Militarismus in Deutschland

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  • Felix
    Landesfürst


    • 01.03.2005
    • 615
    • Unterfranken

    #1

    Militarismus in Deutschland

    Ich befasse mich z.Zt. etwas mit dem dt. Militarismus zwischen 1862 (meiner Meinung nach begann es mit der Heeresreform und der Verwirklichung durch Bismarck, lasse mich aber gerne belehren!) und 1918.
    Da wäre die Frage, wie sich der dt. Militarismus vor/während/nach den einzelnen Kriegen (Deutsch-Dänischer 1864, Dt-Dt.-Krieg 1866 und dem dt.-frz. Krieg 1870) und der Reichsgründung verhielt. Steigerte er sich (konnte man ihn überhaupt noch steigern?) und wie kam das zum Ausdruck?

    A propos Ausdruck, was ist den so characteristisch am dt. Militarismus – außer das die Kinder Krieg spielen und die Väter aus Krügen der Reservisten trinken – was für eine Literatur gab es denn für Otto-Normalbürger, was machte ihn zum Kriegsbegeisterten, der 1914 den ,,Ausflug nach Paris“ machte? Warum ließen Mütter ihre Söhne mit Hurra in den Kampf ziehen

    So, Fragen über Fragen, freu mich schon auf Antworten/Statements

    Felix
  • Nestor
    Ritter

    • 24.09.2000
    • 586

    #2
    Einen „deutschen“ Militarismus gab es im genannten Zeitraum nicht. Wenn dann einen europäischen. Problem war, das Deutschland kein Staat im eigentlichen Sinn war. Die Einigungskriege, die andere europ. Staaten im ausgehenden Mittelalter führten, kamen hier verspätet. Deutschland wurde durch Bismarck erst erwachsen.
    Das Wort „deutscher Militarismus“ ist ein Nachkriegsgebilde ohne Inhalt, genauso wie angeblich Preußen die Wiege des Militarismus ist.
    Du musst dich intensiv mit der europäischen Politik dieser Zeit beschäftigen, um die deutsche zu verstehen. Ist ein schweres Thema.
    Grüße,
    NESTOR

    Offizieller Sponsor der Bundesrepublik Deutschland

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    • Wigbold
      Heerführer

      • 25.11.2000
      • 3670
      • 76829 Landau / Pfalz
      • OGF - L + W

      #3
      Richtig.

      Und an grenzverletzender Aggressivität hat sich Deutschland nicht unbedingt hervorgehoben, schau bei Deiner Recherche ruhig mal nach rechts und links.
      Frankreich und England, um etwas präziser zu werden.

      Die Art und Weise, wie z.B. der Krieg 70/71 beendet wurde, ist geradezu großzügig zu nennen !



      Sorry, da schwillt mir immer der Kehlkopf, wenn mit Gewalt in den Krümeln gesucht wird, damit Deutschland so schlecht dasteht, als es nur irgend wie geht.

      Heißer Tip: Es findet sich bestimmt auch was zu Kaiser Barbarossa, der wollte bestimmt auch die Russen knechten oder so.

      Es ist zum Kotzen....

      Resignierenderweise, Wigbold
      Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
      Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben.

      Mark Twain



      ... weiter neue Wege gehen !

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      • Nestor
        Ritter

        • 24.09.2000
        • 586

        #4
        @ Wigbold
        Was erwartest du von einer Jahrzehntelangen Volksverdummung? Die Fragenden können für diese Erziehung nichts.
        Ich hoffe nur dass z.B. Foren dieser Art etwas am Bild ändern und Interessierte auch hinterfragen und in ihrer Meinung und Bildung mündig werden.
        Grüße,
        NESTOR

        Offizieller Sponsor der Bundesrepublik Deutschland

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        • maddin
          Heerführer


          • 19.04.2005
          • 1265
          • hamburg

          #5
          "Und an grenzverletzender Aggressivität hat sich Deutschland nicht unbedingt hervorgehoben, schau bei Deiner Recherche ruhig mal nach rechts und links.
          Frankreich und England, um etwas präziser zu werden."

          ging in der frage doch wohl um den DEUTSCHEN militarismus NICHT um französischen oder englischen. sicher haben andere nationen sich auch nicht grad sensibel verhalten wenn es um den umgang mit anderen völkern ging aber warum muß man denn immer alles relativieren wenn es um deutschland geht?
          denoch ist es sicher gut die gesamte politisch/gesellschaftliche situation europas
          in dem zeitraum anzuschauen...

          "seht mal die andren habe ja auch..." bringt dem fragesteller doch wohl nicht weiter. und da ich von der epoche nicht wirklich viel ahnung habe halt ich meine klappe zu dem thema...
          suche ungarische orden/abzeichen/militaria/bücher 1914-1945 evtl. auch davor/danach. auch andere staaten.
          keresek második villágháborus, magyar katonai jelvények, egyenruha es felzerelés...

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          • ghostwriter
            Moderator

            • 24.09.2003
            • 12048
            • Großherzogtum Baden
            • Suchnadeln

            #6
            hmh, ...

            hab hier vielleicht einen buchtipp zu dem thema???

            ich lasse mir nicht in meinem gehirn rumwühlen,
            … ich lasse mir nicht meine kleine show stehlen!?

            dr. koch - "1984"
            😲

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            • Nestor
              Ritter

              • 24.09.2000
              • 586

              #7
              Zitat von maddin
              "Und an grenzverletzender Aggressivität hat sich Deutschland nicht unbedingt hervorgehoben, schau bei Deiner Recherche ruhig mal nach rechts und links.
              Frankreich und England, um etwas präziser zu werden."

              ging in der frage doch wohl um den DEUTSCHEN militarismus NICHT um französischen oder englischen. sicher haben andere nationen sich auch nicht grad sensibel verhalten wenn es um den umgang mit anderen völkern ging aber warum muß man denn immer alles relativieren wenn es um deutschland geht?
              denoch ist es sicher gut die gesamte politisch/gesellschaftliche situation europas
              in dem zeitraum anzuschauen...

              "seht mal die andren habe ja auch..." bringt dem fragesteller doch wohl nicht weiter. und da ich von der epoche nicht wirklich viel ahnung habe halt ich meine klappe zu dem thema...

              Das war kein Fingerzeit auf andere Staaten. Das war der logische Hinweis, dass Geschichte nicht losgelöst betrachtet werden kann, wie es leider immer wieder getan wird.
              Und noch einmal, es gibt keinen deutschen Militarismus.
              Grüße,
              NESTOR

              Offizieller Sponsor der Bundesrepublik Deutschland

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              • C-4
                Heerführer

                • 01.08.2002
                • 2106
                • D

                #8
                Zitat von maddin
                "Und an grenzverletzender Aggressivität hat sich Deutschland nicht unbedingt hervorgehoben, schau bei Deiner Recherche ruhig mal nach rechts und links.
                Frankreich und England, um etwas präziser zu werden."

                ging in der frage doch wohl um den DEUTSCHEN militarismus NICHT um französischen oder englischen. sicher haben andere nationen sich auch nicht grad sensibel verhalten wenn es um den umgang mit anderen völkern ging aber warum muß man denn immer alles relativieren wenn es um deutschland geht?
                denoch ist es sicher gut die gesamte politisch/gesellschaftliche situation europas
                in dem zeitraum anzuschauen...

                "seht mal die andren habe ja auch..." bringt dem fragesteller doch wohl nicht weiter. und da ich von der epoche nicht wirklich viel ahnung habe halt ich meine klappe zu dem thema...
                Ich würd mal mein Augenmerk etwas auf den gegenwärtigen Militarismus richten, und zwar geht der einher mit dem Totschweigen von Massenmord, vor allem durch die Amerikaner. Da werden gleich mal zig Leute weggebomt, etliche Knder darunter. Grad jetzt wider im Irak.
                Aber keine Sorge, das waren eh alles Terroristen. Ist ja auch ganz bequem aus dem Kampfhubschgrauber, so ganz ohne eigenes Risiko. Da hatte es die SS schwerer, die mußten noch den Karabiner in die Hand nehmen. Achtung, Ironie.

                Kommentar

                • ghostwriter
                  Moderator

                  • 24.09.2003
                  • 12048
                  • Großherzogtum Baden
                  • Suchnadeln

                  #9
                  und ...

                  noch ein link, bevor`s zu politisch wird!?

                  ich lasse mir nicht in meinem gehirn rumwühlen,
                  … ich lasse mir nicht meine kleine show stehlen!?

                  dr. koch - "1984"
                  😲

                  Kommentar

                  • Johannes
                    Geselle


                    • 02.05.2005
                    • 64

                    #10
                    Mein Tip als Schüler :
                    Vergiss dein Schulwissen,
                    fang an dich mit Geschichte zu befassen und bilde dir eine eigene Meinung.

                    ...außer das die Kinder Krieg spielen...
                    Was schauen sich Kinder heute im Fernsehen an ?

                    ...was machte ihn zum Kriegsbegeisterten, der 1914 den ,,Ausflug nach Paris“ machte...
                    Das ganze ist nicht so einfarbig zu sehen.
                    Einen ganz interessanten Beitrag dazu gibt es im Spiegel ( "Die Ur-Katastrophe des 20.Jhrds" ).

                    Warum ließen Mütter ihre Söhne mit Hurra in den Kampf ziehen
                    Was hätten sie sonst tun sollen ?

                    Meine Leseempfehlungen :

                    "In Stahlgewittern"
                    "Im Westen nichts Neues"
                    "Die Abenteuer des Werner Holt"
                    "Die Ur-Katastrophe des 20.Jhrds"

                    Danach hat man wenigstens eine kleine Ahnung was Krieg überhaupt heißt.
                    Gruß Johannes
                    Senri no michi mo ippo kara
                    -eine Strasse von tausend Ri beginnt mit dem ersten Schritt-

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                    • Muecke
                      Heerführer

                      • 12.10.2003
                      • 2414
                      • Deutschland

                      #11
                      Zitat von Johannes
                      Meine Leseempfehlungen :

                      "In Stahlgewittern"
                      "Im Westen nichts Neues"
                      "Die Abenteuer des Werner Holt"
                      "Die Ur-Katastrophe des 20.Jhrds"

                      Danach hat man wenigstens eine kleine Ahnung was Krieg überhaupt heißt.
                      Gruß Johannes
                      Als Ergänzung noch diese hier:

                      Der Untertan

                      Wurde auch verfilmt.

                      MfG Uwe

                      Kommentar

                      • maddin
                        Heerführer


                        • 19.04.2005
                        • 1265
                        • hamburg

                        #12
                        nestor:"Das war kein Fingerzeit auf andere Staaten."
                        wigbold:" schau bei Deiner Recherche ruhig mal nach rechts und links.
                        Frankreich und England, um etwas präziser zu werden."
                        kein fingerzeig auf andere staaten???

                        nestor: "Das war der logische Hinweis, dass Geschichte nicht losgelöst betrachtet werden kann, wie es leider immer wieder getan wird."
                        maddin: "denoch ist es sicher gut die gesamte politisch/gesellschaftliche situation europas in dem zeitraum anzuschauen..."
                        habe also nichts anderes behauptet...

                        nestor: "Und noch einmal, es gibt keinen deutschen Militarismus."
                        ich denke das es natürlich einen deutschen militarismus gibt/gab. genau wie bei anderen nationen auch...

                        wigbold: "Ich würd mal mein Augenmerk etwas auf den gegenwärtigen Militarismus richten, und zwar geht der einher mit dem Totschweigen von Massenmord, vor allem durch die Amerikaner. Da werden gleich mal zig Leute weggebomt, etliche Knder darunter. Grad jetzt wider im Irak."
                        sehe ich ähnlich...
                        suche ungarische orden/abzeichen/militaria/bücher 1914-1945 evtl. auch davor/danach. auch andere staaten.
                        keresek második villágháborus, magyar katonai jelvények, egyenruha es felzerelés...

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                        • Wigbold
                          Heerführer

                          • 25.11.2000
                          • 3670
                          • 76829 Landau / Pfalz
                          • OGF - L + W

                          #13
                          Zitat von maddin
                          wigbold:" schau bei Deiner Recherche ruhig mal nach rechts und links.
                          Frankreich und England, um etwas präziser zu werden."
                          kein fingerzeig auf andere staaten???
                          Ja, das war ein Fingerzeig auf andere Staaten, und jetzt noch deutlicher, damit Du es besser verstehst:

                          ALLE beteiligten Staaten des ersten Weltkriegs gingen mit Erwartung und Begeisterung in den Krieg.
                          Man kann keinen Staat isoliert betrachten, die Verflechtungen waren bestimmend.
                          Das gilt übrigens auch für den zweiten Weltkrieg, um es mal an dieser Stelle einzuflechten.

                          Und außerdem wissen die meisten von Euch gar nicht, wie Begriffe wie Vaterland, Soldat, Ehre und Krieg besetzt waren. Was sie bedeuteten. Wer aber das nicht weiß, wird gar nichts verstehen. Es war eine komplett andere Zeit als heute, alleine schon was eine Uniform bedeutete!
                          Das beleuchtet z.B. sehr schön der "Hauptmann von Köpenik". Wer nicht gedient hatte, war kein richtiger Mensch.
                          Heute unvorstellbar, damals normal.

                          Den Rest erklär ich nicht, den sollte man sich erlesen.

                          Dazu noch ein Tip: Natürlich ist es bequem, wenn man heutige Bücher kauft, die sich mit dem gesuchten Thema beschäftigen. Aber damit erbt man auch gleich die Sicht und auch die ABsicht des Autors.

                          Sehr interessant ist, Bücher aus der damaligen Zeit zu lesen. Und zwar NICHT solche, die sich mit dem Krieg auseinandersetzen.
                          Es ist erstaunlich, wie oft in Büchern am Rande auf aktuelle Geschehen eingegangen wird, aber da es nur eine Randerwähnung ist, steckt auch keine bewußte Absicht dahinter, das ermöglicht oft einen Blick "hinter die Kulissen".
                          Ist allerdings ein Puzzlespiel, das man noch dazu nicht gezielt betreiben kann, denn die gefundenen Brocken sind halt zufällig.

                          Viellesenderweise, Wigbold
                          Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
                          Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben.

                          Mark Twain



                          ... weiter neue Wege gehen !

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                          • Wigbold
                            Heerführer

                            • 25.11.2000
                            • 3670
                            • 76829 Landau / Pfalz
                            • OGF - L + W

                            #14
                            Zitat von maddin
                            ging in der frage doch wohl um den DEUTSCHEN militarismus NICHT um französischen oder englischen. sicher haben andere nationen sich auch nicht grad sensibel verhalten wenn es um den umgang mit anderen völkern ging aber warum muß man denn immer alles relativieren wenn es um deutschland geht?
                            Mal an dieser Stelle: Warum bekommt man immer zu hören, daß man relativiert, wenn man darauf hinweist, daß man Gesamtzusammenhänge sehen soll und nicht immer nur alleinige und allgegenwärtige deutsche Schuld sucht ?

                            Haben wir zu den anderen Keulen jetzt noch die Relativierungskeule in Aussicht ?

                            Geht nicht gegen Dich persönlich, Maddin, es fällt mir nur gerade auf, wie oft ich das in letzter Zeit gelesen und gehört habe.

                            Wer nicht alleinige und immerwährende Schuld an Deutschland sucht, relativiert halt.

                            Da muß ich mal bewußt drauf achten...


                            Auffallenderweise, Wigbold
                            Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
                            Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben.

                            Mark Twain



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                            • cisco
                              Ratsherr

                              • 25.02.2003
                              • 253
                              • Köln

                              #15
                              Ich wüßte nicht was das ganze Geschreibsel mit dem Eröffnungsbeitrag zu tun hat.
                              Der gängigen Definition nach (siehe Brockhaus und andere Nachschlagewerke) gab es im Deutschland des angesprochenen Zeitraumes natürlich "Militarismus".

                              Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen, Stimmungsbilder in der Gesellschaft kannst Du verschiedenen Veröffentlichungen entnehmen, meiner Auffassung nach eines der beeinduckensten, das Tagebuch des Heidelberger Professors Karl Hampe:

                              Hampe, Kriegstagebuch 1914 - 1919
                              Oldenbourg Verlag, München 2004
                              ISBN 348656756X,
                              Kartoniert, 1020 Seiten, 118,00 EUR

                              (leider sehr teuer, also Bibliothek)

                              Gruß

                              Cisco
                              :lesender

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