Privatschatz in der Türkei

[MAK Trek]

Hallo Leute,

Jürgen und ich haben einen lukrativen Suchauftrag erhalten. Über http://www.fragen-forschen-finden.de/html/home.html wurden wir kontaktiert, einen Privatschatz auf Privatgrund zu orten und zu bergen. Der Wert und Umfang des Verborgenen ist laut Auftraggeber phänomenal. Die Lokation ist in der Türkei.

Fragen: Wie sieht es mit der Einfuhr von Metalldetektoren dorthin aus? Was spricht der türkische Gesetzgeber, für den Fall eines Fundes?

Wir wollen auf jeden Fall gesetzeskonform handeln. Darum hier diese Vorabfrage. Wir sind für jeden Tipp dankbar.

Danke.

Andy.

[Sorgnix]

Laß mich raten:

- die Jungs haben alles schon geregelt
- die Jungs haben alle erforderlichen Genehmigungen
- es wissen höchstens drei Leute von der Story
- die Jungs haben einen Onkel bei der Polizei
- das Gelände liegt weit ab, da kommt keiner hin
- Ihr kriegt natürlich die Reisekosten erstattet
- Ihr habt Unterkunft frei
- Ihr habt Verpflegung frei
- => also All-Inclusive ...
- die Suchtechnik sollt Ihr natürlich mitbringen
- die Jungs haben auch am Zoll/Flughafen alles im Griff, noch nie Probleme mit Detektoren gehabt
- die Jungs sichern natürlich den Ersatz zu, falls doch was weg kommt ...
- ... und wenn Ihr ein wenig Ahnung von Sprengfallen habt, seid Ihr genau die Fachleute, die die Jungs schon immer gesucht haben ...
- die Jungs sichern Euch natürlich ne nette Fundbeteiligung zu.
- ( => ... ein Pauschalhonorar können die sich nämlich nie leisten ...)



sorry, aber solche Stories hatten wir schon öfter.
Auch aus eigener Erfahrung könnte ich da noch einiges erzählen.


Auf jeden Fall wäre ich EXTREM vorsichtig, mich in der Türkei mit nem Detektor blicken zu lassen.
Es ist ein Unterschied, ob ich das als Einheimischer oder als Ausländer dort tue!!
Und die Sache mit den Sprachkenntnissen und der Schrift ist gerade bei der Sprache mit den vielen ö´s und ü´s nciht von der Hand zu weisen. Das ist halt kein Englisch ...

Man erinnere sich an den unglücklichen Touri, der wg. nem "alten Stein" ne heftige "Urlaubsverlängerung" mit Vollpension kassierte ...

Frage: Ist die Türkei ein Entwicklungsland?? Leben da nur Analphabeten? Fahren da nur Eselkarren durch die Landschaft? Oder ist das (zumindest in den Ballungsräumen) ein Industrieland, in dem es nicht anders zugeht wie bei uns?
Warum sollten dort nicht auch "Experten" auf dem Markt sein, die solche Aufgaben bewältigen können?


Also das wären meine Grundsätzlichen Fragen, die ich vor tieferer Beschäftigung mit solchen Sachen mir durch den Kopf gehen lasse ...
Nichts gegen einen klasse Abenteuerurlaub, der unter dem Strich auch nix kostet. Fundzwang sollte man eh aus dem Hinterkopf streichen.


Die ernste Frage am Ende: Holt IHR Euch für Eure Projekte etwa professionelle Hilfe aus der Türkei???
(mal außen vor, wenn es um Tourveranstaltungen gegen Cash geht ...)


Zum Thema an sich:
Meines Wissens hast Du am Flughafen keine Probleme mit eingeführter Elektronik. Zur Sicherheit meldet man die halt an, damit man sie auch problemlos wieder mit heim bekommt.
... beim Einsatz derselben würde ich mich allerdings böse in Acht nehmen

Gruß - und viel Glück
Jörg

[chabbs]

Mehr ist eigentlich nicht hinzuzufügen.Sorgtabundzudocheinwenigvor hat die wichtigsten Punkte angesprochen.
Einfach nur, damit es nach mehr aussieht, schreibe ich nun auch noch
Lass es einfach. Weißt Du, wie es mit privatem Grund und Boden aussieht in der Türkei? Fundrecht? Ich wette einfach mal, Du würdest nicht mal die gesamte Suchgesetzgebung und Denkmalschutzgesetzgebung der BRD auf die Kette kriegen (tue ich auch nicht!!!!)- und dann willst Du in einem fremden Land, fremden Leuten bei einer anscheinend riesengroßen Aktion helfen? Damit kannst Du nur auf die Nase fallen.

Wenn es um wichtige Fundplätze geht, habe ich die Erfahrung gemacht, dass man nicht mal guten Bekannten einen Pfennig weit trauen darf und kann...

Finger weg, ist meine Meinung. Oder zumindest nachher nicht rumheulen

[MAK Trek]

Danke für eure Aussagen. Ich sehe das ähnlich kritisch und werde nach Prüfung der Person und der Story nichts machen, außer ich bekomme grünes Licht von der Botschaft. Auf zwielichtige Dinge werden wir uns auf keinen Fall einlassen.

[Septimius]

Bei solchen Sachen würde ich immer die Finger von lassen, sonst heisst es, auf Wiedersehen bis in 10 Jahren Selbst die Botschaft kann nix machen, ausser Du wärest Diplomat, denn die Herren könnten sich da auch Detektoren besorgen, es gibt m. Wissens mindestes zwei Detektorenhersteller im osmanischen Herrschaftsgebiet

[Mr.T]

Bin ja schon mal gespannt auf das Statement von den http://www.fragen-forschen-finden.de/html/home.html- Leuten

[Sorgnix]

... wer lesen kann, ist klar im Vorteil - das Ergebnis steht ja nun immerhin zwei Beiträge höher. Das sieht nicht jeder ...

Aber:
... es ist nicht grundsätzlich so, wie in meiner Auslassung beschrieben. Aber MEISTENS!

Es gibt allerdings auch Fälle, da wurden Schätze gefunden! (ich kenne zwei ...)

Aber selbst DIE haben eines gemeinsam: Die Auftragssucher waren nicht unbedingt unfroh, den Fundort schnellstens wieder zu verlassen ...

Es ist wie immer: Wenn da im Boden was glitzert, kommen Charakterzüge bei Leuten zum Vorschein, die man vorher für gute Kumpels hielt ...


Ich sagte nicht, daß man grundsätzlich die Finger von solchen Geschichten läßt - aber man sollte sich das vorher halt genau überlegen. Und nicht unbedingt nur auf die Worte der "Tipgeber" vertrauen. Es gibt auch andere Wege, etwas zu recherchieren ...

Gruß
Jörg

[fleischsalat]

Es ist wie immer: Wenn da im Boden was glitzert, kommen Charakterzüge bei Leuten zum Vorschein, die man vorher für gute Kumpels hielt

Wie wahr, wie wahr
Allerdings ist es nicht nur bei glitzernden Sachen so, sondern auch bei grünlich schimmernden oder Beton...

[Stollenfrosch]

@ MAC Treck - auch wenn von allen Seiten grünes Licht kommt, die zuständige Polizeikommandantur in dem Gebiet solltest du auf jeden Fall um Hilfe bitten und vor Ort bei jedem Schritt mit hinzuziehen, ebenso das Ministerium für Kultur, von dem du auch vorher unbedingt offizielle schriftliche Genehmigungen und entsprechende Einladung erhalten musst. Erst dann wäre alles in trockenen Tüchern

[Sonie]

Bei aller Freude daran daß alle Aspekte bei der Diskussion hier aufgezeigt werden
kann ich den allgemeinen Tenor nicht ganz nachvollziehen.
Trotzdem:

Ich versuche immer mich in die Lage des Auftraggebers zu versetzten.

Ich würde auf jeden Fall niemanden aus der Türkei mit der Suche beauftragen.
Ich würde vorlügen daß es ein Privatschatz sei.
Ich würde erklären die zu findenden Gegenstände hätten keinen archäologischen Wert. Stammen nicht aus einem Verbrechen.

Vor Ort ist es dann vielleicht ganz anders.
Der Sucher hat es aber schwer sich da juristisch abzusichern. Wenn es wirklich anders ist.

Wenn ich aber sehen kann, das ist alles real, da ist nichts illegales dabei,
warum nicht den Auftrag annehmen?

Jeder Mensch hat das Recht, auf Privatgrund Gegenstände zu vergraben.
Jeder Mensch hat das Recht diese Gegenstände von anderen suchen zu lassen.
Den Staat geht das nichts an. Im schlimmsten Fall waren Gründe der
hinterziehung von Steuern die den Auftraggeber oder seine Vorfahren
dazu bewogen haben etwas zu vergraben.
In diesem Fall wird sich der Auftraggeber sicher freuen wenn der
Sucher im Vorfeld die Botschaft und die Staatsanwaltschaft informiert.

Macht es euch doch nicht so schwer.
Gruß, Sonie

[chabbs]

Jaja, recht oder nicht recht. Kann man lange drüber diskutieren. Nur ist es so, dass einige Länder eben nicht dieselbe ausgewachsene Rechtsstaatlichkeit besitzen wie wir hier in Europa, und eben in Deutschland.

D.h. selbst wenn man sich noch so abgesichert hat, die Mentalität der Behörden in anderen Ländern abzuschätzen, das ist schwer. Und wer weiß, es muss nur zum Politikum werden, schon hat man zwangsweise eine Urlaubsverlängerung, mit Diätkost. Egal, wie sehr man recht hat, oder auch nicht- ich hätte keine Lust, erst mal 2, 3 Monate oder länger auf meinen Prozess zu warten. Unangesehen, ob ich danach freigesprochen werde...

[sebastian1001]

Mir persönlich wäre es auch viel zu riskant in solchen Ländern irgendetwas zu Suchen, wenn man schon für Steine oder Muscheln in den Knast kommen kann.
Und wenn man sich noch so absichert... Recht haben und Recht bekommen sind 2 paar Schuhe.
Selbst hier in Deutschland