MfG Monument
Scheinflughafen bei Gescher-Hochmoor
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Scheinflughafen bei Gescher-Hochmoor
Weiss jemand was über den Scheinflughafen den es mal bei Gescher-Hochmoor gegeben haben soll etwas? Er soll zwischen Velen, Tungerloh-Proebsting und Reken gewesen. Und sollte als Ablenkung für feindliche Bomber dienen die auf dem Weg zum Ruhrgebiet waren. Der Scheinflughafen wurde aber schnell von den feindlichen Bombern enttarnt. Bin für jede Info dankbar!
MfG MonumentStichworte: - -
Guten Abend Monument !
In der Phase der Vorbereitungen zum Überfall auf Frankreich und die BeNeLux-Staaten zwischen Oktober 1939 und Mai 1940 wurden im grenznahen Gebiet zahlreiche Feldflugplätze von der Luftwaffe angelegt, nicht aber mit fliegerischen Einsatzkräften belegt. Diese wurden aber für die Aufnahme von 1 - 2 Gruppen logistisch vorbereitet und dementsprechend bestückt.
Als am 10. Mai 1940 die Kriegshandlungen im Westen begannen, starteten die Luftwaffenverbände von ihren Einsatzflugplätzen im Westen zu ihren Angriffzielen und landeten dann zumeist auf diesen vorbereiteten Feldflugplätzen in Grenznähe, wo mittlerweile die eigene Boben-Einheit eingetroffen war.
Wenige Tage später wurde dann aufgrund des rasanten Fortschritts des Kriegsgeschehens auf einen Flugplatz in Frontnähe weiterverlegt.
Diese Feldflugplätze, die nun verwaist waren, wurden hier und da als Scheinflugplätze mit Flugzeugatrappen mit manchmal allerlei Lichtgespiel als Scheinflugplatz weiter betrieben. Doch das war wirklich jeweils individuell und von der örtlichen Lage abhängig.
Weder die RAF noch die USAAF haben sich jemals von solchen Gaukeleien beeindrucken lassen. Die Bomberverbände hatten einen Zielpunkt und den galt es zu treffen. Scheinflugplatz hin oder reeller Flugplatz her.
Alles Gute !
borsto -
Danke für die Info ich hab leider nur einen kleinen Bericht über diesen Scheinflughafen in der Gegend und er wurde hier erwähnt:
(Hier der Auszug daraus: Als ich um 12,05 Uhr in großer Höhe einen kleinen Lichtschein beobachtete, nahm ich an, daß es ein angeschossener Flieger sei, und zog die Sirene. Der Lichtschein wurde stärker und kam aus Richtung Coesfeld schräg auf Oster*wick–Rosendahl herunter. Schon bald erkannte man, daß es ein abstürzendes brennendes Flugzeug sein mußte. Kurz vorher wollen Verschiedene Maschinen*gewehrfeuer in der Luft gehört haben. Ich habe dieses nicht festgestellt, wohl dagegen ca. 10 Minuten vorher das Schießen der leichten Flak in Tungerloh – Scheinflughafen – beobachtet und gehört.)
Und bis jetzt habe ich gehört das er nur als Scheinflughafen genutzt wurde nie als Feldflugplatz. Würde zu gerne mal den genauen Standpunkt wo der Platz gelegen haben soll wissen.
MfG MonumentKommentar
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Sehr gute Quelle !Danke für die Info ich hab leider nur einen kleinen Bericht über diesen Scheinflughafen in der Gegend und er wurde hier erwähnt:
(Hier der Auszug daraus: Als ich um 12,05 Uhr in großer Höhe einen kleinen Lichtschein beobachtete, nahm ich an, daß es ein angeschossener Flieger sei, und zog die Sirene. Der Lichtschein wurde stärker und kam aus Richtung Coesfeld schräg auf Oster*wick–Rosendahl herunter. Schon bald erkannte man, daß es ein abstürzendes brennendes Flugzeug sein mußte. Kurz vorher wollen Verschiedene Maschinen*gewehrfeuer in der Luft gehört haben. Ich habe dieses nicht festgestellt, wohl dagegen ca. 10 Minuten vorher das Schießen der leichten Flak in Tungerloh – Scheinflughafen – beobachtet und gehört.)
Und bis jetzt habe ich gehört das er nur als Scheinflughafen genutzt wurde nie als Feldflugplatz. Würde zu gerne mal den genauen Standpunkt wo der Platz gelegen haben soll wissen.
MfG Monument
In dieser Nacht, vom 10. auf 11. September 1942 kam bei Osterwick die Wellington IC, s/n X9932 der No. 22 OTU (Operational Training Unit) herunter. Alle Besatzungsmitglieder wurden beim Absturz tödlich verletzt.
Die Namen der Besatzungsmitglieder stimmen mit den Angaben der Quelle überein.
M.f.G.
borstoKommentar
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Ja, das ist Quellen-Lage vom Allerfeinsten. Und damals geschrieben worden. Die Lage des Schein-Flugplatzes war wohl im Bereich des Luftgaues VI. Vielleicht gibt es beim Bundesarchiv - Militärarchiv - in Freiburg nähere Informationen. Erfahrungsgemäß dürfte aber eine Befragung von Zeitzeugen eher Licht in die Sache bringen.
Wenn Du an Luftkriegsereignissen im Großraum Velen interessiert bist, hätte ich noch einen ganz interessanten Fall für Dich. Dazu aber mehr über PN.
Gruß
borstoKommentar
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Hier mal der Text aus einem Jubiläumsheft 75 Jahre Ortsteil Hochmoor von 1987 den ich noch kenne über den Scheinflughafen:
Im zweiten Weltkrieg
Während des 2. Weltkriegs wurde im >Weißen Venn< ein Scheinflughafen errichtet mit Flugzeugatrappen, Maschinengewehrnestern, Flugplatzbeleuchtung, nächtlicher Stratbahn und Scheinwerfern. Später kamen noch vier Abwehrkanonen hinzu. Feindliche Flugzeuge sollten auf ihrem Fluge ins Industriegebiet veranlaßt werden, ihre Bomben auf diesem Flugplatz auszuklinken. Manche Flugzeuge ließen sich in der ersten Zeit täuschen und setzten ihre Bomben über dem Scheinflughafen ab. So kam es, daß die Bewohner schon 1940/41 manche Nacht in den Kellern Schutz suchen mußten. Obwohl die Scheinanlage immer mehr verwollkomment wurde, erzielte sie selten noch Erfolg, weil sie inzwischen wohl als Scheinflughafen erkannt worden war.
Am 30. März 1944 erfolgte ein Tiefangriff feindlicher Flieger auf das Torfwerk. Durch Beschuß mittels Bordwaffen erlitten 2 Arbeiter schwere Verwundungen. Einer davon starb noch am gleichen Tage. Das Torfwerk selbst geriet in Flammen, und das obere Stockwerk brannte vollkommen aus. Die Einrichtung war hin. Auch Nebengebäude erhielten Treffer und wurden beschädigt. Tatkräftiges Eingreifen der Feuerwehr verhütete größeres Unheil. Trotz größter Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Baumaterial gelang es, das Torfwerk im Herbst wieder in Betrieb zu nehmen.
@ borsto: Immer mal her mit Infos. An Infos ist schwer ran zu kommen.
MfG MonumentKommentar


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