Siedlungsspuren deuten

**chabbs** · 14.10.2011, 13:13

Frag mal Deinen zuständigen Archäologen- die kennen sich auch in Feldbegehungen aus und können Dir für Deine Gegend super Tipps zur Prospektion geben.

Dann kann er Dir Scherben usw. zeigen, die man als Siedlungsanzeiger nehmen kann.

**Vetera** · 14.10.2011, 14:51

Archäologen fragen

.
Das muss nicht sein. Man muss halt nur ein bissel Zeit in dieses Hobby stecken und ein bissel lesen, Google hilft auf jeden fall weiter. Anstonsten kann ich dir raten *ab nach draussen* und selber bekannte siedlungs stellen besuchen.
Dort kanst du dan beobachtungen machen,die dir dan an anderen orten weiter helfen können. Boden veränderungen wie kieseinstreung mit scherben bruch usw .Mit der zeit bekommt man dan ein Auge für solche deatils.

Naja.....
Such begriffe wären dan *Bewuchsmerkmale*Siedlungsspuren*Bodenveränderung* Ziegelstreung*
*Erdwerke* usw
Das wird dir aber nur dan helfen wenn du auch wirklich raus gehst und Flächen selbst begehst.

MFG

Vetera

**Andi08/15** · 27.10.2011, 16:50

Was auch hilfreich ist, man kann auch Luftbilder oder Gockel-Erde bemühen.
Da läßt sich z.B. anhand von Vegetationsstörungen (unterschiedliche Wuchshöhe/Reifegrad der gleichen Pflanzen), Erdverfärbungungen im gepflügten Acker, Bodenprofilen, Schattenwürfen bei tiefstehender Sonne in ansonsten ebenen Gelände usw. alte Bebauungsspuren, Siedlungs- oder Befestigungsspuren der Rückschluß daraus ziehen, das da mal etwas "unnatürliches" war.

**Mitch** · 06.05.2012, 19:04

Falls der Thread noch aktuell sein sollte, ich habe da was feines gefunden:

Startseite

http://www.archaeopro.de/

Viele Grüße
Mitch

**Waldkind** · 17.07.2012, 13:14

Zitat von Mitch

Falls der Thread noch aktuell sein sollte, ich habe da was feines gefunden:

Startseite

http://www.archaeopro.de/

Viele Grüße
Mitch

Ich kenne die Seite und interessiere mich sehr für das Thema. Aber das Problem ist: Zeig mir mal einen Acker/Wiese/Wald in Deutschland bei googleearth, wo man kein Merkman findet welches dort aufgeführt ist.

Da gehört wohl jahrelange Übung dazu um das wirklich zu beherschen. So einfach: "Da sieht der Bewuchs auf dem Acker anders aus als daneben" ist es auch nicht. Das kann Millionen von Gründen haben warum der Bewuchs anders aussieht, vermutlich einfach nur schlechter gedüngt oder zu wenig Sonne abbekommen.

Oder ich versteh es einach nicht.

**Vetera** · 18.07.2012, 15:46

Was gibt es da nicht zu verstehen ?

95% der Google bilder sind als nicht zu gebrauchen, da die auflösung zu schlecht ist . Die falsche Tageszeit beim erstellen war, damit der falsche sonnenstand . Oder es war die falsche jahreszeit und damit der bewuchs zuhoch und oder sie falsche anpflanzug

und und und .....

Dennoch kann man glück haben und was sehen .

Mfg

Vetera

**Shakerz** · 22.07.2012, 16:45

Der Archaeoflug.de ist wirklich ein sehr interessanter Link. den werd ich mir mal ausführlich zu Gemüte führen.

**Duisburger** · 22.07.2012, 17:12

Moin

@Waldkind

"Da gehört wohl jahrelange Übung dazu um das wirklich zu beherschen."

Übung ist natürlich auch ein wichtiger Faktor, jedoch sind umfangreiche Hintergrundinfos zur (Siedlungs-) Geschichte und und und ... unbedingt notwendig!

@Vetera

"95% der Google bilder sind als nicht zu gebrauchen..."

Dies kann ich so nicht bestätigen! Natürlich ist der Aufnahmezeitpunkt (Uhrzeit, Jahreszeit) wichtig, doch was ist der richtige Zeitpunkt?

Dies wird man erst im Vergleich mehrerer Luftbildzeitschnitte feststellen. Da gibt es kein ultimativ besten Zeitpunkt für eine Auswertung. Es gibt Objekte, die sieht man am besten bei Bewuchs (Wachstumsanomalien) und es gibt Objekte, die man ohne Bewuchs (z.B. im schneefreien Winter) optimal erkennt. Auch ein morgendlicher Schattenwurf kann manchmal weniger optimal sein als der am Nachmittag.

Was die Auflösung angeht, so gibt es da bei Google natürlich deutliche Unterschiede, doch ein Bodenauflösung unter 1 m ist meistens doch gegeben und reicht auch aus, um Strukturen zu erkennen.

Fazit: Auf eine Auswertung mehrerer Luftbilder unterschiedlicher Jahre/Jahreszeiten kommt man meist nicht aus!

Gruß
Andreas

**caedmon12** · 11.08.2012, 20:47

Ich wohne südlich von Hannover und suche momentan nach zwei Wüstungen: Delm und Bokum, teilweise auch Boken genannt. Nachdem ich hier zum Thema gelesen habe, habe ich es mal mit Google Earth versucht. Bild Boken zeigt in der Mitte eine Kreuzung. In dem Dreieck, dass durch die zusätzliche Spur gebildet wird, befindet sich ein Denkmal aus drei Findlingen, das an das Dorf Bokum erinnert. Darüber sind möglicherweise Siedlungsspuren. Im Bild Delm 2 stehen die Fotosymbole, etwa mittig oben, für Hinweise auf das Dorf Delm. Interessant finde ich das Rechteck oben links. Das dickere, spiegelverkehrte L könnte ein Haus gewesen sein. Der Rest eine Schutzmauer.

Ich bin ein Laie in solchen Dingen und würde mich deshalb über Kommentare oder Erklärungen zu den Bildern freuen. Delm und Boken verschwanden im 15. bzw. 16. Jahrhundert. Gruß Caedmon12

Angehängte Dateien

**Kunstpro** · 12.08.2012, 11:59

Ich habe mal in Kalkriese gegraben, da kamen neben Tonscherben und Feuersteinabschlägen auch römische Funde zu Tage.

Dies sind alles Siedlungsspuren, die man erst entdeckt, wenn man gegraben hat.

**Vetera** · 12.08.2012, 13:19

@caedmon12

Wenn du wirklich den verdacht hast bzw du dir über den standort sicher bist. kannst du auch bei dem zuständigen Katasteramt für diese flächen anfragen.

Dort hat man meistens von diesen flächen Luftbilder über jahre gesammelt . Da man sowieso alle zwei bis drei jahre bilder machen lässt.

Wenn du mal einen Freien tag hast kanst diese bilder beim Amt ansehen .

Das drucken lassen kostet so um 7euro

MFG

Vetera

**Duisburger** · 12.08.2012, 13:44

@caedmon12

Moin

Wie ich in einem Beitrag weiter oben schon schrieb, ist die Betrachtung nur eines Luftbildes/Zeitschnittes wenig zielführend!

Vielleicht gibt es bei Google ja noch ältere Luftbilder zum Vergleich. Oder du besorgst dir ältere Luftbilder (z.B. aus den 60er-70er Jahre) bei der Landesvermessung.

Wichtig wären auch Darstellungen (Luftbilder/Topographische Karten) aus der Zeit vor den Flurbereinigungen! So kannst du schon mal feststellen, welche Siedlungsstrukturen in der nahen Vergangenheit dort anzutreffen waren.

Anhand eines Luftbildes kann mam einfach keine schlüssige Aussage treffen!!!
Da gehört einfach mehr Recherchearbeit dazu.

Gruß
Andreas

**aquila** · 12.08.2012, 15:11

Moin caedmon,

ich habe mir jetzt mal die Landesaufnahme 1:25000 von 1896 und die vom kgl. hannoverschen Ing. Korbs 1:75000 von 1832 angeschaut.

Die Orte sind dort schon nicht mehr verzeichnet, auch nicht als Wüstung.

Für den Bereich Delm ist ein "Delmer Berg" bezeichnet, für den Bereich Boken ein "Bokener Holz" bzw. ein "Bokener Fließ".

Die von Dir genannten Besiedlungsmerkmale sind auf den Karten ebenfalls nicht vorhanden. Ich nehme an, dass sie mit dem Bau der Autobahn entstanden sind.

LG Aquila

**caedmon12** · 12.08.2012, 17:40

Vielen Dank für die Tipps. Dass es beide Orte gab, lässt sich eindeutig belegen. Dazu gibt es recht präzise Angaben in der alten Literatur. Die Autobahn mag eine Erklärung für Boken sein, aber nicht für Delm, dass einige Kilometer von der heutigen Autobahn entfernt liegt. Das Bokener Holz heißt heute Bockmerholz. Dabei fällt mir ein, dass ich nach Bocken, Bockem oder Bockum noch gar nicht gesucht habe. Gruß Caedmon