Die Produktion von speziellen Theodoliten, Kameras und anderen Verfolgungs und Auswertesystemen für Entwicklung, Erprobung sowie Einsatz der V2 war auch Bestandteil des unter den Oberbegriff "V2" fallenden Programms.
... die V1 sollte ja auch mal so was wie ne "Video-Steurerung" eingebaut kriegen. Ne einsatzfähige Abwurfwaffe hatte selbiges. Fritz X oder irgend was anderes ... - keine Ahnung, jetzt auf die Schnelle ...
Das zum Thema, das "optische Teile" auch im Programm enthalten sein könnten.
Muß ja nicht direkt mit dem "Sprengkopf" in Verbindung stehen ...
J.
Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...
(Heiner Geißler)
Fritz X oder irgend was anderes ... - keine Ahnung, jetzt auf die Schnelle ...
In der Tat, "Fritz X" mit radiotechnischer Steuerung.
Hier vorliegende "Geheime Reichssache", wo u.a. auch Fritz X erwähnt wird:
"NS19/3652 RFSS->Speer ü. Mängel i.d. Luftwaffe u. Luftwaffenindustrie; Anfang fehlt; u.a.: Me163 mit Raketenantrieb; Lorin-Strahljäger etc. TL-Gerät Me262; TA152; DB615; Me264 ("möglich gewesen schon 1940 äussersten Norden Schottlands ... Objekt dieser Type stände seit 1939 heute noch irgendwo fertig herum"; Sturzbombe Fritz X (radiotechnisch gesteuert); schon vor Kriegsausbruch Einsatz v. Fernsehgeräten erwogen , ... nicht erfolgt
u.v.a.m. 24.10.44 GRS"
Und noch zwei Zitate aus diesem Bestand:
"- der ganze Wahnsinn unserer Entwicklungsarbeiten ... 1000 Sachen i.d. Entwicklung ü.d. sich noch mehr Wissen-schaftler d. Köpfe zerbrechen anstatt einige ... durchzupauken" 15.11.44 GKs
- RMRuK->Himmler "erste Versuchsflugzeug Me264 bereits 1939 bzw. 1940 geflogen ist, und zwar ohne vollständige Ausrüstung" 8.10.44 "
Zwar nicht zu Weule , aber wegen Fritz X hier mal eingeworfen ...
Wird die Firma Weule in der von dir zitierten Quelle auch namentlich genannt?
Gruß
Bingo
Hallo,
sind die Unterlagen bei Dir beim Umzug verlorengegangen?
Habe aber gerade mal selber geschaut, kann aber nichts erkennen. Gibt aber wirklich einige "Perlen" in dem Dokument, wie Oberstabsingenieur Lorenz im RLM im Frühjahr 1942 bzgl. des Lorin-Strahljägers:
"Ja, was, sie fliegen schon? Wenn ich gewusst hätte, dass Sie sich so beeilen, dann hätte ich Ihnen gesagt, beeilen Sie sich nicht so"
Worauf ein Stabsingenieur, der dies mithörte, dem so gerügten Ingenieur gesagt haben soll "Nun, Herr Dr. Sänger, hoffe ich nur, dass Sie für Ihre schnelle Arbeit nicht noch bestraft werden"
Vorgesetzter von Dr. Sänger war Prof. Busemann im Aerodynamischen Institut der Luftfahrtforschungsanstalt "Hermann Göring" in Braunschweig, Dr. Sänger war wohl ziemlich verzweifelt und überzeugt "dass das Gerät durch unsaubere Machenschaften abgesetzt worden sei"
Natürlich alles kritisch zu prüfen, aber das Dokument gibt schon recht interessante Einblicke und wurde wohl nicht zu unrecht als Geheime Reichssache klassifiziert
Zur Absetzung der TA 154: "daß rund 10000 Arbeitskräfte ein Jahr lang sinnlose Arbeit geleistet hätten, Güterzüge voll Material nutzlos vergeudet seien und Millionen Werte an Verrichtungen nutzlos dem Schrott verfielen. 1027 nachweisbare Zulieferer (Halbzeuge, Normalteile, Geräte usw.) hätten ihr Material und ihre Kräfte umsonst geopfert. Einige tausend Flugzeuge laufender Baumuster seien durch eine solche Fehlplanung weniger gebaut worden".
Und so weiter, uns so fort. Wie gesagt, immer kritisch zu prüfen, aber interessant ...
Zu Fritz X u.a.
- Schlachtschiff Roma wurde damit versenkt
- Produktion gestoppt, da wegen großer Luftüberlegenheit des Gegners und der geringen Geschwindigkeit der Einsatzmaschine (He 177) nicht mehr an das Ziel heranzubringen
- von der DVL Adlershof entwickelt
- Abwurfhöhe 6000-7000 m
- es existiere ein Film, dass bei 10 abgeworfenen Fritz X aus dieser Höhe 50 % in einem Kreis mit Durchmesser 7 m, Rest 14 m gelegen hätten
-Produktion eingestellt, vorhandene Bestände zu verschrotten
Variante: Kehl-Gerät, entwickelt von Prof. Wagner, Trägerflugzeug könne im Gegensatz zu Fritz X aus bis zu 12 km Entfernung gesteuert werden. Aber auch hier habe es Fehler beim taktischen Einsatz gegeben, werde nun nicht mehr gebaut
Weiterhin:
Vorschlag Prof. Gladenbeck für eine Rakete, die von Flugzeug zu Flugzeug geschossen werde, wolle in 6 Wochen eine solche Rakete mit zielsuchendem Kopf entwickeln.
Aber auch hier kein Verständnis beim RLM, alle Energie solle auf die Entwicklung der Flakrakete (vom Boden aus) konzentriert werden.
Wie gesagt, an Ideen mangelte es nicht, aber an der Realisierung ... Im Nachhinein: zum Glück, aber es ist schon erstaunlich, sich über dieses, um es mal modern "Missmanagement" zu nennen, Gedanken zu machen.
Ich habe da immer so meine Schmerzen wenn ich im Zusammenhang mit der Entwicklung und der Fertigung des Aggregat 4 das Kürzel „V2“ lese !
Aus meiner bisherigen Erfahrung sollte man eine deutliche Trennung der Politischen und der Technisch- Organisatorischer Sprachweise vornehmen !
Die Bezeichnung V2 ( Vergeltung zwei ) ist eine Propaganda Bezeichnung und nach allem was ich an Dokumenten gesehen habe, kam dise bis zum Schluss fast nicht zur Verwendung . Zumindest nicht regulär ! Sprach und Schreibweise mancher Autoren sind schlicht irreführend wen sie von „V2 Programm“ oder ähnliches schreiben ! Generell sollte man von der Propagandabezeichnung „V2“ für „Vergeltung zwei“ abgesehen, das Kürzel „V2“ bei allen fliegenden Gerätschaften als „Versuchsmuster Nr. 2“ ausgehen . Das Trift im übrigen für fiele Waffensysteme zu die sich in der Erprobung befinden !
Das erstemal wurde ein Aggregat 4 am 13.6.1942 als V2 bezeichnet, lange bevor das A4 zur „Vergeltung zwei“ hochstilisiert wurde . Allerdings war die vollständige ungekürzte Bezeichnung : „Aggregat 4 Versuchsmuster 2“ ! Es gab die Muster A4 T 1 bis 3 für die statischen Brenntests, dann die Versuchsmuster A4 V1 bis V9, die sich von den weiteren Versuchsmuster darin unterschieden, das sie Experimentalraketen aus dem Labor und entsprechen aufgebaut waren. Ab A4 V10 kamen dann Raketen der Null Serie A4 Baureihe A zur Verwendung . Das A4 V15 sollte nochmals einige wesentliche Änderungen erfahren, aber da läuft die Planung anders als es dann gemacht wurde ! Dise Bezeichnungen A4 V ??, wurden so für die Versuchsmuster fertiger Raketen verwendet, bei den Modellen z.B. für die Windkanalversuche stehen das „V „ Als Versuchsmuster der Aerodynamischen Form ! Daraus ergibt sich das es zum einen ein A4 V12 gibt, das am 17.2.1943 eine reichweite von 196 km hatte und es ein (zumindest auf dem Papier) A4 V12 gab das mit Flügel ausgestattet war ! Die Änderungen an diesem Model wurden mit Alphanumerischen Zeichen weitergeführt : A4 V12a, A4 V12b und A4 V12c. Letzteres ist nachweislich die Endform des Aggregat 9 alias A4b, so beschlossen im September 1944.
A4 V13 ist bekanntlich die zweite Stufe des Zweistufen Aggregat, das war aber bereits schon 1941 so !
Es gibt eine wesentlich Differenz in der Kriegs und nachkriegs- Schreib und Sprachweise zum Thema A4, das A4 wird nach dem Krieg pauschal als V2
bezeichnet . Das ist gänzlich falsch und irreführend !! Unter Motorradfahrer ist eine V2 ein Produkt einer Amerikanischen kult- Motorrad Marke !
Das macht die Sache nun nicht einfacher, aber es zeigt zumindest das viele Autoren überhaupt nicht wissen was sie so schreiben !
Du natürlich ausgenommen !
Gibt deine Quelle noch mehr Infos her, außer das diese Firma scheinbar für ein „V2 Programm“ fertigte ? War die Firma in der Lage einen Schleifenoszillographen zu fertigen ? Mann benötigt diesen zur Flugbahnvermessung des A4 .
Die beigefügte Seite ist nicht besonders deutlich, zeigt aber das es für die Vermessung der gesamten Flugbahn des A4, ein Gerät mit einer Optik gegeben hat !
Vielleicht ist das ein Ansatzpunkt !?
Äääm ! Peinlich !!
Alles klar , „Anlage zum Erlas..“ bla bla bla vom 27.4.1943 „Betriebe die mit der Herstellung des Gerätes A4 beschäftigt sind“
Allerdings, his der nicht „Hermann“ Weule ?
Da gab es die Maschinenfabrik Hermann Weule in Goslar die auch Zwangsarbeiter beschäftigte. 1946 hat diese Firma unter diesem Namen auch Bandsägemaschinen gefertigt .
Ich hab da ein Inserat gefunden, da wird eine solche Maschine mit der Seriennummer 296 angeboten !
damit könnte vieleicht ein Richtkreis Kollimator gemeint gewesen sein. Der wurde bei den schweren Geschützen zum schnellen Wiederausrichten nach den Schuß eingesetzt. Das Verfahren wurde dann auch zum Ausrichten der Startische der V2 verwandt.
mfg
Michael aus G.
Gib mir genügend Schubkraft und ich bringe dir ein Klavier zum fliegen.
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