Jetzt frage ich mich, was einen Steinzeitler dazu gebracht hat (Theorien vin Außerirdischen und Zeitreisenden lassen wir mal außer acht...
einen Stein auf einem flachen Stein flachzureiben...
( Das sehe ich ja noch ein, das er versucht dem Vorgänger aus behauenem Flint nahe zu kommen..)
Aber einen Ast auszuhöhlen , und mittels Sand das Stielloch zu bohren?
Jetzt frage ich mich, was einen Steinzeitler dazu gebracht hat (Theorien vin Außerirdischen und Zeitreisenden lassen wir mal außer acht...
einen Stein auf einem flachen Stein flachzureiben...
( Das sehe ich ja noch ein, das er versucht dem Vorgänger aus behauenem Flint nahe zu kommen..)
Aber einen Ast auszuhöhlen , und mittels Sand das Stielloch zu bohren?
...was mag da die Inspiration gewesen sein..?.
Die Jungs hatten viel Zeit...
Technologietransfer gab es damals schon. Mitunter dauerte es nur Jahrzehnte oder Jahrhunderte, bis sich eine neue Technik soweit herumgesprochen hatte, dass sie von allen genutzt wurden.
Eine Bohrung mit einem normalen Stock geht auch, jedoch möchte ich diese absolut nicht ausprobieren... .
Experimentelle Archäologie? Hardcore Archäologie nenn ich das, was du da machst...!
Gut so, weiter so!
Es ist gut, daß die Menschen unser Banken- und Geldsystem nicht verstehen, denn wenn sie es täten, glaube ich, gäbe es eine Revolution noch vor morgen früh.
(Henry Ford)
Heute zeige ich Euch die „Endmontage“, bzw. Fertigstellung der Steinaxt.
Wie letzte Woche schon erwähnt, schaffte der Bohrer es nicht mehr, den Bohrstaub nach oben aus dem Loch zu befördern. Deswegen musste das Loch ständig gereinigt und frischer Sand nachgeführt werden. Die Intervalle wurden massiv verkürzt, was wieder zu etwas mehr Vortrieb führte.
Im Gegensatz zu letzter Woche war es trocken und der Staub nahm nur wenig Feuchtigkeit auf.
Trotzdem setzte sich der Bohrer von Zeit zu Zeit zu und musste mit einer Silexklinge gereinigt werden.
Heute um 12.09h war dann Licht am anderen Ende zu sehen.
Kurz vorm „Durchbruch“ stellte ich fest, dass der Bohrer mittlerweile zu kurz war, um anständig mit ihm zu arbeiten. Es musste also ein neuer her. Das Problem bei der Sache war, dass die Natur alles kennt, nur keine regelmäßigen Maße. Der neue Bohrer fiel deshalb etwas schlanker aus, was zur Folge hatte, dass das Bohrloch noch konischer als ohnehin zulief.
Nachdem sich der Bohrer endlich eingeschliffen hatte, brach der Bogen. Ein stabiler Haselnusszweig schaffte dann Abhilfe.
Der Bohrer hatte sich ein seiner Spitze beim Durchbruch stark verjüngt, was dafür sorgte, dass das Bohrloch an der anderen Seite nicht sauber fertiggestellt werden konnte.
Ich entfernte den Grat mit einem Klopfstein und bohrte dann von der anderen Seite in die entgegengesetzte Richtung. Um nicht ständig Sand nachführen zu müssen, fand das ganze unter einem kleinen Sandhaufen statt. Dann war die Bohrung endlich fertig.
An der Oberseite, auf die einmal die Klinge aufgesteckt werden sollte, markierte ich mir die ungefähr benötigte Länge. Ein störender Astansatz konnte ebenfalls relativ einfach mit dem Abschlag entfernt werden.
Als nächstes musste der Schaft angepasst werden. Dazu bediente ich mich einem kleinen Trick:
Ich wickelte ein Blatt um dem vorher grob zugerichteten Schaft und schob ihn ins Bohrloch.
Stellen, an denen das ganze noch nicht so recht passen wollte, färbten sich dabei grün.
Auf diese Weise war es leicht, die Fehlerquellen auszumachen und zu beseitigen.
Zum Schluss noch ein paar Restdaten zum Bohrvorgang (dieses Mal ist auch der Abrieb des Bohrers angegeben):
T1: 3,94mm/h, Abrieb: 9mm
T2: 4,40mm/h, Abrieb: 22mm (Ab hier der erwähnte neue Bohrer)
T3: 3,35mm/h, Abrieb: 28mm
T4: 5,05mm/h, Abrieb: 50mm
Der durchschnittliche pro Stunde erreichte Tiefengewinn liegt zwischen 4,2 und 4,9mm. Dieses ist aber nur ein errechneter Wert, da der Bohrvorgang keineswegs gleichmäßig verläuft!
Der ganze Spaß hat etwa 35 Stunden gedauert. Eine genaue Dauer kann ich nicht liefern, da ich erst ab dem letzten Wochenende die Zeiten und Maße genommen habe.
Die Klinge muss in ihrem Profil noch leicht geändert werden, da die im flachen Winkel zulaufende Form nicht 100%ig geeignet ist.
Hier müssten die Schläge immer mit 90 Grad zum Holz ausgeführt werden.
Kleine Ausbrüche an der Klinge bestätigen dieses... .
35 h??
... nun, bei Nr. vier und fünf wird das sicher nur noch die Hälfte an Zeit in Anspruch nehmen - damit sinkt auch der Preis ...
Also nehmen wir mal an, für so ein Ding brauchte der handwerklich begabte Neandertaler im Schnitt 20 Stunden - da kann man dann wohl auch auf den "Gegenwert" schließen.
Ich hätte das ehrlichgesagt für "teurer" gehalten - sprich mehr Zeitaufwand
Bring das mal mit zum Treffen!
Gimbli macht dann die Testreihe für Spalthammer
Gruß
Jörg
Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...
(Heiner Geißler)
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