Eigentlich nicht mehr! Duelle waren im Dt. Reich (nach 1871) generell verboten.
Ich vermute auch eher einen Unglücksfall.
Gruß
Eifelgeist
Verbote führten nicht automatisch dazu, dass keine Duelle mehr stattfanden.
Interessant an den beiden Personen ist, dass nur ein adeliger Mensch beteiligt war.
Ich vermute aufgrund der Kopfverletzung durch Säbelhieb, dass ein Duell stattfand.
Verbote führten nicht automatisch dazu, dass keine Duelle mehr stattfanden.
Das ist richtig. Allerdings hätten dann die Beteiligten einen Straftatbestand erfüllt, der, zugegebenermaßen, oft nicht besonders streng geahndet wurde.
Zitat von Kunstpro
Interessant an den beiden Personen ist, dass nur ein adeliger Mensch beteiligt war.
Und damit ist ein Duell eigentlich ausgeschlossen! Ein nichtadeliger Sergeant aus dem Unteroffizierskorps war nicht „satisfaktionsfähig“!
Zitat von Kunstpro
Ich vermute aufgrund der Kopfverletzung durch Säbelhieb, dass ein Duell stattfand.
Duelle mit Blankwaffen waren Ende des 19. Jh. eher „aus der Mode“. Man bevorzugte Schusswaffen.
Die Kopfverletzung durch Säbelhieb kann auch Folge einer militärischen Fechtübung gewesen sein (Ulanen!).
Gruß
Eifelgeist
Inschrift auf einem sächsisch-preußischen Grenzstein
Wer hier vorüber geht, verweile!
Hier läuft ein unsichtbarer Wall.
Deutschland zerfällt in viele Teile.
Das Substantivum heißt: Zerfall.
Was wir hier stehn gelassen haben,
das ist ein Grabstein, dass ihr's wisst!
Hier liegt ein Teil des Hunds begraben,
auf den ein Volk gekommen ist.
Und damit ist ein Duell eigentlich ausgeschlossen! Ein nichtadeliger Sergeant aus dem Unteroffizierskorps war nicht „satisfaktionsfähig“!
Aber ja, doch. Ist ein Unteroffizier kein Offizier?
Die wachsende politische, wirtschaftliche und soziale Bedeutung des Bürgertums im 19. Jahrhundert hatte zur Folge, dass schließlich auch Bürgerliche als satisfaktionsfähig betrachtet wurden.
Duelle mit Blankwaffen waren Ende des 19. Jh. eher „aus der Mode“. Man bevorzugte Schusswaffen.
Heute sind Motorradrennen in Mode, trotzdem finden auch ganz normale Radrennen statt.
Zitat von Eifelgeist
Die Kopfverletzung durch Säbelhieb kann auch Folge einer militärischen Fechtübung gewesen sein (Ulanen!).
Gruß
Eifelgeist
Vielleicht waren beide sogar in einer studentischen schlagenden Verbindung.
Es kann die Folge einer militärischen Fechtübung sein, dagegen spricht die schwere Kopfverletzung und die Grabinschrift.
Warum wurden 1898 beim Militär Fechtübungen gemacht?
Die Ulanen haben sicher auch nicht als berittene Paradeeinheit direkt gegen Panzer gekämpft.
Nein! Unteroffiziere (bis Oberfeldwebel usw.) sind Unterführer „unterhalb“ der Offiziersränge (ab Leutnant/Unterleutnant/Vizeleutnant – damals wie heute).
Zitat von Kunstpro
Vielleicht waren beide sogar in einer studentischen schlagenden Verbindung.
Unwahrscheinlich! Der Mann war ein 30-jähriger Sergeant (= Unteroffizier oder Feldwebel) und damit Berufs-/längerdienender Zeitsoldat oder Reservist bei einer Wehrübung. Vermutlich kleinbürgerlicher/bäuerlicher Herkunft.
Studierte oder Studenten waren zu der Zeit (fast) IMMER Offiziere bzw. Offiziersanwärter. Gleiches galt für (Groß-)Bürgerliche aus dem „Geldadel“.
Zitat von Kunstpro
Es kann die Folge einer militärischen Fechtübung sein, dagegen spricht die schwere Kopfverletzung und die Grabinschrift.
Warum wurden 1898 beim Militär Fechtübungen gemacht?
Das war bei den berittenen Verbänden (Dragoner, Ulanen usw.) üblich, allerdings ohne echten militärischen Nutzen ... Tradition eben.
Gruß
Eifelgeist
PS: In Zuckmayers Hauptmann von Köpenick werden die damaligen gesellschaftlichen (militärischen) Abstufungen sehr eindrucksvoll (und nachvollziehbar) beschrieben. Eine für uns heute befremdliche Welt.
Inschrift auf einem sächsisch-preußischen Grenzstein
Wer hier vorüber geht, verweile!
Hier läuft ein unsichtbarer Wall.
Deutschland zerfällt in viele Teile.
Das Substantivum heißt: Zerfall.
Was wir hier stehn gelassen haben,
das ist ein Grabstein, dass ihr's wisst!
Hier liegt ein Teil des Hunds begraben,
auf den ein Volk gekommen ist.
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