Zu einem von archäologischer Seite bislang weiterhin ungeklärtem Luftbildfund hatte ein Bekannter vom mir eine zündende Idee, die durchaus plausibel erscheint.
Die Archäologen haben als magere Erklärung nur: prunkvolle römische Gartenarchitektur.
Unsere Vorstellung hierzu will ich in einem Vortrag im Oktober darlegen:
Drachenluftbild vom 18. Mai 2011 bei Dudeldorf –Ordorf, Eifelkreis Bitburg-Prüm:
Innerhalb eines Umgangs 100x80 m befinden sich zwei symmetrische Gebäudegrundrisse.
Rechts 40 m weiter ein nach Westen hin offener Halbkreis mit einem Radius von 40 m als Wendepunkt der vermuteten Bahn.
(Foto: C. Credner)
Möglicherweise wurde durch ein Luftbild mit Hilfe einer Drachenkamera eine antike Rennbahn in der Eifel entdeckt, für die es bisher keine Vergleichsfunde gibt. Der Referent, der seit über zehn Jahren alternative Luftbildfotografie u.a. für die Archäologie ausübt, dokumentierte 2011 bei Dudeldorf im Eifelkreis Bitburg-Prüm erstmalig den rätselhaften großflächigen Grundriss mit römischem Mauerwerk.
Es könnte sich um ein Gestüt mit Trainingsbahn für Wagenrennen gehandelt haben, dessen wohlhabender Besitzer hier seine Pferde und die Wagenlenker für die Wettkämpfe, im Circus der nahe gelegenen Kaiserstadt Trier, vorbereitet hat.
Im Vortrag wird auch auf die Bedeutung der antiken Wagenrennen eingegangen, denn die ludi circenses waren in allen römischen Provinzen äußerst beliebt.
Referent: Dr. Christian Credner, Lambertsberg/Eifel
1. Vors. GAK (Geschichtlicher Arbeitskreis Bitburger Land)
„Formel-1“ Trainingsbahn für Wagenrennen im Eifelkreis Bitburg-Prüm in der Spätantike.
Die Wagenrennen - ludi circenses – waren auch in den römischen Provinzen Germaniens die beliebtesten Großveranstaltungen. Der Popularitätswert lag wahrscheinlich höher als bei den heutigen Formel-1 Rennen.
Ein Historiker hat errechnet, dass der erfolgreichste Profisportler aller Zeiten im 2. Jahrhundert nach Christus als Wagenlenker in 24 Jahren nach heutigem Wert über 10 Milliarden Euro verdient hat.
Der Rennstallbesitzer war, außer an dem hohen Prestigegewinn, auch an den Einnahmen beteiligt.
Die oft über zwei Wochen andauernden Spiele hatten zu dieser Zeit einen reinen Unterhaltungswert, waren für das Volk kostenlos und wurden sehr aufwendig vom Kaiserhaus finanziert und abgehalten, was dem Machterhalt und der Kontrolle des Volkes diente, denn wer sich die Spiele ansah, kümmerte sich nicht um Politik.
Abgehalten wurden die Spiele im Circus. In Rom gab es hiervon drei, der bekannteste ist der Circus maximus.
Auch in Trier ist ein Circus nachgewiesen. Die vier Parteien, wie die Rennstalleigner damals genannt wurden: die Roten, Grünen, Blauen und Weißen mussten Pferde und Lenker ausbilden und trainieren. Das erfolgte vermutlich nicht für alle Parteien im städtischen Circus in Trier.
Es gab wahrscheinlich auch auf den Ländereien Gestüte, um den großen Bedarf an Pferden für das Militär, den Sport und Transport zu decken. Warum soll es nicht auch vereinzelt Trainingsmöglichkeiten zur Vorbereitung auf den Wettkampf im Circus von Trier gegeben haben, wenn der Gewinn so überaus verlockend war?
Möglicherweise wurde ein solcher Trainingsort, für den es bisher keine Vergleichsfunde gibt, jetzt durch archäologische Luftbildprospektion entdeckt. Ein rätselhafter großflächiger Grundriss mit römischem Mauerwerk wurde vom Autor 2011 mit alternativer Luftbildtechnik (die Kamera wird mit einem Drachen in die Höhe gebracht) bei Dudeldorf, im Eifelkreis Bitburg-Prüm erstmalig dokumentiert (s. Umseite).
Von archäologischer Seite wird wegen einer kleinen abgegriffenen Münze, die zur späten Kaiserzeit noch gültig war, eine prunkvolle Gartenarchitektur des 1. Jh. n. Chr. vermutet. Diese Einschätzung ist wenig überzeugend, weil wichtige Merkmale und Indizien nicht einbezogen oder fehlgedeutet wurden. Unter Berücksichtigung aller Befunde, wie der Lage innerhalb des Langmauerbezirks, des offenen Halbkreises, eines weiteren T-förmigen Gebäudes (Starterhäuschen?) westlich, seitlich an der vermuteten Bahn gelegen, dem Fehlen einer Villenanlage in unmittelbarer Nachbarschaft und auch der Einmaligkeit, wird die Überlegung dargelegt, dass es sich um eine Trainingsbahn für Wagenrennen des 4. Jh. n. Chr. handeln könnte.
Die archäologische Untersuchung müsste ausgeweitet werden, um diesen rätselhaften, elektrisierenden Fund sicher klären zu können.
Dr. Christian Credner, Lambertsberg Mai 2014
Die Archäologen haben als magere Erklärung nur: prunkvolle römische Gartenarchitektur.
Unsere Vorstellung hierzu will ich in einem Vortrag im Oktober darlegen:
Drachenluftbild vom 18. Mai 2011 bei Dudeldorf –Ordorf, Eifelkreis Bitburg-Prüm:
Innerhalb eines Umgangs 100x80 m befinden sich zwei symmetrische Gebäudegrundrisse.
Rechts 40 m weiter ein nach Westen hin offener Halbkreis mit einem Radius von 40 m als Wendepunkt der vermuteten Bahn.
(Foto: C. Credner)
Möglicherweise wurde durch ein Luftbild mit Hilfe einer Drachenkamera eine antike Rennbahn in der Eifel entdeckt, für die es bisher keine Vergleichsfunde gibt. Der Referent, der seit über zehn Jahren alternative Luftbildfotografie u.a. für die Archäologie ausübt, dokumentierte 2011 bei Dudeldorf im Eifelkreis Bitburg-Prüm erstmalig den rätselhaften großflächigen Grundriss mit römischem Mauerwerk.
Es könnte sich um ein Gestüt mit Trainingsbahn für Wagenrennen gehandelt haben, dessen wohlhabender Besitzer hier seine Pferde und die Wagenlenker für die Wettkämpfe, im Circus der nahe gelegenen Kaiserstadt Trier, vorbereitet hat.
Im Vortrag wird auch auf die Bedeutung der antiken Wagenrennen eingegangen, denn die ludi circenses waren in allen römischen Provinzen äußerst beliebt.
Referent: Dr. Christian Credner, Lambertsberg/Eifel
1. Vors. GAK (Geschichtlicher Arbeitskreis Bitburger Land)
„Formel-1“ Trainingsbahn für Wagenrennen im Eifelkreis Bitburg-Prüm in der Spätantike.
Die Wagenrennen - ludi circenses – waren auch in den römischen Provinzen Germaniens die beliebtesten Großveranstaltungen. Der Popularitätswert lag wahrscheinlich höher als bei den heutigen Formel-1 Rennen.
Ein Historiker hat errechnet, dass der erfolgreichste Profisportler aller Zeiten im 2. Jahrhundert nach Christus als Wagenlenker in 24 Jahren nach heutigem Wert über 10 Milliarden Euro verdient hat.
Der Rennstallbesitzer war, außer an dem hohen Prestigegewinn, auch an den Einnahmen beteiligt.
Die oft über zwei Wochen andauernden Spiele hatten zu dieser Zeit einen reinen Unterhaltungswert, waren für das Volk kostenlos und wurden sehr aufwendig vom Kaiserhaus finanziert und abgehalten, was dem Machterhalt und der Kontrolle des Volkes diente, denn wer sich die Spiele ansah, kümmerte sich nicht um Politik.
Abgehalten wurden die Spiele im Circus. In Rom gab es hiervon drei, der bekannteste ist der Circus maximus.
Auch in Trier ist ein Circus nachgewiesen. Die vier Parteien, wie die Rennstalleigner damals genannt wurden: die Roten, Grünen, Blauen und Weißen mussten Pferde und Lenker ausbilden und trainieren. Das erfolgte vermutlich nicht für alle Parteien im städtischen Circus in Trier.
Es gab wahrscheinlich auch auf den Ländereien Gestüte, um den großen Bedarf an Pferden für das Militär, den Sport und Transport zu decken. Warum soll es nicht auch vereinzelt Trainingsmöglichkeiten zur Vorbereitung auf den Wettkampf im Circus von Trier gegeben haben, wenn der Gewinn so überaus verlockend war?
Möglicherweise wurde ein solcher Trainingsort, für den es bisher keine Vergleichsfunde gibt, jetzt durch archäologische Luftbildprospektion entdeckt. Ein rätselhafter großflächiger Grundriss mit römischem Mauerwerk wurde vom Autor 2011 mit alternativer Luftbildtechnik (die Kamera wird mit einem Drachen in die Höhe gebracht) bei Dudeldorf, im Eifelkreis Bitburg-Prüm erstmalig dokumentiert (s. Umseite).
Von archäologischer Seite wird wegen einer kleinen abgegriffenen Münze, die zur späten Kaiserzeit noch gültig war, eine prunkvolle Gartenarchitektur des 1. Jh. n. Chr. vermutet. Diese Einschätzung ist wenig überzeugend, weil wichtige Merkmale und Indizien nicht einbezogen oder fehlgedeutet wurden. Unter Berücksichtigung aller Befunde, wie der Lage innerhalb des Langmauerbezirks, des offenen Halbkreises, eines weiteren T-förmigen Gebäudes (Starterhäuschen?) westlich, seitlich an der vermuteten Bahn gelegen, dem Fehlen einer Villenanlage in unmittelbarer Nachbarschaft und auch der Einmaligkeit, wird die Überlegung dargelegt, dass es sich um eine Trainingsbahn für Wagenrennen des 4. Jh. n. Chr. handeln könnte.
Die archäologische Untersuchung müsste ausgeweitet werden, um diesen rätselhaften, elektrisierenden Fund sicher klären zu können.
Dr. Christian Credner, Lambertsberg Mai 2014
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