Truppenübungsplatz Neuhammer

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  • carpkiller
    Heerführer


    • 01.11.2006
    • 3095
    • Siebengebirge
    • XP Deus

    #1

    Truppenübungsplatz Neuhammer

    Moinmoin,
    Ich bin gestern Abend vor lauter Langeweile nochmal alte Karten durchgegangen, dabei bin ich vielleicht auf etwas interessantes gestossen.

    Auf der alten Karte war ein Gebiet von 1x1,5km großes Gebiet für sämtliche Truppen als gesperrt ausgewiesen.Es befindet sich süd östlich von Nh.

    Auf einer anderen Karte waren dort einige alte Stollen verzeichnet.

    Kann mir jemand sagen, was es mit dem Gebiet aus sich hat?? U-Verlagerung?
    Gehören Grafenwöhr und Neuhammer zusammen oder sind das 2 verschiedene Übungsplätze? Ich blick da zur Zeit nicht richtig durch.
    "Die Person, die Housekeeping in Frontdesk macht, sollte aus dem inner Circle kommen, sonst kriegen wir nur en rough mix!"
  • Jürgen Zapf
    Ratsherr


    • 27.01.2005
    • 244

    #2
    Hallo carpkiller,

    bevor wir uns jetzt erst lang die Köpfe zerbrechen:

    Der Truppenübungsplatz Neuhammer der Wehrmacht (Ort des Stuka-Unglücks kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges) lag nicht in der Nähe von Grafenwöhr, sondern in Niederschlesien, heute in Polen.

    Daher bitte erst mal eine Definition, welches Neuhammer du meinst.

    MfG
    Zf

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    • carpkiller
      Heerführer


      • 01.11.2006
      • 3095
      • Siebengebirge
      • XP Deus

      #3
      MoinMoin,
      aha..ungefähr so hab ich mir das gedacht,
      ich meine eigentlich das Neuhammer (Polen), in der nähe von Sprottau.

      Die ganze I-Net Recherche hat mich total verwirrt, da auf einmal Neuhammer und Grafenwöhr zusammen lagen.

      Die Stollen habe ich auf der Karten von Grafenwöhr entdeckt, hat also nix mit Neuhammer (Polen) zu tun.
      "Die Person, die Housekeeping in Frontdesk macht, sollte aus dem inner Circle kommen, sonst kriegen wir nur en rough mix!"

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      • Deistergeist
        Moderator

        • 24.11.2002
        • 19529
        • Barsinghausen am Deister

        #4
        Bezüglich der Stollen:

        "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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        • carpkiller
          Heerführer


          • 01.11.2006
          • 3095
          • Siebengebirge
          • XP Deus

          #5
          Danke Deistergeist, aber irgendwie läuft der link nicht (bei mir)
          "Die Person, die Housekeeping in Frontdesk macht, sollte aus dem inner Circle kommen, sonst kriegen wir nur en rough mix!"

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          • Deistergeist
            Moderator

            • 24.11.2002
            • 19529
            • Barsinghausen am Deister

            #6
            Bezüglich der Stollen:



            In Freihung wurde im 16. Jahrhundert Bleierz in Form von Weißblei (Cerussit, Bleicarbonat) entdeckt und dies führte zu einem raschen Aufstieg der neu entstandenen Bergwerkssiedlung. Erste urkundliche Belege darüber gibt es aus dem Jahr 1529. Zur Förderung des Bergbaus wurde von dem Landesherren im Jahr 1542 Privilegien, so genannte Bergfreiheiten vergeben. Diese Sonderrechte, die denen der ein Jahr zuvor der Siedlung Erbendorf verliehenen Rechte entsprachen, gaben letztendlich den Ortsname Freihung von auf der Freiung also auf dem Gebiet der Bergfreiheit. Die Sonderrechte betrafen insbesondere Steuerfreiheit für vier Jahre, Holznutzungsrechte und die Freizügigkeit. Damit sollten die notwendigen Experten angelockt werden, um den Bergbau voranzubringen. Die Freizügigkeit gewährte ihnen freie Niederlassung, aber auch das Recht zum freien Wegzug, was im Mittelalter und der frühen Neuzeit keine Selbstverständlichkeit war.

            Diese Rechte taten auch ihre Wirkung, so dass Bergbau-Experten aus ganz Süddeutschland kamen. Die Herkunft der Bergleute lässt sich in alten Dokumenten nachweisen.


            Im Jahre 1569 verlieh Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz der neuen Gründung bereits das Marktrecht zusammen mit dem Marktwappen und Siegel. Die das Wappen bestimmenden Symbole Hammer und Schlegel des Bergmannes sind bis heute erhalten.

            Der alte Ortskern wurde planmäßig als Straßensiedlung entlang einer breiten Marktstraße angelegt, zu der beidseitig die Bürgerhäuser standen. Das älteste Haus des Ortes ist der so genannte ehemalige Zehentstadel, in dem sich die Blei-Kammer befand und die Abgaben an Blei gesammelt wurden.

            Der Bergbau führte zu einem kurzen Boom, der auch angesehene Bürger aus der nahen Stadt Weiden, die im Eisen-Bergbau tätig waren, dazu veranlasste sich in Freihung zeitweilig niederzulassen und sich im Blei-Bergbau zu betätigen.

            Bald waren die oberflächennahen Lagerstätten ausgebeutet und das Grundwasser wurde zum Problem. Daher wurden zwei Entwässerungsstollen angelegt, in dem die Pingenzechen das eindringende Wasser ableiten konnten. Einer dieser Entwässerungsstollen ist heute noch als Stollenbrunnen vorhanden und speist den Fluss Vils über einen Bach.

            Die schelle Ausbeutung, Wasserprobleme und der Dreißigjährige Krieg, der in der Oberpfalz einen seiner Hauptschauplätze hatte, führten zu einem baldigen Niedergang des Bergbaus. Anschließend gab es nur noch zaghafte Versuche, diesen wieder in Gang zu bringen. Teilweise wurden nur die alten Halden nach Resten von Bleierz durchgegraben.

            1860 begannen englische Unternehmer einem modern angelegten Untertage-Bergbau, der ab 1876 durch die Bavarian Lead Mining Ltd, ein Unternehmen englischen Rechts geführt wurde, und nicht sehr erfolgreich war. Nachdem 1890 die Betriebsgebäude niedergebrannt waren, wurde der Bergbau eingestellt. Die letzten Bergbau-Aktivitäten nach Blei in Freihung fanden während des Zweiten Weltkrieges statt, die zur Sicherstellung der Rohstoff-Versorgung die Lagerstätten mit einem Versuchsbergbau im Bereich des alten, 1890 eingestellten Bergwerks erkundeten. Zu Kriegsende wurden die Pumpen abtransportiert und das Bergwerk ist voll Wasser gelaufen. Heute ist das Bergwerksgelände wegen der realen Gefahr der Einbrüche Bergbau-Sperrgebiet, auf dem sich große Halden tauben Gesteins befinden. Diese Halden sind bleihaltig und daher seit vielen Jahrzehnten ohne Bewuchs.

            Der Bergbau ist heute noch ein wichtiges Gewerbe in der Gemeinde, allerdings wird heute Quarzsand für die Glasindustrie und Pegmatit abgebaut. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde auch Kaolin gewonnen.
            "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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            • carpkiller
              Heerführer


              • 01.11.2006
              • 3095
              • Siebengebirge
              • XP Deus

              #7
              super Danke...
              "Die Person, die Housekeeping in Frontdesk macht, sollte aus dem inner Circle kommen, sonst kriegen wir nur en rough mix!"

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