Wie angekündigt hier noch zwei weitere Briefe aus dem Fundus. Diese sind an einen Christian Korsten adressiert und aus dem Jahr 1859.
Christian Korsten, Jahrgang 1836 und wohnhaft in der preußischen Rheinprovinz, wurde im Jahr 1859 als Trainsoldat zum 8. Artillerie Regiment (FAR (1. Rheinisches) Nr. 8) eingezogen. Train ist das militärische Transportwesen, hier wurden in der Regel Soldaten mit Pferdeerfahrung eingesetzt.
1859 war der Italienisch-Österreichische Krieg und Preußen machte seine Armee mobil um ggf. eingreifen zu können. Das Regiment war ab dem 12.05.1859 in Bereitschaft und das erste Aufgebot wurde eingezogen. Preußen griff nicht in den Krieg ein und Mitte August wurde die Armee wieder demobilisiert.
Die im ersten Brief erwähnte Mission in Hückelhoven war vom 23.06.-09.07.1859.
1. Brief vom 10.07.1859:
Teuerster Sohn Kristian Heinrich
Wir lassen dich herzlich grüßen dein Vater und Geschwister. Wir sind noch alle guter Gesundheit und wieder hoffen, dass du auch noch in guter Gesundheit bist, so sei Gott Dank. Wir haben in der Nähe Hückelhoven 14 Tage lang 3 Missionare gehabt, viele Menschen kamen von weitem und nahen da hin. Morgen den 11. Juli fangen wir an Korn zu mähen mit 4 Mann.
Lieber Bruder als ich nach Hause kam war gerade mein Schwager damit beschäftigt dir zu schreiben und ich habe den Brief fortgesetzt und dir etliche Zeilen noch geschrieben in dem Bewusstsein teuerster Bruder, dass es dir gewiss angenehm ist Neues von Hause zu hören.
Wir fangen morgen an Korn zu mähen in dem es Ernte ist. Wir werden auch sorgen, dass das deinige auch gewiss gut besorgt wird. Vater und ich haben überlegt, dass wir das Viertel in der Hei…, nämlich den Lipgen, mit Även [Hafer] Samen gesät wird. Übriges wird noch Zeit sein zu überlegen, nämlich Stoppelkraut [Rübsen] hast du nicht nötig zu säen, sowie was der Även Samen angeht ist es auch noch Zeit genug.
Wenn ihr nicht ausrücken sollet, so weißt du doch, dass es heute über drei Wochen Kirmes ist. Wenn du kannst kommen, so wäre es sehr lieb. Ist es aber nicht so, wollen wir uns beiderseits trösten das es der Wille Gottes ist. Wenn du aber abrücken sollst, so wirst du mich eben auf der ersten bleibenden Stelle benachrichtigen.
Übriges weiß ich dir nichts Neues zu benachrichtigen. In dem immer durch Märschen kamen nämlich durch Erkelenz die von Wesel über Dahlen nach Jülich zu marschieren und das uns in nächster Zeit Einquartierung bevorsteht, wie das Gerücht in Umlauf ist.
Ich will hiermit mein Schreiben endigen. In dem es Zeit das ich nach Baal gehen muss. Wir grüßen dich herzlich und wünschen dir gesundes Leben und guten Mut. Denn es ist der Wille Gottes, dass es so ist, dein Bruder Lehonn Peter
Kleingladbach den 10. Juli 18[59]
An den Train Soldat
Christian Heinrich Korsten bei der 6. Kolonne 8tes Artillerie Regiment zu Paffendorf Kreis Bergheim, einquartiert bei Joseph Können in Paffendorf Kreis Bergheim Hausnummer 57
Christian Korsten, Jahrgang 1836 und wohnhaft in der preußischen Rheinprovinz, wurde im Jahr 1859 als Trainsoldat zum 8. Artillerie Regiment (FAR (1. Rheinisches) Nr. 8) eingezogen. Train ist das militärische Transportwesen, hier wurden in der Regel Soldaten mit Pferdeerfahrung eingesetzt.
1859 war der Italienisch-Österreichische Krieg und Preußen machte seine Armee mobil um ggf. eingreifen zu können. Das Regiment war ab dem 12.05.1859 in Bereitschaft und das erste Aufgebot wurde eingezogen. Preußen griff nicht in den Krieg ein und Mitte August wurde die Armee wieder demobilisiert.
Die im ersten Brief erwähnte Mission in Hückelhoven war vom 23.06.-09.07.1859.
1. Brief vom 10.07.1859:
Teuerster Sohn Kristian Heinrich
Wir lassen dich herzlich grüßen dein Vater und Geschwister. Wir sind noch alle guter Gesundheit und wieder hoffen, dass du auch noch in guter Gesundheit bist, so sei Gott Dank. Wir haben in der Nähe Hückelhoven 14 Tage lang 3 Missionare gehabt, viele Menschen kamen von weitem und nahen da hin. Morgen den 11. Juli fangen wir an Korn zu mähen mit 4 Mann.
Lieber Bruder als ich nach Hause kam war gerade mein Schwager damit beschäftigt dir zu schreiben und ich habe den Brief fortgesetzt und dir etliche Zeilen noch geschrieben in dem Bewusstsein teuerster Bruder, dass es dir gewiss angenehm ist Neues von Hause zu hören.
Wir fangen morgen an Korn zu mähen in dem es Ernte ist. Wir werden auch sorgen, dass das deinige auch gewiss gut besorgt wird. Vater und ich haben überlegt, dass wir das Viertel in der Hei…, nämlich den Lipgen, mit Även [Hafer] Samen gesät wird. Übriges wird noch Zeit sein zu überlegen, nämlich Stoppelkraut [Rübsen] hast du nicht nötig zu säen, sowie was der Även Samen angeht ist es auch noch Zeit genug.
Wenn ihr nicht ausrücken sollet, so weißt du doch, dass es heute über drei Wochen Kirmes ist. Wenn du kannst kommen, so wäre es sehr lieb. Ist es aber nicht so, wollen wir uns beiderseits trösten das es der Wille Gottes ist. Wenn du aber abrücken sollst, so wirst du mich eben auf der ersten bleibenden Stelle benachrichtigen.
Übriges weiß ich dir nichts Neues zu benachrichtigen. In dem immer durch Märschen kamen nämlich durch Erkelenz die von Wesel über Dahlen nach Jülich zu marschieren und das uns in nächster Zeit Einquartierung bevorsteht, wie das Gerücht in Umlauf ist.
Ich will hiermit mein Schreiben endigen. In dem es Zeit das ich nach Baal gehen muss. Wir grüßen dich herzlich und wünschen dir gesundes Leben und guten Mut. Denn es ist der Wille Gottes, dass es so ist, dein Bruder Lehonn Peter
Kleingladbach den 10. Juli 18[59]
An den Train Soldat
Christian Heinrich Korsten bei der 6. Kolonne 8tes Artillerie Regiment zu Paffendorf Kreis Bergheim, einquartiert bei Joseph Können in Paffendorf Kreis Bergheim Hausnummer 57
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