Nochmal was zum Hürtgenwald ...

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  • Schreck
    Ritter


    • 28.06.2005
    • 469
    • Hessen

    #16
    QUOTE MARDER 2001

    "ABER SUCHEN TUN WIR DOCH ALLE , NUR MIT MEHR ANSTAND !"


    Ich denke darauf läuft es hinaus!!
    Wenn ich daran denke, dass das Schicksal meines Grossonkels 60 Jahre unbekannt blieb. Mein Grossvater hat bis zu seinem Lebensende nicht mit diesem Thema abgeschlossen, noch 1975 suchte er in Österreich nach seinem vermissten Bruder. Es dauerte bis 2005 bis ich herausfand dass, wo und wann er gefallen ist....da war mein Opa leider schon 17 Jahre tot!
    Um ehrlich zu sein, ich finde immer noch kein Argument, dass es mir moralisch verbietet auf ehemaligen Schlachtfeldern zu suchen (es sei denn ich würde bewusst und illegal nach Gefallenen suchen), die Toten der Kriege sind weder mit kirchlichem Segen noch mit "Einverständnis" (sorry, aber ich finde keine passendere Vokabel) dort bestattet. Ich weiss aus eigener Erfahrung, wie belastend ein vermisster Angehöriger sein kann, auch ich fühlte mich veranlasst zu suchen....... von daher wird mit einem Fund eines Gefallenen auch durchaus weitergeholfen.
    Ich spreche hier nicht um mich zu rechtfertigen, denn wie gesagt rede ich von Zufallsfunden. Die direkte Suche nach Gefallenen überlasse ich offiziellen Stellen, die mit entsprechender Zeit und Gründlichkeit vorgehen können.
    Eins möchte ich hier aber auf jeden Fall noch ansprechen:
    Jeder muss nach einem Gefallenenfund persönlich alleine damit fertig werden. Einfach ist das mit Sicherheit nicht, ich kenne einige Momente wo ich einen alten Rehkiefer oder ähnliches gefunden habe und mir beim ersten Anblick schon das grosse Flattern kam....jemand der damit völlig ohne persönliche Regung umgehen kann, ist vielleicht schon der Falsche der dort sucht (versteht mich bitte richtig).
    Also lieber ehrlich und diskutieren, als nicht Fleisch nicht Fisch.


    Grüsse,
    Panzerschreck
    Zuletzt geändert von Schreck; 08.07.2005, 09:57.

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    • Tigerente
      Ratsherr


      • 23.02.2004
      • 251
      • Gießen / Hessen

      #17
      Bei den erbitterten Kämpfen im Hürtgenwald sind allein zwischen dem “Stolberg-Korridor” im Norden und dem “Monschau-Korridor” im Süden etwa 12.000 deutsche und 55.000 amerikanische Soldaten gefallen - etwa vergleichbar mit der Anzahl Amerikaner, die im späteren Vietnamkrieg umgekommen sind.
      Das kommt schon hin. Im Buch "Hölle im Hürtgenwald" von Wolfgang Trees steht etwas von 68.000 Gefallenen (Deutsche und Amerikaner zusammen).
      Jesus lebt !!!
      Joghurt auch !!!!

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      • Muecke
        Heerführer

        • 12.10.2003
        • 2414
        • Deutschland

        #18
        Zitat von Horst D
        also die sache geht mir einfach nicht aus dem kopf, wie kommt du an diese zahlen, es kann doch nicht sein das da keiner nach diesen kameraden sucht.
        ich war noch nie da, ich kenne das gelände nicht, ist das so schwer zugänglich oder warum wird da nicht im großen stil gesucht....ich opfere gerne eine woche meiner zeit und suche mit.
        das lässt mir jetzt seit tagen keine ruhe mehr.
        Das wird daran liegen, daß das nicht so sehr im öffentlichen Interesse steht, weil für viele schon verjährt, und das garantiert kein Geld vorhanden ist.

        Anders kann ich mir nicht erklären, warum der Volksbund nur so wenige Umbetter beschäftigt. Die kommen nur bei konkretem Verdachtsmoment einer Grablage.Bei der Munitionsbergung ist es doch ähnlich.Keine Kohle da.

        Bekommt der Volksbund eigentlich auch staatliche Unterstützung, oder wird das alles aus privaten Quellen (Spenden u.s.w.) finanziert?
        In einigen, von mir gesehenen, Reportagen waren private, eingetragene Vereine in Osteuropa in ihrer Freizeit unterwegs um Schiksale von Vermissten aufzuklären. Die meisten verwendeten dazu ihren Jahresurlaub!

        Ich habe auch schon des öfteren daran gedacht, mich mit den zuständigen Stellen in Verbindung zu setzen um meine Hilfe anzubieten. Dabei ist es bis jetzt geblieben...

        Habe so das Gefühl, daß das nicht viel bringen wird. Aber na ja.....

        Kann jemand von euch eventuell über solche Sachen berichten? Gibt es Erfahrungswerte diesbezüglich?

        MfG Uwe
        Zuletzt geändert von Muecke; 08.07.2005, 13:06. Grund: verschrieben

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        • Vimoutiers († 2010)
          Heerführer


          • 19.07.2004
          • 1016
          • Freiburg
          • -

          #19
          Zitat von Muecke
          Bekommt der Volksbund eigentlich auch staatliche Unterstützung, oder wird das alles aus privaten Quellen (Spenden u.s.w.) finanziert?
          Auf der Internetseite des Volksbundes ist folgendes zu lesen:

          "...finanziert die Arbeit zum allergrößten Teil aus freiwilligen Mitgliedsbeiträgen und Spenden der Bürger und braucht deshalb auch Ihre Hilfe!"

          Zitat von Muecke
          Kann jemand von euch eventuell über solche Sachen berichten? Gibt es Erfahrungswerte diesbezüglich?
          Diesbezüglich kenn ich beispielsweise folgende Seite
          Gruß
          Sebastian
          Mitglied der http://westwallig.forumprofi.de/images/fp_forum_logo_custom.jpg westwall-ig.de

          Vimoutiers hat uns am 27.04.2010
          nach schwerer Krankheit für immer verlassen.
          In stillem Gedenken,
          das SDE-Team

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          • Horst D
            Heerführer


            • 08.02.2005
            • 1393
            • Speyer

            #20
            mal nur so ein gedanke...
            da es in deutschland für alles ein verein gibt, muss es doch möglich sein das sich ein paar ehrenwehrte leute zusammentun und einen verein zur bergung gefallener soldaten wkII gründen.
            da währe man doch alleine im hürtgenwald über jahre beschäftigt...oder wie seht ihr das...

            Kommentar

            • LeodaVinci
              Landesfürst


              • 25.04.2005
              • 889
              • Raum Darmstadt, Hessen
              • ACE 250 und 150

              #21
              auch wenn es Schelde gibt.... redet nicht lange drum herum und fragt die zuständigen Stellen, was sie davon halten, wenn die Unterstützung nicht in Geldform (weil nicht vorhanden) sondern in manpower (unter Leitung von Umbettern) stattfindet... 1 Umbetter und 10 Sondler, vorher Ehrenwort, dass nichts eingesteckt wird... und andererseits positive (oder zumindest neutrale) Berichterstattung...

              würde vielleicht ein positives Licht auf das sondeln werfen, es wäre für einen guten Zweck, die Teilnehmer lernen noch was dazu und interessant wäre es auch noch...

              Vielleicht gibt es auch noch ein oder zwei gute Fotografen ( ) die das ganze ausreichend festhalten.....

              *meine Meinung..... bin für alles offen...
              Traue nur dem Fund, den Du selbst gefälscht hast...

              Kommentar

              • Marder 2001
                Landesfürst


                • 18.02.2005
                • 834
                • NRW

                #22
                Hallo Leute,
                bei Gründung eines Solchen Vereines wäre ich sicher dabei,
                denke aber das so etwas nicht einfach ist.
                Erstens das auffinden der Gefallenen wird schon schwierig sein,
                wenn nicht Metall am Mann war.
                Aber das wäre ein Versuch wert.
                Zweitens kommt dazu, das auch der KMRD gefordert wäre,
                denn auch in diesem Bereich würden die Funde ja erheblich
                ansteigen.
                Drittens muß man die Behörden von der Notwendigkeit und von dem
                seriösen Hintergrund überzeugen.
                Und das wird , alles andere als einfach.
                Gruß Ralf

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                • Subzero
                  Ritter


                  • 11.05.2005
                  • 369
                  • NRW
                  • Whites IDX Pro Turbo

                  #23
                  Ich wäre bei solchen Aktionen auch sofort dabei da ich mir nichts besseres vorstellen kann Angehörigen die Gewissheit zu geben wo ihr Mann,Sohn etc. die letzten 60 Jahre gebleiben ist.Sehr viel kann ich mit Sicherheit sagen wollen wissen was mit ihnen passiert ist und wo sie gestorben sind.Und wenn ich diesen Leuten helfen kann dann würde ich das sofort tun!!Man müsste sich da mal echt sehr gut erkundigen und mit solchen Leuten reden die damit zu tun haben und fragen ob sie Hilfe benötigen egal in welcher Art,ob Geld oder selbst Hand anlegen.

                  MfG Subzero

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                  • Schreck
                    Ritter


                    • 28.06.2005
                    • 469
                    • Hessen

                    #24
                    re: Suche von Gefallenen

                    Hallo zusammen,
                    ich habe seit letzter Woche einen sehr netten Kontakt zu einer Mitarbeiterin des Volksbundes, wenn hier wirklich ernsthaftes Interesse besteht, könnte ich nächste Woche oder im September (die Dame macht Urlaub) nebenbei eine Bemerkung fallen lassen und das Thema in diese Richtung lenken. Da bei uns in der Stadt die Bundeszentrale des VDK ansässig ist, wäre der nächsthöhere Ansprechpartner sogar nur eine Tür entfernt.
                    Um aber von Anfang an ganz klare Verhältnisse zu schaffen, würde ich gerne von jedem Interessenten eine klare Zusage haben, dass er sein Wort auch einhält, ich möchte mich dort nicht aus dem Fenster lehnen, um dann feststellen zu müssen, das letztendlich von 20 Zusagen 18 Sondlerkollegen plötzlich keine Zeit mehr haben.
                    Kurz gefasst:
                    Vorfühlen wäre für mich kein Problem, aber nur bei absoluter Zuverlässigkeit der Aussagen aller Interessenten!
                    Wie sich der Sachverhalt dann entwickelt würde man sehen.

                    Vielleicht kann man zu diesem Thema, wenn sich ausreichendes Interesse entwickelt, nochmal einen seperaten Post eröffnen.

                    Über die Sensibilität dieses Themas brauchen wir nicht zu diskutieren, daher bitte ich darum wirklich nur konstruktiv zu diesem Thema beizutragen.....

                    Viele Grüsse,
                    Panzerschreck

                    Kommentar

                    • LeodaVinci
                      Landesfürst


                      • 25.04.2005
                      • 889
                      • Raum Darmstadt, Hessen
                      • ACE 250 und 150

                      #25
                      Na also, es flutscht doch...

                      @ Schreck..... ich bin leider noch kein Sondler, aber ich wäre im Rahmen meiner zeitlichen und sonstigen Möglichkeiten dabei... kann Fotos der Ausgrabungen machen, Reinigungsarbeiten oder Schreibarbeiten vor Ort übernehmen oder einfach nur den Regenschirm halten...
                      Traue nur dem Fund, den Du selbst gefälscht hast...

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                      • eifelzombie
                        Ratsherr


                        • 09.08.2004
                        • 278
                        • DN / AC

                        #26
                        Zitat von Horst D
                        hallo zombie, wo hast du die zahlen her, sind das schätzungen oder vermutungen...oder logische schlussfolgerungen ???
                        Hallo,

                        in diesem Fall etwas von allem drei. Geht man von den offiziellen Zahlen von zwischen 66.000 und 70.000 Gefallenen und Vermissten aus und nimmt die Zahlen der Geborgenen Soldaten, die inzwischen beigesetzt sind, fehlt in etwa die Zahl von 5.000 bis 8.000. Ein Quote von 10%, von denen man nichts mehr findet (auch nicht die Marke) - bedenkt mal was da los war, wäre außerdem normal (sofern in diesem Massaker überhaupt etwas normal zu nennen sein könnte). Könnt ihr euch ungefähr vorstellen, was eine Bombe oder Granate mit einem Meschen macht, der in unmittelbarer Nähe der Explosion ist?

                        Mal ein Zitat aus dem Buch "Hürtgenwald - das Verdun des zweiten Weltkriegs" von Baptist Palm, 1953.

                        "Der Spätsommer 1945 kam. Überall in den Wäldern nicht zu ertragender Verwesungsgeruch. Trotzdem wurde von höherer Stelle nichts unternommen, die Soldaten zu beerdigen. Dann kam das Schreckliche für die zahllosen Hinterbliebenen, die ihre Toten suchten, die hier unbeerdigt lagen: die Wälder brannten! Ja irgendein Umstand, vielleicht waren es die Berge von Munition, die herumlagen, vielleicht war es Phosphor, welches durch die Hitze entzündet wurde, hatten diesen Brand entfacht. Hunderte Hektar Wald zwischen Vossenack und Hürtgen brannten. Berge von Munition aller Art gingen in die Luft und entfachten das Feuer immer wieder von neuem. Die vielen Hunderte von Leichen (niemand weiß die Zahl) verbrannten und verkohlten.Schwarze Knochenreste lagen wild verstreut auf dem schwarzen verbrannten Waldboden."

                        Dieser Bericht schildert nur den Bereich zwischen Hürtgen und Vossenack. Im übrigen Hürtgenwald sah es nicht anders aus, überall Waldbrände. Viele Soldatenleichen wurden auch von Raubwild verschleppt, in ihren Deckungslöchern verschüttet usw.

                        Die Idee nach Vermissten zu suchen ist sicherlich lobenswert, aber ich respektiere den ganzen Wald als Friedhof und werde die Stätten der Kämpfe weiter fotografieren und dokumentieren, aber nicht graben. Die Zufallsfunde von Skeletten (vornehmlich des KMRD) reichen. Übrigens verloren allein aus dem Dorf Vossenack noch nach dem Krieg (1945-51) 33 Menschen ihr Leben durch Minen.

                        Gruß
                        Eifelzombie

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                        • Horst D
                          Heerführer


                          • 08.02.2005
                          • 1393
                          • Speyer

                          #27
                          hallo eifelzombie,
                          kannst du mir mal die größe des hürtgenwaldes bzw. des kampfgebietes beschreiben...ich habe keine vorstellung, wenn ich hürtgenwald höre denke ich immer an ein relativ kleines waldstück...damit liege ich bestimmt falsch.

                          Kommentar

                          • eifelzombie
                            Ratsherr


                            • 09.08.2004
                            • 278
                            • DN / AC

                            #28
                            Hallo Horst D,

                            die Amerikaner bezeichnten das Gebiet zwischen Eupen im Westen und Nideggen im Osten, zwischen Monschau im Süden und Stolberg im Norden als Hürtgenwald. Die Ausdehnung ist etwa 32 km x 24 km. Zählt man das südlich noch direkt angrenzende Gebiet um Wahlerscheid noch dazu sind es noch ein paar km mehr. Vom Gebiet ist etwa die Hälfte bewaldet sowie ein großer Anteil Wiesen und Weiden.
                            Der zentrale Bereich um die Dörfer Hürtgen, Germeter, Raffelsbrand, Simonskall und Vossenack ist etwa 100 km² groß. Also nix kleines Waldstück - gut zu Fuß mußt du sein für eine Besichtigung. Der Pfad des Gedenkens auf dem Kall-Trail ist etwa 10 km.

                            Gruß
                            Eifelzombie
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                            • Eifelgeist
                              Ehren-Moderator
                              Heerführer

                              • 13.03.2001
                              • 2593
                              • Beute-„Rheinland-Pfälzer“

                              #29
                              Zitat von Horst D
                              hallo eifelzombie,
                              kannst du mir mal die größe des hürtgenwaldes bzw. des kampfgebietes beschreiben...ich habe keine vorstellung, wenn ich hürtgenwald höre denke ich immer an ein relativ kleines waldstück...damit liege ich bestimmt falsch.
                              Nein, genau richtig! Der sog. Hürtgenwald ist ein rd. 140 qkm großes (genauer: kleines) Waldgebiet südlich einer Linie Aachen – Düren (Indetal), westlich des Flusses Rur und nördlich der Rurstauseen. Bestehend aus dem Forsten Hürtgen, Merode, Roetgen und Wenau. Die US-Streitkräfte versuchten hier (zwischen Inde und den Talsperren) den Durchbruch nach Osten in Richtung Köln/Düsseldorf. Über die Beweggründe rätseln Militärhistoriker noch heute.

                              Der Begriff „Hürtgenwald“ wurde erst durch US-amerikanische Streitkräfte geprägt und nach der Gebietsreform 1969/1972 für die nordrhein-westfälische Gemeinde Hürtgenwald übernommen. Diese besteht u. a. aus den Ortsteilen Bergstein, Brandenberg, Germeter, Gey, Großhau, Horm, Hürtgen, Kleinhau, Raffelsbrand, Schafberg, Simonskall, Straß, Vossenack, Zerkall.

                              Gruß
                              Eifelgeist
                              Inschrift auf einem sächsisch-preußischen Grenzstein

                              Wer hier vorüber geht, verweile!
                              Hier läuft ein unsichtbarer Wall.
                              Deutschland zerfällt in viele Teile.
                              Das Substantivum heißt: Zerfall.

                              Was wir hier stehn gelassen haben,
                              das ist ein Grabstein, dass ihr's wisst!
                              Hier liegt ein Teil des Hunds begraben,
                              auf den ein Volk gekommen ist.


                              Erich Kästner: Gesang zwischen den Stühlen (1932)

                              Kommentar

                              • Eifelgeist
                                Ehren-Moderator
                                Heerführer

                                • 13.03.2001
                                • 2593
                                • Beute-„Rheinland-Pfälzer“

                                #30
                                Huch, der andere Eifler war schneller ...

                                Über „groß“ oder „klein“ ließe sich jetzt trefflich streiten. Berücksichtigt man die Gesamtgröße der Eifel (Dreieck Aachen – Trier – Koblenz (Mosel)), dann ist das Gebiet des Hürtgenwaldes „verschwindend“ klein.

                                Zum Vergleich: das Stadtgebiet von Köln ist mit 405 qkm 2,9 mal größer.

                                Gruß
                                Eifelgeist
                                Inschrift auf einem sächsisch-preußischen Grenzstein

                                Wer hier vorüber geht, verweile!
                                Hier läuft ein unsichtbarer Wall.
                                Deutschland zerfällt in viele Teile.
                                Das Substantivum heißt: Zerfall.

                                Was wir hier stehn gelassen haben,
                                das ist ein Grabstein, dass ihr's wisst!
                                Hier liegt ein Teil des Hunds begraben,
                                auf den ein Volk gekommen ist.


                                Erich Kästner: Gesang zwischen den Stühlen (1932)

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