                        Landesfürst


                        • 09.03.2004
                        • 835
                        • Wernigerode

                        #12
                        Neue Version ist da: 4.3a

                        bringt im Wesentlichen Bugfixes. Nun kann auch wieder ein Stick oder Wechselfestplatte mittels der Windows-Funktion "Hardware sicher entfernen" getrennt werden.

                        Gruß, Hartmut

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                        • Hartmut
                          Landesfürst


                          • 09.03.2004
                          • 835
                          • Wernigerode

                          #13
                          Hier hat sich jemand die Mühe gemacht. eine ausführliche Klickanleitung für TrueCrypt zu erstellen:


                          Gruß, Hartmut

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                          • Hartmut
                            Landesfürst


                            • 09.03.2004
                            • 835
                            • Wernigerode

                            #14
                            Version 5.0a mit PBE

                            Die neue Version 5.0a ermöglicht auch die PreBoot-Verschlüsselung der Festplatte bzw. Partition, von der aus das Betriebssystem gestartet wird. Falls mehrere Systeme parallel vorhanden sein sollten (z.B. Windows und Linux), wird auch das unterstützt.

                            Natürlich kann auch die gesamte Festplatte mit allen Partitionen verschlüsselt werden, oder eben nur einzelne Partitionen davon. Daten auf so verschlüsselten Notebooks sind gegen Diebstahl sicher, selbst wenn die Hardware abhanden kommt, auf welche Weise auch immer

                            Das Freeware-Programm funktioniert bei mir problemlos und robust unter Vista und macht den Einsatz teurer Spezialsoftware zur PreBoot-Verschlüsselung überflüssig.

                            Gruß, Hartmut

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                            • holeman
                              Ratsherr


                              • 17.09.2007
                              • 222
                              • Köln

                              #15
                              so weit wie ich informirt bin (korrigiert mich bitte wen ich falsch liegen sollte)
                              Kann einen niemand dazu zwingen sein passwort zu verraten egal ob polizei oder richter.
                              das hat mir zumindest mal ein anwalt gesagt und ich habe es auch noch mal in einem online vid über hausdurchsuchungen gehört
                              hir der link es sind 7teile die sich aber auf jedenfall lohnen:
                              lieber stehend sterben als knieend leben

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