Fa. Waldrich, Lasco, Kapp

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  • BOBO
    Heerführer


    • 04.07.2001
    • 4422
    • Coburg
    • Nokta SimpleX+

    #1

    Fa. Waldrich, Lasco, Kapp

    Habe im Archiv Unterlagen gefunden, die dafür sprechen, daß die coburger maschinenbauenden Firmen Waldrich, Lasco und Kapp knapp vor dem Ende des Krieges in noch zu bauende U-Anlagen zu verlagern sind. In wie weit das noch durchgeführt wurde, ist unklar.

    Die heutigen Firmen weigern sich, über die dunkle Vergangenheit Info´s herauszugeben.

    Meine Frage? Ist jemand bei seinen Nachforschungen auf diese Firmennamen gestoßen? Und was sollten, bzw. haben diese Firmen damals hergestellt.

    MfG BOBO
    MfG BOBO

    Das menschliche Haar wächst mit 4,6 Yoctometer pro Femtosekunde
  • Isenberg

    #2
    Re: Fa. Waldrich, Lasco, Kapp

    Original geschrieben von BOBO

    Die heutigen Firmen weigern sich, über die dunkle Vergangenheit Info´s herauszugeben.
    Hallo BOBO, es tut mir ja schon richtig leid, dass ich nicht in Coburg wohne. Da scheint es noch viel Futter für Forscher zu geben.

    Der beste Weg, die heutigen Firmen zu bewegen, sich zu den Themen zu äußern, ist die Erzeugung von öffentlichem Druck. Die wollen nämlich auf keinen Fall in Zusammenhang mit negativ besetzten Themen in der Zeitung stehen, vor allem nicht über eine unbestimmte Zeit hinweg.

    Hast du keinen guten Bekannten bei der Lokalpresse, den Du für das Thema begeistern könntest? Hast du keine Bekannten in der Lehrerschaft? Solche Themen eignen sich doch auch zur "Spurensuche" als Unterrichtsprojekt im Sinne des alljährlichen Schülerwettbewerbs "Deutsche Geschichte" des Bundespräsidenten. Hast du keinen guten Bekannten in der Kommunalpolitik, der im Rat einmal eine öffentliche Anfrage an die Verwaltung stellen könnte? Letzteres wäre auch ein schöner Aufhänger für einen Lokaljournalisten, den Dingen auf den Grund zu gehen.

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    • kutscher
      Bürger

      • 03.02.2001
      • 186
      • Bad Liebenstein
      • Pulse Star II

      #3
      q Bobo
      Versuche es doch mal im Stadtarchiv, ist doch für jeden zugänglich.kutscher
      Alles kann - nichts muß

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      • goliath
        Geselle

        • 27.06.2001
        • 81
        • Bamberg

        #4
        Durchsuche dochmal die Liste mit Fertigungskennzeichen/Codes. Brose Coburg (Blechverarbeitendes Werk) hat damals z.B. viele 20l Kanister hergestellt. Meist stand dann beim Deutschen Afrikakorps noch Brose Coburg drauf, späterer Code ist dann glaube ich fwq. So dürften auch die anderen Firmen verzeichnet sein.

        Kannst mich zu dem Thema auch nochmal so anmailen...wegen Interesse und so...

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        • Bingo
          Heerführer

          • 06.10.2001
          • 2553
          • Siegen
          • In einem Archiv nicht erforderlich

          #5
          Hi Bobo,

          generelle Angaben über die Art der Rüstungsproduktion können der RBK im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde entnommen werden. Die Signatur lautet R3/2007 ff.

          Zudem solltest Du Dir einmal das Findbcuh zum R7-Bestand anschauen.

          Viele Grüße
          Bingo

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          • BOBO
            Heerführer


            • 04.07.2001
            • 4422
            • Coburg
            • Nokta SimpleX+

            #6
            @goliath

            Sag mal - das mit Brose, ist das ein Scherz? Das habe ich ja noch gar nicht gewußt?

            Es gab doch da auch mal das Fertigungsmuseum - war zumindest zu meiner Lehre noch aktuell. Da waren auf jeden Fall keine Produktiongüter aus den Kriegsjahren dabei!

            Was meinst Du - hat vielleicht der Michael auch Lust, die Geschichte seiner Firma aufzuarbeiten?

            MfG BOBO
            MfG BOBO

            Das menschliche Haar wächst mit 4,6 Yoctometer pro Femtosekunde

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            • BOBO
              Heerführer


              • 04.07.2001
              • 4422
              • Coburg
              • Nokta SimpleX+

              #7
              @goliath

              habe div. Listen mit Fertigungskennzeichen durchgeschaut. Leider habe ich nichts von Brose gefunden.

              Hast Du eine aktuellere Version der Liste vielleicht? Wenn ja, kannst Du die mir mal über das Firmennetz zukommen lassen?

              MfG BOBO
              MfG BOBO

              Das menschliche Haar wächst mit 4,6 Yoctometer pro Femtosekunde

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              • jlandgr
                Landesfürst

                • 06.09.2002
                • 992
                • Mainz,RLP+Göttingen,NDS
                • Archivsuche, Detektor=Augen

                #8
                Hallo,
                in einer Vorschlagsliste der Rüstungskommission VIa bzgl. einer Inspektionsreise des "Sonderbeauftragten des Führers", General von Unruh zum "Zweckmäßigen Rüstungseinsatz in der Rüstungsindustrie und Kriegswirtschaft", die dieser Ende 43/Anfang 44 durch die verschiedenen Rüstungsinspektionen machen wollte, wird eine Firma "Dr. Waldrich KG, Siegen" zum Besuch vorgeschlagen.

                Hat diese Firma evtl. etwas mit der von Dir angegebenen Firma zu tun? Der Name "Waldrich" ist ja nicht so häufig ...

                edit: habe gerade selber gegoogelt, http://www.waldrich-siegen.de/wasi/us/index.html , also wohl in der Tat ein Zweigwerk. Da die Firma für eine Inspektion des hochrangigen "von Unruh" als einer von nur 9 Betrieben im Bereich der Rü In VIa vorgeschlagen wird, scheint die Firma damals durchaus "vorbildhaft" im NS-Sinn gearbeitet zu haben ...
                Zuletzt geändert von jlandgr; 23.06.2004, 18:26.

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                • Bingo
                  Heerführer

                  • 06.10.2001
                  • 2553
                  • Siegen
                  • In einem Archiv nicht erforderlich

                  #9
                  Habe den Beitrag mal hierher an die richtige Stelle kopiert.

                  Die Firma Waldrich ist direkt bei mir vor der Haustür. Wer mehr zu der Firma und den Zwangsarbeitereinsatz erfahren will, dem empfehle ich das Buch von Ulrich Opfermann, das unter dem Titel

                  "HeimatFremde". "Ausländereinsatz" im Siegerland 1939 bis 1945: wie er ablief und was ihm vorausging. Ein Heimatbuch, hrsg. vom Förderkreis 'Geschichte der Arbeiterbewegung und der Gewerkschaften für den Kreis Siegen-Wittgenstein' e.V., Siegen 1991

                  erschienen ist.

                  Gruß
                  Bingo

                  Kommentar

                  • BOBO
                    Heerführer


                    • 04.07.2001
                    • 4422
                    • Coburg
                    • Nokta SimpleX+

                    #10
                    @bingo

                    Kannst Du mir mal sagen, um wieviel Seiten sich das R7-Findbuch handelt? Ich habe leider nur die Seiten 245-282.
                    Gibt es das R7-Findbuch schon online? Wäre doch schlecht nach Freiburg fahren, um erst einmal das Findbuch zu sichten. Dann ist wieder warten angesagt. Mir wurde erzählt, dass man ein paar Tage vorher die Akten schon zur Einsicht bestellen muß.
                    MfG BOBO

                    Das menschliche Haar wächst mit 4,6 Yoctometer pro Femtosekunde

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                    • Bingo
                      Heerführer

                      • 06.10.2001
                      • 2553
                      • Siegen
                      • In einem Archiv nicht erforderlich

                      #11
                      Hi Bobo,

                      die R7-Bestände liegen in Berlin-Lichterfelde und nicht in Freiburg. Es gibt ein digitales Findbuch, das derzeit aber nur zur internen Nutzung der Archivare zur Verfügung steht. Längerfristig soll es zwar online gestellt werden, was derzeit allerdings noch nicht der Fall sein dürfte. Schreib Jerome einfach mal eine pn. Er kann dir mehr zu den Findbüchern an sich sagen.

                      Gruß
                      Bingo

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                      • jlandgr
                        Landesfürst

                        • 06.09.2002
                        • 992
                        • Mainz,RLP+Göttingen,NDS
                        • Archivsuche, Detektor=Augen

                        #12
                        Zitat von BOBO
                        Kannst Du mir mal sagen, um wieviel Seiten sich das R7-Findbuch handelt? Ich habe leider nur die Seiten 245-282.
                        Gibt es das R7-Findbuch schon online? Wäre doch schlecht nach Freiburg fahren, um erst einmal das Findbuch zu sichten.
                        Hallo Bobo,
                        wie Frank schon sagte: leider noch nicht online, auch wenn das von der DFG geförderte Projekt zur Online-Erschließung und Konvertierung alter Datenbestände in XML beständig Fortschritte macht (Übersicht aller Findmittel von Basys-Fox unter http://www.bundesarchiv.de/foxpublic/index.html bzw. Komplettübersicht, auch Midosa/MidosaXML unter http://www.bundesarchiv.de/bestaende...ine/index.html
                        Zu Ex-R7 (kann mir die neue Signatur nie merken ) gibt es ein Publikationsfindbuch, das in jeder besser sortierten UB vorhanden sein sollte. Es liegt auch hier in MS, falls Du keinen Zugriff darauf hast. Allerdings hatte ich, glaube ich, schonmal ohne Erfolg nach den o.a. Firmen gesucht.
                        Ob intern noch ein detaillierteres Findbuch als das Publikationsfindbuch existiert, weiß ich leider nicht.
                        Aber man darf von Findbücher auch keine Wunder erwarten. Der Detaillierungsgrad der Informationen schwankt beträchtlich. Das kann reichen von einem simplen Vermerk a la "Monatsberichte der Wehrwirtschaftsinspektion VI 1940-1943" (nur so als Beispiel) bis hin zu detaillierteren Vermerken wie "enthält u.a. Verlagerung der Firma XYZ".
                        Wie gesagt, das schwankt sehr stark. Keineswegs ist es aber so, dass in einem Findbuch sämtliche Firmen oder Personen vermerkt sind, die auf irgendeinem Blatt in irgendeiner Akte vermerkt sind. Am ehesten wird man noch fündig, wenn es sich um bestimmte "Schlüsselpersonen"/"-betriebe" handelt und der Verfasser des Findbuches diese über einen "enthält u.a."-Vermerk für erwähnenwert hielt. Ansonsten geben Findbücher meist nur eine erste grobe Richtung, welche Akten es sich zu sichten lohnt, wobei hinter einer einzelnen Signatur, der im Findbuch vielleicht zwei Zeilen Text gewidmet sind, wieder hunderte von Seiten stehen könnten ...
                        Man sollte bei der Archivarbeit sich vorher schon Gedanken machen, wie das Kompetenzgeflecht damals war, wer alles beteiligt war etc. An wen Durchschläge zu bestimmten Angelegenheiten gingen (z.B. Reichsverteidigungskommissar, Oberpräsident, Gauleiter etc.) Entsprechend kann man dann, wenn man im "Urbestand", wo man eigentlich Informationen sucht und nicht fündig wird, manchmal noch Durchschläge/Abschriften in anderen Beständen finden.
                        Am besten dazu mal den Verteiler von Dokumenten, die einen interessieren, studieren. Manchmal bekommt man durch den Verteiler eines eigentlich an sich uninteressanten Dokumentes Ideen für Bestände, in denen man suchen sollte und an die man noch nicht gedacht hatte ...
                        Ich finde teilweise den Verteiler von Dokumenten spannender als manches Dokument selbst, da man so viel über Kompetenzgefüge (und auch Kompetenzüberschneidungen) lernt. Und seien es "nur" die Berichte des Landesarbeitsamtes Niedersachsen, die, wie ich an anderer Stelle schonmal schrieb, wegen einer kleinen territorialen Überschneidung auch in Abschrift hier im StA MS gelandet sind. Wie gesagt: die Nazis waren vieles, aber eines sicher nicht, nämlich schreibfaul. Wenn ich mir die ellenlangen Verteiler so ansehe ... Es wurde praktisch alles in zigfacher Ausfertigung dokumentiert und entsprechend verstreut sind heute teils die (Rest-)Bestände. Naja, bei "Geheimer Kommandosache" oder "Geheimer Reichssache" wird das ganze natürlich schon eingeschränkter, was die Vervielfältigung angeht .
                        Teilweise habe ich auch handgeschriebene Dokumente "Geheime Reichssache" gefunden (vor 1939, es ging um Mobilisierungsvorbereitungen). Da wird man wohl der Sekretärin nicht getraut haben und hat Sachen nur handschriftlich notiert
                        Aber ansonsten, wenn Sachen "nur" "Geheim" (oder sogar nur "Vertraulich"/"Nur für den Dienstgebrauch" etc.) waren, dann hat man oft gute Chancen, dass es zig Ausfertigungen gab ...

                        Viele Grüße,
                        Jérôme
                        Zuletzt geändert von jlandgr; 12.08.2004, 09:27.

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                        • schlafmütze
                          Geselle


                          • 28.04.2004
                          • 81
                          • Nürnberg
                          • Minelab Quattro

                          #13
                          ja die Hammerschmide

                          also soweit ich weis, war sie nicht für die kriegproduktion entscheidend. Hatte vor jahren mal ein Gespräch mit dem Stellv. Chef ging aber über was anderes, und das uns interessierende wurde nur kurz gestreift.
                          Er meinte nur man munckelt, das in der nähe von coburg noch einiges versteckt ist.
                          eventuell kommst du ja über den an deine informationen ran, da er doch interessiert klang.
                          gruss
                          mfg
                          schlafmütze

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                          • BOBO
                            Heerführer


                            • 04.07.2001
                            • 4422
                            • Coburg
                            • Nokta SimpleX+

                            #14
                            Protokolle

                            Das klingt aber nach den Protokollen des Bausenates der Stadt Coburg anders.
                            s. dazu Protokoll vom Februar 1945 in dem es heißt:

                            ... wird überlegt, die Rüstungsbetriebe Waldrich und COMAG in eine noch zu bauende unterirdische Anlage im Kürengrund zu verlagern." handschriftlicher Vermerk mit "Geheimer Reichssache"

                            Kennst Du Dich im Coburger Raum aus, dich schon mal mit den Verlagerungen beschäftigt?
                            MfG BOBO

                            Das menschliche Haar wächst mit 4,6 Yoctometer pro Femtosekunde

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