Der Vista RG750 – Ein Testbericht
Beim herumstöbern im Internet stieß ich Ende des Jahres 2009 auf einen Detektor der trotz seines eher klobigen Aussehens auf Grund des nahezu durchwegs länderübergreifenden positiven Feedbacks mein Interesse weckte.
Da ich ein Herz für Exoten besitze, vertiefte ich mich in sämtliche vorhandenen Berichte, Videos, Test und hatte Anfang 2010 meinen persönlichen Vista RG750 zu Hause.
Nachdem ich nun über 7 Monate mit diesem Detektor unterwegs war, möchte ich meine Erfahrungen mit dem Vista mit euch teilen.
Der Vista arbeitet mit einer Frequenz von 8,6 kHz und ist ein Motion-Einton-Detektor. Er besitzt eine 11“ große DD-Spule und bringt es auf ein Gewicht von ca.1,4kg.
Das Gestänge ist 3-teillig zerlegbar und die Verbindungen jeweils wie bei bekannten Herstellern mit Pin und Schraubklemme gesichert.
Das Spulenkabel besitzt unten einen Knickschutz und kann an der Elektronikbox mittels Metallschraube an- und abgeschraubt werden. Das Spulenkabel hat eine „gute“ Dicke und wirkt weder zu steif noch zu weich.
Fangen wir doch zunähst mal mit dem weniger erfreulichen, der Verarbeitung an und mit Tipps wie man manche Schwächen beheben kann. Es gibt hier allerdings auch durchaus positive Aspekte.
Die Verarbeitung:
Der Detektor an sich ist Robust gebaut, allerdings gibt’s es folgende Kleinigkeiten die mich stören/störten:
- Das untere Gestängeteil ist aus zu weichem Kunststoff gefertigt, dadurch lässt sich das untere Gestänge nicht optimal arretieren. (Abhilfe schafft hier das Einbringen eines etwas härteren Rohres in das Gestängeunterteil).
- Das orange Mittelstück des Gestänges wird nicht von der Firma Deep Tech selbst hergestellt, sondern von Fisher bezogen. Im Gegensatz dazu, wird das Gestängeunterteil bei Deep Tech selber gefertigt. Das Problem liegt nun aber darin, dass der von Deep Tech gefertigte Arretier-Pin nicht zu 100 Prozent passgenau zu dem Loch in dem Fischergestänge ist. Hier ist einfach zu viel Spiel. Je weiter das Untergestänge ausgezogen wird, desto mehr fällt dieser Effekt auf. Da die Schraubklemme, wie oben beschrieben, auf Grund des zu weichen Gestängeunterteils ebenfalls nicht optimal arretiert, hilft hier nur eine Selfmade-Lösung wie oben beschrieben.
- Das Batteriefach welches mit 4 x 1,5V Batterien befüllt wird, ist unterhalb des Gestängeendes angebracht, was soweit auch ganz in Ordnung ist. Allerdings ist bei meinem Modell dieses Fach nur mittels eines Kreuzschraubenziehers/ 4 Kreuzschrauben zu öffnen. Zwei Schrauben üben inzwischen keine Haltefunktion mehr aus, bis die anderen beiden sich verabschieden ist nur noch eine Frage der Zeit. Hier muss man dann einfach mit etwas dickeren Schrauben nachrüsten. Auch sammelt sich in den Löchern natürlich leicht Dreck an und verstopft diese. Auch wenn ich stets mit einem Multitool bewaffnet bin, halte ich dies nicht für eine gute Lösung.
Der Hersteller hat aber inzwischen glücklicherweise auf diesen Mangel reagiert und sich ein andere Lösung einfallen lassen. Die neuen Modelle haben einen Schiebeverschluss.
- Auch wenn die Spule recht robust scheint und ich nach 7 Monaten auf Stock und Stein keinerlei schlimmere Beschädigungen feststellen kann, wäre mir ein Spulenschutz doch sehr lieb. Leider gibt es für den Vista keinen Spulenschutz…auch hier ist Tool-Time gefragt wenn man optimalen Schutz für die Spule möchte…Ersatzspulen sind im übrigen sehr günstig.
- Den Winkel des Handgriffes, sowie den etwas längeren Schaumstoffschutz empfinde ich als angenehm. Auch nach längerer Suche machten sich hier keine unangenehmen Aspekte bemerkbar. Leider wurde bei den neuen Modellen der Schaumstoffgriff verkürzt. Mir persönlich gefiel die ältere Lösung besser, aber Geschmäcker sind da unterschiedlich.
Den Armcup am Ende des Gestänges sollte man sich, sofern man gelegentlich auch mal mit kurzen Ärmeln sucht, mit einem Schaustoffpad auskleben. Da der Armcup aus 2 recht weichen Teilen besteht, klemmt man sich sonst in der Lücke zwischen den beiden Teilen die Haut/Haare ein.
Felderfahrung:
Der Detektor ist sehr schnell und sehr leicht eingestellt.
Der Bodenabgleich funktioniert unkompliziert und schnell, absolut einsteigerfreundlich. Den Ground aus der linken Nullstellung bei pumpender Detektorbewegung einfach soweit im Uhrzeigersinn drehen bis es keine Störsignale mehr gibt.
Der Sens wird einfach so weit aufgedreht bis der Detektor immer noch stabil läuft.
Der Disc ist vor allem im Eisenbereich sehr fein einstellbar. Man kann tatsächlich im Eisenbereich sehr fein separieren was angezeigt werden soll und was nicht.
Bei Einstellung 9-10 werden kleine Nägel ausgeblendet.
Was sehr schön ist, ist das der Detektor auch in unmittelbarer Nähe von Hochspannungsleitungen und sogar direkt darunter sehr gut arbeitet. Direkt drunter muss lediglich der Disc etwas zurückgesetzt werden. Bahnleitungen mag er hingegen gar nicht und man sollte einen ordentlichen Abstand zu ihnen halten.
Die Signalwiedergabe empfinde ich als angenehm in Tonhöhe und Art. Man lernt schnell die verschiedenen Nuancen dieses Einton-Detektors wahrzunehmen und zu deuten. Die Gut-Signale kommen mit einem kräftigen, hellen Ton, während die Schlecht-Signale knackend und abgehackt sind.
Lautstärkeregelbare Kopfhörer sind absolute Pflicht, da der Detektor eine unglaublich laute Tonausgabe hat. Sucher die ohne Kopfhörer suchen, sollten den Lautsprecher, der im übrigen (spritz)wasserdicht ist, mit Tape überkleben.
Auf Äckern mit „normaler“ bis geringer Vermüllung läuft der Detektor prima. Die Tiefenleistung auf Objekte ab ca. 10 Pfennig Kaiserreich ist wirklich hervorragend. Seine volle Tiefenleistung zeigt der Detektor jedoch mit zunehmender Objektgröße.
Ich wüsste in dieser Preisklasse keinen Detektor der diese Tiefenleistung erreicht. Selbst viele teurere Detektoren werden in Hinblick auf Tiefenleistung im Vergleich zum Vista in die Röhre schauen.
Um die Tiefenleistung auf Militaria zu testen, vergrub ich einen Helm und ein Fallschirmschloss in sandigem Boden, wie er z.B. am Niederrhein oft vorkommt. Den Helm ortete der Vista im Disc-Modus noch mit einem guten Signal in einem nahezu hüfttiefen Loch; wer jemals so tief ein Loch auf- und zugebuddelt hat, wird mir nachsehen, dass ich keine Lust hatte ihn nochmals noch tiefer zu verbuddeln. Das Fallschirmschloss ortete er immer noch mit einem guten Signal auf nahezu voller Armtiefe. Besteht auf Grund geringer Vermüllung die Möglichkeit im Allmetall-Modus zu laufen, so ergibt sich nochmals ein deutlicher Tiefenzuwachs.
Die Recovery Speed ist ordentlich und auf normalen Äckern absolut ausreichend. Der Recovery Speed Test von Norfolk Wolf, den ich mit dem Detektor durchführte, ergab ein Ergebnis vergleichbar mit F75 / Garrett2500. Ausgeblendet wird lediglich ein kleiner Nagel, als Gutfund nahm ich eine kleine Silbermünze.
Seine Grenzen zeigte dem Detektor jedoch meine mittelalterliche Siedlungsstelle und mein römisches Reiterlager auf. Die hier vorhandene Verschrottung ist so hoch, dass der Detektor trotz höher gedrehtem Disc einfach nicht mit der Fülle an Objekten zurecht kommt. Die Eisensignale schlagen zu oft zu stark durch, der Detektor läuft hier extrem unruhig und ist somit nicht wirklich adäquat einzustellen. Einzige Abhilfe würde hier wohl nur eine kleinere Spule schaffen, die es jedoch für den Vista nicht gibt/ geben wird.
Um eine Überleitung zum Sweep Speed zu finden, möchte ich das Anzeigeverhalten ansprechen. Der Vista bringt die beste Leistung bei mittlerer Schwenkgeschwindigkeit. Damit meine ich eine Geschwindigkeit die zwar deutlich unter der eines GMP, GMII oder der der Tesoro Geräte liegt, jedoch immer noch als angenehm beschrieben werden kann (also schneller als z.B. Minelab Advantage). Der Disc arbeitet bei normaler Schwenkgeschwindigkeit im übrigen auch auf tiefer liegende Objekte recht gut.
Die Batterien (ich benutze die von Lidl) halten in etwa 22 Stunden. Ist die Batterieleistung nicht mehr ausreichend, so fängt am Vista ein rotes Licht an zu blinken, ferner gibt der Detektor ein sehr eindeutiges Warnsignal von sich…
Als kleinen Tipp möchte ich noch hinzufügen, dass man gut auf die Verschraubung des oberen Spulensteckers mit dem Gehäuse achten sollte. Schön stramm und vor allem nicht verkantet anschrauben, da es sonst zu Fehlsingnalen beim schwenken kommt.
Fazit:
Auch ich reihe mich nun zu den weitestgehend positiven Berichten über diesen bulgarischen Exoten ein. Nachdem mich die Leistung des Detektors im Hinblick auf seinen Preis durchaus überzeugt haben, hoffe ich, dass ich durch meinen Bericht auch bei euch die Vorurteile gegenüber dem Vista verringern konnte. In England ist dieser Detektor bereits ein nicht mehr ganz so geheimer Geheimtipp, wie mir mein englischer Suchkollege mitteilte.
Primär würde ich diesen Detektor dem Militariasucher empfehlen.
Ich bin über zwei Jahre mit einem GmaxxII unterwegs gewesen und wage zu behaupten, dass die Tiefenleistungen der beiden absolut vergleichbar sind (wenngleich natürlich die Verarbeitung und Recovery Speed eines Vista nicht vergleichbar ist mit der eines XP, aber bitte hier den Preisunterschied beachten).
Aber auch zur normalen Ackersuche ist der Detektor geeignet, wobei ihm natürlich durch die Frequenz von 8,6 kHz und durch die große DD-Spule in der Kleinstteilempfindlichkeit Grenzen gesetzt sind. Wer gezielt Eisenobjekte verschiedener Größe suchen möchte, wird mit dem im Eisenbereich fein einzustellenden Disc des Vista ebenfalls zufrieden sein.
Als reine Münzsuchmaschine ist er sicherlich den Tesoro-Geräten oder dem GMP nicht vorzuziehen. Auch zur Suche auf Siedlungsstellen und stark verschrotteten Äckern würde ich andere Detektoren vorziehen.
Wer jedoch einen guten und günstigen Allrounder für wenig Geld sucht, der kann beim Vista RG750 bedenkenlos zugreifen.
Die Preisspanne des Gerätes beim Generalimporteur liegt um die 360 Euro. Einfach den aktuellen Preis erfragen, da die Angabe auf der Homepage zum Vista nur ein Richtpreis ist. Wer mit der mäßigen Verarbeitung des Gestänges und jeglichen Fehlens von Zubehör, wie Spulenschutz oder Schmutzschutz für Elektronikbox, leben kann, wird im Vista RG750 einen leistungsfähigen Detektor finden.
Anlagen:
Bild 1 – Detektor im Außeneinsatz
Bild 2 – Das Bedienfeld
Bild 3 – Ein Fundspektrum mit dem Vista
Beim herumstöbern im Internet stieß ich Ende des Jahres 2009 auf einen Detektor der trotz seines eher klobigen Aussehens auf Grund des nahezu durchwegs länderübergreifenden positiven Feedbacks mein Interesse weckte.
Da ich ein Herz für Exoten besitze, vertiefte ich mich in sämtliche vorhandenen Berichte, Videos, Test und hatte Anfang 2010 meinen persönlichen Vista RG750 zu Hause.
Nachdem ich nun über 7 Monate mit diesem Detektor unterwegs war, möchte ich meine Erfahrungen mit dem Vista mit euch teilen.
Der Vista arbeitet mit einer Frequenz von 8,6 kHz und ist ein Motion-Einton-Detektor. Er besitzt eine 11“ große DD-Spule und bringt es auf ein Gewicht von ca.1,4kg.
Das Gestänge ist 3-teillig zerlegbar und die Verbindungen jeweils wie bei bekannten Herstellern mit Pin und Schraubklemme gesichert.
Das Spulenkabel besitzt unten einen Knickschutz und kann an der Elektronikbox mittels Metallschraube an- und abgeschraubt werden. Das Spulenkabel hat eine „gute“ Dicke und wirkt weder zu steif noch zu weich.
Fangen wir doch zunähst mal mit dem weniger erfreulichen, der Verarbeitung an und mit Tipps wie man manche Schwächen beheben kann. Es gibt hier allerdings auch durchaus positive Aspekte.
Die Verarbeitung:
Der Detektor an sich ist Robust gebaut, allerdings gibt’s es folgende Kleinigkeiten die mich stören/störten:
- Das untere Gestängeteil ist aus zu weichem Kunststoff gefertigt, dadurch lässt sich das untere Gestänge nicht optimal arretieren. (Abhilfe schafft hier das Einbringen eines etwas härteren Rohres in das Gestängeunterteil).
- Das orange Mittelstück des Gestänges wird nicht von der Firma Deep Tech selbst hergestellt, sondern von Fisher bezogen. Im Gegensatz dazu, wird das Gestängeunterteil bei Deep Tech selber gefertigt. Das Problem liegt nun aber darin, dass der von Deep Tech gefertigte Arretier-Pin nicht zu 100 Prozent passgenau zu dem Loch in dem Fischergestänge ist. Hier ist einfach zu viel Spiel. Je weiter das Untergestänge ausgezogen wird, desto mehr fällt dieser Effekt auf. Da die Schraubklemme, wie oben beschrieben, auf Grund des zu weichen Gestängeunterteils ebenfalls nicht optimal arretiert, hilft hier nur eine Selfmade-Lösung wie oben beschrieben.
- Das Batteriefach welches mit 4 x 1,5V Batterien befüllt wird, ist unterhalb des Gestängeendes angebracht, was soweit auch ganz in Ordnung ist. Allerdings ist bei meinem Modell dieses Fach nur mittels eines Kreuzschraubenziehers/ 4 Kreuzschrauben zu öffnen. Zwei Schrauben üben inzwischen keine Haltefunktion mehr aus, bis die anderen beiden sich verabschieden ist nur noch eine Frage der Zeit. Hier muss man dann einfach mit etwas dickeren Schrauben nachrüsten. Auch sammelt sich in den Löchern natürlich leicht Dreck an und verstopft diese. Auch wenn ich stets mit einem Multitool bewaffnet bin, halte ich dies nicht für eine gute Lösung.
Der Hersteller hat aber inzwischen glücklicherweise auf diesen Mangel reagiert und sich ein andere Lösung einfallen lassen. Die neuen Modelle haben einen Schiebeverschluss.
- Auch wenn die Spule recht robust scheint und ich nach 7 Monaten auf Stock und Stein keinerlei schlimmere Beschädigungen feststellen kann, wäre mir ein Spulenschutz doch sehr lieb. Leider gibt es für den Vista keinen Spulenschutz…auch hier ist Tool-Time gefragt wenn man optimalen Schutz für die Spule möchte…Ersatzspulen sind im übrigen sehr günstig.
- Den Winkel des Handgriffes, sowie den etwas längeren Schaumstoffschutz empfinde ich als angenehm. Auch nach längerer Suche machten sich hier keine unangenehmen Aspekte bemerkbar. Leider wurde bei den neuen Modellen der Schaumstoffgriff verkürzt. Mir persönlich gefiel die ältere Lösung besser, aber Geschmäcker sind da unterschiedlich.
Den Armcup am Ende des Gestänges sollte man sich, sofern man gelegentlich auch mal mit kurzen Ärmeln sucht, mit einem Schaustoffpad auskleben. Da der Armcup aus 2 recht weichen Teilen besteht, klemmt man sich sonst in der Lücke zwischen den beiden Teilen die Haut/Haare ein.
Felderfahrung:
Der Detektor ist sehr schnell und sehr leicht eingestellt.
Der Bodenabgleich funktioniert unkompliziert und schnell, absolut einsteigerfreundlich. Den Ground aus der linken Nullstellung bei pumpender Detektorbewegung einfach soweit im Uhrzeigersinn drehen bis es keine Störsignale mehr gibt.
Der Sens wird einfach so weit aufgedreht bis der Detektor immer noch stabil läuft.
Der Disc ist vor allem im Eisenbereich sehr fein einstellbar. Man kann tatsächlich im Eisenbereich sehr fein separieren was angezeigt werden soll und was nicht.
Bei Einstellung 9-10 werden kleine Nägel ausgeblendet.
Was sehr schön ist, ist das der Detektor auch in unmittelbarer Nähe von Hochspannungsleitungen und sogar direkt darunter sehr gut arbeitet. Direkt drunter muss lediglich der Disc etwas zurückgesetzt werden. Bahnleitungen mag er hingegen gar nicht und man sollte einen ordentlichen Abstand zu ihnen halten.
Die Signalwiedergabe empfinde ich als angenehm in Tonhöhe und Art. Man lernt schnell die verschiedenen Nuancen dieses Einton-Detektors wahrzunehmen und zu deuten. Die Gut-Signale kommen mit einem kräftigen, hellen Ton, während die Schlecht-Signale knackend und abgehackt sind.
Lautstärkeregelbare Kopfhörer sind absolute Pflicht, da der Detektor eine unglaublich laute Tonausgabe hat. Sucher die ohne Kopfhörer suchen, sollten den Lautsprecher, der im übrigen (spritz)wasserdicht ist, mit Tape überkleben.
Auf Äckern mit „normaler“ bis geringer Vermüllung läuft der Detektor prima. Die Tiefenleistung auf Objekte ab ca. 10 Pfennig Kaiserreich ist wirklich hervorragend. Seine volle Tiefenleistung zeigt der Detektor jedoch mit zunehmender Objektgröße.
Ich wüsste in dieser Preisklasse keinen Detektor der diese Tiefenleistung erreicht. Selbst viele teurere Detektoren werden in Hinblick auf Tiefenleistung im Vergleich zum Vista in die Röhre schauen.
Um die Tiefenleistung auf Militaria zu testen, vergrub ich einen Helm und ein Fallschirmschloss in sandigem Boden, wie er z.B. am Niederrhein oft vorkommt. Den Helm ortete der Vista im Disc-Modus noch mit einem guten Signal in einem nahezu hüfttiefen Loch; wer jemals so tief ein Loch auf- und zugebuddelt hat, wird mir nachsehen, dass ich keine Lust hatte ihn nochmals noch tiefer zu verbuddeln. Das Fallschirmschloss ortete er immer noch mit einem guten Signal auf nahezu voller Armtiefe. Besteht auf Grund geringer Vermüllung die Möglichkeit im Allmetall-Modus zu laufen, so ergibt sich nochmals ein deutlicher Tiefenzuwachs.
Die Recovery Speed ist ordentlich und auf normalen Äckern absolut ausreichend. Der Recovery Speed Test von Norfolk Wolf, den ich mit dem Detektor durchführte, ergab ein Ergebnis vergleichbar mit F75 / Garrett2500. Ausgeblendet wird lediglich ein kleiner Nagel, als Gutfund nahm ich eine kleine Silbermünze.
Seine Grenzen zeigte dem Detektor jedoch meine mittelalterliche Siedlungsstelle und mein römisches Reiterlager auf. Die hier vorhandene Verschrottung ist so hoch, dass der Detektor trotz höher gedrehtem Disc einfach nicht mit der Fülle an Objekten zurecht kommt. Die Eisensignale schlagen zu oft zu stark durch, der Detektor läuft hier extrem unruhig und ist somit nicht wirklich adäquat einzustellen. Einzige Abhilfe würde hier wohl nur eine kleinere Spule schaffen, die es jedoch für den Vista nicht gibt/ geben wird.
Um eine Überleitung zum Sweep Speed zu finden, möchte ich das Anzeigeverhalten ansprechen. Der Vista bringt die beste Leistung bei mittlerer Schwenkgeschwindigkeit. Damit meine ich eine Geschwindigkeit die zwar deutlich unter der eines GMP, GMII oder der der Tesoro Geräte liegt, jedoch immer noch als angenehm beschrieben werden kann (also schneller als z.B. Minelab Advantage). Der Disc arbeitet bei normaler Schwenkgeschwindigkeit im übrigen auch auf tiefer liegende Objekte recht gut.
Die Batterien (ich benutze die von Lidl) halten in etwa 22 Stunden. Ist die Batterieleistung nicht mehr ausreichend, so fängt am Vista ein rotes Licht an zu blinken, ferner gibt der Detektor ein sehr eindeutiges Warnsignal von sich…
Als kleinen Tipp möchte ich noch hinzufügen, dass man gut auf die Verschraubung des oberen Spulensteckers mit dem Gehäuse achten sollte. Schön stramm und vor allem nicht verkantet anschrauben, da es sonst zu Fehlsingnalen beim schwenken kommt.
Fazit:
Auch ich reihe mich nun zu den weitestgehend positiven Berichten über diesen bulgarischen Exoten ein. Nachdem mich die Leistung des Detektors im Hinblick auf seinen Preis durchaus überzeugt haben, hoffe ich, dass ich durch meinen Bericht auch bei euch die Vorurteile gegenüber dem Vista verringern konnte. In England ist dieser Detektor bereits ein nicht mehr ganz so geheimer Geheimtipp, wie mir mein englischer Suchkollege mitteilte.
Primär würde ich diesen Detektor dem Militariasucher empfehlen.
Ich bin über zwei Jahre mit einem GmaxxII unterwegs gewesen und wage zu behaupten, dass die Tiefenleistungen der beiden absolut vergleichbar sind (wenngleich natürlich die Verarbeitung und Recovery Speed eines Vista nicht vergleichbar ist mit der eines XP, aber bitte hier den Preisunterschied beachten).
Aber auch zur normalen Ackersuche ist der Detektor geeignet, wobei ihm natürlich durch die Frequenz von 8,6 kHz und durch die große DD-Spule in der Kleinstteilempfindlichkeit Grenzen gesetzt sind. Wer gezielt Eisenobjekte verschiedener Größe suchen möchte, wird mit dem im Eisenbereich fein einzustellenden Disc des Vista ebenfalls zufrieden sein.
Als reine Münzsuchmaschine ist er sicherlich den Tesoro-Geräten oder dem GMP nicht vorzuziehen. Auch zur Suche auf Siedlungsstellen und stark verschrotteten Äckern würde ich andere Detektoren vorziehen.
Wer jedoch einen guten und günstigen Allrounder für wenig Geld sucht, der kann beim Vista RG750 bedenkenlos zugreifen.
Die Preisspanne des Gerätes beim Generalimporteur liegt um die 360 Euro. Einfach den aktuellen Preis erfragen, da die Angabe auf der Homepage zum Vista nur ein Richtpreis ist. Wer mit der mäßigen Verarbeitung des Gestänges und jeglichen Fehlens von Zubehör, wie Spulenschutz oder Schmutzschutz für Elektronikbox, leben kann, wird im Vista RG750 einen leistungsfähigen Detektor finden.
Anlagen:
Bild 1 – Detektor im Außeneinsatz
Bild 2 – Das Bedienfeld
Bild 3 – Ein Fundspektrum mit dem Vista
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