Neues Denkmalschutzgesetz in Luxemburg

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  • Archaeos
    Landesfürst


    • 06.08.2000
    • 790
    • Luxemburg, L-2345 Luxemburg

    #16
    Lucius, dein Vergleich mit den Automobilherstellern hinkt gewaltig:
    1. Sondeln ist nicht mit dem Autofahren zu vergleichen, insofern Sondeln kein menschliches Grundbedürfnis des Menschen darstellt und die [individuelle] Mobilität, besonders wenn man auf dem Lande lebt, eine absolute Notwendigkeit ist.
    2. Die Automobilindustrie ist seit bereits nunmehr über 50 Jahren in die Verantwortung genommen worden, sowohl durch Verbraucherschützer wie auch Umweltschützer. Einer der ersten erfolgreichen Verbraucheranwälte, Ralph Nader erreichte, dass amerikanische Hersteller die Sicherheit der Autos erhöhen. All die heutige in den Autos verbaute aktive und passive Sicherheitstechnik, all die Umwelttechnik zeugen von der Verantwortung, welche die Autoindustrie wohl oder übel hat übernehmen müssen.

    Zurück zur Verantwortung der Metalldetektorindustrie: selbst in Ländern, in denen auf die Einhaltung der Gesetze hingewiesen werden muss, geschieht dies nicht. So weit nur zur Verantwortung der Detektorindustrie. Zudem kommt nicht selten die Anstiftung zu Ordnungswidrigkeiten und Straftaten.

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    • Archaeos
      Landesfürst


      • 06.08.2000
      • 790
      • Luxemburg, L-2345 Luxemburg

      #17
      Zitat von Sorgnix

      ... Und das Thema hatten wir auch schon oft genug:
      ... es ist für Normalbürger SCHWER zu verstehen, daß z.B. ein Flugzeugwrack nun auch noch "archäologisch" ergraben
      werden muß, die "Fachwelt" sich daran ergötzt, hier einen vermeintlichen historischen Hergang erforschen zu müssen ...
      Die Museen sind voll von Exponaten. Technisch ist da nichts zu erforschen. Es ist alles dokumentiert,
      die Bauzeichnungen kriegt der Archäologe in fast jeder Buchhandlung.

      Die Archäologie sollte sich vielleicht doch wieder mehr um die Epochen kümmern, wo der Informationsdurst
      eben nicht so einfach mittels Archiv oder Bibliothek zu stillen ist.
      Hallo Jörg,
      Du hast völlig Recht, dass die Museen voll mit (WW2) Exponaten sind. Die vor rund 80 Jahren verwendete Kriegstechnik ist hinlänglich bekannt. Was hingegen nicht immer bekannt ist, das sind einzelne Kriegsgeschehen, Bewegungen von Flugzeugen, Schiffen, U-Booten und militärischen Einheiten, dies durch fehlende, unvollständige oder damals falsch vermerkte Unterlagen. Hier bietet die Archäologie die Möglichkeit, schriftliche Dokumente aus Kriegszeiten zu prüfen, zu bestätigen oder zu widerlegen.
      Zudem sind hunderttausende von menschlichen Schicksalen noch ungeklärt. Die gut gemeinte Buddelei von Amateuren ist der Geschichtsforschung eher abträglich und hat bereits viel Schaden angerichtet.
      BG,
      André

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      • Sorgnix
        Admin

        • 30.05.2000
        • 25923
        • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
        • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

        #18
        Unsinn.

        ... wenn wirkliches (staatliches) Interesse an der Klärung von Schicksalen bestehen würde, würde es entsprechende
        Institutionen geben, die sich mit Fachkenntnis ausschließlich darum kümmern würden.

        Und ob so etwas überhaupt funktionieren würde, wage ich schwerstens zu bezweifeln.
        Wenn man Wert auf Details legt, könnte man z.B. die mittlerweile unendlich vielen Zeitzeugenberichte
        auf Youtube zurückgreifen, in jeder halbwegs vollständigen Ortschronik nachschauen, oder
        noch schnell versuchen, die letzten lebenden Zeitzeugen ausfindig zu machen.
        ... aber es jetzt an einer rostigen Schraube festmachen, das ist auch nur individuelle Glaskugelleserei.
        Ob Schlacht am Harzhorn oder Issos - den wirklichen Hergang und alle Hintergründe wird man nicht
        anhand einzelner Bodenfunde bestimmen können.

        Sorry, aber ein solches Argument sehe ich als "an den Haaren herbeigezogen" an

        Gruß
        Jörg
        Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
        zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

        (Heiner Geißler)

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        • Sorgnix
          Admin

          • 30.05.2000
          • 25923
          • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
          • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

          #19
          Zitat von Archaeos
          ... Sondeln kein menschliches Grundbedürfnis des Menschen darstellt ...


          ... das kannst DU doch nicht beurteilen, was ICH als mein Grundbedürfnis ansehe ...


          Jörg
          Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
          zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

          (Heiner Geißler)

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          • DaddyCool
            Heerführer


            • 12.08.2008
            • 1603
            • Deutschland
            • XP Deus v5.2, Garrett PP

            #20
            Zitat von Sorgnix
            Unsinn.

            ... wenn wirkliches (staatliches) Interesse an der Klärung von Schicksalen bestehen würde, würde es entsprechende
            Institutionen geben, die sich mit Fachkenntnis ausschließlich darum kümmern würden.
            D'accord! Das würde auch die elende Leichenfledderei an so Orten wie dem Kessel von Halbe und dem Hürtgenwald zumindest etwas eindämmen und viele Kameraden - egal welcher Armee - wären nun ordentlich bestattet. Die leider nur fiktive Behörde hätte nämlich Zugriff auf alle Archivalien und könnte diese in Gänze sichten, einordnen und auswerten, was dann sicherlich zu einer deutlich steigenden Zahl von Umbettungen führen würde. Wie oft habe ich in meinem Militaria-Forum Bodenfunde gesehen, die definitiv mit einem Leichenfund einhergingen und die Knochen nach der Entnahme der Erkennungsmarke in aller Regel ohne jedes Identifizierungsmerkmal im Boden verblieben, oder in Müllsäcken an der Försterei abgelegt wurden (natürlich ohne EKM, Orden und Effekten). Das sind die gleichen Hirnis, die dann von Kameradschaft schwafeln und "die alten Zeiten" feiern. Da könnte ich im Strahl kotzen! (War mit einer der Gründe, warum ich das Forum geschlossen habe!)

            Zitat von Sorgnix
            Und ob so etwas überhaupt funktionieren würde, wage ich schwerstens zu bezweifeln.
            Das hängt ja immer vom Enthusiasmus der Hauptdarsteller ab...

            Zitat von Sorgnix
            Wenn man Wert auf Details legt, könnte man z.B. die mittlerweile unendlich vielen Zeitzeugenberichte
            auf Youtube zurückgreifen, in jeder halbwegs vollständigen Ortschronik nachschauen, oder noch schnell versuchen, die letzten lebenden Zeitzeugen ausfindig zu machen.
            Ich hab jetzt zu einem Bombenangriff recherchiert und da unglaublich tolle Datenbanken von meinem Kontakt in den USA bekommen. Jetzt kann ich wieder einen Baustein unserer Ortschronik hinzufügen.

            Zitat von Sorgnix
            ... aber es jetzt an einer rostigen Schraube festmachen, das ist auch nur individuelle Glaskugelleserei.
            Ob Schlacht am Harzhorn oder Issos - den wirklichen Hergang und alle Hintergründe wird man nicht anhand einzelner Bodenfunde bestimmen können.
            Absolut! Das ist genau wie dieses "Sondengänger zerstören Befundzusammenhänge" in der obersten Schicht, die dann aber völlig egal ist, wenn man das Planum 50cm bis 1m tief freizieht. Wenn überhaupt wird ne Begehung auf Sicht durchgeführt und die Funde stratigraphisch erfasst, aber das die mal nen Detektor vorher schwingen kommt äußerst selten vor.

            Zitat von Sorgnix
            Sorry, aber ein solches Argument sehe ich als "an den Haaren herbeigezogen" an
            Nec soli cedit !

            DSU outside

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            • Archaeos
              Landesfürst


              • 06.08.2000
              • 790
              • Luxemburg, L-2345 Luxemburg

              #21
              Zitat von Sorgnix


              ... das kannst DU doch nicht beurteilen, was ICH als mein Grundbedürfnis ansehe ...


              Jörg
              Hallo Jörg,
              Neulich in einer per Mail geführten kontroversen Diskussion über Denkmalschutz hat eine meiner Arbeitskolleginnen zum Thema Sondeln dies geschrieben:
              [...] auf den typischen Sondler zutrifft. Der ist nicht am Schutz des Patrimoines interessiert, sondern will lediglich seine „Sammlung“ erweitern, die „Erotik des Sondelns“ erfahren, auch mit dem Risiko, dass er dabei archäologische Befunde zerstört (Stichwort „Klappspaten“).

              PS: Patrimoine = [archäologisches] Erbe

              Wie zeigt sich wohl beim typischen Sondler die "Erotik des Sondelns" ?

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              • Michael aus G
                Heerführer

                • 26.07.2000
                • 2655
                • Gera

                #22
                Zitat von Archaeos
                Wie zeigt sich wohl beim typischen Sondler die "Erotik des Sondelns" ?
                Könnte auch als "Jagdfieber" bezeichnet werden. Und seien wir mal ehrlich, wieviele Sondler haben den die Bewahrung des archäologischen Erbes im Sinn und wieviele wollen lediglich ihre private Sammlung erweitern?

                Dazu kommen noch die, die das aus schnöder Gewinnsucht machen...
                Gib mir genügend Schubkraft und ich bringe dir ein Klavier zum fliegen.

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