Noch ein Hügel auf dem Feld...

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  • Ted
    Landesfürst


    • 17.06.2005
    • 928
    • Mecklenburg-Vorpommern
    • Fisher F75 Ltd.

    #1

    Noch ein Hügel auf dem Feld...

    Als ich Petepits Beitrag laß, fiel mir spontan auch wieder "mein" Hügel ein, den ich fast direkt vor der Tür habe. Für ein Hügelgrab scheint er definitiv zu groß zu sein. Es ist auch nichts darüber in Archiven zu finden, selbst die "Dorfältesten" können mir nicht wirklich weiterhelfen. Die für mich logischteste Erklärung, die ich hörte war, mal abgesehen von der Erzählung, daß ein Riese etwas aus seiner Tasche verloren hat, daß dort eine Mühle gestanden haben soll. Wäre das die Lösung? Hat man Mühlen auf solch großen Hügeln erbaut? Oder was könnte es noch sein?

    LG
    Torsten
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    Das Leben ist Scheiße, aber die Grafik ist geil.
  • Gimbli
    Moderator

    • 27.09.2008
    • 6849
    • Essen/Ruhrgebiet
    • Tesoro Tejon/Minelab Safari

    #2
    Könnte ich mir schon vorstellen, das man Mühlen auf Hügeln ähnlich den Warften errichtet hat.
    Eventuell um den Wind besser nutzen zu können.

    Gruß Michael
    Der Weg ist das Ziel
    No DSU inside!

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    • Zardoz
      Heerführer


      • 27.02.2004
      • 4035
      • Hasufurth
      • 6.Sinn

      #3
      Wenn die Ortschronik nichts hergibt,dann vielleicht über den Flurnamen,auch auf älteren Karten nachsehen.
      Mühle wäre eine möglichkeit,könnte aber auch vieles anderes sein.

      Gruss
      Zardoz
      Das Dilemma der Menschheit ist, dass die Idioten so selbstsicher und die Intelligenten so voller Zweifel sind. (Oscar Wilde)

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      • Ted
        Landesfürst


        • 17.06.2005
        • 928
        • Mecklenburg-Vorpommern
        • Fisher F75 Ltd.

        #4
        Für die Mühle würde sprechen, daß mein Dorf früher Staatsdomäne war. Ich muß da mal die Sonde schwingen, vielleicht findet sich dort ja noch etwas aufschlussreiches, ich dachte ja auch eventuell an eine Flakstellung, nur wüßte dann der ein, oder andere noch etwas davon. Übrigens befinden sich im Umkreis 4 Hügelgräber, ob diese vielleicht auch damit in Verbindung stehen könnten?

        LG
        Torsten
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        • Credi
          Ritter


          • 22.02.2012
          • 394
          • Eifel/RP
          • Detektion nur durch gezielte (Zeit und Ort) Luftbildprospektion

          #5
          Grabhügel oder Motte

          Es gibt schon Grabhügel mit mehr Durchmesser (als üblich für das einfache Volk). Die Führungsriege gestattete sich Dm bis fast 100 m. Ich habe vor zwei Jahren einen vom Boden und aus der Luft fotografiert. Dm ca 80 bis 90 m, Höhe 3 m.
          Aus der Luft (KAP, man sieht die Drachenschnur) ist im noch unbewachsenen Acker deutlich eine Doppelringstruktur zu erkennen. Vom Rand her bis zum Zentrum wurde daraufhin ein etwa 3 m breiter Graben ausgehoben. Außer einigen gesetzten Steinen hat man leider nichts gefunden. Ich denke, die Bestattung(en) lag(en) an anderer, nicht zentraler Stelle des Hügels. Wenn er beraubt worden wäre, hätte man dies erkannt.
          200 m weiter südlich habe ich auf dem Feld ein kleines Steinbeil gefunden, was zeitlich aber sicher weit vor den Hügel zu datieren ist.
          Der Hügel von Torsten scheint auch einen höheren Dm aufzuweisen.
          Man muss hier auch an eine Motte denken, das sind sehr frühe Burgen des niederen Adels auf dem Lande. Man setzte einen Steinsockel von einem Stockwerk Höhe und grub mit einigen Metern Abstand einen Ringgraben. Das ausgehobene Material wurde zu den Mauern hin aufgeworfen: der Turm sockel wurde "eingemottet" auf dem Sockel errichtete man anfangs hölzerne Befestigungs/Wehranlagen. Auf der Innenseite gab es noch Pallisaden und es war Platz für Hütten um Personal und Burgmannen unterzubringen. Der Graben wurde mit Wasser gefüllt.

          Gruß Credi
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          Ein Narr tut, was er nicht lassen kann, der Weise lässt, was er nicht tun kann. (Golo Mann)

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          • Credi
            Ritter


            • 22.02.2012
            • 394
            • Eifel/RP
            • Detektion nur durch gezielte (Zeit und Ort) Luftbildprospektion

            #6
            Zu Motte ist im Netz viel zu lesen. Bei Google o.a. eingeben: Niederungsburg, Motte

            Gruß Credi
            Ein Narr tut, was er nicht lassen kann, der Weise lässt, was er nicht tun kann. (Golo Mann)

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            • Ted
              Landesfürst


              • 17.06.2005
              • 928
              • Mecklenburg-Vorpommern
              • Fisher F75 Ltd.

              #7
              Credi, vielen Dank für deine ausführlichen Informationen. Da habe ich über die Feiertage gut was zu lesen. Eventuell bestätigt sich diese Annahme ja. Die Höhe von ca.3.50m hat er auch.
              Bei Hügelgräbern frage ich mich jedesmal, aus welchem Grunde genau der Ort ausgewählt wurde, an dem sie sich befinden.

              LG
              Torsten
              Das Leben ist Scheiße, aber die Grafik ist geil.

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              • Phobos
                Heerführer


                • 04.06.2005
                • 1290
                • Magdeburg
                • F2

                #8
                Hügel

                Ted, das musst du dir früher ganz anders vorstellen. Was heute freie Felder sind waren dichte Wälder. Bestimmte Areale galten als heilig und da wurden dann die Bestattungen durchgeführt. Das kann unmittelbar neben einer Siedlungsstelle gewesen sein oder auch weit weg. Als ich letztens in Halle im Landesmuseum war , wurde da auch ein fast komplett erhaltenes Hügelgrab ausgestellt. Es war sogar möglich, dass man die Toten einfach "umbettete", d.h. Tote anderer Clans entfernte und seine eigenen dort hinbrachte. Meist waren es die etwas wichtigeren Personen, so viel Zeit hatten unsere Vorfahren auch nicht um jeden Toten in einem solchen Grab unterzubringen.
                Die Gräber wurden oft auch nicht so präsentiert, schließlich sollten feindliche Clans nicht die Toten stören.
                Was eben heute manchmal noch zu sehen ist sind solche unerklärlichen Steinhaufen, durch Verlagerung, Zerstörung und Abtrag oft selbst von Experten kaum noch als Grabstätten erkennbar.

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                • Ted
                  Landesfürst


                  • 17.06.2005
                  • 928
                  • Mecklenburg-Vorpommern
                  • Fisher F75 Ltd.

                  #9
                  Wir haben hier 4 Hügelgräber, 1 davon ist noch ganz zu und ein anderes leicht geöffnet. Da kann Mann ein wenig reinsehen. Meine Ausleuchtungsversuche mit Taschenlampe brachten sich nicht das gewünschte Ergebnisse. Für Steine sind von innen richtig glatt, als wären die geschliffen.

                  LG
                  Torsten
                  Das Leben ist Scheiße, aber die Grafik ist geil.

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                  • Phobos
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                    • 04.06.2005
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                    #10
                    Gräber

                    Jepp....in Halle sind Ornamente usw. sehr deutlich zu sehen. Da hat man sich richtig Mühe gegeben.
                    Hügelgräber MIT Inhalt sind sehr selten, weil schon vor Jahrhunderten geplündert oder "umgelagert"...

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