Rostumwandler

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  • MrSheepy
    Landesfürst

    • 26.06.2003
    • 970
    • Wesel, NRW
    • C Scope 770

    #1

    Rostumwandler

    Moin,

    ich möchte den Kopf einer kl. Granate restaurieren. Der Kopf ist aus Eisen und von einer leichten Rostschicht überzogen. Ich wollte den Kopf grob abschleifen und anschließend mit Rostumwandler behandeln...

    Aber wie funktioniert dieser Rostumwandler eigentlich? Hab mich schon Halbtodgegoogelt aber nix gefunden. Ich möchte nicht, das ich das Teil nachher wegwerfen kann! Oder habt Ihr eine alternative/bessere Methode zum Restaurieren?

    Danke für Eure Hilfe!

    Carsten

    P.S.: Es handelt sich nur um den Kopf ohne Zünder oder irgentwelchen Inhalt er ist innen 100%tig komplett leer. Werde mal vorher / nachher Bilder Posten...
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  • C-4
    Heerführer

    • 01.08.2002
    • 2106
    • D

    #2
    Verwendung von handelsüblichen Rostumwandlern


    Es gibt bekanntlich eine relativ breite Palette von Produkten zur Behandlung und Ausbesserung von Rostschäden im Kfz-Bereich, erhältlich an den meisten Tankstellen oder im Baumarkt.

    Wie sieht es hier mit der Verwendbarkeit zur Konservierung von Eisenfunden aus?

    Generell muss man bei diesen Produkten ganz grob zwischen zwei unterschiedlich zusammengesetzten Umwandlern unterscheiden:

    1.) Die wohl meisten enthalten neben bis zu 15 % Phosphorsäure Tannin oder ähnliche Gerbsäuren in einer Kunstharzemulsion, meistens von milchähnlichem Aussehen. Nach der Anwendung und dem Trocknen nehmen diese Produkte auf der Rostoberfläche eine schwarze bis dunkelviolette Farbe an, der Farbumschlag beruht auf der Bildung der dunklen Eisentannate.
    2.) Eine andere Gruppe sind die meistens farblosen, nur eine etwa 10-15 % ige Phosphorsäure enthaltenden Rostumwandler. Allerdings gibt es auch hier Produkte mit einem Kunstharzanteil.


    Die Eindringtiefe solcher Emulsionen aus der ersten Gruppe ist jedoch alles andere als überzeugend, es kann nur eine relativ dünne Rostschicht umgewandelt und gefestigt werden, unter dieser Schicht kann sich die Korrosion weiter ausbreiten.(Unsichtbar an der Oberfläche!). Auch mehrmaliges Anwenden bringt nur wenig bessere Resultate.



    Nach einiger Zeit kann diese Rostbildung dann wieder bis zur Oberfläche durchbrechen.
    Auch wirkt sich der Anteil an Kunstharz in diesen Umwandlern eher negativ aus: diese Schichten lassen sich später nur schwer wieder entfernen, falls Beeinträchtigungen sichtbar werden.
    Etwas besser sind die flüssigen, lediglich Phosphorsäure enthaltenden RUW einzuordnen , bei mehrmaligem Bestreichen dünner Rostschichten kann z.T. eine tiefergehende Wirkung erreicht werden.
    Allerdings lassen sich stärkere Rostschichten bis etwa 2 mm dicke nur durch intensive Behandlung des Stückes in einem Bad aus verdünnter Phosphorsäure wirklich tiefgehend umwandeln, dabei sollte auch noch etwas Tannin zugesetzt werden.

    Wieviel Rost auf den Eisenfunden belassen wird, hängt einerseits vom noch vorhandenen Eisenkern und andererseits vom persönlichen Geschmack ab.
    Bei manchen , noch sehr gut erhaltenen Stücken kann sämtlicher Rost abgetragen werden.
    (Bis auf das blanke Metall.) Anschließend sollte das Fundstück dann mit Phosphorsäure behandelt und nach guter Trocknung paraffiniert werden.
    Bei weniger gut erhaltenen Teilen ist dieses Vorgehen jedoch meist mit einem zu großen Substanz - und Stabilitätsverlust verbunden, hier wäre es angebracht, nur das wirklich lose und zu bröckelige Material abzunehmen und mehrmals mit Tannin zu konservieren. Zur abschließenden Stabilisierung ist auch ein Tränken mit dünnflüssigem Acryllack oder verdünnter Leinölfirniß möglich.

    Das Bild zeigt einen schmiedeeisernen Nagel, welcher bis auf das blanke Metall vom Rost befreit wurde. Als Konservierung kam Phosphorsäure und dann Paraffin zum Einsatz, bei dem hier gezeigten Stück eine dreimalige Paraffinbeschichtung mit anschließender Verdichtung (kurze Wasserdampfbehandlung!)
    Dieses Stück lag einen Monat im freien, ohne Spuren von Rost aufzuweisen.
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    • C-4
      Heerführer

      • 01.08.2002
      • 2106
      • D

      #3
      Siehe dazu auch:

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      • MrSheepy
        Landesfürst

        • 26.06.2003
        • 970
        • Wesel, NRW
        • C Scope 770

        #4
        Link

        Hmmm, Schade der Link funzt net...

        Der Nagel sieht ja Super aus!! Aber woher gekomm ich die Säure? Die wirds ja wohl nicht im Baumarkt geben, oder?

        1. Wieviel % hatte denn deine Säure?
        2. Kann ich die "schwarze" Schicht nicht anschließend mit Polierwatte z.B. Never Dull wegbekommen?

        Hat noch jemand nen Vorschlag???

        Carsten
        Keine Signatur ist auch ne Signatur!

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        • C-4
          Heerführer

          • 01.08.2002
          • 2106
          • D

          #5
          Der Link geht, du bist wahrscheinlich nicht angemeldet.
          Die Phosphorsäure hat zu diesem Zweck eine Konz. von 15- 20 %.

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