Ich bin schon seit einiger Zeit auf der Suche nach Abbildungen von Mühlen in der Zeit von 1200 - 1300. Wenn es regionale Unterschiede gibt, geht es mir hier speziell um pommersche oder nordische Mühlen. Muss ich mir eine Mühle vorstellen die nur zu einer Seite zum Bach/Fluss zeigt (also mit seitlich angebrachten Schaufelrad) oder wurde in der Zeit die Mühlen komplett über den Bach/Fluss gebaut? Reichte für die damalige Zeit ein fließender Bach aus? Über Ideen oder Links würde ich mich freuen.
Wer kennt sich mit Mühlen aus ?
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Ich denke hier gibt es zwei klare Hauptgruppen von Mühlen.
Windmühle oder Wassermühle
Welche der beiden Mühlenarten in deiner Region vorrangig anzutreffen war sollte sich doch in Stadtarchiven und alten Karten herausfinden lassen.Ich denke aber im Netz lässt sich auch einiges finden.
Nettes Thema.Gruß B78
Jehova, Jehova...wer hat hier Waldsuche gesagt?
Zitat: Oelfuss
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Naja ... Ich dachte der Hinweis mit dem Bach hätte gereicht um zu wissen, daß ich Wassermühlen meinte. Zu mal Windmühlen erst im 16. Jahrhundert in Mode kamen.In der Zwischenzeit hab ich aber ein Bild gefunden, auf welchem eine Mühle abgebildet ist. Diese waren einfache kleine Holzschuppen, was die Suche danach nicht einfacher macht. Danke dir trotzdem für deine Antwort.
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Viele wichtige Grundsteine für die "neuzeitliche" Industrialisierung wurden bereits im Mittelalter gelegt, so war auch die Mühle ein wichtiger Punkt. Zuerst unter den Römer in Europa sozusagen "eingeführt", galt ihre Aufgabe zuerst dem Mahlen von Korn, mit der Erfindung der Daumenwelle-so glaub ich- müsste 11-12 Jahrhundert gewesen sein, konnte die Kraft aus einer drehenden Bewegung in eine linearen Bewegung (vor und zurück) umgesetzt werden.Das war die Voraussetzung für die Automatisierung von Werkzeugen, wie Sägen und Hämmer und ein Meilenstein für die Industrie.
Mit der Erfindung der Dampfmaschiene endete dann die Blütezeit der Wassermühlen.
Der Bachverlauf von solchen Mühlen wurden oberhalb der Mühle, in Ausnahmen bis zu 5km, aufgestaut, um auf unterschiedliche Pegelstände und produktionsbedingte Bedürfnisse der benötigten Wassermenge reagieren zu können. Ein teilweise sehr komplexes System aus Schleusen und Staustufen(Wehr) war dazu nötig.
Oft wurden die Bäche oberhalb aufgestaut und ein voll kontrollierbarer Mühlengraben angelegt, der das Mühlrad antrieb.-Erst dadurch gewinnt das Wasser auch kleiner Bäche die Kraft ein großes Mühlrad antreiben zu können.
Die technischen Unterschiede hängen wohl mehr von spezifischen Standortfaktoren ab, als von den Regionalen.
Abbildungen hab ich grad nicht zur Hand- befrag doch mal die Bildersuche bei Google"Die Person, die Housekeeping in Frontdesk macht, sollte aus dem inner Circle kommen, sonst kriegen wir nur en rough mix!"Kommentar
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Es gab auch schon recht früh so gen. "Schiffmühlen". Hierbei ist die Mühle als schwimmendes Objekt im Fluß verankert und kann über das ganze Jahr betrieben werden so lange der Fluß nicht kompl. zufriert.
JochenSammelt keine Reichtümer hier auf der Erde! Denn Ihr müsst damit rechnen,dass Motten und Rost Sie aufressen oder Diebe nachgraben und sie stehlen.
Matth.6,19Kommentar
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@Dachs
Auf meiner Kajaktour von Hann.-Münden bin ich auch in Minden vorbeigekommen. Die Schiffmühle habe ich natürlich sofort entdeckt. Hatte vorher so etwas noch nicht gesehen.
JochenSammelt keine Reichtümer hier auf der Erde! Denn Ihr müsst damit rechnen,dass Motten und Rost Sie aufressen oder Diebe nachgraben und sie stehlen.
Matth.6,19Kommentar
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Laut Rerchere wurde in meiner Region auch schon Anfang des 13. Jahrhunderts Windmühlen gebaut. Hatte ich jetzt nicht erwartet. Ich bin aber auf der Suche nach einer Wasserradmühle an einem Bach gewesen. Hab über Goooogle aber eine Computeranimation einer Mühle aus dem 12 Jahrhundert gefunden. Jetzt kann ich mich auf die Suche nach dem Standort machen.
@ carpkiller : Ich habe den natürlichen See, den Mühlgraben und danach den Mühlteich. Von diesem ging noch einmal ein künstlicher gerade Kanal ab in die Stadt und ins Meer. Kann es auch sein, daß eine Mühle zwichen See und Teich gestanden haben könnte ?Kommentar
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Da es damals einen so gen. Mühlenzwang gab, sprich Du konntest Dir Deine Mühle zum Mahlen Deines Getreides nicht aussuchen, müssten sich ansich weitere Informationen in den Chroniken Deiner Region finden lassen. Die Wasserkraft wurde sich ja dann auch mit Hammerwerken geteilt. Auch Flurbezeichnungen deuten oft auf die frühere Existenz einer Mühle hin.
JochenSammelt keine Reichtümer hier auf der Erde! Denn Ihr müsst damit rechnen,dass Motten und Rost Sie aufressen oder Diebe nachgraben und sie stehlen.
Matth.6,19Kommentar
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Ich frag mich hier andauernd, in welche Archive ihr geht und wo ihr Karten von 1200 ansehen könnt? Ich wohne in McPom bei Stralsund und unser Archiv fängt erst mit dem 13. Jahrhundert an. Online hab ich Zugriff auf Karten ab 1600. Ich recherchiere aber über mein Dorf und das letzte was ich las, ist von 1264. Da stand die Mühle aber schon. Also muss das Dorf ja älter sein. Habt ihr noch Ideen wo ich online Zugriff auf Kartenmaterial von der Gegend um Stralsund vor 1600 bekomme? Und irgendjemand muss doch diese Mühle genehmigt haben. Wo wurde denn so etwas festgehalten ? Mein Dorf wurde erst ab 1270 an die Kirche verhökert. Ab da ist auch alles schön nachlesbar.Kommentar
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Finden kann man ja nur, wenn es auch jemand in der Vergangenheit niedergeschrieben hat. Da der Grund und Boden ja immer irgend jemand gehört hat und die Mühle dann zwangsläufig im Besitz des Grundstücksbesitzers war müssten man mal in der Richtung suchen. Nur wenn dieses nicht dokumentiert ist, sieht es schlecht aus. Auch die zitierten Chroniken müssen ja von jemanden zusammengetragen worden sein. Schatzungsregister und Kirchenbücher und Stammbäume der Grundbesitzer sind dann oft das Ausgangsmaterial, oft aber lückenhaft. Auch der Grundbesitzer war möglicherweise abgabepflichtig gegenüber einer höheren Institution wie z.B. einem Fürsten oder der Kirche. Da einen Ansatz zu finden ist mühsam. Möglicherweise war auch die Existens der Mühle zu banal, sodass dieses nicht erwähnt ist.
JochenSammelt keine Reichtümer hier auf der Erde! Denn Ihr müsst damit rechnen,dass Motten und Rost Sie aufressen oder Diebe nachgraben und sie stehlen.
Matth.6,19Kommentar
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Banal war diese Mühle nicht. Ist sie doch für die Stadt sehr wichtig gewesen. Sie war die erste im Speckgürtel die in Urkunden auftaucht. Nächste Woche würde ich gern den Bachlauf abgehen. Sind circa 2 Kilometer hin und 2 wieder zurück. Ich würde gerne wissen wo die Mühle gestanden haben könnte. Sie stand dort mindestens 25 Jahre. Dann wurde sie abgetragen und 3-4 Kilometer weiter wieder aufgebaut. Ist natürlich jetzt schon 700 Jahre her. Was könnten Ansatzpunkte sein, außer Nägel vielleicht? Wonach sollte ich die Augen offen halten? Meinem jetzigem Wissen nach war es eine reine Mühle hauptsächlich für Roggen. Ein weiteres Handwerk war dort nicht. Auf alten Karten (circa 1640) führte keine Weg an diesem Bachlauf vorbei. Und den bräuchte man doch bestimmt um das Getreide mit dem Fuhrwerk dort hinzuschaffen.Kommentar
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Hi,
die alten Karten von 1640 würden mich auch interessieren. Einigermaßen korrekte Karten Deiner Gegend kenne ich nur von den Schwedischen Landesaufnahmen (Matrikel) ca. 50 Jahre später. Die zeigen jedoch nur einen groben Überblick, vieles ist da nur so larifari eingezeichnet. Kleine Wege schon gar nicht.
Mit der Preußischen Landesaufnahme nach 1815 hat sich da was geändert. Mit denen könntest Du schon eher fündig werden.
Wenn die Mühle allerdings schon sehr lange nicht mehr existierte, dürfte auch schon lange kein Weg mehr an ihren alten Ort geführt haben ...
Schau auch mal, ob der Bach, den Du beschreibst noch immer den selben Lauf wie vor 700 Jahren hat. Das wäre ungewöhnlich.
LG AquilaIch sehe verwirrte Menschen.Kommentar
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Banal war diese Mühle nicht. Ist sie doch für die Stadt sehr wichtig gewesen. Sie war die erste im Speckgürtel die in Urkunden auftaucht. Nächste Woche würde ich gern den Bachlauf abgehen. Sind circa 2 Kilometer hin und 2 wieder zurück. Ich würde gerne wissen wo die Mühle gestanden haben könnte. Sie stand dort mindestens 25 Jahre. Dann wurde sie abgetragen und 3-4 Kilometer weiter wieder aufgebaut. Ist natürlich jetzt schon 700 Jahre her. Was könnten Ansatzpunkte sein, außer Nägel vielleicht? Wonach sollte ich die Augen offen halten? Meinem jetzigem Wissen nach war es eine reine Mühle hauptsächlich für Roggen. Ein weiteres Handwerk war dort nicht. Auf alten Karten (circa 1640) führte keine Weg an diesem Bachlauf vorbei. Und den bräuchte man doch bestimmt um das Getreide mit dem Fuhrwerk dort hinzuschaffen.
Dann geh doch mal ins Stadtarchiv.Über bekannte Mühlen müsste es Aufzeichnungen geben.Standort,Betreiber usw.
Regional,aber auch Bundesweit,gibt es Fachliteratur über Mühlen.
Auch über Mühlen die es schon lange nicht mehr gibt.
In verschiedenen Bundesländern gibt es Forschungsgruppen zum Thema "Mühlen"
Ein Beispiel aus so einer Arbeit.....
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... natürlich meinte ich auch die Karten von den Schweden. Den Tipp dafür hatte ich sogar von dir. Und die beiden Karten von meinem Ort sind übrigens sehr genau. Ich habe eine Karte ausgedruckt und sie über ein gaia prof Foto gehalten. Ziemlich exakte Zeichnung.... Die Suche nach der Mühle habe ich seit heute aufgegeben. Ich habe mit einem alten Bauern gesprochen. In der DDR wurden zwecks Feldvergrößerung neue Gräben gezogen und der alte Mühlgraben zugeschoben. Jetzt erhoffe ich mir doch Hilfe aus dem Archiv zwecks meinem Dorf. Und wie es der Zufall will, ist am 3.März der "Tag der Archive". Ich werde da mal hingehen und hoffentlich mit jemanden reden können. Außerdem ist das Thema diesesmal genau das, was mich interessiert. Die Belagerungen Stralsunds und Blicke auf Funde von Ausgrabungen.Kommentar
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