opa bei der reichsbahn

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  • maddin
    Heerführer


    • 19.04.2005
    • 1265
    • hamburg

    #1

    opa bei der reichsbahn

    der opa einer freundin war während des krieges bei der reichsbahn in krakau. er hatt wohl fahrpläne zusammengestellt. die rb-leitstelle war im gleichen gebäude mit irgendeiner (wichtigen) ss-dienststelle. da krakau nicht so weit von ausschwitz entfernt ist fragt sie sich nun ob und was er von judentransporten mitbekommen hatt, oder ob er sogar daran teilhatte. nach dem krieg war er für einige zeit (1-2 jahre?) in einem entnazifizierungslager.
    viel mehr infos hatt sie leider nicht.
    da die wast wohl nur für wh-angehörige erteilt würde ich gerne wissen ob vielleicht jemand ne idee hatt wo man demenstprechende infos herbekommen könnte?

    martin
    suche ungarische orden/abzeichen/militaria/bücher 1914-1945 evtl. auch davor/danach. auch andere staaten.
    keresek második villágháborus, magyar katonai jelvények, egyenruha es felzerelés...
  • Oelfuss
    Heerführer

    • 11.07.2003
    • 7794
    • Nds.
    • whites 3900 D pro plus

    #2
    Ich glaube, Du erwartest etwas viel. Selbst wenn sich in einem Reichsbahnarchiv eine Spur zur damaligen Tätigkeit finden liesse, läßt das kaum Rückschlüsse zu, was die Person wusste oder wahrgenommen hat.

    Aus heutiger Sicht lässt sich sowas immer einfach beurteilen. Ich gehe mal davon aus, dass der alte Herr schon verstorben ist - sonst könnte man ihn ja auch fragen. Deshalb wirst Du nie eine befriedigende Antwort bekommen.

    Selbst die Lagerhaft sagt hierzu nix aus. Informiere Dich ruhig über die Auswahlkriterien der Besatzer und Du wirst auch nicht schlauer dadurch.
    bang your head \m/

    Kommentar

    • maddin
      Heerführer


      • 19.04.2005
      • 1265
      • hamburg

      #3
      Zitat von Oelfuss
      Ich glaube, Du erwartest etwas viel. Selbst wenn sich in einem Reichsbahnarchiv eine Spur zur damaligen Tätigkeit finden liesse, läßt das kaum Rückschlüsse zu, was die Person wusste oder wahrgenommen hat.

      Aus heutiger Sicht lässt sich sowas immer einfach beurteilen. Ich gehe mal davon aus, dass der alte Herr schon verstorben ist - sonst könnte man ihn ja auch fragen. Deshalb wirst Du nie eine befriedigende Antwort bekommen.

      Selbst die Lagerhaft sagt hierzu nix aus. Informiere Dich ruhig über die Auswahlkriterien der Besatzer und Du wirst auch nicht schlauer dadurch.
      moin oelfuss
      der alte herr ist tatsächlich schon tot. auf die frage: "opa hast du von den judentransporten gewusst oder warst du sagar selber dran beteiligt?" hätte man wohl tatsächlich keine befriedgende antwort bekommen. vielleicht bekommt man nun auch keine. aber sicherlich kann man irgenwelche infos rausfinden. und warum sollte man auch nicht?
      immerhin war er ein höherer rb-beamter in der nähe eines der grössten konzentrationslagers.
      und immerhin war die rb leitstelle und ein ss-amt im gleichen gebäude (irgendeine festung in krakau) um da gar nix mitzubekommen muß man schon blind oder extrem abgebrüht gewesen sein.
      was deine thesen zur lagerhaft angeht hast du insofern recht das sicherlich einige nazis so durchgerutscht sind und dafür viele "kleine leute" in die entnazifizierungslager kamen. aber immer noch indiz genug das der opa vielleicht doch nicht ganz astrein war...
      suche ungarische orden/abzeichen/militaria/bücher 1914-1945 evtl. auch davor/danach. auch andere staaten.
      keresek második villágháborus, magyar katonai jelvények, egyenruha es felzerelés...

      Kommentar

      • Kodiak Id.
        Ratsherr


        • 10.04.2005
        • 205
        • Berlin
        • früher Whites, heut Tesoro

        #4
        Oelfuss hat glaube ich recht.
        Die Wahrheit wirst Du nie herausfinden - es wäre alles nur Spekulation.
        Du wirst zu keinem befriedigendem Ergebnis kommen, Du hilfst niemandem dadurch und Du veränderst nichts. so sehe ich das.
        WENN solche Leute verurteilt werden, dann geschieht dies nur unter richtig aufwändigen Recherchen, sowas dauert Jahre.
        Da arbeiten zig Leute dran, in und aus mehreren Ländern, Akkten und Dokumente wälzen und einsehen wenn noch vorhanden, Zeitzeugen ausfindig machen und befragen wenn noch vorhanden, immer unter Berücksichtigung des jeweiligen Landesrechts und und und.... ein Männeken bewegt na nichts, nicht einen Zentimeter.
        G.G.

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        • maddin
          Heerführer


          • 19.04.2005
          • 1265
          • hamburg

          #5
          "Die Wahrheit wirst Du nie herausfinden - es wäre alles nur Spekulation."

          es geht nur darum mehr infos über den großvater zu bekommen.

          "Du hilfst niemandem dadurch und Du veränderst nichts."

          ich will nix verändern und meiner freundin wirds helfen da sie das wissen möchte.


          "WENN solche Leute verurteilt werden, dann geschieht dies nur unter richtig aufwändigen Recherchen, sowas dauert Jahre."

          der opa ist schon tot und es geht nicht darum ihn zu verurteilen. ausserdem
          wurden bisher nur leute verurteilt, die direkt beteiligt d.h selber getötet bzw. den befehl dazu erteilt haben

          habt ihr nicht auch interesse daran was in eurer familie passiert ist? ausserdem waren das nur irgendwelche schütze arsch.
          dieselbe freundin wollte z.b. mal wissen was den ihr anderer großvater so gemacht hatt. da hab ich auch einiges herausgefunden. allerdings hatte ich da mehr infos. ist also tatsächlich nicht komplett unmöglich...
          suche ungarische orden/abzeichen/militaria/bücher 1914-1945 evtl. auch davor/danach. auch andere staaten.
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          • corsa
            Heerführer


            • 21.06.2004
            • 1310
            • Berlin

            #6
            <der opa einer freundin war während des krieges bei der reichsbahn in krakau. er hatt <wohl fahrpläne zusammengestellt. die rb-leitstelle war im gleichen gebäude mit <irgendeiner (wichtigen) ss-dienststelle. da krakau nicht so weit von ausschwitz entfernt <ist fragt sie sich nun ob und was er von judentransporten mitbekommen hatt, oder ob er <sogar daran teilhatte

            Die Frage, ob er als jemand, der Fahrplaene zusammenstellte, von den Transporten zumindest gewusst haben kann, ist wohl relativ eindeutig zu beantworten, wenn man bedenkt, wieviele Auschwitz-Transporte durch die Reichsbahn organisiert wurden
            Zitat Auschwitz-Prozess-Protokoll: "1942 kamen nachweislich 166 Transporte mit ca. 180.000 deportierten Juden an, 1943 waren es 174 Todeszüge mit ca. 220.000 Juden, im Jahr 1944 beförderte die Deutsche Reichsbahn mit ca. 300 Zügen rund 650.000 Opfer der „Endlösung“ nach Auschwitz." vgl.: http://www.fritz-bauer-institut.de/t...08-00_renz.htm.
            Das waren nur die Zuege nach Auschwitz!

            Die Schuld der Reichsbahn ist heute unbestritten. Die gewaehrte Mengenrabatte fuer KZ-Transporte und wickelte diese ganzen Vorgaenge sehr geschaeftsmaessig ab und war damit ein gut funktionierendes Rad im Getriebe der Massenvernichtung.
            Wer also bei der Bahn mit Fahrplaenen zu tun hatte, dem konnte (wenn er nicht voellig blind durchs Leben gegangen ist) nicht entgangen sein, was da transportiert wurde.
            Die grosse Zahl von solchen Transporten bedingt das einfach, dass es auch dem letzten Schrankenwaerter aufgefallen sein muss, das grosse Zahlen von Menschen unter schlimmen Bedingungen herumgekarrt wurden, allerdings ist auch hier sicher an vielen Stellen der Zweck und das Endziel der Transporte verschleiert worden (ich erinner mich, dass mein Opa mir erzaehlte, dass man bis zuletzt geglaubt hat, dass Juden (auch) nach Madagaskar umgesiedelt wuerden - das beruhte auf einem Plan aus den dreissigern, der aber natuerlich nie verwirklicht wurde). Auf jeden Fall gehoert der Opa aber wohl zu der grossen schweigenden Menge, die zumindest haetten wissen koennen, das da was boeses abging.

            Ob der Opa aber direkt (!) Schuld auf sich geladen hat, wird man wohl kaum klaeren koennen, wenn man nicht z.B. seine Unterschrift auf Frachtpapieren oder so findet.

            Ich wuerde mir aber auch nicht so viel Gedanken um die individuelle Schuld machen, ich finde viel schlimmer, wie viele Menschen etwas gewusst haben, haetten wissen koennen und damit Schuld auf sich geladen haben.

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            • Oelfuss
              Heerführer

              • 11.07.2003
              • 7794
              • Nds.
              • whites 3900 D pro plus

              #7
              Zitat von corsa
              ... zumindest gewusst haben kann, ist wohl relativ eindeutig zu beantworten
              Zitat von corsa
              Die Schuld der Reichsbahn ist heute unbestritten. .
              Zitat von corsa
              Wer also bei der Bahn mit Fahrplaenen zu tun hatte, dem konnte (wenn er nicht voellig blind durchs Leben gegangen ist) nicht entgangen sein, .
              Zitat von corsa
              Auf jeden Fall gehoert der Opa aber wohl zu der grossen schweigenden Menge, die zumindest haetten wissen koennen, das da was boeses abging..
              Sorry, aber bei soviel Weitsicht, objektiver Analyse und Selbstgefälligkeit wird mir einfach nur übel.


              Zitat von corsa
              Ob der Opa aber direkt (!) Schuld auf sich geladen hat, wird man wohl kaum klaeren koennen, wenn man nicht z.B. seine Unterschrift auf Frachtpapieren oder so findet.
              Genau richtig, deshalb sind auch die oben gemachten "Feststellungen" absolut überflüssig. Hiermit wird lediglich eine eigene politische Ansicht über nicht erlebte Dinge kundgetan. Diese "Klarstellungen" brauchen wir hier nicht - weder von der einen, noch von der anderen Seite!

              Zitat von corsa
              Ich wuerde mir aber auch nicht so viel Gedanken um die individuelle Schuld machen, ich finde viel schlimmer, wie viele Menschen etwas gewusst haben, haetten wissen koennen und damit Schuld auf sich geladen haben.
              Nöö, ist ja auch egal - da ja jeder irgendwie Schuld war....

              HIER gibts keine politischen Selbstdarstellungen! Wenn es nicht neutral geht, dann lasst es einfach!
              bang your head \m/

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