Hallo,
hat jemand schon Schwenkeraction in diesen Gebieten gemacht?
römische Funde
1969 fand Hauptlehrer Rudolf Ehrmanntraut aus Oberbexbach, Goethestraße 8, im gleichen Walddistrikt eine römische Münze. Es handelt sich um ein As oder Dupontius des Tiberius (14 – 21 n.Chr.)
Um die Mitte des letzten Jahrhunderts vor Christus haben die Römer Gallien, das Land zwischen den Pyrenäen und dem Rhein, in Besitz genommen. Auch unser Gebiet geriet damit unter römische Herrschaft. Die ansässige Bevölkerung, die dem Stamm der Mediomatriker (Hauptstadt Metz) angehörte, nahm nach und nach römische Lebensweise an, römische Planwirtschaft führte zu einer systematischen Erschließung aller landwirtschaftlich nutzbaren Flächen.
Auch am Höcherberg lebten die Menschen damals nicht in einem geschlossenen örtlichen Verband, sondern bewirtschafteten einzelne kleine Gehöfte, die oft in Sichtweite zueinander lagen und von denen sich allenthalben Spuren finden.
Bereits 1846 erwähnt F. Schröter in seinem Werk „Über die römischen Niederlassungen und die Römerstraßen in den Saargegenden“ (Band IV, lS. 32 und 47) die oberhalb der Woogsacker Mühle in nordöstlicher Richtung verlaufende Römerstraße (sog. Hochstraße), bei der im Boden Reste römischen Mauerwerks mit Ziegelfragmenten gefunden wurden.
1964 fand Herr Günter Kiefer aus Bexbach in diesem Bereich Tongefäßscherben, Nägel und einen römischen Dachziegelbrocken. Bereits 1959 hatte e r in Erdmassen, die beim Autobahnbau dort ausgebaggert worden waren, einen unvollständigen zerdrückten kleinen Teller aus Bronze- oder Messingblech gefunden (BDS 13/1966 S. 33).
In Band IV Seite 54 beschreibt Schröter die 1862 auf einem zum Besitz des Forpacher Hofes gehörenden Acker am Nordhang des Hirschberges gemachten Funde. Etwa 200 Fuß über dem Ufer der Blies kamen damals die Reste eines römischen Begräbnisplatzes zum Vorschein, dessen Ausbeute der damalige Besitzer des Forpacher Hofes, Herr Eduard Karcher, aufbewahrte (siehe auch Carl Pöhlmann – die älteste Geschichte des Bliesgaues 1925, S. 62).
Louis/Geibert berichten in ihrer „Ortschronik von Oberbexbach und Frankenholz“, 1910, Seite 7, daß bereits Jahre zuvor am „Süßhüwwel“ neben der Neunkircher Straße, dort wo die Luftbahn über den Weg ging, eine Grabkammer gefunden wurde, die inzwischen wieder verschüttet ist. Vermutlich war sie römischen Ursprungs. Spuren einer römischen Siedlungsstelle wurden später dort von Herrn Rektor Josef Johann gefunden (BDS 21/1974 Seite 11).
1905 wurde dem Museum Speyer ein um 1900 auf der Gemarkung „Giesweiler“ in Oberbexbach gefundenes Bleirohr übergeben, das noch mehrere Meter lang war. Dieses wurde als römisch erkannt (Louis/Geibert: Chronik von Oberbexbach und Frankenholz, 1910, Seite 7).
Zahlreiche Spuren früherer Besiedlung finden sich in den „Maiwiesen“ in Oberbexbach, hauptsächlich Ziegelfragmente und Fundamentreste. So erwähnt Louis in seiner Chronik von Mittelbexbach, 1911, Seite 6, Funde von Ziegeln und verzierten Steinen, die am Maiwiesberg unter Plan Nr. 2663 Georg Welter gemacht wurden. Die Funde konnten von Herrn Dr. Sprater vom Museum in Speyer in das 2. oder 3. nachchristliche Jahrhundert datiert werden.
1990 konnte der Verfasser das Bruchstück einer römerzeitlichen Statue retten, den bisher einzigen Fund dieser Art am Höcherberg. Es befand sich in Privatbesitz und war in Gefahr einer Entrümpelungsaktion zum Opfer zu fallen. Ich erbat das Stück und die Eigentümerin hat es mir lobenswerterweise überlassen.
Herr Professor Dr. Kolling bestätigte, daß es sich um einen römischen Fund handelt. Es ist ein Götterkopf aus Voltziensandstein, ca 10 cm im Durchmesser. Die Qualität der Arbeit ist auffallend gut, so sind am Hals sogar die Speckfalten zu erkennen. Die typische Lockenfrisur ist sehr gut erhalten, ebenso Stirn, Schläfe, Wange mit Ohransatz, ein Auge sowie das Kinn und der Halsansatz.. Eine hervorragende Locke über der Stirn verrät lt. Herrn Dr. Kolling, daß es sich um einen Gott handelt, der als Kind dargestellt ist. Deutlich kann man erkennen, daß das Gesicht absichtlich mit mehreren Hieben zerstört wurde, zerstört von den eindringenden Alemannen, welche Furcht vor dem „bösen Blick“ hatten.
Von der Darstellung her kämen einige Götter in Frage, eine genaue Bestimmung ist nur möglich, wenn sich für einen bestimmten Gott typische Attribute fänden. Am wahrscheinlichsten ist, daß es sich um den Gott Mars handelt.
Das Original wurde der Stiftung saarländischer Kulturbesitz überlassen und befindet sich im Römermuseum in Homburg-Schwarzenacker. Der Kopf wurde von einem mittlerweile verstorbenen Oberbexbacher bei Erdarbeiten in den Maiwiesen gefunden und von diesem weiterverschenkt. Auch der Beschenkte lebt mittlerweile nicht mehr, sodaß der genaue Fundort und die genauen Fundumstände im Dunkel bleiben werden.
Als Roman Welter Ende der fünfziger Jahre in der Hauptstraße 290 (heute Frankenholzer Straße 192) in Oberbexbach eine Garage baute, stieß er ebenfalls auf römisches Mauerwerk, dessen Fundamente in ansteigendes Gelände hineinreichen. Hauptsächlich im Innern des Gebäudes lagen Dachziegelstücke und Tongefäßscherben. (BDS 8/1961 Seite 131).
1979 wurden auf den Parzellen 1543 und 1544 in der Flur „Im Stockfeld“ römische Dachziegelstücke, Tongefäßscherben und grob in Rundhiebtechnik bearbeitete Steinquader ausgepflügt. Eine größere – und inzwischen verschwundene – Steinplatte war noch intakt
(OA SKS)
Anfangs der Dreißiger Jahre wurden beim Bau des SV Sportplatzes „Auf der Heide“ in Richtung Kleinottweiler-Hochwiesmühle die Reste von zerstörten Gräbern des 1. und 2. nachchristlichen Jahrhunderts gefunden (BDS 4/1931 S 91).
Im Staatswald auf dem Bann von Kleinottweiler, Bez.-Amt Homburg, Abteilung Wolfsdell, Distrikt Kleinottweiler, wurden bei der Anlage von Gräben Scherben, Nägel und Knochenasche gefunden, die auf ein früh-römisches Gräberfeld schließen lassen (BDS 4/1931 S. 90). 700 Meter nordöstlich des Fundgebietes befindet sich eine Römerstraße.
Bei Erdarbeiten auf der Flur „Ober dem Gänselgarten“ Plan Nr. 113 in Niederbexbach wurde 1933 ein zerstörtes frührömisches Grab freigelegt, aus dem noch ein Einhenkelkrug mit Treppenhals gerettet werden konnte (BDS 5/1934 S. 120). Ein Anschlußfund konnte 1980 im gleichen Gebiet gemacht werden, als der Schüler Jörg Schindler bei Arbeiten im Vorgarten des Elternhauses (Ober den Gänselgärten 8) stark zerstörte Gefäßreste fand. Aus vier Teilen konnte der Hals eines römischen Einhenkelkruges mit Henkelansatz zusammengefügt werden.
1901 wurde auf der Gemarkung „Hollerkopf“ zwischen Waldziegelhütte und Höchen eine römische Villa ausgegraben.
Im nordöstlichen Teil des „Pfaffenwaldes“ in Höchen findet sich ein Steinwall, bei dem es sich um eine zusammengestürzte Mauer wahrscheinlich aus römischer Zeit handelt (OA SKS Höchen, Bericht A. Kolling 25.2.1965, BDS 13/1966 Seite 22).
Fortsetzung folgt....
hat jemand schon Schwenkeraction in diesen Gebieten gemacht?
römische Funde
1969 fand Hauptlehrer Rudolf Ehrmanntraut aus Oberbexbach, Goethestraße 8, im gleichen Walddistrikt eine römische Münze. Es handelt sich um ein As oder Dupontius des Tiberius (14 – 21 n.Chr.)
Um die Mitte des letzten Jahrhunderts vor Christus haben die Römer Gallien, das Land zwischen den Pyrenäen und dem Rhein, in Besitz genommen. Auch unser Gebiet geriet damit unter römische Herrschaft. Die ansässige Bevölkerung, die dem Stamm der Mediomatriker (Hauptstadt Metz) angehörte, nahm nach und nach römische Lebensweise an, römische Planwirtschaft führte zu einer systematischen Erschließung aller landwirtschaftlich nutzbaren Flächen.
Auch am Höcherberg lebten die Menschen damals nicht in einem geschlossenen örtlichen Verband, sondern bewirtschafteten einzelne kleine Gehöfte, die oft in Sichtweite zueinander lagen und von denen sich allenthalben Spuren finden.
Bereits 1846 erwähnt F. Schröter in seinem Werk „Über die römischen Niederlassungen und die Römerstraßen in den Saargegenden“ (Band IV, lS. 32 und 47) die oberhalb der Woogsacker Mühle in nordöstlicher Richtung verlaufende Römerstraße (sog. Hochstraße), bei der im Boden Reste römischen Mauerwerks mit Ziegelfragmenten gefunden wurden.
1964 fand Herr Günter Kiefer aus Bexbach in diesem Bereich Tongefäßscherben, Nägel und einen römischen Dachziegelbrocken. Bereits 1959 hatte e r in Erdmassen, die beim Autobahnbau dort ausgebaggert worden waren, einen unvollständigen zerdrückten kleinen Teller aus Bronze- oder Messingblech gefunden (BDS 13/1966 S. 33).
In Band IV Seite 54 beschreibt Schröter die 1862 auf einem zum Besitz des Forpacher Hofes gehörenden Acker am Nordhang des Hirschberges gemachten Funde. Etwa 200 Fuß über dem Ufer der Blies kamen damals die Reste eines römischen Begräbnisplatzes zum Vorschein, dessen Ausbeute der damalige Besitzer des Forpacher Hofes, Herr Eduard Karcher, aufbewahrte (siehe auch Carl Pöhlmann – die älteste Geschichte des Bliesgaues 1925, S. 62).
Louis/Geibert berichten in ihrer „Ortschronik von Oberbexbach und Frankenholz“, 1910, Seite 7, daß bereits Jahre zuvor am „Süßhüwwel“ neben der Neunkircher Straße, dort wo die Luftbahn über den Weg ging, eine Grabkammer gefunden wurde, die inzwischen wieder verschüttet ist. Vermutlich war sie römischen Ursprungs. Spuren einer römischen Siedlungsstelle wurden später dort von Herrn Rektor Josef Johann gefunden (BDS 21/1974 Seite 11).
1905 wurde dem Museum Speyer ein um 1900 auf der Gemarkung „Giesweiler“ in Oberbexbach gefundenes Bleirohr übergeben, das noch mehrere Meter lang war. Dieses wurde als römisch erkannt (Louis/Geibert: Chronik von Oberbexbach und Frankenholz, 1910, Seite 7).
Zahlreiche Spuren früherer Besiedlung finden sich in den „Maiwiesen“ in Oberbexbach, hauptsächlich Ziegelfragmente und Fundamentreste. So erwähnt Louis in seiner Chronik von Mittelbexbach, 1911, Seite 6, Funde von Ziegeln und verzierten Steinen, die am Maiwiesberg unter Plan Nr. 2663 Georg Welter gemacht wurden. Die Funde konnten von Herrn Dr. Sprater vom Museum in Speyer in das 2. oder 3. nachchristliche Jahrhundert datiert werden.
1990 konnte der Verfasser das Bruchstück einer römerzeitlichen Statue retten, den bisher einzigen Fund dieser Art am Höcherberg. Es befand sich in Privatbesitz und war in Gefahr einer Entrümpelungsaktion zum Opfer zu fallen. Ich erbat das Stück und die Eigentümerin hat es mir lobenswerterweise überlassen.
Herr Professor Dr. Kolling bestätigte, daß es sich um einen römischen Fund handelt. Es ist ein Götterkopf aus Voltziensandstein, ca 10 cm im Durchmesser. Die Qualität der Arbeit ist auffallend gut, so sind am Hals sogar die Speckfalten zu erkennen. Die typische Lockenfrisur ist sehr gut erhalten, ebenso Stirn, Schläfe, Wange mit Ohransatz, ein Auge sowie das Kinn und der Halsansatz.. Eine hervorragende Locke über der Stirn verrät lt. Herrn Dr. Kolling, daß es sich um einen Gott handelt, der als Kind dargestellt ist. Deutlich kann man erkennen, daß das Gesicht absichtlich mit mehreren Hieben zerstört wurde, zerstört von den eindringenden Alemannen, welche Furcht vor dem „bösen Blick“ hatten.
Von der Darstellung her kämen einige Götter in Frage, eine genaue Bestimmung ist nur möglich, wenn sich für einen bestimmten Gott typische Attribute fänden. Am wahrscheinlichsten ist, daß es sich um den Gott Mars handelt.
Das Original wurde der Stiftung saarländischer Kulturbesitz überlassen und befindet sich im Römermuseum in Homburg-Schwarzenacker. Der Kopf wurde von einem mittlerweile verstorbenen Oberbexbacher bei Erdarbeiten in den Maiwiesen gefunden und von diesem weiterverschenkt. Auch der Beschenkte lebt mittlerweile nicht mehr, sodaß der genaue Fundort und die genauen Fundumstände im Dunkel bleiben werden.
Als Roman Welter Ende der fünfziger Jahre in der Hauptstraße 290 (heute Frankenholzer Straße 192) in Oberbexbach eine Garage baute, stieß er ebenfalls auf römisches Mauerwerk, dessen Fundamente in ansteigendes Gelände hineinreichen. Hauptsächlich im Innern des Gebäudes lagen Dachziegelstücke und Tongefäßscherben. (BDS 8/1961 Seite 131).
1979 wurden auf den Parzellen 1543 und 1544 in der Flur „Im Stockfeld“ römische Dachziegelstücke, Tongefäßscherben und grob in Rundhiebtechnik bearbeitete Steinquader ausgepflügt. Eine größere – und inzwischen verschwundene – Steinplatte war noch intakt
(OA SKS)
Anfangs der Dreißiger Jahre wurden beim Bau des SV Sportplatzes „Auf der Heide“ in Richtung Kleinottweiler-Hochwiesmühle die Reste von zerstörten Gräbern des 1. und 2. nachchristlichen Jahrhunderts gefunden (BDS 4/1931 S 91).
Im Staatswald auf dem Bann von Kleinottweiler, Bez.-Amt Homburg, Abteilung Wolfsdell, Distrikt Kleinottweiler, wurden bei der Anlage von Gräben Scherben, Nägel und Knochenasche gefunden, die auf ein früh-römisches Gräberfeld schließen lassen (BDS 4/1931 S. 90). 700 Meter nordöstlich des Fundgebietes befindet sich eine Römerstraße.
Bei Erdarbeiten auf der Flur „Ober dem Gänselgarten“ Plan Nr. 113 in Niederbexbach wurde 1933 ein zerstörtes frührömisches Grab freigelegt, aus dem noch ein Einhenkelkrug mit Treppenhals gerettet werden konnte (BDS 5/1934 S. 120). Ein Anschlußfund konnte 1980 im gleichen Gebiet gemacht werden, als der Schüler Jörg Schindler bei Arbeiten im Vorgarten des Elternhauses (Ober den Gänselgärten 8) stark zerstörte Gefäßreste fand. Aus vier Teilen konnte der Hals eines römischen Einhenkelkruges mit Henkelansatz zusammengefügt werden.
1901 wurde auf der Gemarkung „Hollerkopf“ zwischen Waldziegelhütte und Höchen eine römische Villa ausgegraben.
Im nordöstlichen Teil des „Pfaffenwaldes“ in Höchen findet sich ein Steinwall, bei dem es sich um eine zusammengestürzte Mauer wahrscheinlich aus römischer Zeit handelt (OA SKS Höchen, Bericht A. Kolling 25.2.1965, BDS 13/1966 Seite 22).
Fortsetzung folgt....
Kommentar