Hinweise zu altertümlichen Begräbnisstätten

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  • schrott
    Ritter


    • 23.07.2007
    • 540
    • Nordteil Deutschlands
    • keiner mehr, Niedersachsen´s Gesetze verbieten´s mir

    #1

    Hinweise zu altertümlichen Begräbnisstätten

    Hallo Leute,
    könnt ihr mir eventuell sagen, was damals vor der Christianisierung üblich war, wie weit Begräbnisstätten (Schon Urnen Begräbnisse) von den damaligen Siedlungsplätzen weg waren ? Ausserdem wo wurden die Scheiterhaufen gebaut ? und besteht die Möglichkeit, das es eine weitere Beisetzungsstätte gibt ?
    Eine ist bisher bekannt.
    Würde soeine Begräbnisstätte etwas über die Restliche altertümliche Siedlung aussagen ? Zum Beispiel Siedlungsgröße oder soetwas ?
    Dieser eine Beisetzungsort ist ca. 650m von einer Kapelle entfernt, die wohl auf einer heidnischen Kultstätte erbaut worden ist. In der Nähe gibt es einige anhäufungen von Eichen, und innerhalb des Dorfes gibt es Eichen mit einem Durchmesser von ca. 70 cm... wie lange stehen die dort schon ungefähr ?
    Viele Grüße und lieben Dank
    Schrott
  • KUTTEN-TAV
    Ritter


    • 25.06.2009
    • 466
    • LÖSSNITZ- ERZGEBIRGE
    • WHITES AF 101, MD3009, NVA MSG 75

    #2
    Denke nicht, das die sehr weit von den Siedlungsplätzen entfernt waren......
    Zu den Eichen hier ein Link..

    Laut Tabelle müssten se um de 140-160 Jahre alt sein.
    LG Kai
    Erfahrung ist die Summe der Dummheiten die machen machen durfte, ohne sich den Hals zu brechen.

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    • schrott
      Ritter


      • 23.07.2007
      • 540
      • Nordteil Deutschlands
      • keiner mehr, Niedersachsen´s Gesetze verbieten´s mir

      #3
      Oh vielen Dank Der Link ist gut, zwar enttäuschende Ergebnisse... nichts 1400 Jahre
      Aber man kann ja nicht alles haben...
      Dankeschön Viel Glück bei Sondeln und Tieffund !

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      • Eidechse
        Bürger


        • 19.02.2006
        • 164

        #4
        Hi,

        Einerseits hatte man Angst die Toten würden zurückkehren. Deshalb wurden sie außerhalb der Siedlung bestattet.
        Andererseits sollte der Friedhof auch nicht zu weit entfernt sein. Schließlich wollte man die Gräber im Auge haben, sie pflegen, Opfergaben deponieren, Zeremonien abhalten oder ganz einfach ihnen gedenken. Ein langer Fußmarsch wäre hier hinderlich.
        Demnach sind die Gräber wohl meistens zwischen 600 m und 1 km von der Siedlung entfernt.
        Der Scheiterhaufen wurde über längere Zeit an der selben Stelle in der Nähe der Gräber errichtet. Manchmal auf einer kleinen Anhöhe (von weitem sichtbar), manchmal innerhalb der Friedhofsgrenzen, manchmal außerhalb. Bei Ausgrabungen bleibt er öfters unentdeckt. Deshalb ist eine Aussage hier schwierig. Je nach Bestattungstyp wurde der Scheiterhaufen über dem eigentlichen Grab errichtet und der Leichenbrand fiel später mitsamt verbrannten Beigaben, Asche und Kohle in die Grube.

        Sicher kann die Begräbnissstätte etwas über die Siedlungsgröße aussagen. Auch kann beurteilt werden, ob es sich um eine reiche Siedlung handelte oder nicht.
        Je nach Siedlungsgröße gab es mehrere Friedhöfe.

        mfG,
        Eidechse

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        • schrott
          Ritter


          • 23.07.2007
          • 540
          • Nordteil Deutschlands
          • keiner mehr, Niedersachsen´s Gesetze verbieten´s mir

          #5
          Vielen Dank !
          Weißt du auch ob die alten "Ureinwohner" damals auch so Spielchen wie Münzen vor dem verbrennen auf die Augen der Toten legen wie die Griechen zum Beispiel ?

          Also es handelt sich hier in meinem Fall nicht nur einfach um eine Grube, sondern um ein Urnengrab, die Urnen bestanden aus gebranntem Ton.
          Eine reiche Siedlung war hier wohl nicht, da bisher keine Schmuckstücke o.ä gefunden wurden.

          Einen Hügel gab es tatsächlich, aber dieser wurde bei einer Flurbereinigung mit Planierraupen abgetragen und in einen Staugraben geschoben. Ist es möglich das sich auf normalem Bodenniveau auchnoch Fundstücke finden lassen oder wird mit diesem Hügel alles weg sein ?

          Was für Grabbeigaben bei Urnenbestattungen waren hier üblich ? Waffen Schmuck ? Geld ? Dann wäre eventuell noch etwas zu finden.

          Welche germanischen Stämme gab es hier in dem Raum Hannover ?

          Tut mir leid das ich euch so löchere, das Thema Germanen etc. wird ja nicht sooo oft behandelt leider, trotz das es sehr interessant ist finde ich, ich lese auch ausserhalb dieses Forums viel, trotzdem Danke ich euch für alle Informationen die Ihr mir geben könnt herzlich
          Grüße Schrott

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          • Sorgnix
            Admin

            • 30.05.2000
            • 25931
            • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
            • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

            #6
            ... ich bin ja bekannt für schulmeisterliche Behandlung

            Wie wär´s mit der Suchfunktion?

            1. http://de.wikipedia.org/wiki/Urnenfelderkultur

            2. http://de.wikipedia.org/wiki/Feuerbestattung

            3. http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%BCgelgrab

            4. http://de.wikipedia.org/wiki/Urnengr%C3%A4berfeld

            5. http://de.wikipedia.org/wiki/Scheiterhaufen


            ... das dürfte samt beinhaltender Links wohl erstmal bis Dienstagabend reichen


            Ansonsten befindest Du Dich mit dem Thema rechtlich wohl im Bereich der Suche nach einem Bodendenkmal. Sollte nicht unerwähnt bleiben
            Irgendwo geistern auch noch Infos über den Aufbau eines Hügelgrabs im Netz umher. Manchmal ist die Grabkammer noch in das Erdreich eingetieft worden, manchmal ebenerdig angelegt und dann mit Hügel übererdet.
            Ob also noch etwas "da" ist, hängt wohl von der Epoche der Entstehung ab.
            Alte Bäume??
            ... Du wirst heute in D keine Eiche finden, die älter als 800 Jahre ist
            Linden gehen schon mal über die 1000 Jahre.
            Aber einen Baum, dessen Wurzeln in die Bronzezeit zurückreichen, den gibt´s nicht mehr. - einen Pilz vielleicht ...
            Aber an solche rituellen Stellen haben sich manchmal über Jahrtausende gehalten. Deshalb stehen da die alten Bäume auch schon mal in der dritten oder höheren Generation ...

            Gruß
            Jörg
            Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
            zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

            (Heiner Geißler)

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            • schrott
              Ritter


              • 23.07.2007
              • 540
              • Nordteil Deutschlands
              • keiner mehr, Niedersachsen´s Gesetze verbieten´s mir

              #7
              Ah okay Dankeschön
              Hmm Mensch du tust mir heute irgendwie leid...
              Die Bodendenkmalgeschichte vergesse ich natürlich nicht, sollte jedoch da etwas sein, dann wäre es mir lieber ich hätte es gefunden, und gemeldet, als das kleine Überbleibsel jetzt Sommer für Sommer von einem Pflug halbiert, geviertelt, und geachtelt werden, bis von dieser kleine Sensation hier dann nurnoch ein nährstoffreicher Bodenzusatz übrigbleibt.
              Wenn ich ganz ehrlich sein soll, ist es mir lieber wenn solche "unentdeckten" - totgeschwiegenen... in Staugräben verfrachteten Bodendenkmäler mehr geschätzt sind.
              Wenn da was ist freue ich mich wenns zum Denkmal erklärt wird, weil dann kann es wenigstens nicht weiter kaputt gemacht werden... und das wäre hier auf dem Land schonmal ein Fortschritt... ich werde mich da erstmal umgucken, gucken ist ja erlaubt

              Vielen Dank Sorgnix für die Links, die Arbeit hättest du dir aber nicht machen brauchen ich komme mir jetzt so mitschuldig vor hier
              So für heute ist erstmal Feierabend gute Nacht an alle

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              • Eidechse
                Bürger


                • 19.02.2006
                • 164

                #8
                "Weißt du auch ob die alten "Ureinwohner" damals auch so Spielchen wie Münzen vor dem verbrennen auf die Augen der Toten legen wie die Griechen zum Beispiel ?"
                Nö!
                Das haben die Griechen und die Römer getan. Ob die Münzen allerdings auf die Augen gelegt wurden ist nicht erkennbar. Oft finden sich jedoch Münzen in Gräbern.
                Die "Ureinwohner" kannten kein Geld.

                "Was für Grabbeigaben bei Urnenbestattungen waren hier üblich ? Waffen Schmuck ? Geld ?"
                Von was redest du? Urnenfelder? Germanen? Kelten? Römer? Urnenbegräbnisse gab es in allen Kulturen. Eine Urne ist schließlich das Gefäß in dem der Leichenbrand aufbewahrt wird. Die Beigaben sind je nach Kultur unterschiedlich.

                Ich nehme an du meinst Urnenfelder, also späte Bronzezeit. Daher:
                "Eine reiche Siedlung war hier wohl nicht, da bisher keine Schmuckstücke o.ä gefunden wurden."
                Immer langsam!!
                Zu der Zeit galt es bereits als reich besonders feine Keramik zu besitzen. Gold war die absolute Ausnahme, Bronze gab es vereinzelt.

                Ich denke die Links von Sorgnix helfen dir dich in das Thema einzuarbeiten.

                mfG,
                Eidechse

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                • sirente63
                  Banned
                  • 13.11.2005
                  • 5348

                  #9
                  Hallo Schrott
                  Es geht mir in erster Linie um das erkennen einer Begräbnisstätte.
                  Die bekannten Grabformen,sind relativ einfach.
                  Nur die Bestattungsriten,wie eine Brandbestattung zu erkennen!
                  Dazu ist der bescheidene Laie kaum in der Lage.
                  Leichenbrandgefäss vorhanden,wie bei einem Urnengrab ist nicht die Regel.Wie ein Brandgrubengrab,oder Leichenbranddepot-
                  Welcher Sondengeher erkennt ein Bustum-Beisetzung am Ort der Verbrennung.Geschweige denn die Bestattungsformen.
                  Sonderformen, wie ein Schein oder Leergrab z.B

                  Ein brisantes Thema,aber als Sondengeher muss man einfach damit rechnen!Irgendwann auf ein Grab zu stossen.
                  Und das ist nicht immer ein Körpergrab!
                  Ich habe mir ein kleines Büchlein besorgt.Ein Hilfsmittel für die archäologische Geländearbeit.Genaue Bezeichnung "Tabellen und Tafeln" zur Grabungstechnik.Inclusive Versand 10,50€
                  Etwas hochgestochen für den Laienhaften"Kleingeist"
                  Aber ein prima Nachschlagewerk für dies und das.
                  Der Schwerpunkt liegt für mich(persönlich) eher bei den Steinzeitartefakten,Erkennung und Bestimmungshilfe.
                  Sowie andere praktische Dinge.
                  Siehe hier

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                  • Countrylove
                    Ritter


                    • 03.01.2010
                    • 356
                    • HÖXTER-NRW
                    • Teknetics Gamma 6000, Micronta 4003

                    #10
                    Hallo Schrotti,

                    wenn es dich doch so sehr interessiert, wie ich es in den voran gegangenen Beiträgen sehe.
                    Würde ich dir vorschlagen, einer Intressengemeinschaft beizutreten. Da bekommst du auch die nötigen Informationen und deine Erfolge deiner Suche sind dort sicher auch willkommen.

                    Da ich schon Jahre nicht mehr in Niedersachsen wohne ist auch meine Verbindung zum Landesmuseum Hannover nicht mehr aktuell. Aber ich kann dir die Adresse vom Freundeskreis für Ur- und Frühgeschichte geben, dort kann man für einen geringen Jahresbeitrag Mitglied werden. Dann stehst du wenigstens nicht ganz alleine da.



                    Soll nur mal eine Anregung sein, aber schaden kanns nicht.
                    lg. Adrian


                    Man muß versuchen, bis zum Äußersten ins Innere zu gehen. Der Feind des Menschen ist die Oberfläche ! (Samuel Beckett)

                    "Nicht alles was ein Loch hat, ist auch kaputt und Lattenrost ist auch keine Geschlechtskrankheit!!"

                    Kommentar

                    • Xerxes
                      Heerführer

                      • 18.03.2001
                      • 1302
                      • Brandenburg-Preußen
                      • Euro Sabre, Compass

                      #11
                      zur info. auch germanen (kaiserzeit) gaben ab und zu mal ihren verblichenen röm. münzen als fährgeld mit, auch in den frühen slawengräbern sind vereinzelt welche gefunden worden.

                      wenn du solche artefakte wie röm. münzen auf dem acker findest, könntest du dich also quasi auf einer alten begräbnisstätte befinden und sie sogar entdeckt haben. dann glückwunsch! daraus folt ergo...bodendenkmal....meldung...einzeichnen ins kataster...so könnest du zu einem positiven beispiel für die sondengänger(ei) werden.


                      ansonsten ehrenamtl. bodendenkmalpfleger....

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                      • schrott
                        Ritter


                        • 23.07.2007
                        • 540
                        • Nordteil Deutschlands
                        • keiner mehr, Niedersachsen´s Gesetze verbieten´s mir

                        #12
                        das wäre natürlich Top, das ist schonmal sehr gut zu wissen mit den römischen Münzen, und würde ich die mit meinem Ace finden, dann wäre das nichtnur die Entdeckung einer Begräbnisstätte, sondern auch ein Wunder

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                        • schrott
                          Ritter


                          • 23.07.2007
                          • 540
                          • Nordteil Deutschlands
                          • keiner mehr, Niedersachsen´s Gesetze verbieten´s mir

                          #13
                          Hey Leute, ich habe auf dem Feld heute ein stück Kohle gefunden, das ist das Feld, auf dem Urnenscherben gefunden wurden, kann es sein, das das kleine Kohlestückchen (glänzende Kohle) aus soeiner stammt, beim Verbrennen riecht es nämlich nicht wie Holzkohle sondern ganz komisch anders...
                          Ist das möglich das ein Kohlestück die Zeit so lange überdauert ? Ist ein lehmiges Feld...

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                          • schrott
                            Ritter


                            • 23.07.2007
                            • 540
                            • Nordteil Deutschlands
                            • keiner mehr, Niedersachsen´s Gesetze verbieten´s mir

                            #14
                            Wo wir gerade dabei sind... auf dem Feld habe ich auch glasierte Scherben gefunden, ich schätze jedoch das die neueren Datums sind, da damals Ton ja nochnicht Glasiert wurde, kann mir jemand eventuell eine Jahreszahl sagen, seit wann Glasuren ungefähr eingeführt worden sind ?

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                            • Dirk.R.
                              Heerführer


                              • 25.12.2004
                              • 6906
                              • Dorf

                              #15
                              Es gab bei den Römern schon "glasierte" Keramik.


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