wie erkennt man bodendenkmäler aus der luft?!

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  • Patric
    Banned
    • 14.07.2004
    • 52
    • NRW/Krefeld
    • C Scope 220 übergangsweise

    #1

    wie erkennt man bodendenkmäler aus der luft?!

    hallo,
    habe mir mal gedacht,das ich mal hier reinschreibe wie man eigentlich bodendenkmäler aus der luft erkennt.
    ist bestimmt intressant für die jenigen die es noch nicht wissen.

    hier ein luftbild aus Krefeld Vennikel


    schattenmermale enstehen so


    Bodenmerkmale


    Bewuchsmerkmale



    Methoden der modernen Luftbildarchäologie

    Nachfolgend einige Grundbegriffe der Luftbildarchäologie, die zum Verständnis der Technik notwendig sind.

    Die ersten Luftbilder wurden 1906 mit einem Drachen über San Francisco nach dem grossen Erdbeben gemacht. Hatten also keinen archäologischen Hintergrund.

    Erst nach dem ersten Weltkrieg, haben dann englische und französische Flieger Bodenverfärbungen entdeckt und diese aus dem Flugzeug fotografiert.

    In unserem Gebiet ist besonders Dr. Irwin Scollar zu nennen, der auch das Luftbild von Vennikel bei einer systematischen Befliegung im Auftrag des Bonner Landesmuseums fotografiert hat.

    Folgende Merkmale sind dafür verantwortlich, das man Bodendenkmäler aus großer Höhe erkennen kann.

    1. Schattenmerkmal
    Einige wenige archäologische Fundstellen, die nicht völlig eingeebnet wurden, sind immer noch genug, um in dem Streiflicht des späten Nachmittags oder des frühen Morgens leichte Schatten zu werfen. (Abb. 2). Und obwohl diese Erhebungen zu niedrig sind, um erkennbar zu sein, wenn man darin steht, sind die von ihnen verursachten Schatten doch von einem niedrig fliegendem Flugzeug aus sichtbar.

    2. Bodenmerkmal
    Wenn eine Fundstelle durch den Pflug eingeebnet worden ist, können unter Umständen die Spuren des gestörten Erdreichs auf einem unbewachsenen Feld im Anfang des Frühlings oder im Spätherbst sichtbar werden. (Abb. 3) erklärt diesen Vorgang: Die unteren Lagen des Erdreichs unterscheiden sich in Bezug auf ihre Farbe und Porosität von den oberen. Wenn diese natürliche Folge gestört ist, befinden sich Teile der unteren Lagen an deren Oberfläche. So zeichnen sich die Reste eines eingeebneten Grabens um einen prähistorischen Grabhügel als ein Kreis heller Erde aus dem dunklen Hintergrund ab; dieses Merkmal tritt am deutlichsten während einer Trockenzeit hervor, die einer regnerischen Periode folgt. In diesem Fall bleibt die Erde des Übrigen Feldes dunkler, da sie noch mehr Feuchtigkeit enthält, während das Material aus tieferen Schichten, welches das Wasser nur in geringem Masse halten kann, schneller austrocknet.

    3. Bewuchsmerkmal
    In gemäßigten Klimazonen ist die Hauptursache für das Sichtbarwerden der Fundstellen von der Luft aus der Effekt der Feuchtigkeitsdifferenzen auf das Wachstum gewisser Getreidearten und einiger anderer Feldfrüchte in kritischen Perioden ihres Wachstumszyklus.

    (Abb. 4) zeigt diesen Vorgang: Im Falle eines Grabens verursacht die gebundene Feuchtigkeit in Perioden relativer Trockenheit eine bessere Entwicklung der Pflanzen. Eine wichtige Voraussetzung für dieses Phänomen ist, dass der Boden eine gute natürliche Entwässerung besitzt. Im Alternativfall, wenn die Fundamente zerstörter Gebäude unter der Oberfläche liegen, die aus Stein, Ziegel oder anderen harten, Wasser nicht absorbierenden Materialien bestehen, zeigt sich außer dem Einfluss auf die Wachstumshöhe auch eine Gelbfärbung in dem sonst noch grünen Feld. Diese Gelbfärbung folgt exakt dem Verlauf der Mauern und zeichnet so den Grundriss des Bauwerks.


    Gruß Patric
  • zirpl
    Heerführer

    • 15.09.2002
    • 1729
    • Bei den 7 Zwergen
    • Tesoro Cortez

    #2
    Wirklich..

    schön gemacht. Weiter so!

    Zirpl

    Kommentar

    • Joelectro
      Ratsherr

      • 29.10.2001
      • 243
      • Pfalz

      #3
      Hallo,
      finde, das ist mal ein guter und informativer Beitrag zu unserem Hobby.

      Danke und

      Gruss Jo
      LASST DIE SPIELE BEGINNEN

      Kommentar

      • masterTHief
        Landesfürst

        • 27.11.2001
        • 985
        • In einer Höhle in der Erde
        • Schlumberger Titan

        #4
        Lohnend sind auch die Veröffentlichungen zu diesem Thema von Dr. Walter Sölter, bis zu seinem Tode versierter Industrie- und Luftbildarchäologe beim Landschaftsverband Rheinland und von I. Scollar.

        Gruß

        masterTHief
        - nur echt mit "TH" -

        Kommentar

        • Oelfuss
          Heerführer

          • 11.07.2003
          • 7794
          • Nds.
          • whites 3900 D pro plus

          #5
          @Patric

          bitte beim nächsten Mal auch die Quelle angeben:

          bang your head \m/

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