Mussolini in Stetten a.k.M.

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  • dirk ganster
    Landesfürst


    • 13.01.2005
    • 856
    • Saarland, Saarlouis, Saarlautern, Sarrelouis, Sarrelibre

    #1

    Mussolini in Stetten a.k.M.

    Gerüchteweise soll sich der Duce mal während des zweiten Weltkriegs in Stetten aufgehalten haben. Angeblich hat er italienische Einheiten auf dem Übungsplatz besucht. Noch Gerüchteweiserer: Er hat in Wahrheit seinen alten Arbeitgeber besucht, bei dem er in den 20ern das Maurerhandwerk erlernt hat. Jetzt diskutiert mal. Eine nette ältere Dame in Stetten ist davon fest überzeugt !

    Dirk
    Glück auf,

    Dirk

    Suche alles zur Festung Saarlouis,vom Bau der Festung bis 1950
  • Eifelgeist
    Ehren-Moderator
    Heerführer

    • 13.03.2001
    • 2593
    • Beute-„Rheinland-Pfälzer“

    #2
    Zitat von dirk ganster
    ... Noch Gerüchteweiserer: Er hat in Wahrheit seinen alten Arbeitgeber besucht, bei dem er in den 20ern das Maurerhandwerk erlernt hat ...
    Benito Mussolini war Lehrer. Außerdem wurde er bereits am 30. Oktober 1922 zum Ministerpräsidenten des Kgr. Italien berufen („Marsch auf Roma“).

    Das mit dem Besuch italienischer Truppen könnte zutreffen. Nach dem 23. September 1943 („Soziale Republik Italien“) wurden (mit reichsdeutscher Hilfe) neue Mussolini-treue Truppen aufgestellt.

    Gruß
    Eifelgeist
    Inschrift auf einem sächsisch-preußischen Grenzstein

    Wer hier vorüber geht, verweile!
    Hier läuft ein unsichtbarer Wall.
    Deutschland zerfällt in viele Teile.
    Das Substantivum heißt: Zerfall.

    Was wir hier stehn gelassen haben,
    das ist ein Grabstein, dass ihr's wisst!
    Hier liegt ein Teil des Hunds begraben,
    auf den ein Volk gekommen ist.


    Erich Kästner: Gesang zwischen den Stühlen (1932)

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    • dirk ganster
      Landesfürst


      • 13.01.2005
      • 856
      • Saarland, Saarlouis, Saarlautern, Sarrelouis, Sarrelibre

      #3
      Das ist alles klar und belegt. Trotzdem hat die "Omi" behauptet, er hätte in der Gegend einen alten Arbeitgeber besucht, angeblich Maurer. Die Dame machte einen recht vernünftigen Eindruck. Deshalb hab ichs ja auch mit den Worten "jetzt diskutiert mal!" ins Forum gestellt. Ein Krümelchen Wahrheit könnte ja dran sein. Hätte seinen Marmor für die Säulen, welche im Forum erwähnt waren, ja auch in Italien kaufen können. Hochwertiger Marmor ist ja in Italien auch nicht unbedingt Mangelware. Vielleicht war er nicht bei einem Maurer sondern bei einem Steinmetz in der Gegend, und die Geschichte mit der Berufsausbildung wurde später drumherum gesponnen. Auch das ist übrigens nur als "Plaudergrundlage" zu verstehen.
      Glück auf,

      Dirk

      Suche alles zur Festung Saarlouis,vom Bau der Festung bis 1950

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      • corsa
        Heerführer


        • 21.06.2004
        • 1310
        • Berlin

        #4
        Hier stehts: http://www.streitkraeftebasis.de/C12...256E8A00219590
        am 19. Juli 44 war der Duce da und besuchte seine Truppen.

        Ich fuerchte auch, dass das mit der Berufsausbildungsgeschichte nicht stimmt.
        Soviel ich weiss, war der Mann Grundschullehrer und hat nicht wirklich irgendein anderes Handwerk erlernt (der Vater war meiner Erinnerung nach Schmied) Allerdings hat er um die Jahrhundertwende unter anderem wohl mal in der Schweiz als Bauarbeiter gearbeitet, wohin er sich aus Italien abgesetzt hatte, um dem Militaerdienst zu entgehen.
        Aber von jemals Maurerhandwerk GELERNT kann wohl nicht wirklich die Rede sein.

        Trotzdem ist oftmals an solchen von alten Omas oder Opas nacherzaehlten Geruechten irgendwo ein Fuenkchen Wahrheit dran.
        Moeglich dass er einen Ex-Kollegen aus seiner Bauarbeiterzeit besucht hat.
        Vielleicht hat er ja auch einen italienischen Bekannten besucht, der jetzt bei der italienischen Einheit eingezogen war?

        Kommentar

        • Hugofisch
          Anwärter


          • 16.01.2004
          • 21
          • Baden

          #5
          Benito Mussolini im Murgtal

          Jo, mein Beitrag zu dem Thema, gefunden in einem Heimatbuch des Landkreises Rastatt (1972):

          Zitat:
          Benito Mussolini im Murgtal
          FRANZ KAPPLER
          Ausländische Arbeitskräfte waren schon in früheren Zeiten im Gebiet des heutigen Landkreises Rastatt beschäftigt. So rief der italienische Baumeister Domenico Egidio Rossil viele seiner Landsleute zum Bau des Schlosses nach Rastatt. 200 Jahre später, beim Bau der Murgtalbahn, wurden unter den vielen tausend Arbeitern eine große Anzahl Italiener beschäftigt. Noch heute finden wir in den Gemeinden des mittleren Murgtales italienisch klingende Familiennamen wie z. B. in Forbach: Barone, Dalpiaz, Dell-Puppo, Giraudo, Lazzaro, Matrone, Mazza, Paludetti, Peduzzi, Trentini, in Gernsbach: Larghi, in Gausbach: Bechetti, Delmonego und Gallo. Es handelt sich bei genauerer Nachforschung um Nachkommen von einstigen Arbeitskräften aus Italien.
          Gehalten hat sich bis auf den heutigen Tag auch das Gerücht, der 1945 ermordete italienische Regierungschef und Führer des Faschismus in Italien, Benito Mussolini, habe am Bahnbau als Maurer gearbeitet. Was ist Dichtung, was Wahrheit? Tatsache ist, daß Benito Mussolini am Abend des 9. Oktober 1908 in Langenbrand im Gasthaus »Zum Ochsen« vor einer Versammlung italienischer Bauarbeiter eine Rede hielt und auch im Hause übernachtete. In der Zeit des Dritten Reiches und des Bündnisses mit dem faschistischen Italien zeigte der damalige Gastwirt des Gasthauses »Zum Ochsen« auf Wunsch das Zimmer des einstigen Gastes.
          Mussolinis Gastspiel im Murgtal dürfte nur einen Tag und eine Nacht gedauert haben. Woher er kam, wohin er ging, läßt sich nicht mehr feststellen. Als Maurer war Mussolini im Murgtal jedoch nicht tätig. Diese Tatsache läßt sich schon durch den Lebenslauf des späteren faschistischen Regierungschefs beweisen.
          Benito Mussolini wurde am 29. Juli 1883 in Doria di Predappio, in der Provinz Forli, geboren. Er war der Sohn eines Schmiedes. Sein Vater war sozialrevolutinär eingestellt, der junge wuchs also in einem vorbestimmten Milieu auf. Mussolini ließ sich in Forlimpopoli als Volksschullehrer ausbilden, wurde später Mittelschullehrer mit dem Hauptfach Französisch (Sprache und Literatur). Seinen Lehrberuf führte er nur kurze Zeit aus, denn schon im Jahre 1902 emigrierte er in die Schweiz. Hier arbeitete er bis 1904 als Maurer und Handlanger, um sich über Wasser halten zu können. Er betätigte sich jedoch auch in dieser Zeit als sozialistischer Propagandist und Mitarbeiter von Zeitschriften dieser Richtung.
          1904 wurde Mussolini aus der Schweiz ausgewiesen. Er ging in die oberitalienische Stadt Tolmezzo, dem alten deutschen Schönfeld. Hier und in Oneglia fand er eine Stelle als Mittelschullehrer. Im Jahre 1909 zog er nach der damals österreichischen Stadt Trient im Etschtal. Hier beginnt seine eigentliche politische Laufbahn. Er wurde Sekretär der »Camera del Lavoro« (Arbeitskammer) und Redakteur der sozialistischen Wochenzeitschrift »Avenire del Trentino«. Weiter arbeitete er am ebenfalls sozialdemokratischen, jedoch weniger radikalen »Popolo di Trento« des Cesare Battisti mit.
          In diesen Zeitabschnitt im Leben Benito Mussolinis fällt sein Besuch im Murgtal. Mussolini war demnach als sozialistischer Propagandist bei den italienischen Bauarbeitern, die im Raum Langenbrand-Gausbach-Forbach beschäftigt waren. Er dürfte im Oktober 1908 seine Lehrtätigkeit in Tolmezzo und Oneglia bereits wieder aufgegeben haben.
          Im Jahre 1910 wurde Mussolini durch die österreichischen Behörden in Trient ausgewiesen und ging nach Italien zurück. Er war dann bis zum Jahre 1912 Sekretär
          der Provinzialförderation von Forli und Herausgeber der Wochenzeitung »La Lotta di Classe«. Der Kongreß von Reggio Elnilia führte ihn erst zu nationaler Bedeutung; er wurde Direktor des sozialistischen »Avanti« (»Vorwärts«). Zwar war er damals noch nicht der »Duce«, aber doch die einflußreichste, farbigste und faszinierendste Persönlichkeit der Sozialistischen Partei Italiens. Der erste Weltkrieg brachte dann den Bruch mit der Partei, Benito Mussolini wurde Faschist.
          Interessant jedoch bleibt die historische Begebenheit, daß Mussolini tatsächlich 1908 die italienischen Arbeiter im Murgtal besuchte.
          Benützte Unterlagen: Ernst Nolte „Der Faschismus in seiner Epoche«, R. Pipe.r u. Co.-Verlag, München 1963; Schlern-Schriften, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck „Südtirol, Land europäischer Bewährung", 1955; Unterlagen der Tessmann-Bibliothek in Bozen.

          Zitat Ende


          Gruß

          Hugo

          Kommentar

          • Jens64
            Bürger

            • 24.10.2003
            • 103
            • Seehausen a. Staffelsee
            • noch keinen

            #6
            Es geht auch das Gerücht, daß Benito Mussolini vor dem ersten Weltkrieg hier bei uns in Murnau als Maurer(-gehilfe?) bei einem Baugeschäft gearbeitet haben soll.
            Morgen habe ich wieder ein "Altherren-Treffen", vielleicht krieg ich mehr raus.

            Jens64
            Schwer ist leicht was!

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            • dirk ganster
              Landesfürst


              • 13.01.2005
              • 856
              • Saarland, Saarlouis, Saarlautern, Sarrelouis, Sarrelibre

              #7
              Ihr seid klasse!

              Danke, Dirk
              Glück auf,

              Dirk

              Suche alles zur Festung Saarlouis,vom Bau der Festung bis 1950

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              • Jens64
                Bürger

                • 24.10.2003
                • 103
                • Seehausen a. Staffelsee
                • noch keinen

                #8
                Soderla, nun weiß ich etwas mehr:

                Anno 1911 - 12 wurde in Murnau die Grundschule erbaut, entworfen wurde diese Schule von Emmanuel-von-Seidl.
                Die Arbeiten wurden ausgeführt vom Baugeschäft Reiser, ebenso ansässig allhier in Murnau.
                Benito Musolini hat als Bauarbeiter (Maurer?) beim o.g. Baugeschäft während dieser Zeit gearbeitet und an der Grundschule mitgebaut.

                Gefragt habe ich meinen Vater und der wiederum weiß es von Frau Reiser der ehemaligen Chefin des Baugeschäftes.
                Fr. Reiser ist inzwischen verstorben.

                Jens64
                Schwer ist leicht was!

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                • dirk ganster
                  Landesfürst


                  • 13.01.2005
                  • 856
                  • Saarland, Saarlouis, Saarlautern, Sarrelouis, Sarrelibre

                  #9
                  Schau mal einer an!

                  Hätten wir doch beinahe eine nette alte Dame völlig grundlos für plemplem erklärt
                  War aber auch leicht skeptisch!
                  Glück auf,

                  Dirk

                  Suche alles zur Festung Saarlouis,vom Bau der Festung bis 1950

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