Grenzstein im Schnee

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  • Quertaucher
    Landesfürst


    • 29.06.2004
    • 826
    • Sachsen-Anhalt

    #1

    Grenzstein im Schnee

    Hai,

    erstmal alles Gute für 2007 und weil jemand Schnee vermißte, am 28. 12. hatten wir im höheren Harz eine kleine Prise davon, wie auf den beiliegenden Fotos zu sehen ist.
    Die Ski können trotzdem noch im Keller bleiben, weil momentan wieder 10°+ sind.

    Also Sachen gibt es:

    da kommt man 40 Mal an einer Stelle vorbei und es bedarf wohl doch anderer Augen, damit einem sowas nicht entgeht.

    Vielen Dank an die Herren S und W., denen ich diese Aufnahmen verdanke.

    Der Grenzstein ist von 1603 und er steht im Gebiet derer von Anhalt (bei Ballenstedt), was das eine Wappen erklären könnte.

    Die genauen Fundortangaben habe ich vergessen, hätte aber trotzdem vom kundigen Personal mal eine Identifizierung der Wappen.

    Um die Wappen besser sichtbar zu machen, habe ich einmal den Kontrast verstärkt und zum anderen ein Negativbild mit eingestellt.

    Manchmal liegen die Schätze so richtig am Weg rum, daß man fast drüber stolpert.

    Der Quertaucher
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    Ein Taucher, der nicht taucht, taucht nix, oder er darf nicht
  • ADVENA
    Ritter


    • 15.10.2004
    • 476
    • Düdelingen Luxemburg
    • Viking5,Whites Spectrum XLT,MD3009

    #2
    Ein sehr schöner Stein......sowas gibt es nicht oft zu sehen da diese schon irgendwie in den Gärten schlummern...leider

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    • Sorgnix
      Admin

      • 30.05.2000
      • 25931
      • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
      • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

      #3
      ... das kommt davon, wenn man immer mit Höchstgeschwindigkeit durch den Wald brettert ...

      Aber es verwundert wirklich, daß dieses Exponat noch keine "Freunde" gefunden hat. Liegt wohl daran, daß er soo auffällig da steht, daß ihn wieder keiner registriert ...

      Merke: Wo einer ist, da sind auch mehr ...
      Es wäre jetzt sicher ne echte Schatzsuche, weitere Steine zu finden. Sicher sind einige während der vergangenen Jahrhunderte einfach umgefallen oder umgestoßen worden, und liegen jetzt im Waldboden verborgen.
      ... man müßte nur nach den neuralgischen Stellen suchen ...

      DIESER jedenfalls, der sollte gesichert werden.
      ... wer weiß, wie lange der sonst noch steht.

      Welche beiden Grafschaften o.Ä. dort voneinander getrennt wurden, dürfte für einen einheimischen Heimatkundler in Verbindung mit dem eingemeißelten Datum "1603" zu ermitteln sicher nicht schwierig sein

      Jörg
      Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
      zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

      (Heiner Geißler)

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      • Quertaucher
        Landesfürst


        • 29.06.2004
        • 826
        • Sachsen-Anhalt

        #4
        STEHT NOCH

        Hai,

        weil wir heute im Schnarchgang unterwegs waren, ist er uns doch wirklich selbständig aufgefallen, dieser Oldie.

        Und bei Tageslicht sind auch viel bessere Fotos gelungen.

        Die Recherche ist eingeleitet.

        Demnächst mehr

        dER qUERTAUCHER
        Ein Taucher, der nicht taucht, taucht nix, oder er darf nicht

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        • Quertaucher
          Landesfürst


          • 29.06.2004
          • 826
          • Sachsen-Anhalt

          #5
          Steht auch weiterhin

          Hai,

          ich habe mir erlaubt, den Burgherrn der Burg Falkenstein (ganz in der Nähe und auf alle Fälle als eine der besterhaltenen Burganlagen -weil nie zerstört- einmal einen Besuch wert) um eine historische Einordnung gebeten.

          Hier sein Statement:

          Nach meinem Dafürhalten handelt es sich auf der einen Seite um das Wappen von Anhalt (geteilter Schild, Rautenteilung); das Wappen mit den Löwen würde ich als Braunschweigisches ansprechen.

          Die Grafschaft Blankenburg fiel 1599, nach Aussterben des Grafengeschlechts, an das Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel. Somit bildete die alte Grafschaft Blankenburg eine braunschweigische Enklave im Ostharz.

          Damit wäre dies ein Grenzstein zwischen den askanischen und den welfischen Besitzungen im Ostharz. Die Jahreszahl auf dem Stein - 1603 - passt ganz gut zum Zeitpunkt der Übernahme von 1599.


          ---------------------------------------------------------------

          Ergänzend möchte ich hinzufügen, daß der Vergleich der Wappen den Schluß zuläßt, daß es sich um die beiden Leoparden, wie sie im Welfischen Stammland seit 1267 im Wappen getragen wurden, handelt.

          Wer mehr wissen möchte, kann ja hier die Ahnentafel durchackern oder einfach auch nur die im Hintergrund abgebildeten Leoparden mit denen vom Grenzstein vergleichen.



          Vielen Dank nochmals für die Unterstützung

          dER qUERTAUCHER
          Ein Taucher, der nicht taucht, taucht nix, oder er darf nicht

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          • p0nT!f3x
            Lehnsmann


            • 17.10.2006
            • 48
            • Buchenwald

            #6
            Spannend!!
            Danke für die nette Story

            Gruß
            Stephan
            carpkiller:
            "Son Heimatpfleger kann auch ganz schnell zum Bodendenkmal werden. "

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            • ADVENA
              Ritter


              • 15.10.2004
              • 476
              • Düdelingen Luxemburg
              • Viking5,Whites Spectrum XLT,MD3009

              #7
              Ganz Interessante Geschichtsinfos....

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              • Quertaucher
                Landesfürst


                • 29.06.2004
                • 826
                • Sachsen-Anhalt

                #8
                Nachtrag

                Hai,

                hatte noch parallel beim Braunschweiger Landesmuseum eine Anfrage laufen, deren Ergebnis ich Euch abschließend nicht vorenthalten möchte.

                Vielleicht kommen die Heraldiker hier noch mehr auf ihre Kosten.

                Prinzipiell wird aber das bereits ermittelte Ergebnis bestätigt und noch etwas fachlich untersetzt.

                Gruß

                dER qUERTAUCHER
                Angehängte Dateien
                Zuletzt geändert von Quertaucher; 26.02.2007, 13:37.
                Ein Taucher, der nicht taucht, taucht nix, oder er darf nicht

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                • tunichgut
                  Ritter


                  • 16.07.2004
                  • 468
                  • NRW + SH

                  #9
                  Ich hoffe ich wecke hier jetzt keine Begehrlichkeiten...
                  Die Bezeugung einer Grenzregelung wurde nicht nur durch einen Stein dokumentiert. In die Stellgrube für den Stein gehörten auch immer Münzen die die Zeugen hinterlegten.
                  Ein Schelm, wer böses denkt...

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