Bronzeguss- Allgemein

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  • Darki
    Bürger


    • 08.10.2010
    • 131
    • Oberfranken Raum Hof

    #1

    Bronzeguss- Allgemein

    Hallo Fleischsalat, ich hätte mal ne kurze Frage,
    ich hab in meiner Esse neulichst mal einen Brocken Bronze aufgeschmolzen... hat wunderbar funktioniert.
    Jetzt würde ich gerne selbst Bronze mischen, also altkupfer hätte ich schonmal auf Lager. Aber wie sieht es mit Zinn aus... nimmt man da den einfachen Lötzinn für Dachrinnen oder ist es billiger alte Zinnteller und so unnützen Zinntand einzuschmelzen. Und noch was, wie bekomme ich raus ob in dem Zinn das ich verwenden will kein Blei o.ä. ist... Fragen über Fragen.
    Über eine kurze Antwort würde ich mich freuen.
    Gruß
    Darki
  • fleischsalat
    Moderator

    • 17.01.2006
    • 7794
    • Niedersachsen

    #2
    Zitat von Darki
    Hallo Fleischsalat, ich hätte mal ne kurze Frage,
    ich hab in meiner Esse neulichst mal einen Brocken Bronze aufgeschmolzen... hat wunderbar funktioniert.
    Jetzt würde ich gerne selbst Bronze mischen, also altkupfer hätte ich schonmal auf Lager. Aber wie sieht es mit Zinn aus... nimmt man da den einfachen Lötzinn für Dachrinnen oder ist es billiger alte Zinnteller und so unnützen Zinntand einzuschmelzen. Und noch was, wie bekomme ich raus ob in dem Zinn das ich verwenden will kein Blei o.ä. ist... Fragen über Fragen.
    Über eine kurze Antwort würde ich mich freuen.
    Gruß
    Darki
    Moin,

    zuerst solltest Du wissen, dass Bronze einen tieferen Schmelzpunkt als Kupfer hat. Willst Du also selbst legieren, kann es durchaus passieren, dass die Temperatur nicht ausreicht.

    Zum Zinn:
    Lötzinn für Dachrinnen hat einen enorm hohen Bleizuschlag und nur wenig reines Zinn. Es eignet sich also nicht wirklich zum Gießen.

    Normales Lötzinn (Achtung, auch hier gibt es wieder bleihaltige, aber auch Bleifreie) geht, jedoch gibt es fast immer einen CU-Zuschlag. Diesen musst Du bei der Berechnung des Mischungsverhältnisses CU/SN berücksichtigen.

    Zinngeschirr ist mittlerweile als Rohstoff sehr gefragt und Du zahlst den Rohstoffpreis. Auch hier gilt: Auf den Stempel achten, denn auch bei Zinngeschirr ist oft ein größerer Bleianteil enthalten.

    Die ultimative Lösung ist Reinzinn in Barrenform. Nicht ganz leicht zu bekommen, aber ohne Hindernisse zu verarbeiten.

    Zinn kommt übrigens erst in den Tiegel, wenn das Kupfer schon flüssig ist, da es sonst verbrennt.
    Willen braucht man. Und Zigaretten!

    Kommentar

    • Darki
      Bürger


      • 08.10.2010
      • 131
      • Oberfranken Raum Hof

      #3
      Danke für die schnelle kompetente Antwort
      Das mit den Bleizuschlägen in Geschirr und Dachrinnenlötzinn dacht ich mir fast...
      Da werd ich dann wohl mal ne Kiste Reinzinnpellets bestellen müssen ;-)
      Das mit dem höheren Schmelzpunkt von Kupfer war mir bereits bekannt... ich hab deshalb schon mal getestet ob ich auch Kupfer geschmolzen bekomm, das hat schonmal prima funktioniert. Den Zinn anschließend dazumischen ist mir auch klar. Ich hab mir für meine vorabtests einen kleinen Schmelztiegel aus St37 geschweißt...
      Was verwendest du für einen Schmelztiegel?
      Ich könnte übrigens einen schönen Erfahrungsbericht zum Thema Sicherheit beisteuern ;-)

      Grüße
      Darki

      Kommentar

      • fleischsalat
        Moderator

        • 17.01.2006
        • 7794
        • Niedersachsen

        #4
        Zitat von Darki
        Danke für die schnelle kompetente Antwort
        Das mit den Bleizuschlägen in Geschirr und Dachrinnenlötzinn dacht ich mir fast...
        Da werd ich dann wohl mal ne Kiste Reinzinnpellets bestellen müssen ;-)
        Das mit dem höheren Schmelzpunkt von Kupfer war mir bereits bekannt... ich hab deshalb schon mal getestet ob ich auch Kupfer geschmolzen bekomm, das hat schonmal prima funktioniert. Den Zinn anschließend dazumischen ist mir auch klar. Ich hab mir für meine vorabtests einen kleinen Schmelztiegel aus St37 geschweißt...
        Was verwendest du für einen Schmelztiegel?
        Ich könnte übrigens einen schönen Erfahrungsbericht zum Thema Sicherheit beisteuern ;-)

        Grüße
        Darki
        Stahltiegel sollen sich nicht so gut zum Bronzegießen eignen. Stahl hat zwar einen höheren Schmelzpunkt, jedoch werden Bestandteile angelöst und vermischen sich mit der Bronze.
        Ich nehme Ton-, bzw. Lehmtiegel. Bei größeren Mengen Graphit (Graphitton).
        Willen braucht man. Und Zigaretten!

        Kommentar

        • fleischsalat
          Moderator

          • 17.01.2006
          • 7794
          • Niedersachsen

          #5
          Ich habs mal hierher verschoben. Fragen zum Gießen, so sie nicht ein bereits vorgestelltes Verfahren betreffen, bitte ab jetzt hier rein
          Willen braucht man. Und Zigaretten!

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          • Biblio
            Landesfürst


            • 03.08.2011
            • 625
            • Ba-Wü

            #6
            Soeben gefunden, Aufsatz regt zu weiteren Nachforschungen an:

            Bachmann, H.: Zinn , das wichtigste Legierungsmetall der Bronzezeit in Mittel- Europa - Fragen und Probleme zur Herkunft und Metallurgie.
            in: Alpenkupfer = Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbaumuseum, Der Anschnitt, Beiheft 17, Bochum: 2004, S. 255-260.

            Glückauf!

            Biblio

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            • pitpit
              Bürger


              • 24.02.2004
              • 116
              • Franken

              #7
              Das Thema ist zwar schon älter, aber ich wollte meine Erfahrung teilen.
              Ich schmelze und legiere schon seit längerem. Ich nehme alte Kupferrohre und Zinn aus Bechern/Tellern, etc. Hier schwankt die Zugabe zwischen 6 und 10%, je nach Verwendung. Ich schmelze auch in einer Esse und die Hitze ist mehr als ausreichend. Ich schmelze in einem Graphittiegel.

              Ob da Blei mit im Zinn ist, habe ich ehrlich gesagt bis dato vernachlässigt. Denke auch bei natürlichen Vorkommen sind sicherlich "Verunreinigungen" im Erz, die unsere Vorfahren auch nicht getrennt bekommen haben. Zur Reihenfolge, kann ich nur bestätigen, erst Kupfer aufschmelzen und wenn es flüssig ist, das Zinn dazu geben. Im Anschluss kann man mit einem Stab die Schlacke abfischen und gießen....

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