Galenit / Stoffel

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  • Rak

    #1

    Galenit / Stoffel

    Hallo,

    ich bin auf der Suche nach den U-Verlagerungen Galenit bei Unterriexingen/Großsachsenheim und nach der Anlage Stoffel.

    Über Stoffel hab ich mittlerweile was gefunden, aber Galenit wurde irgendwie weitgehendst totgeschwiegen.
    Alles was ich weiß ist eben, dass der Großteil der Anlage 1988 verfüllt worden ist...
  • Bingo
    Heerführer

    • 06.10.2001
    • 2553
    • Siegen
    • In einem Archiv nicht erforderlich

    #2
    Sagt mir nichts. Auch Wichert hält sich hierzu bedeckt. Galenit wird nur 1 x erwähnt. Ich habe meine eigenen Unterlagen mal durchgesehen und auch dort nichts gefunden. Muß wohl ein relativ unbedeutendes Projekt gewesen sein. Zudem läßt sich aus dem Vorhandensein von Decknamen nicht unbedingt schließen, daß man tatsächlich mit Baumaßnahmen begonen hat.

    Bingo

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    • Rak

      #3
      Hab Galenit entdeckt...

      Das war laut den vorhandenen Berichten eine geplante U-verlagerung von Daimler-Benz Mannheim/Ludwigshafen nach Sachsenheim/Württemberg.
      Ganz in der Nähe von Stoffel.

      Der Stollen (genauer: Die Stollenanlagen) waren bereits fertig getsellt, eine Produktion hat dort jedoch nie Stattgefunden.
      In den 50ern wurden die Eingänge verschlossen, und 1988 wurde der Eingangsbereich durch einen Haufen Erde von den Neubaugebieten in Sachsenheim endgültig zugeschütttet.

      Heute zeugen noch ein par Betonreste und Betontrümmer von der Anlage dort im Wald.

      Stoffel dagegen war nicht so unbedeutend.
      Zumindest früher wurden dort die V1-Raketen im Steinbruch getestet, und später sollte dann in den Steinbruch ein Betobunker gebaut werden, in dem dann eine ME262 Staffel stationiert werden und auch Produziert werden sollte.
      Die Flieger sollten direkt aus dem Bunker starten und eben dort auch wieder landen und so den Süddeutschen Raum schützen.

      Aus der Luft wäre der fertige Bunker nicht mehr zu erkennen gewesen, da Landebahn und derartiges nicht an der Oberfläche gewesen wäre.

      Der Bau wurde allerdings 1944 nach wenigen Monaten eingestellt als die Front zu nahe kam. Heute ist das Gelände teilweise verfüllt, und es stehen diverse Gebäude drauf, die Stollen sind noch vorhanden aber zugemauert....

      R

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      • Bingo
        Heerführer

        • 06.10.2001
        • 2553
        • Siegen
        • In einem Archiv nicht erforderlich

        #4
        Hi Rak,

        woher hast du die Angaben? Kann man die irgendwo nachlesen?

        Bingo

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        • Rak

          #5
          Hallo,

          die Angaben hab ich zum einen weil ich mir das Ganze angesehen habe, und zum anderen gibt es in den Berichten von den Häftlingen des KZ-Außenlagers Vaihingen/Enz (gehörte zu Natzweiler) noch viele Hinweise, und im Stadtarchiv finden sich auch noch jede Menge Unterlagen und auch ein par alte Bilder der Baustelle, die im Orginal im Besitz der Fa. Baresel sind.
          Bei Stoffel hab ich die zugemauerten Eingänge selbst gesehen, und im Stadtarchiv besagt eine Notiz bei einer Gemeinderatssitzung, dass die Stollen dort zugemauert wurden, weil da ein Kind drin verünglückt ist/sich verlaufen hat. Das war aber erst eine ganze Weile nach dem Krieg.

          Galenit selbst nahm wohl nie die Produktion auf, die Stollen waren aber von den Ostarbeitern und den Häftlingen aus Vaihingen/E zu Ende gegraben worden. Irgendwann hat man dann in den 50ern aber die Eingänge vermauert und später dann mit ein par Kubikmetern Bauschutt zugemacht.
          Die Hinweise auf Galenit sind zwar spärlich, in den Stadtchroniken aus der Gegend findet sich aber trotzdem hier und da etwas.


          RaK

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          • Bingo
            Heerführer

            • 06.10.2001
            • 2553
            • Siegen
            • In einem Archiv nicht erforderlich

            #6
            Habe gestern einen Stapel mit Unterlagen aller zentralen Verlagerungsprojekte des Jägerstabes erhalten. Dort wird auch das Projekt Stoffel erwähnt, nämlich in einer Aufstellung des Reichsministers der Luftwaffe und Oberbefehlshaber der Luftwaffe an den Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion vom 17. April 1944 betreff "Vorschlag auf Einreichung der Bauvorhaben für die unterirdische, bombensichere Verlagerung der Luftwaffenindustrie in die 3. Welle.

            Hiernach war Vaihingen (Stoffel) für die Fertigung von Zellen für die Flugzeugindustrie angegeben. Dies mit einer geplanten Fertigungsfläche von 60.000 qm. Scheinbar sollte sie von Messerschmidt Augsburg und Regensburg belegt werden.

            Gruß
            Bingo

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            • Bingo
              Heerführer

              • 06.10.2001
              • 2553
              • Siegen
              • In einem Archiv nicht erforderlich

              #7
              @ Rak

              Kannst du ein paar Bilder davon ins Netz stellen? Würde michs ehr interessieren.

              Gruß
              Bingo

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              • Deichgraf
                Bürger

                • 23.03.2001
                • 199
                • Hamburg

                #8
                Hallo Bingo,
                diese Seite hab ich vor einiger Zeit mal gefunden.
                Hier erhalten Sie Informationen über den T04 der WEG und seine Heimat
                Bis dann
                Deichgraf

                Es muß doch mehr als ALLES geben!

                Kommentar

                • Bingo
                  Heerführer

                  • 06.10.2001
                  • 2553
                  • Siegen
                  • In einem Archiv nicht erforderlich

                  #9
                  Vielen Dank für den Hinweis. War mir bislang nicht bekannt.

                  Gruß
                  Bingo

                  Kommentar

                  • Bingo
                    Heerführer

                    • 06.10.2001
                    • 2553
                    • Siegen
                    • In einem Archiv nicht erforderlich

                    #10
                    Habe noch eine interessante Seite gefunden, nämlich die der KZ-Gedenkstätte:



                    Gruß
                    Bingo

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                    • climber
                      Anwärter


                      • 28.03.2004
                      • 16
                      • Bi-Bi
                      • keinen

                      #11
                      Galinit

                      Hallo zusammen,
                      vor kurzem haben ein Kollege (Rfj2Si) und ich mit ersten nachforschungen bezüglich Galinit begonnen. Die angaben gehen zum Teil auseinander jedoch kann man aus ihnen schliessen, dass es Gallinit tatsächlich gegeben hat. Allerdings nicht an der Stelle von Rak (da war was anderes) sondern "gleich um die Ecke".
                      Hat vielleicht jemand alte Bücher oder ein Bild der Anlage damit wir unsere Nachforschungen vielleicht zum Erfolg bringen können??
                      Danke euer Climber

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                      • Oelfuss
                        Heerführer

                        • 11.07.2003
                        • 7794
                        • Nds.
                        • whites 3900 D pro plus

                        #12
                        Hallo Climber,

                        wenn Du Dein Profil ausgefüllt hättest (eine gesonderte Vorstellung Deiner Person wäre auch von Vorteil ), käme evtl. jemand auf die Idee, Dir zu antworten.

                        Schreib doch mal was Du inzwischen in Erfahrung gebracht hast und welche Quellen die Grundlage waren.

                        Ansonsten - viel Spaß hier!
                        bang your head \m/

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                        • climber
                          Anwärter


                          • 28.03.2004
                          • 16
                          • Bi-Bi
                          • keinen

                          #13
                          Hallo,
                          ich heisse Thomas und wohne in Bietigheim. Da ich mich schon ein Weilchen für den alten Flugplatz in Grossachsenheim interessiere bin ich über entsprechende Geschichten auf Galinit gestossen. In solch einer Aussage eines alten „Einheimischen“ kam darin vor, dass der damalige „Machtinhaber“ einen Fluchttunnel bis an die Enz gehabt haben soll. Das klingt recht unlogisch wenn man sich die örtlichen Verhältnisse genau anschaut...
                          Nach Befragung von glaubwürdigen Bekannten auch aus damaliger Zeit gab es immer wieder einen Tunnel, (mal auch nur einen grossen Bunker).
                          Da ich wie schon gesagt ein „Einheimischer“ bin und die Gegend kenne, haben wir uns die Angaben von Rak einmal vor Ort angeschaut. Bei einem Weiteren Ortstermin kamen wir dann mit einem Wengerter ins Gespräch, welcher erst nichts davon wusste, dann aber mit Überraschenden Details herausrückte.
                          Beim Begutachten dieser Aussage vor Ort waren wir dann auch davon Überzeugt.
                          Jetzt ist aber Schluss, denn es gibt ein neues Gerücht. Wenn dies stimmen sollte,
                          Dann würde Gigantisch passen.
                          Gruß Thomas

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                          • climber
                            Anwärter


                            • 28.03.2004
                            • 16
                            • Bi-Bi
                            • keinen

                            #14
                            Beweise

                            Hallo,
                            jetzt habe ich noch ein paar eindutige Angaben aus dem Buch „Unterriexingen ein historisches Kaleidoskop von Hans –Burkhard Hess“ Isbn-Nr:3-929948-00-1
                            Darin stehen die Erinnerungen des damals neuen Pfarrers Kayser.
                            Im Kapitel II. Kriegszeit und Zeit danach (1939ff) schrieb er unter anderem: Die schwersten Kriegsschicksale gingen an unserer Gemeinde noch einmal gnädig vorüber. Gefährdet waren wir immer wieder genug: Einmal durch den ganz nah benachbarten Flugplatz Grossachsenheim, dann wohl auch durch die Weinbergstollen unweit der Enzbrücke, die durch die damalige O.T. zu einem besonderen Kriegszweck angelegt wurden- begonnen im Jahre 1943.
                            Im Kapitel KZ Unterriexingen steht:
                            Vom Oktober 1944 bis in de April 1945 bestand im Fischlehen, an der Strasse nach Oberriexingen ein Konzentrationslager, das „Judenlager“ Errichtet wurde es, um die Auslagerung von kriegswichtigen Industrien aus den von alliierten Bomben heimgesuchten Gebieten zu befördern, um die Produktion aufrecht zu erhalten. Von der O.T., der Organisation Todt, wurden zu diesem Zwecke Stollen in den Hochstämmer getrieben. Dort hinein sollten Teile der Flugzeugwerke Messerschmitt verlegt werden. ...
                            (Nach andern, nicht belegten Infos soll es Mecedes aus Ludwigshafen/ Mannheim gewesen sein).
                            An weiterer Stelle:
                            Ein schmerzlicher Zwischenfall war noch in den Julitagen des Jahres 1945 der tragische Tod von 4 Kindern, die im Weinbergstollen mit Sprengstoff gespielt hatten und ganz verkohlt wiedergefunden wurden. (Alle 4 sind Namentlich erwähnt)
                            In einem Abgedruckten Brief des (doppel-S) –Hauptscharführers Josef Seuß an die Kommandantur des K.L. Natzweiler steht:
                            Am 7.11.44 habe ich das zu errichtende Kdo. Groß- Sachsenheim (Kalinit) besichtigt und wurde dabei von Herrn Major Barje Oberbaurat geführt. Das Lager liegt bei Unterriexingen.
                            Im weiteren verlauf des Briefes wird das Lager beschrieben.
                            Das waren einige eindeutige Angaben die jedermann nachlesen kann.
                            Gruß Thomas

                            Kommentar

                            • Frischling
                              Ritter

                              • 17.12.2000
                              • 582
                              • Stuttgart

                              #15
                              Freut mich dass es doch noch ein paar Mitstreiter aus unserem Raum gibt...

                              Deshalb ein wenig von meinem Senf:

                              Der Stollenausbruch begann im Oktober 1944, wann die Baustelle eingerichtet wurde weis ich nicht, dürfte aber nicht allzu lange vorher gewesen sein.

                              Es gab noch weitere Barackenlager: Am Kirschbäumle, hinter den Gärten, Kreuzgarten und im Eichenrain.
                              Der Kommandoführer war SS-Oberscharführer Hörzer.

                              Die O.T. hatte die Baufirma Epple dienstverpflichtet.

                              Der Tod der ?vier? Kinder hat mit Galenit nichts zu tun, die starben in einem anderen "Weinbergstollen"....


                              Und was das "neue" Gerücht angeht - vielleicht sollte man sich mal privat damit auseinander setzen

                              Gruß Andy
                              Der macht nix - der will nur spielen!

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