Geschichtlicher Ausflug

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  • sifiboy92
    Landesfürst


    • 18.07.2008
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    #1

    Geschichtlicher Ausflug

    Hi,
    Ich habe heute mal die Ausserschulische Zeit genutzt und bin einige bedeutende Punkte des Bauernkrieges um 1525 mit meinem Drahtesel abgefahren.
    Hierbei handelte es sich um die Schlacht vom "Goldberg" wo Tausende von Bauern ihr Leben für Gerechtigkeit liesen.
    Zu meinen Ergänzungen kommen genannte Zitate von Bauern und der Soldaten.
    Ich hoffe euch gefällt der kleine Ausflug.



    Mein erstes Ziel an diesem Tag, war der Platz wo Tausende von Bauern eine Wagenburg gegen das Heer von Reitern aufrichteten.



    12:00 Bauer: "Wir haben alle Hügel besetzt-und Böblingen steht fest zu uns. Kein Zweifel: der Sieg wird unser sein."




    Bilder: Ehemaliger Standplatz der Wagenburg.
    Blick vom Schlossplatz auf den Goldberg
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    Zuletzt geändert von sifiboy92; 31.03.2009, 14:39.
    Wer anderen eine Grube gräbt, der hat ein Grubegrabgerät.
  • sifiboy92
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    • 18.07.2008
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    #2
    Mein Zweites Ziel war der Anmarsch des Schwäbischen Bundes am Vormittag.

    Bild: Rast/ Marschplatz des Schwäbischen Bundes
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    Zuletzt geändert von sifiboy92; 31.03.2009, 14:22.
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    • sifiboy92
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      • 18.07.2008
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      #3
      Als nächstes kam der Ort, wo die Tore für den Schwäb. Bund geöffnet wurden.

      Bild: Standort des ehem. Tores
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      Zuletzt geändert von sifiboy92; 31.03.2009, 14:23.
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        #4
        Nächster Punkt meiner Reise war das Käppele, wo nun kanonen auf die Wagenburg gerichtet wurden.

        13:00 Fürst: "Böblingen hat sich ergeben! Jetzt stehen meine Kanonen auf dem Schlossberg, die Bauern haben das Käpple geräumt-das haben wir jetzt auch besetzt."

        13:15 Bauer: "Unsere Vorhut hat versucht, das Käppele zurückzuerobern-aber wir sind zu schwach und ziehen uns in Richtung Goldberg zurück."


        Bild: Standplatz der Kanonen
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        Zuletzt geändert von sifiboy92; 31.03.2009, 14:23.
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          #5
          Weiteres Tagesziel war die zurückdrängung der Bauernvorhut.

          13:30 Fürst: "Das ist meine Chance! Meine Fußtruppen rücken der Bauernvorhut hinterher-und meine Reiterei jagt um den Galgenberg herum und nimmt sie in die Zange."

          13:45 Bauer: "Heillose Verwirrung! Unsere zurückweichende Vorhut und unser vom Goldberg vorwärts drängendes Hauptheer sind unterhalb des Goldbergs zusammengeprallt-und Söldner fallen über uns her. Alles flüchtet in Richtung Wald."


          Bild: Vorhut wird zurückgedrängt
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          • sifiboy92
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            #6
            Nun war ich dort, wo Reiterei, Vorhut und Nachhut aufeinandertrafen und es ein fürchterliches Gemetzel gab.

            14:00 Fürst: "Meine Fußsoldaten und meine Reiter, der "Bauerntod". verfolgen die Flüchtigen-Gnade gibt es keine!"

            Bild: Ort des Zusammentreffens
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              #7
              Letztens, Ort des brutalen Abschlachtens der überlebenden.

              Am Abend:

              Fürst: "Ich habe nicht einmal 40 Mann verloren. Der Sieg ist mein! Jetzt geh es den Anführern an den Kragen"

              Bauer: "Wer konnte, ist geflohen. Aber 5000 der Unsrigen sind erschlagen oder erstochen worden."


              Bild: Waldstück vom Abend
              Ein kleines Denkmal
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              Zuletzt geändert von sifiboy92; 31.03.2009, 14:37.
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              • sifiboy92
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                #8
                Und um die Standpunkte beider Parteien zu verdeutlichen:

                Wir, die Bauern,
                sind aus dem Schwarzwald,
                der Gegend von Heilbronn und dem Hehau
                zusammengekommen.

                Samstag, 12 Mai 1525, morgens


                Heute werden wir gegen das Heer
                des Schwäbischen Bundes kämpfen.

                In zwölf Artikens
                haben wir südwestdeutschen Bauern
                unsere wichtigsten Forderungen
                zusammengefasst:
                Wir wollen frei jagen, frei fischen
                und Holz sammen dürfen!
                Unsere Pfarrer selbst wählen und entlassen können!
                Den Zehnten nicht mehr den Reichen
                sonden der Armen geben!
                Nicht mehr leibeigen sondern frei sein!

                Jeder von uns weis,
                dass es heute um Leben und Tod geht
                und wir alles verlieren können,
                aber wir können auch alles gewinnen!

                Unsere Chance sind gut:
                Wir sind 15 000 Mann!
                Wir haben eine Wagenburg
                auf dem Goldberg errichtet!
                Wir haben alle wichtigen Hügel besetet!
                Böblingen steht zu uns!

                Der Tag der Befreiung
                ist angebrochen!





                Ich, Gerorg Truchsess
                von Waldburg, bin der Feldherr
                des Schwäbischen Bundes-
                in ihm haben sich die Adligen Südwestdeutschlands
                militärisch zusammengeschlossen.

                Samstag, 12 Mai 1525, morgens


                Ich soll den Aufstand der Bauern niederschlagen.
                Denn wenn die Bauern ihre 12 Artikel durchsetzen,
                verlieren wir Adligen unsere Macht
                und unseren Reichtum.

                Mehrere kleinere Bauernhaufen
                habe ich in den letzten Wochen
                schon zerschlagen und dabei
                keine Gnade walten lassen-
                deshalb nennen sie mich den "Bauernjörg".

                Heute steht die entscheidende Schlacht an.
                Aber meine Chance sind schlecht:
                Ich habe nur 6500 Mann.

                Vor einigen Tagen
                haben meine Soldaten noch gemeutert,
                weil sie keinen Sold bekommen hatten;
                erst gestern konnte ich das nötige Geld besorgen.

                Im Sumpf zwischen Böblingen und dem Goldberg
                kann sich meine Reitereri kaum bewegen
                und ich damit fast nutzlos.

                Wird heute die letzte Sunden
                des Schwäbischen Adels schlagen?
                Wer anderen eine Grube gräbt, der hat ein Grubegrabgerät.

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                • Krauss Handel
                  Banned
                  • 30.09.2008
                  • 584
                  • Sachsen

                  #9
                  Hallo !

                  Eine sehr feine Geschichte,super recherchiert. Hast Du dort im Wald nach Zeitzeugen gesondelt? Wie lange hast Du dafür gebraucht ?

                  Uwe

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                  • sifiboy92
                    Landesfürst


                    • 18.07.2008
                    • 847
                    • Hier
                    • GMAXX 2

                    #10
                    Also allgemein hat die Recherche nicht sehr lange gedauert. Wir haben vor Ort viele Denkmäler welche mit Tafeln bestückt sind an denen man viel ablesen kann.
                    Der Wald dort is nicht gerade einladend, gegenüber sind oft Roma und Santi? so schreibt man die glaub, zu deutsch Zigeuner, auf der Wiese und lassen dann doch mal gelegentlich ihren Müll im Wald gegenüber liegen. Dort sieht es aus wie auf einer Müllhalde. Ebenso wurde nebenan viel gebaut und ich kann mir denken dass dor auch so einiges im Wald verschwunden ist.
                    Sicherlich wird man dort was finden können, die Frage ist nur wie viel kilo Müll man dann mit nach Hause bringt.
                    Wer anderen eine Grube gräbt, der hat ein Grubegrabgerät.

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                    • aquila
                      Heerführer


                      • 20.06.2007
                      • 4522
                      • Büttenwarder

                      #11
                      Schöne Recherche zu einem nicht allzu oft behandeltem Thema. Leider sind diese Stätten, wie hier, oft seit langem überbaut.

                      Ob man noch Reste aus diesen Tagen finden würde?

                      Auf jeden Fall ein guter Anstoß, sich mal wieder mit etwas Literatur zum Bauernkrieg zu befassen.

                      LG Aquila

                      PS: Roma und Sinti.
                      Ich sehe verwirrte Menschen.

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                      • Erdspiegel
                        Heerführer


                        • 16.07.2008
                        • 7038
                        • zwischen Schutt & Scherben
                        • Spatengabel,Kartoffelharke,Fisher CZ-6a,XP-Gmaxx II

                        #12
                        Exellenter Bericht.

                        In den überbauten Gebieten könnte bei Baumaßnahmen und Kabelverlegearbeiten noch was auftauchen.
                        Wurde denn schon mal was gefunden,oder waren überhaupt schonmal Archäologen dort aktiv?
                        Der Name "Goldberg" allein,ist ja schon klasse.

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                        • sifiboy92
                          Landesfürst


                          • 18.07.2008
                          • 847
                          • Hier
                          • GMAXX 2

                          #13
                          Also wir haben in Böblingen ein Bauernkriegsmuseum, kann mich blos nicht mehr an den Besuch erinnern, bestimmt gibbet dort auch Funde zu sehen. Allgemein aber waren schon Archäologen unterwegs, aber das war so um 1929 als das Gymnasium gebaut wurde. Mit dem 2 Weltkrieg wurde dann so gut wie alles kaputtgebombt da wir hier einen Flughafen hatten und das Daimlerwerk.
                          Am Nordhang von Sifi hatten die Archis auch Römerfunde, da dort eine kleine Siedlung lag.
                          Leidergottes und dafür könnt ich mich heut noch peitschen hatte ich ne riesen Chance verpatzt... Dort wo Nachhut und Vorhut und Reiterei aufeinandergeprallt sind liegt nun ein Bauernhof, dort wurde für 4 Tage lang umgebaut und aus einem Loch von 5x5m Erde rausgeschaufelt bis 1-1,5m tief und ich hab es nicht für nötig gehalten dort vorbeizuschauen.
                          Allgemein finden kann man dort kaum was, da wie man sehen kann alles bebaut ist und recht selten gearbeitet wird, wo man etwas finden könnte.
                          Der Wald ist ziemlich vermüllt und mit WK2 Schrott versehen.
                          Zuletzt geändert von sifiboy92; 01.04.2009, 20:04.
                          Wer anderen eine Grube gräbt, der hat ein Grubegrabgerät.

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                          • Erdspiegel
                            Heerführer


                            • 16.07.2008
                            • 7038
                            • zwischen Schutt & Scherben
                            • Spatengabel,Kartoffelharke,Fisher CZ-6a,XP-Gmaxx II

                            #14
                            Eine Fundträchtigkeit der Äcker rund um Böblingen ist jedenfalls denkbar.Und wer weiß,wo die marodierenden Horden ihre Lagerstätten hatten.
                            Die Kenntnis alter Flurnamen der Umgebung hilft auf jeden Fall weiter.

                            Gut Fund, Erdspiegel

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