[s] Infos über General Wever

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  • niemandsland
    N/A
    • 17.08.2003
    • 1679

    #1

    [s] Infos über General Wever

    Hallo zusammen,

    ich suche noch ein paar weiterführende Informationen über Walther von Wever, "Generalleutnant der Deutschen Luftwaffe" und erster "Chef des Generalstabes der Luftwaffe".

    Dazu: Generalleutnant "Walther v. Wever" war Namensgeber für unzählige Bauwerke [Kasernen (z.B. Hannover, Rheine, Unna: "General Wever-Kaserne"), Luftschutz-Anlagen (z.B. Dietel-Turm ("General-Wever-Turm" in Heilbronn)], Straßen in ganz Deutschland [(z.B. Dresden, Gotha, Hannover u.a.m.: "General-Wever-Strasse")] u.v.a.m. (!).

    Dies ist für mich Grund genug (insbesondere in Sachen Luftschutz -- Dietel-Turm in Heilbronn) ein wenig mehr über Generalleutnant Wever in Erfahrung zu bringen.

    Wer war "General Wever" eigentlich?

    Name: Wever, Walther von

    Geboren: ? in ?
    Gestorben: 3. Juni 1936 in Dresden (Flugzeugabsturz in der Nähe von Klotzsche)

    Militärische Laufbahn:
    Da ist mir bisher kaum etwas bekannt; eigentlich nur folgendes:

    1. März 1935 bis (zu seinem Tode am) 03.06.1936 Chef des Generalstabes der Luftwaffe

    Anmerkung:
    1.) Am 1. März 1935 wurde "eigenmächtig die Reichsluftwaffe gegründet" heißt es in einem Artikel über den Deutschen Luftangriff auf spanische Stadt "Guernica"; weiter heißt es dort: "die alliierten Siegermächte hatten nach dem Ende des Ersten Weltkrieg Deutschland den Besitz einer eigenen Luftwaffe verboten. Schon vor der NS-Machtergreifung war die Zivilluftfahrt in Deutschland so organisiert gewesen, daß jederzeit der Aufbau einer Luftwaffe möglich war."

    Quelle: --EXTERN-- Link: Guernica - Geschichte eines Luftangriffs

    2.) Nachfolger von General Wever wurde General Albert Kesselring.

    Dann ist mir - bisher noch - bekannt, das General Wever für die Luftwaffe einen Langstreckenbomber wollte; es gab eine "Ausschreibung für einen Langstreckenbomber" (ca. Anfang 1936) und die Firmen Donier (Typ: Do-19) und Junkers (Typ: Ju-89) haben je an einer Maschine geforscht. Nach dem Tode von General Wever wurde dieses "Projekt" eingestellt, mit dem Hinweis man benötige keinen "Langstreckenbomber".

    Auch wenn die folgende Fragestellung, unter Berücksichtigung der dann daraus resultierenden Folgen, nämlich das es durch die NAZIS zu noch mehr Verbrechen, Morden und sinnlosen Toten gekommen wäre, so habe ich trotzdem mal ein paar Fragen, die mich aus historischer Sicht interessieren, und die direkt mit diesem Beitrag in Zusammenhang stehen:

    Mir stellt sich u.a. die Frage, wie wäre wohl der zweite Weltkrieg ausgegangen, wenn Deutschland größere Mengen dieser Flugzeuge (Langstreckenbomber, vergleichbar mit entsprechenden 4-motorigen Maschinen der Alliierten) in großen Stückzahlen zur Verfügung gehabt hätte?

    Nicht das ich persönlich an einem anderen Ausgang der Geschichte Interesse hätte, denn es gab auch so genug Verbrechen, Morde und sinnloses Sterben zwischen 1933 und 1945 in der ganzen Welt; aber ich frage mich: war diese Entscheidung, die nach dem plötzlichen Tode von General Wever (soweit mir bisher bekannt) durch General Ernst Udet ("Deutschland braucht keinen Langstreckenbomber!") getroffen wurde, bereits der vorzeitige "Dolchstoß" - noch einige Jahre vor Beginn des zweiten Weltkriegs - der letztendlich zur Niederlage Deutschlands führte?!

    Sicherlich - wie ich finde - eine interessante Frage, der vielleicht einmal jemand - mit mehr "Sachkenntnis" (und Interesse an diesem Thema) -nachgehen könnte?

    Zusätzliche Informationen

    Einen Nachruf zu Generalleutnant Wever hab ich im Internet entdeckt; auf einer Seite über das "Kampfgeschwader 4 (Gotha)" fand ich folgenden Textbeitrag, den ich (gekürzt) zitiere (Originalquelle: weiter unten!):
    Generalleutnant Wever

    Das Reichsluftfahrtministerium gibt bekannt:

    Am 3. Juni 1936 vormittags ist auf dem Dresdener Flughafen, das zur Flugbereitschaft des Reichsluftfahrtministeriums gehörige Flugzeug D-UZON vom Typ Heinkel He-70, unmittelbar nach dem Start abgestürzt. Die Besatzung des Flugzeuges, der Chef des Generalstabes der Luftwaffe, Generalleutnant Wever, als Flugzeugführer, und der Obergefreite Kraus als Bordmechaniker, kamen dabei ums Leben.

    Unser Oberster Befehlshaber, (...) hat in Würdigung der einzigartigen Verdienste um den Aufbau der jungen deutschen Luftwaffe genehmigt, daß in alle Zukunft das Kampfgeschwader Gotha den Namen "General Wever" tragen soll. Das Geschwader wird sich dieser hohen Ehre stets würdig erweisen und eingedenk sein, daß es den Namen eines Mannes trägt, der vorbildlich war (...).

    gez. Göring, Generaloberst.
    Original-Quelle: --EXTERN-- Link: Text über das Kampfgeschwader 4 (Gotha)

    Zur Information:
    Sämtliche hier wiedergegebenen Informationen basieren lediglich auf einer umfangreicheren Internetrecherche, eigentlich basierend auf "Dietel-Türme".

    Quellen:
    Über den "Generalleutnant Walther von Wever" und über die "Geschichte der Luftwaffe" erfährt man einiges auf einer englisch-sprachigen Seite:
    --EXTERN-- Link: Geschichte der Luftwaffe [englisch]

    Auch interessant ein Beitrag (Auszug aus einem Skript)
    u.a. über die Luftwaffe (und:Nachwort zu General Udet):
    --EXTERN-- Link: Dr. Wolfgang Näser an der Uni-Marburg: Nachwort zu Ernst Udet

    Auf -spanisch- tabellarisch über das OKW (OKH/OKL/OKM);
    --EXTERN-- Link: Exordio.com: tabular OKH

    Zur Einführung eines Langstrecken-Bombers:
    --EXTERN-- Link: Luftarchiv.de: über Ju89!
    --EXTERN-- Link: Luftarchiv.de: über Do19

    Soweit mal fürs erste...

    Zum Schluß noch eine Anmerkung:
    Dieser Text gibt keinerlei Garantien (insbesondere z.B. auf "korrekte Wiedergabe" der Informationen), und erhebt auch keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit (o.ä.) !

    Und wie schon am Anfang geschrieben: ich suche noch weitere Informationen!

    Besten Dank!

    -NL-
  • SuR
    Bürger

    • 26.07.2002
    • 139
    • nahe Berlin

    #2
    Hier noch ein externer Link zu seiner Beerdigung.
    LG, SuR

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    • Vimoutiers († 2010)
      Heerführer


      • 19.07.2004
      • 1016
      • Freiburg
      • -

      #3
      Zitat von niemandsland
      Mir stellt sich u.a. die Frage, wie wäre wohl der zweite Weltkrieg ausgegangen, wenn Deutschland größere Mengen dieser Flugzeuge (Langstreckenbomber, vergleichbar mit entsprechenden 4-motorigen Maschinen der Alliierten) in großen Stückzahlen zur Verfügung gehabt hätte?
      Interessante Frage, aber dennoch muss folgendes klar sein: Selbst WENN General von Wever 1936 nicht ums Leben gekommen wäre und sein "Uralbomber" genanntes 4-motoriges Flugzeug (Ju 89 bzw. Do 19) bis zur Serienreife weiterentwickelt und gebaut worden wäre, wäre das erste Flugzeug frühestens 6 Jahre später fertig gewesen, also 1942 (Der vergleichbare B-17-Bomber der USA hatte eine Entwicklungszeit von 1934 bis 1940, und das ohne jegliche Ressourcen-Probleme). Und 1942 tobte der 2. Weltkrieg bereits drei Jahre bzw. Hitlers Ziel, Deutschland in wenigen Jahren kriegsbereit zu machen, hätte "verschoben" werden müssen. Und bis 1942 hätten England und Frankreich das Deutsche Reich vermutlich nicht tatenlos gewähren lassen.

      Außerdem herrschte extreme Materialknappheit, mit gleichen Mitteln konnte die dreifache Menge an zweimotorigen Bombern gebaut werden. Hätte man dieses Material in den viermotorigen Bomber gesteckt, hätte es 1939 keine überlegene deutsche Luftwaffe gegeben...

      Nur ein paar Gedankensplitter von mir, aber wie gesagt, interessante Theorie !

      Das Bild zeigt eine Do 19 und stammt aus Alfred Price, Bildbuch der deutschen Luftwaffe 1933-1945, Oldenburg und Hamburg, 1975. S. 45 ISBN 3-7979-1345-1
      Angehängte Dateien
      Zuletzt geändert von Vimoutiers († 2010); 11.05.2005, 00:59.
      Gruß
      Sebastian
      Mitglied der http://westwallig.forumprofi.de/images/fp_forum_logo_custom.jpg westwall-ig.de

      Vimoutiers hat uns am 27.04.2010
      nach schwerer Krankheit für immer verlassen.
      In stillem Gedenken,
      das SDE-Team

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      • Obelix
        Heerführer


        • 02.03.2004
        • 1841
        • Hemmingen-Arnum
        • Zwei gesunde Augen und mein Spürsinn.

        #4
        Geleitschutz

        Möchte den Gedanken auch noch mal kurz aufgreifen, ohne vom Thema abzulenken.

        Nicht nur, dass die "schweren Bomber" nicht fertig waren, ein großes Problem war auch der Geleitschutz durch deutsche Jäger. Dies wurde auch im Luftkampf über England deutlich und dort kamen bekanntlich die "kleinen Bomber" zum Einsatz.


        Gruß


        Obelix
        In Freiheit dienen!

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        • niemandsland
          N/A
          • 17.08.2003
          • 1679

          #5
          Nachtrag:

          Geboren: ??.??.1887 in (München?)
          Sohn: Wever, Walther, geboren 16. Januar 1923 in München, gestorben am 10. April 1945 im Raum Neuruppin

          Quelle: --EXTERN-- Link: Aces of the Luftwaffe, CZ.: Walther Wever

          PS: Sollte irgendjemand das folgende Buch irgendwo entdecken, oder bereits in seinem Besitz haben:

          MARS - JAHRBUCH FÜR WEHRPOLITIK UND MILITÄRWESEN", Herausgegeben von Dermot Bradley, Heinz-Ludger Borgert und Wolfram Zeller, geb., Jahrgang 3/4 (1997/98): VIII, 583 Seiten, Osnabrück 1997, ISBN 3-7648-2507-3
          Würde ich mich freuen, wenn die betreffende Person einmal nachsehen könnte, was darin über General Walther von Wever steht?!

          Besten Dank schon mal vorab!


          @ SuR

          Danke für den Link!

          @ Vimoutiers

          Danke!

          In dem Zusammenhang: ich frage mich auch, was wäre wohl gewesen, wenn man z.B. statt intensiv an div. V-Waffen und anderen Projekten zu forschen, man sich primär z.B. auf Projekte - wie den sog. "Ural-Bomber" -konzentriert hätte? Hätte man die Entwicklungszeit nicht vielleicht verkürzen können? Irre ich mich, oder ist z.B. die ME-262 nicht auch unter Kriegsbedingungen entwickelt und gefertigt worden?

          Naja, wie dem auch sei... ich kann mich eben auch "gewaltig" irren.
          Die Fliegerei und insbesondere die Konstruktion und Entwicklung der Flugzeuge ist und wird nie mein Interessengebiet sein.

          -NL-

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          • Vimoutiers († 2010)
            Heerführer


            • 19.07.2004
            • 1016
            • Freiburg
            • -

            #6
            Zitat von niemandsland
            Sohn: Wever, Walther, geboren 16. Januar 1923 in München, gestorben am 10. April 1945 im Raum Neuruppin

            Auszeichnungen von Wever, Walther, Leutnant,

            Deutsches Kreuz in Gold am 20.03.1944 als Angehöriger I./Jagdgeschwader 51
            Ehrenpokal am 17.04.1944 als Flugzeugführer
            Ritterkreuz am 28.01.1945 als Angehöriger 513./Jagd-Geschwader

            PS: Ob das mit dem 513. Jagd-Geschwader ein Schreibfehler ist, weiss ich nicht. Steht so in meiner Datenbank der deutschen Ordensträger...
            Gruß
            Sebastian
            Mitglied der http://westwallig.forumprofi.de/images/fp_forum_logo_custom.jpg westwall-ig.de

            Vimoutiers hat uns am 27.04.2010
            nach schwerer Krankheit für immer verlassen.
            In stillem Gedenken,
            das SDE-Team

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            • Vimoutiers († 2010)
              Heerführer


              • 19.07.2004
              • 1016
              • Freiburg
              • -

              #7
              Zitat von Obelix
              Möchte den Gedanken auch noch mal kurz aufgreifen, ohne vom Thema abzulenken.

              Nicht nur, dass die "schweren Bomber" nicht fertig waren, ein großes Problem war auch der Geleitschutz durch deutsche Jäger. Dies wurde auch im Luftkampf über England deutlich und dort kamen bekanntlich die "kleinen Bomber" zum Einsatz.


              Gruß


              Obelix
              DAFÜR waren ja die Me 110 - Zerstörer eingeplant. Das die selbst Jagdschutz brauchen, kam ja erst so richtig in der erwähnten Luftschlacht um England raus. Sie konnten sich zwar durch den sog. Abwehrkreis schützen (einer fliegt hinter dem anderen im Kreis herum und schützt so den Vordermann), fielen dadurch aber für den Kampf als Jäger völlig aus.
              Gruß
              Sebastian
              Mitglied der http://westwallig.forumprofi.de/images/fp_forum_logo_custom.jpg westwall-ig.de

              Vimoutiers hat uns am 27.04.2010
              nach schwerer Krankheit für immer verlassen.
              In stillem Gedenken,
              das SDE-Team

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