Luftwaffenbekleidungsamt Bielefeld

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  • Bingo
    Heerführer

    • 06.10.2001
    • 2553
    • Siegen
    • In einem Archiv nicht erforderlich

    #1

    Luftwaffenbekleidungsamt Bielefeld

    Kann jemand Angaben zum Luftwaffenbekleidungsamt Bielefeld machen? Ende 1944 soll es im gesamten Reichsgebiet unterirdische Lager unterhalten haben. Wer weiß mehr?

    Gruß
    Bingo
  • chabbs
    Heerführer


    • 18.07.2007
    • 12179
    • ...

    #2
    Zitat von Bingo
    Kann jemand Angaben zum Luftwaffenbekleidungsamt Bielefeld machen? Ende 1944 soll es im gesamten Reichsgebiet unterirdische Lager unterhalten haben. Wer weiß mehr?

    Gruß
    Bingo
    Viel ist es nicht:


    Kommentar

    • Bingo
      Heerführer

      • 06.10.2001
      • 2553
      • Siegen
      • In einem Archiv nicht erforderlich

      #3
      Stimmt. Leider nicht.

      Mit Ausnahme des ersten link.

      Trotzdem danke.

      Bingo

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      • DocDust
        Einwanderer


        • 14.05.2008
        • 2
        • NRW

        #4
        Unterirdische Anlagen

        Zitat von Bingo
        Kann jemand Angaben zum Luftwaffenbekleidungsamt Bielefeld machen? Ende 1944 soll es im gesamten Reichsgebiet unterirdische Lager unterhalten haben. Wer weiß mehr?

        Gruß
        Bingo

        Hi Bingo,

        also unterirdische Lager im gesamten Reichsgebiet stimmt nicht. Im Moment ist noch unklar, wie groß die Keller unter dem Gebäude selbst sind, weil sie nach einer Bombenbeschädigung mit Wasser vollgelaufen sind. Kann auch sein, daß es nur ein Keller ist, aber das glaube ich noch nicht. Wenn ich weitere Informationen habe, melde ich mich. Bin übrigens selbst für jeden Hinweis dankbar.

        Grüße aus Bielefeld,

        DocDust

        Kommentar

        • Bingo
          Heerführer

          • 06.10.2001
          • 2553
          • Siegen
          • In einem Archiv nicht erforderlich

          #5
          In dem Konversionsbericht des Landes ist von Untertageanlagen keine Rede.



          Hiernach soll es sich ausschließlich um oberirdische Gebäude gehandelt hat. Dies würde erklären, aus welchem Grund zumindest eine Teilverlagerung in den northüringischen Raum erfolgte.

          Gruß
          Bingo

          Kommentar

          • DocDust
            Einwanderer


            • 14.05.2008
            • 2
            • NRW

            #6
            Ich beziehe mich auf die Berichte der Engländer, die nach dem Krieg in dem Gebäude stationiert waren und die von den Kellern berichten. Wir suchen aber noch nach den Bauakten. Weiß jemand, wo heute die Akten des damaligen Luftwaffenbauamtes Dortmung/Aussenstelle Bielefeld gelagert werden? Im hiesigen Stadtarchiv auf jeden Fall nicht.

            Gruß,

            DocDust

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            • maternus
              Einwanderer


              • 13.10.2007
              • 3
              • Bünde

              #7
              Eine sehr interessante Seite gibts hier:



              Angehängte Dateien
              Zuletzt geändert von maternus; 03.06.2008, 18:32.

              Kommentar

              • fuck4freedom
                Lehnsmann


                • 18.05.2011
                • 32
                • Bielefeld

                #8
                Zitat von Bingo
                Kann jemand Angaben zum Luftwaffenbekleidungsamt Bielefeld machen? Ende 1944 soll es im gesamten Reichsgebiet unterirdische Lager unterhalten haben.

                Also das Luftwaffenbekleidungsamt Bielefeld hat nicht im Reichsgebiet Lager unterhalten. Es gab ja noch weitere Luftwaffenbekleidungsämter.

                Das gesamte LWBA-Bielefeld hat jedoch einen Keller (gehabt).

                Zur Geschichte:



                "Der seit 1994 denkmalgeschützte Gebäudekomplex aus dem Jahre 1939 ist der einzige noch erhaltene von einstmals drei Luftwaffenbekleidungsämtern in Deutschland (neben Berlin, Sonneberg, Bielefeld).

                Am 15.12.1938 begann die Luftwaffe des deutschen Reiches im Zuge der nationalsozialistischen Aufrüstung im Nordosten von Bielefeld einen aufgrund seiner Größe und Struktur auch heute noch beeindruckend wirkenden Gebäudekomplex, das Luftwaffenbekleidungsamt.

                Es handelt sich dabei zum einen um eine Fabrik mit 45.000m² reiner Nutzfläche (ohne Nebengebäude), in mehreren, um zwei Innenhöfe gruppierte Gebäude und mit direkten Anschlüssen an das Schienennetz, ausgelegt für knapp 1500 Mitarbeiter, mit riesigen Nähsälen und Lagern, Garagen für Fahrzeuge und weiträumigen Kellergeschossen und Luftschutzbunkern; zum anderen auch um ein „Logistikzentrum“ mit eigenem Verwaltungstrakt für die Beschaffung von Textilien und den Versand auf Schiene und Straße. Der Standort in Nähe des Güterbahnhofs und des Ostbahnhofs war also verkehrsstrategisch gewählt und richtete sich an der Trassenführung der Reichsbahn und am Verlauf der Bielefelder Kreisbahn aus. Industriegleise wurden direkt in die zentrale Verladehalle geführt. Die Orientierung an regionalen und überregionalen Transportwegen griff also in die Siedlungsgeographie ein und veränderte das Stadtbild Bielefelds. Darüber hinaus beeinflussten aber auch der Zuzug von Arbeitskräften (Schneider, Schuhmacher, später auch Zwangsarbeiter) sowie der Bau einer eigenen Luftwaffensiedlung für die Angestellten die Bielefelder Siedlungs- und Sozialstruktur nachhaltig. Viele Firmen aus dem Textilzentrum Bielefeld und dem Umland lieferten dem Bekleidungsamt zu, so auch die „Kriegsnotgemeinschaft“ der Wäschefabriken Schmitz und Gebr. Winkel (heute „Museum Wäschefabrik“). Züge der Reichsbahn beförderten wagonweise fliegergraue Tuche, die auf Anschlussgleisen vom Kreisbahnhof Bielefeld direkt in die riesige Verladehalle des Luftwaffenbekleidungsamtes gelenkt wurden. Ein zentrales Förderband und große Lastenaufzüge transportierten Stoffe und fertige Bekleidung innerhalb des Gebäudes.


                Etagen:

                - Im Erdgeschoss spielte sich die gesamte Abfolge von An- und Abtransport, Registrierung, Buchung, Weiterverarbeitung, Schuhmacherei und Lagerung der fertigen Bekleidung ab.

                - Das erste Obergeschoss war stark von den großen Näh- und Zuschneidesälen sowie der Instandsetzung dominiert.

                - Das zweite Obergeschoss sowie das Dachgeschoss dienten größtenteils als Lager für Stoffe.

                - Das Kellergeschoss enthielt Luftschutzräume sowie Gasschleusen.


                Hier wurde die gesamte Palette an Bekleidung für die Luftwaffe gefertigt, vom einfachsten Schuh bis zum pelzgefütterten Fliegerstiefel, von Fliegerblusen und schweren Offiziersmänteln bis zu Morgenmänteln für Luftwaffenhelferinnen. 1944 soll der Wert der im Luftwaffenbekleidungsamt Bielefeld gelagerten Waren ca. „60 Millionen Mark“ betragen haben.Das Gebäude war von Beginn an für 1200 Arbeitskräfte, 50 Angestellte und 5 Offiziere konzipiert, für die eigens 244 Wohnungen in der „Luftwaffensiedlung“ erstellt wurden.

                Am 11.1.1944 trafen drei Bomben das Bekleidungsamt und zerstörten einen Teil des Dachgeschosses am Südflügel und am Ostflügel. Über 3000 Glasscheiben gingen zu Bruch. Dennoch bot sich der Bielefelder Bevölkerung am 3. April 1945 ein reichhaltiger Vorrat an Bekleidung, Schuhwerk und Stoffen, so dass sich dieses Datum als der Tag der „Plünderungen“ im kollektiven Gedächtnis verankerte.

                Nach Kriegsende wurde der Gebäudekomplex bis 1992 vom Royal Army Ordnance Corps (RAOC) und den Royal Engineers der Britischen Rhein-Armee als eines ihrer wichtigsten Nachschublager genutzt. Im Nord-Westflügel wurde eine zeitlang die Zentrale Ausländerbehörde der Stadt Bielefeld und eine Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlingsangelegenheiten untergebracht. Den Süd-Westflügel teilten sichmehrere Fachbereiche der Fachhochschule Bielefeld. Der Ostteil des Gebäudes stand jahrzehntelang leer und wurde 2011/12 saniert. Hier entstanden unter anderem Showrooms für Old- und Youngtimer. Insbesondere der allmählich zerfallende und verwildernde Ostflügel war fotografisch sehr interessant, da er die einstige Nutzung als Kaserne, Fabrik und Versandzentrum noch besonders gut erkennen ließ.

                Quelle: LWL-Denkmalzeitung 2010 + Lenkwerk Historie
                „That is not dead which can eternal lie,
                And with strange æons, even death may die“

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