SPIEGEL ONLINE - 01. Dezember 2005, 11:41
URL: http://www.spiegel.de/netzwelt/techn...387843,00.html
Microsoft warnt
Trojaner nutzt Lücke im Internet Explorer
Eine neu entdeckte Sicherheitslücke im Microsoft-Browser MSIE gefährdet die Rechner schon durch reines "Surfen". Microsoft warnt vor der Gefahr, bietet aber bislang kein Sicherheitsupdate an.
Anfang November tauchten im Internet erste Hinweise auf die Lücke im Internet Explorer auf. In einem Forum wurde Code gepostet, der vorführte, wie das Loch als Proof-of-Concept ausgenutzt werden könnte. Über eine entsprechend präparierte Website kann demnach ein Trojaner in ein System eingeschmuggelt werden, ohne dass der Benutzer dies mitbekommt.
Die Lücke im Internet Explorer ist schon seit Mai bekannt, galt jedoch bislang als relativ harmlos, weil sie lediglich dazu führen konnte, dass der Browser geschlossen wurde. Doch offenbar kann sie auch schlimmere Folgen haben: Wie Microsoft in seinen Sicherheitshinweisen berichtet, können Angreifer mithilfe eines Trojaners die gleichen Benutzerrechte erlangen wie der Surfer. Weil viele Windows-Anwender sich mit vollen Administrator-Rechten anmelden, bedeutet das, dass Angreifer volle Zugriffsrechte auf das angegriffene System haben.
Betroffen sind alle Versionen des Internet Explorer bei Microsoft Windows 98, Windows 98 SE, Windows ME, Windows 2000 Service Pack 4 und Windows XP Service Pack 1 und 2. Derzeit untersuche man noch das Ausmaß der Sicherheitslücke, teilte Microsoft mit. Nach Abschluss der Untersuchung werde die Lücke entweder im Rahmen des monatlichen Sicherheitsupdates oder mit einem Patch außer der Reihe behoben.
Microsoft empfiehlt seinen Kunden, das eigene System mit der Microsoft-eigenen Antiviren-Software zu scannen. Sie könne den Trojaner, der die Lücke ausnutze und künftige Versionen davon, erkennen und entfernen. Vorsicht sei geboten bei Links in E-Mails, die möglicherweise zu mit Schadcode präparierten Seiten führen könnten.
Verärgert reagierte man bei Microsoft darüber, dass die Lücke "verantwortungslos offen gelegt" wurde, wie es in den Sicherheitshinweisen heißt. Dadurch seien Computer einem Risiko ausgesetzt worden. Entdeckte Sicherheitslücken sollten immer zuerst dem Hersteller der Software gemeldet werden.
© SPIEGEL ONLINE 2005
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Microsoft warnt
Trojaner nutzt Lücke im Internet Explorer
Eine neu entdeckte Sicherheitslücke im Microsoft-Browser MSIE gefährdet die Rechner schon durch reines "Surfen". Microsoft warnt vor der Gefahr, bietet aber bislang kein Sicherheitsupdate an.
Anfang November tauchten im Internet erste Hinweise auf die Lücke im Internet Explorer auf. In einem Forum wurde Code gepostet, der vorführte, wie das Loch als Proof-of-Concept ausgenutzt werden könnte. Über eine entsprechend präparierte Website kann demnach ein Trojaner in ein System eingeschmuggelt werden, ohne dass der Benutzer dies mitbekommt.
Die Lücke im Internet Explorer ist schon seit Mai bekannt, galt jedoch bislang als relativ harmlos, weil sie lediglich dazu führen konnte, dass der Browser geschlossen wurde. Doch offenbar kann sie auch schlimmere Folgen haben: Wie Microsoft in seinen Sicherheitshinweisen berichtet, können Angreifer mithilfe eines Trojaners die gleichen Benutzerrechte erlangen wie der Surfer. Weil viele Windows-Anwender sich mit vollen Administrator-Rechten anmelden, bedeutet das, dass Angreifer volle Zugriffsrechte auf das angegriffene System haben.
Betroffen sind alle Versionen des Internet Explorer bei Microsoft Windows 98, Windows 98 SE, Windows ME, Windows 2000 Service Pack 4 und Windows XP Service Pack 1 und 2. Derzeit untersuche man noch das Ausmaß der Sicherheitslücke, teilte Microsoft mit. Nach Abschluss der Untersuchung werde die Lücke entweder im Rahmen des monatlichen Sicherheitsupdates oder mit einem Patch außer der Reihe behoben.
Microsoft empfiehlt seinen Kunden, das eigene System mit der Microsoft-eigenen Antiviren-Software zu scannen. Sie könne den Trojaner, der die Lücke ausnutze und künftige Versionen davon, erkennen und entfernen. Vorsicht sei geboten bei Links in E-Mails, die möglicherweise zu mit Schadcode präparierten Seiten führen könnten.
Verärgert reagierte man bei Microsoft darüber, dass die Lücke "verantwortungslos offen gelegt" wurde, wie es in den Sicherheitshinweisen heißt. Dadurch seien Computer einem Risiko ausgesetzt worden. Entdeckte Sicherheitslücken sollten immer zuerst dem Hersteller der Software gemeldet werden.
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