Objekt aus Opas Schrank

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • harri3
    Einwanderer


    • 20.03.2013
    • 3
    • SA

    #1

    Objekt aus Opas Schrank

    Hallo Forum, ich bräuchte mal euren Rat um was es sich hier handelt.





    Inschrift:
    Regulus Antimonii Martial: Parat.1714.

    ich dachte an ein altes Wachssiegel oder Briefbeschwerer. Wegen dem "Antimonii" evtl. auch an eine Art Bestandteil einer alten Metallsammlung?
    Ach und kann das jemand übersetzen? Mein Schullatein ist verblichen.
    Danke
  • Wolfo
    Oberbootsmann
    Heerführer


    • 01.11.2006
    • 1465
    • Heiðabýr
    • Oculus

    #2
    Regulus Antimoni = Reinantimon

    Parati könnte man mit Herstellung übersetzen.

    Sieht aus wie ein sogenannter Saigerblock aus dem Topf-Brennverfahren, bzw. die kunsthandwerkliche Version selbigens.


    Kein Berg zu tief!

    Kommentar

    • lost-place-13
      Bürger


      • 08.03.2013
      • 142
      • Thüringen

      #3
      "Eisenhaltiger Spiesglanz-König" sagt da ein Beitrag in google:



      Gruß LP13

      Kommentar

      • Wolfo
        Oberbootsmann
        Heerführer


        • 01.11.2006
        • 1465
        • Heiðabýr
        • Oculus

        #4
        Spießglanz ist das sulfidische Erz des Antimons.

        "Spießglanzkönig" ist Reinantimon.


        Kein Berg zu tief!

        Kommentar

        • harri3
          Einwanderer


          • 20.03.2013
          • 3
          • SA

          #5
          Ui klasse!
          Und wozu benutzt man einen Saigerblock und was ist das Topf-Brennverfahren? Google spuckt da nichts aus.

          Kommentar

          • lost-place-13
            Bürger


            • 08.03.2013
            • 142
            • Thüringen

            #6
            naja, manchmal liegt das auch an der Schreibweise:

            Es gibt z.B.:




            Gruß LP13

            Kommentar

            • Wolfo
              Oberbootsmann
              Heerführer


              • 01.11.2006
              • 1465
              • Heiðabýr
              • Oculus

              #7
              Die z.B. am Harz genutzte Seigermethode lief wie folgt ab:

              Es wurden kegelförmige Tigel in einem Lehmbett vergraben.
              Darauf kamen dann größere Tiegel mit feinem Loch im Tiefsten (also direkt über den unteren Tiegel, gefüllt mit Antimonerzen. Deren Deckel hatten ebenfalls ein feines Loch.
              Im Anschluss wurden die großen Tiegel mit Kohle und Wasen überhäuft und das Erz mehrere Stunden "getrieben".
              Die metallische Phase ist durch das Loch in den Kegeltiegel gelaufen,der Schwefel wurde oxidiert und trat als gasförmige Phase aus. Taubes Gestein verblieb im oberen Tiegel.


              Kein Berg zu tief!

              Kommentar

              • saugnapf
                Bürger


                • 24.02.2013
                • 193
                • Bayern
                • Whites 6000/Di PRO SL, BeachComber60

                #8
                Könnte ein gegossener Antimon "Barren" von 1714 sein. Ist das Teil voll oder hohl?

                Kommentar

                • harri3
                  Einwanderer


                  • 20.03.2013
                  • 3
                  • SA

                  #9
                  Alles klar, danke für die Erklärung. Nur stellt sich mir die Frage warum man ein solches Stück Metall so aufwendig verziert. Ist das ein Copyright-Zeichen aus vergangenen Zeiten oder eine Art Schaustück? Hat so etwas mehr als nur einen Materialwert?

                  edit: Das Ding ist ziemlich schwer, also kein Hohlkörper.

                  Kommentar

                  • saugnapf
                    Bürger


                    • 24.02.2013
                    • 193
                    • Bayern
                    • Whites 6000/Di PRO SL, BeachComber60

                    #10
                    Das weiß ich nun auch nicht. Wiki gibt ja einiges zu dem Halbmetall her, aber vergleichbares hab ich zu deiner Ausführung nicht gefunden. Scheint zumindest selten zu sein..
                    Interessanter "Schrankfund" auf jeden Fall, finde ich.

                    Kommentar

                    • Wolfo
                      Oberbootsmann
                      Heerführer


                      • 01.11.2006
                      • 1465
                      • Heiðabýr
                      • Oculus

                      #11
                      Stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit aus einer mineralogischen Sammlung, auch wenn die Verzierungen ungewöhnlich sind.
                      Es gab 17-1900 eine gewisse Mode, entsprechende Sammlungen anzulegen.


                      Bitte nicht wegschmeißen oder bei Ebay vertickern, für Montanfreaks wie mich sind solche Dinge immer interessant zu sehen


                      Kein Berg zu tief!

                      Kommentar

                      • lost-place-13
                        Bürger


                        • 08.03.2013
                        • 142
                        • Thüringen

                        #12
                        Ehrlich gesagt, als ich die Bilder das 1. Mal sah dachte ich an einen Sprengkopf mit Aufschlagzünder. ... Warum so aufwendig graviert ... Naja, weil es vielleicht das 10-Millionste Stück war, was vom Band lief !

                        War ja nur so 'ne Anfangsidee !

                        Gruß LP13

                        Kommentar

                        • Schneewolf
                          Heerführer


                          • 18.07.2011
                          • 1192
                          • Süd-Niedersachsen
                          • Tesoro Tejon + Cortes

                          #13
                          Sowas ähnliches ging auch mir durch den Kopf

                          Aber dann habe ich die Verzierungen genauer betrachtet und den Verdacht wieder verdrängt
                          Wenn man zwei Stunden lang mit einem Mädchen zusammensitzt, meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man jedoch eine Minute auf einem heißen Ofen, meint man, es wären zwei Stunden. Das ist Relativität.

                          Albert Einstein

                          Kommentar

                          Lädt...