S: Infos über Luftwaffensender Primadonna

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  • jlandgr
    Landesfürst

    • 06.09.2002
    • 992
    • Mainz,RLP+Göttingen,NDS
    • Archivsuche, Detektor=Augen

    #16
    Nachdem ich mir nochmal die Karte der Funkdraht-Verbindungen im Luftgau VI (Stand Sommer 1938) angeschaut habe, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: die Verbindungen liefen in der F.u.S.Z. Beckum-Mackenberg zusammen und gingen von dort an die F.u.S.Z. Mönkeberg, die 1938 noch als "i.A.", "im Aufbau" gekennzeichnet war.
    Wenn man das mit der Information aus dem Artikel zu Paderborn vergleicht, dass die Informationen im "Haus Schallück" bei Wiedenbrück zusammenliefen und von dort an den Mönkeberg gingen und da der Mackenberg bei Wiedenbrück liegt, behaupte ich bis zum Beweis des Gegenteils mal, daß in der Tat wie schon vermutet "Haus Schallück" = F.u.S.Z. Beckum-Mackenberg Vielleicht bringt der Artikel aus dem Zeitungs- und Pressearchiv morgen noch weitere Erkenntnisse zur Rolle des Mackenberges bei Primadonna ...
    Ich hoffe, ich habe Dich jetzt nicht mehr verwirrt als aufgeklärt
    Die Artikel hast Du ja jetzt selber vorliegen, viel Spaß beim Lesen
    Viele Grüße,
    Jérôme
    P.S: in welchem Zusammenhang bist Du eigentlich auf "Primadonna" gestoßen?
    Zuletzt geändert von jlandgr; 08.12.2003, 23:31.

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    • niemandsland
      N/A
      • 17.08.2003
      • 1679

      #17
      @ jlandgr

      Hi Jérôme!

      Der Luftwarndienst taucht hier immer mal wieder in den lokalen Chroniken auf. Insbesondere im Raum Hannover-Misburg geisterte der Sender und die Plankarte offensichtlich von Hand zu Hand. Obwohl das abhören der Sendung verboten war, hörte in den Stadtteilen Misburg, Anderten, Grossbuchholz, Hainholz und Roderbruch offensichtlich fast jeder der ein Radio hatte, diesen Luftwarndienst.

      Anscheinend auch, da man den Sendungen aus dem GAUBEFEHLSSTAND HANNOVER * (Gau Südhannover-Braunschweig) nicht weiter trauen konnte, als irgendeinem x-beliebigen "Kaffeesatzleser". Will sagen: laut der Aussage einiger älterer Bewohner Misburgs waren die Aussagen dieses Senders mehr als ungenau oder kamen oft zu spät. Gerade in der Endphase des Krieges, wo die Angriffe auf die Raffenerien drastisch zugenommen hatten, war es fatal, wenn dann auch noch die ÖLW ausgefallen ist. Und die Bomber praktisch aus dem NICHTS kamen.

      Andererseits kann sich meine Mutter nicht daran erinnern, das damals irgendjemand so eine Karte besass; geschweige denn das der Sender abgehört wurde. Andererseits hat meine Mutter auch in den Stadtteilen Limmer (Sackmannstraße, offensichtlich direkt neben dem "Fremdarbeitslager Limmer") und hinter dem Hauptbahnhof Hannover gewohnt. Okay, Sie war damals nicht besonders alt und hat bestimmt auch nicht alles mitbekommen. Aber da Sie sich z.B. sehr gut (wie auch der Leiter des Heimatmuseums Ahlem) an den Schutzraum in den Asphaltstollen in Ahlem, an den "Welfenbunker" und auch an den Tiefbunker im Bahnhof erinnern kann. Denke ich, Sie würde sich auch an diese Karte oder an Aussendungen von PRIMADONNA erinnern.

      Der Grund warum ich hier wegen "Primadonna" (bereits zum zweiten Mal) angefragt habe, ist, das ich zu einem der lokalen Autoren inzwischen einen ganz guten Kontakt habe. Ich habe angeboten, mich mal nach PRIMADONNA zu erkundigen. Und der Autor beabsichtigt mir "sein" Misburg zu zeigen.

      Was kann mehr informieren als ein Zeitzeuge, der auch noch gerne über seine eigenen Erlebnisse berichtet? Und dann sind da noch seine inzwischen recherchierten Erkenntnisse über den FLAKRING von Hannover. Da mich dieses Thema sehr (auch wegen meiner Internetseite) interessiert, ist das natürlich so eine Sache. Soviel mal zu den Beweggründen.

      Aber das ist auch nur die Halbe Wahrheit. Natürlich interessiert mich der Luftwarndienst auch. Da ich auch zur Entstehung des Luftschutzes in Hannover - vor und während des zweiten Weltkriegs etwas schreiben möchte, gehört auch dies m.M.n. dazu!

      Wolf (aka: -NL-)



      * Der Gaubefehlsstand befindet sich am Westufer des Maschsees. Laut meinen Informationen soll sich einer der Eingänge direkt unter den "Hörnern" befinden. Jedenfalls erhielt ich diese Information auf eine Anfrage hin von einem Mitarbeiter der Stadt Hannover.

      Und ein Zeitzeuge ergänzte: der Tiefbunker sei nicht vollständig zersört worden (!!!); Man habe den TB mit Wasser voll laufen lassen und den "Bunker" nur mit einer sehr kleinen Ladung unbrauchbar gemacht ("entfestigt"). Dabei wurde offensichtlich -nur- eine Wand eingedrückt. Dann sei dieser "verschlossen" worden (ob zugemauert ist nicht bekannt!) und - laut einer anderen Quelle - z.T. mit Teilen des Niedersachsenstadions überbaut worden.
      Zuletzt geändert von niemandsland; 09.12.2003, 05:52.

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      • jlandgr
        Landesfürst

        • 06.09.2002
        • 992
        • Mainz,RLP+Göttingen,NDS
        • Archivsuche, Detektor=Augen

        #18
        So habe jetzt endlich auch den Artikel aus "Heimatblätter der Glocke" bekommen (hier in MS hatten die nicht den passenden Jahrgang, aber zum Glück liefert hier in NRW JASON ja schnell
        Laut diesem Artikel wurde auch vom Mackenberg aus "Primadonna" gesendet, neben anderen Aufgaben (Heranführen von Abfangjägern etc.).
        Auch dieser Artikel nennt die Gastwirtschaft "Haus Schallück" bei der Autobahnausfahrt Rheda-Wiedenbrück als Auswertungsstelle.
        Im Gegensatz zum Mönkeberg wurde der Mackenberg auch bombadiert, er war auch schon früher (ab 1936) fertiggestellt. Gesprengt wurde er am Karsamstag 1945.
        Näheres im Artikel, den ich Dir gleich schicke.
        Viele Grüße,
        Jérôme

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        • jlandgr
          Landesfürst

          • 06.09.2002
          • 992
          • Mainz,RLP+Göttingen,NDS
          • Archivsuche, Detektor=Augen

          #19
          Original geschrieben von jlandgr
          behaupte ich bis zum Beweis des Gegenteils mal, daß in der Tat wie schon vermutet "Haus Schallück" = F.u.S.Z. Beckum-Mackenberg
          Ich muß mir selbst widersprechen
          Nach dem heute erhaltenen Artikel war "Haus Schallück" != F.u.S.Z. Mackenberg, sondern die Auswertungsstelle, in der Informationen der verschiedenen Beobachtungsstellen zusammenliefen und an den Mackenberg und Mönkeberg weitergegeben wurden. Langsam lichtet sich die Verwirrung
          Jérôme

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          • niemandsland
            N/A
            • 17.08.2003
            • 1679

            #20
            @ jlandgr

            Gute Arbeit! Hab den Artikel gelesen. Genial.

            Zur Info:
            Hab mich heute hier erstmal bis auf weiteres Abgemeldet. Mehr per Mail. Du weißt ja wie Du mich erreichst!

            Und noch mal Danke für die Super Recherche!
            Ich hab gestern (Mittwoch) mit dem Autor telefoniert. Dickes Danke in Deine Richtung! Mehr demnächst per Mail!

            -NL-

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            • therapist
              Ritter

              • 13.07.2000
              • 355
              • BRD, Recklinghausen

              #21
              Mackenberg

              Also, die FuSZ 271 auf dem Mackenberg bei Beckum war eine Funksendezentrale, die u.a. für das Richtfunknetz der Luftwaffe genutzt wurde. Weiterhin wurde auf dem Berg eine Jägerleitstelle aufgebaut. Hierfür standen mehrere Gebäude (Unterkunft, Küche) sowie in der Nähe eine Schießanlage bereit.

              Im April 1945 waren dort u.a. der 10. und 11. Zug der Ln-RV-Betr.-Abt (o) 11 eingesetzt, da der Mackenberg eine Richtverbindungs-Knotenstelle war.

              Inwieweit vom Mackenberg auch der Sender "Primadonna" gesendet hat, lässt sich nicht mehr 100%ig ausschließen bzw. bestätigen. Ich neige eher dazu, dass von Wiedenbrück aus der Sender "besprochen" wurde und die Signale sowohl von der Anlage auf dem Mackenberg als auch vom Mönkeberg aus gesendet wurden.


              Von der FuSZ 271 Mackenberg sind in einem Garten übrigens noch zwei Mastfundamente übrig geblieben. Mehr leider nicht

              Gruß,

              Björn
              Unsere Särge halten nicht nur zehn oder zwanzig Jahre, sondern ein ganzes Leben!

              Kommentar

              • Ralf
                Banned
                • 09.03.2001
                • 2915
                • Essen/Ruhrgebiet

                #22
                Wird derzeit bei ebay was zu angeboten...
                frag keiner was, ich habs nur kurz gesehen....

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                • jlandgr
                  Landesfürst

                  • 06.09.2002
                  • 992
                  • Mainz,RLP+Göttingen,NDS
                  • Archivsuche, Detektor=Augen

                  #23
                  Original geschrieben von Ralf
                  Wird derzeit bei ebay was zu angeboten...
                  frag keiner was, ich habs nur kurz gesehen....
                  Meinst Du http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?...category=40789
                  ?
                  Wenn ich schon lese: handgezeichnet etc. und Abgabe als Kopie: das kann jeder Interessent von mir billiger haben (sprich 0 EUR), ich würde fast wetten, dass das Angebot auf denselben Karten beruht, die ich hier beschrieben habe (naja, OK, vielleicht noch ein bisschen Text aus dem Internet oder Büchern dazukopiert ...), wenn nicht wäre das ein sehr seltsamer Zufall ...
                  Ob der Anbieter hier mitliest ?
                  Wenn nicht halte ich das für einen doch sehr seltsamen Zufall ... Und dann noch von einem "neuen" Anbieter mit 0 Bewertungen ... Sachen gibts ...

                  Jérôme

                  Kommentar

                  • Ralf
                    Banned
                    • 09.03.2001
                    • 2915
                    • Essen/Ruhrgebiet

                    #24
                    Hab die Beschreibung nicht gelesen,weil es mich nicht interessiert...aber jetzt, wo Du es so schreibst.

                    Null Bewertung...jeder hat mal angefangen

                    Allerdings an Zufälle glaub ich auch nicht unbedingt...
                    Und ohne Foto .......

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                    • wolf2else
                      Einwanderer


                      • 16.04.2010
                      • 1
                      • NRW

                      #25
                      Standort der F.u.S.Z. 276 (Mönkeberg)

                      Hallo zusammen,

                      zur F.u.S.Z. (Funksendezentrale) 276, Mönkeberg hier mein Beitrag .

                      Da ich mal vermute, dass der eine oder andere immer noch nicht weiß, wo denn der reale Standort der Gleichwellensendeanlage ist:

                      Position in GoogleEarth:

                      51 Grad 48'35.60 N
                      8 Grad 55'56.81 E.


                      Gelände ist meistens vollständig eingezäunt; Betonfundamente mit Resten der Stahlgittermasten sind noch sichtbar.
                      Das Areal befindet sich meines Wissens im Besitz des BMVg.

                      Mönkeberg (Primadonna)

                      Luftlagewarndienst Primadonna: F.u.S.Z. (Funksendezentrale) 276, Mönkeberg.

                      Zitat: "Westl. vom Bedastein liegt jenseits des Tales der Mönkeberg („Berg der Mönche“), 424 m. Hier befand sich ab 1937 die Funksendezentrale 276, die dem Funkverkehr Boden-Bord der Fliegerhorste Detmold, Gütersloh, Paderborn, Lippstadt und Lippspringe diente. Während des Krieges wurden im Deutschen Reich Luftlagewarndienstsender betrieben; der für den Westen zuständige Sender „Primadonna“ wurde 1943 auf dem Mönkeberg eingerichtet. Seine Warndienstsendungen waren für Luftschutzstellen bestimmt, wurden aber auch von der Bevölkerung mittels behelfsmäßig hergestellter Planquadratkarten verfolgt. Die Umgebung von Paderborn lag in den Planquadraten Ida-Siegfried und Konrad Siegfried
                      (H. W Wichert, Die Warte, Nr. 45, 1985, S. 31 f.)".

                      "Ab 1937 baute die Wehrmacht auf dem 424 Meter hohen Mönkeberg bei Feldrom die Funksendezentrale 276. Sie diente dem Funkverkehr der Fliegerhorste in Detmold, Gütersloh, Paderborn, Lippstadt und Bad Lippspringe.
                      Während des Krieges von 1939 bis 1945 betrieb das Deutsche Reich dort Luftlage-Warndienstsender. 1943 bauten sie den Sender „Primadonna“, der für den Westen zuständig war. Generalfeldmarschall Albert Kesselring leitete über den Sender den Westfeldzug. Ebenfalls von hier wurde am 27. Mai 1941 der Befehl an das Schlachtschiff Bismarck gesendet, sich selbst zu versenken.
                      1967 richtete die Bundeswehr auf dem Berg einen Ausbildungsstützpunkt ein.
                      Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Veldrom/Feldrom/Kempen"

                      Wolle

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