Gräber ausserhalb vom Kirchhof?

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  • fleischsalat
    Moderator

    • 17.01.2006
    • 7794
    • Niedersachsen

    #1

    Gräber ausserhalb vom Kirchhof?

    Wer kennt sich hier gut mit Kirchen aus?
    Hab bei Recherchen jetzt rausgefunden, dass von 30 Jahren beim Strassenbau in der Nähe der Kirch ein paar Gräber gefunden wurden. Nur- Wenn das ein Friedhof war, liegt / lag er definitiv ausserhalb des Kirchengrundstücks, dass seit vor 1400 dasselbe ist. Hat sowas eine besondere Bedeutung ( Sowas wie ohne schlagen der Kirchenglocken beerdigt zu werden)?
    Leider wurde das damals nicht weiter untersucht.

    Ps: In der Kirche gibts noch ne Gruft, mit sehr alten Särgen drin und eigenartige Kreuze in einer Platte vorm Altar ( Sakrileg lässt Grüssen ) Wenn Interesse besteht stell ich mal ein paar Bilder rein.
    Willen braucht man. Und Zigaretten!
  • Aliakmonas
    Landesfürst


    • 11.09.2005
    • 947
    • Kirrweiler/Pfalz

    #2
    @ fleischsalat

    Bilder, na klar.

    Auch bei uns gibt es Plätze, die als Friedhof herhalten mussten oder durften.Speziell in der Zeit der Pest wurden die Toten auch an nichtgeweihten Plätzen bestattet. Um eine kleine Kapelle liegen noch die Überreste preussischer Soldaten, die im 18 Jahrhundert dort bestattet wurden. Außerdem kenne ich zwei ehemalige Friedhöfe für verstorbene Verwundete des 1870/71 er Krieges, die jetzt eine Parkanlage sind.
    Unser Marktplatz gab wärend seiner Neubauphase auch noch etliche Gebeine preis.
    ,, Der zweite Stern von rechts - Bis zum Morgengrauen"
    ( James T.Kirk -Star Trek VI - Das unentdeckte Land )

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    • volwo
      Ritter

      • 03.05.2003
      • 318
      • Süd-Niedersachsen
      • kein

      #3
      kommt auf die Nähe an.


      1. - sinds nur ein paar Meter: vielleicht war der Friedhof mal größer
      2. - je nach Entfernung ein neu angelegter F. In vielen Gegenden mussten die Friedhöfe im 18. Jahrhundert wg. Seuchenverordnung ausgelagert werden
      3. - eventuell der Friedhof einer nicht mehr existierenden Kirche/Kapelle.
      4. - ein Judenfriedhof
      5. - wenn unmittelbar hinter der Friedhofseinfriedung: Gräber von Selbstmördern und Scharfrichtern. Die durften bis ins 19. Jahrhundert nicht auf geweihter Erde bestattet werden.

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      • MvR
        Heerführer


        • 03.01.2007
        • 2735
        • Mecklenburg-Vorpommern/Rügen

        #4
        Zitat von volwo
        kommt auf die Nähe an.


        1. - sinds nur ein paar Meter: vielleicht war der Friedhof mal größer
        2. - je nach Entfernung ein neu angelegter F. In vielen Gegenden mussten die Friedhöfe im 18. Jahrhundert wg. Seuchenverordnung ausgelagert werden
        3. - eventuell der Friedhof einer nicht mehr existierenden Kirche/Kapelle.
        4. - ein Judenfriedhof
        5. - wenn unmittelbar hinter der Friedhofseinfriedung: Gräber von Selbstmördern und Scharfrichtern. Die durften bis ins 19. Jahrhundert nicht auf geweihter Erde bestattet werden.
        das betraf auch hingerichtete, oder vertreter von unehrenhaften berufen..müller, gerber,scharfrichter und deren familien die nicht mal in der stadt leben durften sondern ausserhalb wohnen mussten.
        Für Gott, Kaiser und Vaterland!!!
        Spandau!!! Was sonst??

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        • Finilipi
          Ritter


          • 24.02.2005
          • 439
          • Da wo es schön ist !

          #5
          Bei uns wurden auch bei Bauarbeiten eine Menge Gebeine gefunden ,
          im nachhinein stellte sich raus , daß dort Opfer der Pest bestattet waren .

          Hätte man auch vorher drauf kommen können , da diese Flächen
          bei uns im Ort als Pestwiesen benannt sind !



          Gruß Finilipi !
          Fisch oder Aal , daß ist hier die Frage ?!

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          • carpkiller
            Heerführer


            • 01.11.2006
            • 3095
            • Siebengebirge
            • XP Deus

            #6
            Moinmoin,
            Wollte ich auch sagen. In Aachen,Köln und London ist es mir bekannt, dass Pestopfer ausserhalb beigesetzt worden sind. Wahrscheinlich auch überall anders, im Ruhrpott kann man eine Kirche besichtigen, wo Köpfe in den Mauern eingemauert worden sind. In London wurden alle Pestopfer verbrannt, was eine reine Welle illegaler Bestattungen, von ihren Familien vorgenommen,im "Hide-Park" oder "Central Park" nach sich zog.(da sollen noch bis zu 10000 Menschen liegen) Dort lassen die Behörden auch Vorsicht walten. Bis heute besteht die Gefahr, dass beim Ausgraben der Gebeine, die Bakterien sich mit Sauerstoff wieder vermehren können.(theoretisch)
            Bei Aachen war das mal der Fall, wo ein ganzes Kommando mit ABC-Schutzanzügen und Maßnahmen , die Funde untersuchten. Mir ist kein Ergebnis bekannt.
            Eine andere Möglickeit sind Großbrände. Wenn früher Städte bzw. Dörfer komplett abbrannten, wurden Teile dieser Örter an anderer Stelle wieder neu aufgebaut.Natürlich nicht in jedem Fall. Hier in der Gegend ist soetwas passiert, da wurde ein alter Friedhof entdeckt. Der wohl nach einem Brand verlegt worden ist. So gläubig die Menschen früher waren, bei einem Großbrand oder einer Seuche werden einige Sachen einfach "übergangen".
            Mfg
            Zuletzt geändert von carpkiller; 22.01.2007, 23:53.
            "Die Person, die Housekeeping in Frontdesk macht, sollte aus dem inner Circle kommen, sonst kriegen wir nur en rough mix!"

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            • malat
              Landesfürst


              • 26.09.2006
              • 958
              • Litauen/ Jetzt Essen

              #7
              Hier in Litauen sind die Friedhoefe meistens ausserhalb der Stadt....bei ganz alten Kirchen so um die 1400 - 1600 Jh bei den Kirchen.. bis jetzt konnte mir noch keiner erklaeren warum das so ist ....
              Ich werde mal unseren Privatfriedhof Bilder aufnehmen sind im Besitz von 200 qm Friedhof ...gruss aus lt
              MAlat

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              • fleischsalat
                Moderator

                • 17.01.2006
                • 7794
                • Niedersachsen

                #8
                Hier erstmal ein paar Bilder der Kirche von Aussen. Hab heut keinen Schlüssel gekriegt, darum müsst ihr Euch mit Bildern des Inneren noch etwas gedulden.
                Der rechte Teil der Kirche ist sehr alt, der linke wurde später angebaut.
                Ach ja ich sprach von einer Gruft, jedoch gibt es 3. Eine im Alten Bereich und 2 im "Neuen".

                Bild 1: Die Kirche von aussen.
                Bild 2: Des Kriegerdenkmal (Recht viele - 1939 gab es ca. 300 Einwohner... .)
                Bild 3: Fenster zu einer der Grüfte
                Bild 4: Durch das Gruftfenster
                Bild 5: Ein Stein mit Inschrift am alten Teil. Kann das wer entziffern?
                Angehängte Dateien
                Willen braucht man. Und Zigaretten!

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                • fleischsalat
                  Moderator

                  • 17.01.2006
                  • 7794
                  • Niedersachsen

                  #9
                  Und hier noch ein Paar der Steintafeln an der Aussenmauer im Detail.
                  Angehängte Dateien
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                  • fleischsalat
                    Moderator

                    • 17.01.2006
                    • 7794
                    • Niedersachsen

                    #10
                    Und noch 1.

                    Ach ja- wem das ein Begriff ist: Der Räuber "Nickel List" hat auch diese Kirche heimgesucht und Silberschalen und Kannen gestohlen.
                    Angehängte Dateien
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                    • Eifelgeist
                      Ehren-Moderator
                      Heerführer

                      • 13.03.2001
                      • 2593
                      • Beute-„Rheinland-Pfälzer“

                      #11
                      Zitat von fleischsalat
                      ... Bild 5: Ein Stein mit Inschrift am alten Teil. Kann das wer entziffern?
                      Wie alt ist der „alte“ Teil der Kirche? Spontan halte ich das für eine (alt-)gotische Schrift (Frühmittelalter), auch wenn ich über 2 Jahrzehnte aus der Materie raus bin.

                      Gruß
                      Eifelgeist
                      Inschrift auf einem sächsisch-preußischen Grenzstein

                      Wer hier vorüber geht, verweile!
                      Hier läuft ein unsichtbarer Wall.
                      Deutschland zerfällt in viele Teile.
                      Das Substantivum heißt: Zerfall.

                      Was wir hier stehn gelassen haben,
                      das ist ein Grabstein, dass ihr's wisst!
                      Hier liegt ein Teil des Hunds begraben,
                      auf den ein Volk gekommen ist.


                      Erich Kästner: Gesang zwischen den Stühlen (1932)

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                      • fleischsalat
                        Moderator

                        • 17.01.2006
                        • 7794
                        • Niedersachsen

                        #12
                        So um 1400, wahrscheinlich früher. Das Siedlungsgebiet ist wohl älter als 3000 Jahre. Erste Urkundliche Erwähnung des Ortes war 1055, damals gabs aber schon 3 Güter... .
                        Ich will damit aber nicht sagen, dass die Kirche so alt ist, um sinnlose Diskussionen vorab abzubiegen... .
                        Zuletzt geändert von fleischsalat; 23.01.2007, 22:48.
                        Willen braucht man. Und Zigaretten!

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