Steinzeitlicher Bogenbau Selbstversuch

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  • Peter_0467
    Ritter


    • 13.12.2010
    • 474
    • BadenWürttemberg
    • n.v.

    #16
    Such mal nach "Fletchers-corner"
    Da hatte ich auch mal einen recht interessanten Bericht gelesen. Der hatte seinen Bogen auch noch mit Rohhaut belegt. Ob das belegen in der Steinzeit aber schon erfunden war kann ich nicht sagen.
    viele Grüße, Manfred

    Fotowettbewerbgewinner Juli 2016

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    • fleischsalat
      Moderator

      • 17.01.2006
      • 7794
      • Niedersachsen

      #17
      Weiter gehts:

      Auf Bild a) seht Ihr den Ausgangszustand heute Morgen.
      Ich habe angefangen, die Rinde auf dem Bogenrücken abzuziehen und mich dann dem noch ungleichmäßigem Bogenbauch gewidmet.
      Da man, wie schon erwähnt, keine Schlagwerkzeuge mehr verwenden kann, musste die gute alte Flintklinge herhalten.
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      Willen braucht man. Und Zigaretten!

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      • fleischsalat
        Moderator

        • 17.01.2006
        • 7794
        • Niedersachsen

        #18
        Eigentlich wollte ich mehr schaffen, aber das Wochenende stand unter keinem guten Stern- Eines der Pferde musste mit Darmverschluss in die Tierklinik, mein Wagen hat Zicken gemacht, das andere Pferd ist alleine durchgedreht- und dann das:

        Trocknungsrisse im Bogen!
        Um zu verhindern, dass der Bogen eben diese Risse am Ende bekommt, war er an den Enden mit Lehm beschmiert. Hätte wohl lieber Birkenpech nehmen sollen... .
        Die Risse (Zum Glück nur an einem Ende) habe ich mit einer selbst gezwirbelten Hanfschur "geschient".
        Hoffentlich ziehen sie sich nicht noch weiter.

        Im allgemeinen hat der Bogen beim Trocknen bisher nur einen leichten Drall bekommen, vielleicht war es auch ganz gut, dass ich nur wenig Material abnehmen konnte. es bleibt also spannend
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        • fleischsalat
          Moderator

          • 17.01.2006
          • 7794
          • Niedersachsen

          #19
          Hier der aktuelle Stand:

          Der Rohling hat sich beim Trocknen über gesamte länge um etwa 30 Grad gedreht.
          Um zu verhindern, dass er noch mehr aus der Form kommt, habe ich ihn auf ein- sagen wir mal "sauber gerichtetes Brett" gespannt.
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          • Deistergeist
            Moderator

            • 24.11.2002
            • 19637
            • Barsinghausen am Deister

            #20
            Oha.
            Nun, ich habe es noch nicht getestet. Aber Wasserdampf soll ja wahre Wunder bei Holz bewirken, ein "Zurückbiegen" könnte möglich sein.
            Das Spannen auf ein Brett ist aber vielleicht schon ausreichend, viel Glück!


            Glückauf! Turkeygeist
            "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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            • fleischsalat
              Moderator

              • 17.01.2006
              • 7794
              • Niedersachsen

              #21
              Weiter gehts:

              Der Bogen wurde vom Brett losgebunden und hatte sich zum Glück nicht noch weiter verzogen.
              Die "Notlösung" hat also funktioniert

              Heute habe ich unebene Bereiche markiert (Wie immer mit Holzkohle) und noch etwas Material vom Bogenbauch abgenommen.
              Mittlerweile kann man erkennen, das langsam ein Bogen daraus wird

              Im Anschluss wurde der Bogen wieder auf das Brett gebunden.
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              • Zappo
                Heerführer


                • 28.04.2006
                • 2431
                • Baden

                #22
                Zitat von Deistergeist
                Oha.
                Nun, ich habe es noch nicht getestet. Aber Wasserdampf soll ja wahre Wunder bei Holz bewirken, ein "Zurückbiegen" könnte möglich sein.
                Das Spannen auf ein Brett ist aber vielleicht schon ausreichend, viel Glück!
                Also ich hab mal einen Holzbogen vom Flohmarkt mit zu großem "stringfollowing" durch Dampf wieder im Form gebracht. Der Trick ist: Dampfkochtopf!
                Wasser rein, (großer) Gasbrenner drunter, Ventil aus dem Deckel schrauben, ein Abwasserrohr mit dem Bogen drin über die Öffnung setzen, mit Lappen obere Öffnung leicht verschließen. Der aufsteigende Dampf erhitzt den Bogen so, daß man den in eine vorher vorbereitete Biegeform einspannen kann und nach dem Trocknen/erkalten behält er auch seine Form. Das auf 2-mal - und der ging wieder.

                Nur mal am Rande. Mit Steinzeit hat das wenig zu tun.

                Respekt fürs Projekt.

                Gruß Zappo

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                • fleischsalat
                  Moderator

                  • 17.01.2006
                  • 7794
                  • Niedersachsen

                  #23
                  An diesem Wochenende habe ich richtig was geschafft!

                  Auf den ersten Bildern seht Ihr den Ausgangszustand. Dann im Detail den schon erwähnten Trocknungsriss, der mir schon Kopfschmerzen bereitet hat.
                  Der gerissene Bereich wurde so eng wie möglich mit Holzkohle markiert, um ihn entfernen zu können.
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                  • fleischsalat
                    Moderator

                    • 17.01.2006
                    • 7794
                    • Niedersachsen

                    #24
                    Das Entfernen des gerissenen Ende erfolgte dann mit dem Dechsel. Wichtig hierbei ist es, die Schläge immer von der Bogenmitte weg zu setzen.
                    Die entstandenen Ecken wurden mit einem frischen Abschlag ein wenig in Form gebracht.
                    Ein kompletter Feinschliff war hier noch nicht notwendig, da ich ohnehin noch die Wurfarme zu den Enden „anspitzen“ musste.
                    Die gleiche Arbeit war natürlich auch auf der anderen Seite nötig... .
                    Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich weitere unebene Bereiche mit Holzkohle markiert und sie dann geglättet.
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                    Zuletzt geändert von fleischsalat; 11.11.2012, 16:57.
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                    • fleischsalat
                      Moderator

                      • 17.01.2006
                      • 7794
                      • Niedersachsen

                      #25
                      Es ist schon erstaunlich, wie glatt man das Holz mit einem simplen Abschlag bekommt!
                      Als nächstes werden die Jahresringe markiert, um die Mitte zu finden. Diese wird dann (In diesem Fall musste ein Kompromiss gefunden werden...) bis zu den Enden verfolgt und markiert.
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                      • fleischsalat
                        Moderator

                        • 17.01.2006
                        • 7794
                        • Niedersachsen

                        #26
                        Vorher wollte ich mich aber noch um die Mitte (Griff) kümmern, da ich sobald die Wurfarme fertig sind,
                        kaum noch Möglichkeit zum Korrigieren habe.
                        Der Griff wurde noch ein bisschen ausgearbeitet und geglättet.
                        Die spitz zulaufenden Wurfarme wurden nun ebenfalls mit dem Dechsel grob in Form gebracht.
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                        • fleischsalat
                          Moderator

                          • 17.01.2006
                          • 7794
                          • Niedersachsen

                          #27
                          Nachdem beide WA in einem halbwegs guten Zustand waren, machte ich mich daran, die noch scharfen Ecken abzurunden und auch diese Bereiche zu glätten.
                          Um die Sehnennocks zu schaffen, habe ich schnell eine einfache Flintsäge geknippert.
                          Für die Säge benötigt man nur einen Abschlag, ein kleines spitzes Geweihstück und etwas Leder.
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                          • fleischsalat
                            Moderator

                            • 17.01.2006
                            • 7794
                            • Niedersachsen

                            #28
                            Da die Säge nur ein „Wegwerfprodukt“ ist, wurde sie nicht geschäftet, sondern Leder sorgte für ein sicheres Halten.
                            Dann habe ich die Nocken eingesägt und die Bogenenden mit Wachs versiegelt.
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                            • Watzmann
                              Heerführer

                              • 26.11.2003
                              • 5014
                              • Großherzogtum Baden

                              #29
                              Schaut klasse aus.

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                              • fleischsalat
                                Moderator

                                • 17.01.2006
                                • 7794
                                • Niedersachsen

                                #30
                                Der Bogen ist jetzt nicht mehr zum Trocknen eingespannt, sondern komplett gewachst.
                                Nach dem ersten "Bodentiller", der schon recht gut war, habe ich eine Hanfschnur eingehängt und von der Pferdeweide aus drei Pfeile auf den Acker geschossen.
                                Hierbei stellte ich beim Spannen fest, dass ich den Bogen kaum ziehen konnte. Die Wurfarme sind noch zu stark und vor allem biegen sie sich noch nicht gleichmäßig.
                                Um keinen Schaden zu verursachen, stellte ich das Schießen ein.

                                Die verwendeten Pfeile waren übrigens modern, da die Repros noch nicht fertig sind (Es fehlt noch an Befiederung).
                                Der weiteste Schuss ging 68,30 Meter- Für ein halbfertigen Bogen schon ganz okay, wie ich finde...
                                Willen braucht man. Und Zigaretten!

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