Pfeilspitzen- Offener Herdguss

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  • fleischsalat
    Moderator

    • 17.01.2006
    • 7794
    • Niedersachsen

    #1

    Pfeilspitzen- Offener Herdguss

    Hallo zusammen!

    Heute zeige ich Euch, wie man Pfeilspitzen aus Bronze (gestielt und geflügelt) nachbearbeitet.
    Gegossen wurde „Ein Köcher voll“ im offenen Herdguss.

    Bei diesem Gussverfahren hat man lediglich eine Formhälfte, die das Negativ enthält.
    Es eignet sich z.B. für die Herstellung von einfachen Nadeln, kleineren (Flach-)Beilen, Pfeilspitzen usw.
    Der Vorteil ist, dass man wie schon erwähnt lediglich eine Formhälfte benötigt.
    Der Nachteil ist, dass auf der Oberseite des Gussstücks eine relativ dicke Schlackeschicht entsteht.
    Es muss also viel Zeit für die Nachbearbeitung in Kauf genommen werden.
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    Willen braucht man. Und Zigaretten!
  • fleischsalat
    Moderator

    • 17.01.2006
    • 7794
    • Niedersachsen

    #2
    Direkt nach dem Guss wird zuerst alles Material entfernt, welches seitwärts über das Negativ gelaufen ist, um dem Gussstück eine schärfere Kontur zu geben. So hat man beim nun folgenden Schritt etwas weniger Arbeit, bei dem die flache Seite mit den Oxiden
    heruntergearbeitet wird.
    Hierbei wird auf einer Sandsteinplatte unter Zugabe von Wasser und Sand geschliffen.
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    Willen braucht man. Und Zigaretten!

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    • fleischsalat
      Moderator

      • 17.01.2006
      • 7794
      • Niedersachsen

      #3
      Wenn die Seite soweit plan ist, wird der Stiel falls nötig etwas in Form gebracht. Dazu empfehle ich eine scharfe Steinkante und nur Wasser als Schleifmittel- Sand würde zu viel Material abnehmen.
      Danach kann man die andere Seite des Rohlings schleifen.
      Dass das Gusstück auf dem Sandstein ggf. etwas aus der Form gerät macht erstmal nichts, man kann mit Korrekturen an Stiel und Flügel noch ausgleichen.
      Kritisch wird es erst, wenn sich der Rohling der Fertigstellung neigt.
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      Willen braucht man. Und Zigaretten!

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      • fleischsalat
        Moderator

        • 17.01.2006
        • 7794
        • Niedersachsen

        #4
        Sind nun beide flachen Seiten der Pfeilspitze plan, wird der Sand weggelassen und nur noch Wasser verwendet. Der Schliff wird nun feiner (Und treibt tiefe Spuren in den Schleifstein).
        Fertig! Nun kann die Pfeilspitze auf den Pfeil.
        DAS folgt allerdings erst, wenn alle anderen Spitzen fertig sind- Ihr müsst Euch also noch ein bisschen gedulden.
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        Willen braucht man. Und Zigaretten!

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        • fleischsalat
          Moderator

          • 17.01.2006
          • 7794
          • Niedersachsen

          #5
          Es juckt mir noch ein bisschen in den Fingern, das Teil zu polieren- andererseits:
          Die Pfeilspitze würde auch so ihren Zweck erfüllen.

          So richtig geschärft ist sie nicht, denn sie soll ja nicht zur Jagd, sondern als Anschauungsobjekt bei Projekten dienen.
          Willen braucht man. Und Zigaretten!

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          • Sorgnix
            Admin

            • 30.05.2000
            • 26096
            • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
            • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

            #6
            Hat sich die Damenwelt in der Steinzeit, ähh, Bronzezeit, die Maschine zwecks Einrichtung eines Nagelstudios auch mal ausgeliehen??
            Das schleift doch nicht nur die Pfeilspitze ...

            Frage: Schleifzeit für eine Spitze???
            Bis zum jetzigen Zustand gem. Bild

            Mehr als ne Stunde??


            und sonst:
            Wie immer: INTERESSANT!!


            Gruß
            Jörg
            Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
            zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

            (Heiner Geißler)

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            • fleischsalat
              Moderator

              • 17.01.2006
              • 7794
              • Niedersachsen

              #7
              Zitat von Sorgnix
              Frage: Schleifzeit für eine Spitze???
              Bis zum jetzigen Zustand gem. Bild

              Mehr als ne Stunde??
              5,5 h reine Nachbearbeitungszeit.
              Nach guten 4h hätte man sie aber schon ohne weiteres nutzen können.

              Der Formbau schlägt mit 20min. pro Form zu Buche, von den Formen dann mehrere pro Guss. Leider so gut wie nicht wiederverwendbar, aber halt einfach herzustellen
              Willen braucht man. Und Zigaretten!

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              • Sorgnix
                Admin

                • 30.05.2000
                • 26096
                • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
                • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

                #8



                ... dann liegen da oben auf Bild 1 schlappe 50 h (+/-) Arbeit rum ...


                Schon hab ich die Lust wieder verloren ...


                Ein Hoch auf den Bronzezeitler, der den auf der Achse drehenden Schleifstein erfunden hat!


                Gruß
                Jörg
                Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
                zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

                (Heiner Geißler)

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                • mc.leahcim († 2017)
                  Landesfürst


                  • 22.09.2004
                  • 768
                  • NRW linksrheinisch
                  • Tesoro silver µmax

                  #9
                  Da wurden aus hässlichen Entlein schöne Schwäne.

                  Sehr schön, aber wie viel geht da an Fingermaterial mit drauf?

                  Danke fürs ausführliche zeigen.

                  Gruß

                  mc.leahcim
                  *Zhi yu Dao* (Konfuzius, Lunyu 7.6. Kapitel Shu Er), kann man übersetzen als: Ich habe meinen Willen auf das Dao (Weg) gerichtet. In freierer Übersetzung wird daraus wohl: * Der Weg ist das Ziel *

                  Michael wurde im September 2017 völlig unerwartet aus dem Leben abberufen und hat uns für immer verlassen.
                  In stillem Gedenken,
                  das SDE-Team

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                  • fleischsalat
                    Moderator

                    • 17.01.2006
                    • 7794
                    • Niedersachsen

                    #10
                    Zitat von mc.leahcim
                    Sehr schön, aber wie viel geht da an Fingermaterial mit drauf?
                    Och, das merkt man recht schnell, wenn der Finger mit auf dem Sandstein kreist...
                    Willen braucht man. Und Zigaretten!

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                    • samson
                      Heerführer

                      • 04.10.2000
                      • 1785
                      • Eich bei Worms
                      • Whites DFX, XP Deus

                      #11
                      Wäre es nicht vorstellbar, das der geneigte Bronzezeitler eine Art Schleifholz genutzt hat? In der Art wie heute noch Messer geschliffen werden?

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                      • fleischsalat
                        Moderator

                        • 17.01.2006
                        • 7794
                        • Niedersachsen

                        #12
                        Möglich wäre das schon, es fehlt halt nur der arch. Nachweis (Was nichts heißen will).
                        Ich werds bei der nächsten mal ausprobieren.
                        Willen braucht man. Und Zigaretten!

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                        • oliver.bohm
                          Moderator

                          • 20.11.2007
                          • 8442
                          • Hannover
                          • SBL 10

                          #13
                          Wenn wir dicke Sachen Hartlöten, schrecken wir diese gleich mit Wasser ab, dann sind die Lotnähte meist recht sauber danach..

                          Klappt das mit der Bronzeschlacke vielleicht auch?
                          Gruß Olli

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                          • Frank Enstein
                            Banned
                            • 23.03.2015
                            • 4029
                            • B

                            #14
                            Klasse Sache. Mühsam aber sehenswert, wie immer HUT AB!
                            Kurios das sich immer genau die sich auf „gesunden“ und „Verstand“ berufen, weder das eine noch das andere ihr eigen nennen dürfen.

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                            • elcapitan
                              Heerführer


                              • 09.03.2009
                              • 2480
                              • Freies Germanien

                              #15
                              Ich greif das jetzt hier noch mal auf...... auch wenn es eventuell etwas abschweift....

                              Für welchen Schaftdurchmesser ist Deine Spitze gemacht ? Bei welchem Gewicht ?

                              Respekt ! An dieser Stelle, vor Deinem Einsatz, in der experimentellen Archäologie !!!

                              Ich warte, auf den Tag, an dem mir jemand den dünnen Tüllendurchmesser urnenfeldzeitlicher Spitzen erklären kann.....

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