Bedeutung " Opferberg " ?

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  • capitano02
    Geselle


    • 17.06.2009
    • 70
    • Keinfundland
    • Fisher m-scope 1266 x

    #1

    Bedeutung " Opferberg " ?

    Hallo zusammen,
    ich befasse mich seit einiger Zeit mit der Erkundung der Geschichte meiner Heimatregion.
    Ich recherchiere anhand der verfügbaren Lektüre und auch mittels topografischer Karten.
    Und damit bin ich auch schon bei meiner Frage angekommen, ich habe eine Hügelbezeichnung "Opferberg" gefunden.
    Hat dieser Name auch immer eine Bedeutung oder kann so ein Name auch mal zufällig entstanden sein ?
    Wenn eine Bedeutung dahinter zu vermuten wäre, hätte ich Interesse den Hügel zu erkunden. Kennt sich da jemand aus ? Bin für jeden Hinweis dankbar.
    Leider kommt man beim googeln auch nicht wirklich weiter.

    Gruß
    Bernd
    ...... CARPE DIEM

    .....mein PC ist spitze weil er 64 Bit hat, .... wenn ich 64 Bit inhaliert habe, kann ich auch alles
  • chabbs
    Heerführer


    • 18.07.2007
    • 12179
    • ...

    #2
    Hey,

    sehr schwer zu sagen. Wichtig wäre ein Blick in das Urkataster (hat vielleicht der Bauer? Sonst meist im Kreisarchiv), und eine Herleitung aus alten Steuerbüchern.

    Hier ginge es dann darum, wie die alten Bezeichnungen der Parzellen waren.

    Warum das Ding im Volksmund so heißt, ist anders kaum zu klären. Verschleifung anderer Wörter, die heute im Dunkeln liegen (vielleicht hieß früher ein Bauer Oppermann, der Berg hieß dann Oppers Berg...woraus der Volksmund sich seine eigene Erklärung gebastelt hat.), eine Prozession, die dort halt gemacht hat zu bestimmten Festtagen. Dass der Volksmund alte Geschichten über Versammlungen, Galgenberge etc. so festgehalten hat.

    Die Erklärung, dass dort tatsächlich geopfert worden sein soll, ist in der Tat die unwahrscheinlichste.

    Kommentar

    • Wilhelm
      Heerführer

      • 08.09.2002
      • 1053

      #3
      Schau mal ins Etymologische Lexikon. Es gibt versch. im net die man kostenfrei herunterladen kann.

      Opferberg dürfte heidn. Ursprung haben. Der Brocken zB ist ein Opferberg.

      gruß

      Kommentar

      • meanfiddler
        Ratsherr


        • 29.09.2009
        • 294
        • Hamburg
        • Garret AT Pro, Garret Ace 250, Fisher F 2

        #4
        Opferberg in Niedersachsen Landkreis WL, nahe Els....f, nahe Bezeichnung Tempelberg?

        Kommentar

        • capitano02
          Geselle


          • 17.06.2009
          • 70
          • Keinfundland
          • Fisher m-scope 1266 x

          #5
          Hallo zusammen,
          vielen Dank an euch für die Hinweise, die umliegenden Gelände geben leider vom
          Namen her keinen Hinweis auf etwas religiöses oder ähnlichem.
          Was könnten eurer Meinung nach vielversprechende, typische Gelände - Bezeichnungen sein ?

          Danke & Gruß
          ...... CARPE DIEM

          .....mein PC ist spitze weil er 64 Bit hat, .... wenn ich 64 Bit inhaliert habe, kann ich auch alles

          Kommentar

          • chabbs
            Heerführer


            • 18.07.2007
            • 12179
            • ...

            #6
            Da gibt es zu viele. Besorg die Karten und sag du uns die Namen. Alles andere ist Nebelstochern

            Kommentar

            • jabberwocky6
              Heerführer


              • 08.08.2006
              • 3164
              • Spätzle-City (B-W)
              • XP Deus, G-Maxx II, Garrett ACE 250

              #7
              Dann stochere ich mal ein wenig im Nebel :-)

              Erfolgversprechend könnten sein: Mauren, Mäuerlen, Goldacker, Heidfeld (generell so ziemlich alles mit "Heid", "Burg", "Schloß", "Kapelle"). Oft vorkommende Gewannnamen in Verbindung mit Kirche oder Kloster deuten hingegen meist nur auf entsprechende Besitzungen und nicht auf abgegangene Bauwerke hin.

              LG Jan
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              • chabbs
                Heerführer


                • 18.07.2007
                • 12179
                • ...

                #8
                Goldacker
                Meist Weizen.

                Heidfeld
                Würde ich mir nie als Suchacker aussuchen. Alleine das Feld deutet darauf hin, dass dort nur Plaggen gestochen worden sind. Siedlungsuntauglich. Heide hieß es dann erst, nachdem der Boden wüst war.

                Mauren, Mäuerlen,
                Seltenst im Norden...

                "Burg", "Schloß", "Kapelle"
                Ja, die sind gut.

                Oft vorkommende Gewannnamen in Verbindung mit Kirche oder Kloster deuten hingegen meist nur auf entsprechende Besitzungen und nicht auf abgegangene Bauwerke hin.
                Teilweise richtig... Kerkhoff zB. zeigt eine eingefriedete Besitzung an, meist einen Friedhof. Der Friedhof in alten Flurnamen deutet eben nicht auf einen Friedhof hin, sondern lediglich um eine Einfriedung.

                Generell sind "Hof/Howe/ Houwe" natürlich gut, aber auch z.B. "Woort/Worden/Wurt etc.", sofern in der Parzelle nichts mehr steht. Deutet auf alte Höfe hin, die abgegangen sind.

                Aber wie gesagt....zu den Themen gibt es tausende von Büchern. Da jetzt drei Namen rauszusuchen und diese dann auch noch im Alltag zu treffen...

                Lieber ganz von vorne anfangen und Literatur besorgen, die auf die eigene Heimat auch passt!

                Kommentar

                • nabbi1
                  Ritter


                  • 03.03.2007
                  • 425
                  • NRW Bergisches Land
                  • alles was anschlägt, uralter whites, md 3009

                  #9
                  Opferberg= An der Kirche entlangführende Straße
                  Irgendwann kommt der Tag der Wahrheit ! Und dann heisst es : Lügen, Lügen, Lügen !

                  Kommentar

                  • jabberwocky6
                    Heerführer


                    • 08.08.2006
                    • 3164
                    • Spätzle-City (B-W)
                    • XP Deus, G-Maxx II, Garrett ACE 250

                    #10
                    Tja, Gewannnamen haben eben je nach Region unterschiedliche Bedeutungen... Bei uns finden sich "Goldäcker" meist in der Nähe von keltischen Siedlungen und der Name stammt von dort gefundenen Schüsselchen. "Heidfeld" bezieht sich bei uns nicht auf die Heide (die gibt es bei uns eigentlich nirgends), sondern auf die "Heiden", die da mal gesiedelt haben sollen (Mauerreste, Gräber etc.).

                    "Lieber ganz von vorne anfangen und Literatur besorgen, die auf die eigene Heimat auch passt!" - Genau, Björn. das kann man eigentlich nur jedem empfehlen! Flurnamen sind ein spannendes Thema und sagen oftmals mehr aus als so manche Stadtchronik. Die Erläuterung zum Opferberg ("Bauer Oppermann"...) fand ich übrigens klasse, zumal sie oft zutreffend ist. Die Gewann-Namensgebung erinnert oftmals an das Kinderspiel "Stille Post" - Der erste erfindet ein Wort und flüstert es seinem Nebenmann ins Ohr. Was dann nach 10 Stationen rauskommt, hat meistens nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Wort gemein.
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                    • chabbs
                      Heerführer


                      • 18.07.2007
                      • 12179
                      • ...

                      #11
                      Da kann ich nur voll zustimmen!

                      Kommentar

                      • Sludsen
                        Ratsherr


                        • 16.01.2011
                        • 283
                        • Niedersachsen
                        • Garret ACE 250

                        #12
                        Nabend!

                        Ungeachtet der anderen Deutungen möchte ich nochmal kurz kundtun, was ich bei meinen langen Studien zu Feld- und Flurnamen mit "Opfer-" gelernt habe.

                        Bei uns in der Feldmark (Niedersachsen zwischen H und BS) gibt es die Opferwiese, in dem einen Nachbardorf die Opferstraße und in einem anderen den Opfergraben. Alle drei Bezeichnungen werden im Zusammenhang mit dem Küster gebracht, der früher Opfermann (niederdeutsch/platt=Oppermann) hieß, da er mitunter für den Opferstock verantwortlich war. Flurnamen mit dem Wort "Opfer-" deuten also auf Kirchenbesitz hin, welcher vom "Opfermann" bestellt, beackert wurde.
                        Nachzulesen ist das bspw in Richard Andrees "Braunschweigische Volkskunde".

                        So, das war mein Senf
                        schönen Abend noch,

                        Gruß
                        Björn
                        Gruß
                        Sludsen
                        ehemals bekannt als riddere28

                        Kommentar

                        • chabbs
                          Heerführer


                          • 18.07.2007
                          • 12179
                          • ...

                          #13
                          Bjoern, das ist guter Senf und würde meine Vermutung voll bestätigen.

                          Kommentar

                          • capitano02
                            Geselle


                            • 17.06.2009
                            • 70
                            • Keinfundland
                            • Fisher m-scope 1266 x

                            #14
                            Hallo zusammen,
                            .... ja das sehe ich ein, dass man ( leider ) nicht immer die Bedeutung aus dem Namen ableiten kann.
                            Beim weiteren Karten stöbern habe ich jetzt allerdings, ganz in meiner Nähe die Bezeichnung " Alte Burg " gefunden. In meinem Bekanntenkreis ist niemandem bekannt, dass an diesem Ort mal eine Burg o.ä. gestanden hätte, das macht mich jetzt aber wirklich neugierig

                            Grüße
                            ...... CARPE DIEM

                            .....mein PC ist spitze weil er 64 Bit hat, .... wenn ich 64 Bit inhaliert habe, kann ich auch alles

                            Kommentar

                            • chabbs
                              Heerführer


                              • 18.07.2007
                              • 12179
                              • ...

                              #15
                              Hey, ja alte Burg kann auf eine abgegangene Burg hindeuten. Dem Denkmalamt wird die Stelle aber mit Sicherheit auch bekannt sein, vielleicht ist es sogar ein eingetragenes Bodendenkmal. Klär das unbedingt ab, sonst kann der Schaden groß sein!

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