Holz konservieren, aber wie ?

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  • Wimmi
    Heerführer

    • 17.01.2002
    • 1456
    • 51°36'39" N ..... 10°12'55" O

    #1

    Holz konservieren, aber wie ?

    Hallo zusammen,

    heute habe ich mal eine spezielle Frage, die Holztafeln aus alten Gruben betrifft. Diese Wegweiser haben eine Dicke von ca. 1 cm, eine Länge von 50cm und eine Höhe von etwa 20cm.

    Die Schilder liegen im dauerfeuchten Stollen zeigen bisher keine morschen Stellen, sind aber bereits "druckweich".

    Nun meine Frage:

    Wie konserviere ich diese Schilder ? Ich würde die Schilder sofort nach verlassen des Stollens ein ein Wasserbad legen, um ein direktes austrocknen zu verhindern. Aber was machen ich dann ???


    Danke schon mal für Eure Tipps
    Der Wimmi

    Litterarum radices amaras esse, fructus iucundiores

    Das Wissen hat bittere Wurzeln, aber seine Früchte sind umso süßer

    (Diomedes 1, 310, 3.K.)
  • C-4
    Heerführer

    • 01.08.2002
    • 2106
    • D

    #2
    Zum festigen von angegeriffenem Holz eigent sich sehr gut eine konz. Lösung von Polyethylenglycol, außerdem geht es auch mit einer stark konz. Zucker-Lösung, dauert dann allerdings einige Wochen lang. Das Holz ins Wasserbad zu legen, ist völlig richtig. Nachdem es im Bad einige Tage angezogen hat, kann dann mit der Zuckerzugabe begonnen werden.Zunächst kommen 50 g Zucker je Liter Wasser ins Bad, alle weiteren 3 Tage wird die Konzentration des Zuckers um weitere 50 Gramm erhöht.Das Ganze bis etwa 800-1000 Gramm pro Liter Wasser fortsetzen,das ist dann schon netter Sirup...Gesamtdauer etwa 70 tage. In diesem Bad verbleiben die Holzteile dann etwa 120 - 150 Tage. Anschließend dann trocknen in einem Sandbad, dauert etwa 50 Tage.

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    • GammaRayBrst
      Ritter

      • 18.12.2002
      • 593
      • Absurdistan

      #3
      Hallo Wimmi,

      Das mit dem Wasserbad ist erstmal gut. Wenn sie ausdrocknen zerbröselt alles. Bei Druckweich ist schon eine ganze Menge Originalsubstans verfault.
      Eine gute dauerhafte Konservierung ist nicht einfach. Es gibt da Möglichkeiten von Zuckerwasser bis Wasserglas. Ich such da mal was raus.
      Jedenfalls müssen sie erstmal langsam über längere Zeit ausdrocknen. In Sägespäne einpacken.

      GRB

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      • GammaRayBrst
        Ritter

        • 18.12.2002
        • 593
        • Absurdistan

        #4
        schneller ist der C4 schon

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        • Wimmi
          Heerführer

          • 17.01.2002
          • 1456
          • 51°36'39" N ..... 10°12'55" O

          #5
          Hi GRB,
          Hi C-4

          erst mal ein ganz nettes Dankeschön für die Antworten !

          Zucker ist zwar recht unproblematisch, dauert aber auch so eine ganze Weile. Ein Jahr wollte ich eigentlich nicht warten, aber wenn es sein muss. Die Schilder haben ja auch 60 Jahre gebraucht um diesen Zustand zu erlangen....

          Polyethylenglykol klingt vielleicht schon besser, allerdings gehe ich von einer Wanne mit mindestens 10-20 Litern aus.

          Wie gesagt, die Schilder sind 60 Jahre alt, Aufschrift mit Ölfarbe. Die Farbe sollte also die Konservierung auch überleben....


          Gruß
          Der Wimmi

          Litterarum radices amaras esse, fructus iucundiores

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          • Wimmi
            Heerführer

            • 17.01.2002
            • 1456
            • 51°36'39" N ..... 10°12'55" O

            #6
            Hups, noch eine Frage:

            Reicht es, wenn ich die Tafeln für den Transport in feuchte, nasse Tücher einschlage ? Eine offene Wasserwanne bei ca. 30 Kilometern Fahrt eignet sich etwas schlecht !
            Der Wimmi

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            • GammaRayBrst
              Ritter

              • 18.12.2002
              • 593
              • Absurdistan

              #7
              @ Wilm

              Es dauer alles lang aber auf jedenfall haben Deine Enkeln dann noch etwas davon.
              Da es eilt kopier ich dir heute noch was

              GRB

              PS
              Kurzfristig kannst Du Sie in Tücher einwickeln aber aufpassen das sie beim transport nicht auseinanderbrechen. Hohe luftfeuchtigkeit ist da wichtig, vorsichtshalber würd ich sie erstmal längerer zeit keiner höheren Temperaturen aussetzen, also Keller.
              Zuletzt geändert von GammaRayBrst; 10.09.2003, 20:44.

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              • Wimmi
                Heerführer

                • 17.01.2002
                • 1456
                • 51°36'39" N ..... 10°12'55" O

                #8
                Hi GRB,
                ich danke Dir schon mal für die Mühe !

                Es wäre schade, wenn diese Zeitzeugnisse einfach im Stollen vergammeln würden. Eine rechtzeitige Konservierung ist da von Nöten !!!

                Gruß vom Wilm
                Der Wimmi

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                • Wimmi
                  Heerführer

                  • 17.01.2002
                  • 1456
                  • 51°36'39" N ..... 10°12'55" O

                  #9
                  Da habe ich dann doch noch eine Frage zu der Zucker-Lösung :

                  Wie muss ich nachher mit den Tafeln umgehen ? Reicht es, sie dann hauptsächlich lichtgeschützt in einem trockenen Raum zu lagern, oder muss ich einen Glaskasten, vergleichbar einem Humidor darum basteln ?

                  Wie gesagt, es handelt sich um Zeitzeugnisse, für die sich allerdings heute die Archäologen noch nicht interessieren.


                  Dahahanke

                  Der Wilm

                  oder auch
                  Der Wimmi

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                  • GammaRayBrst
                    Ritter

                    • 18.12.2002
                    • 593
                    • Absurdistan

                    #10
                    Eine andere Trocknungsmethode ist das Gefriertrocknen. Professionell durchgeführt, werden die
                    Gegenstände schockgekühlt auf Temperaturen unter –60°C, das Wasser wird unter Vakuum direkt
                    aus der festen Phase verdampft und dem Holz entzogen. Dieser Prozeß ermöglicht eine gleichmäßige
                    Durchtrocknung unter definierten Bedingungen. Der Amateur wandelt die Methode seinen
                    Möglichkeiten enstprechend ab: die Gegenstände kommen in einen nicht diffusionsdichten (zum
                    Beispiel leicht perforierten) Frühstücksbeutel und in diesem in die Tiefkühltruhe. Auch bei diesem
                    Verfahren geht das Wasser infolge des Partialdruckgefälles direkt aus der festen in die gasförmige
                    Phase über. Der Trocknungsprozeß kann ohne weiteres ein Jahr dauern.
                    Die trockenen Gegenstände (Zimmerluftfeuchte, nicht extra daruntertrocknen!) müssen dann noch
                    fixiert werden. Das geschieht am einfachsten mit mehreren Schichten Bootslack, verdünntem
                    Tiefengrund oder dünnem Tapetenleim. Sparsam auftragen, sonst war das langsame Trocknen
                    umsonst. Farben können durch eine Schicht Firnis (Öl) geschützt werden, das dunkelt aber mit der
                    Zeit nach. Besser geeignet ist Fixierspray für Zeichenkohle. Dünne Schilder hinterklebt man mit
                    Gazegewebe zur Aussteifung.

                    Sind die Holzstücke sehr schwammig, was meist bei Hölzern der Fall ist, die unter Wasser lagen,
                    muß man gleichzeitig mit dem Trocknen deren mechanische Festigkeit erhöhen. Dazu kann man die
                    aufgelösten Gefügebestandteile des Holzes durch Zucker ersetzen. Auch dabei muß auf jeden Fall
                    vermieden werden, durch Inhomogenitäten Spannungen ins Holz zu bringen, welche beim späteren
                    Trocknen zur Zerstörung des Gegenstandes führen könnten. Der Gegenstand wird zunächst
                    gewässert, man befestigt ihn dabei so, daß er von allseits gut von der Flüssigkeit umspült werden
                    kann, mit Drahtschlaufen oder legt ihn auf ein Drahtnetz. Nach und nach wird das Wasser durch eine
                    Zuckerlösung steigender Konzentration ersetzt. Man beginnt mit 5%iger Lösung, steigert dann in
                    langsamen Schritten (jeweils 10%) die Konzentration. Zwischen dem Wechsel der Lösungen muß
                    sich die Konzentration des Zuckers im Holz über den ganzen Querschnitt angepaßt haben. Das geht
                    bei dünnen Gegenständen schneller, bei starkwandigen langsamer. Als Faustformel kann man für
                    einen Zentimeter Holz 14 Tage Diffusionszeit annehmen. Bei einer 70%igen Lösung angelangt,
                    beginnt der Trocknungsprozeß. Das Holz wird dem Bad entnommen und zunächst etwa eine halbe
                    Stunde an der Luft getrocknet, danach wieder ins Bad gehängt. Diesen Rhythmus ändert man
                    langsam, aber stetig hin zu Trocknungszeiten von einem halben Tag an der Luft und nur noch kurzen
                    Bädern in der Zuckerlösung. Endlich kann man dann das Holz restlos trocknen lassen. Auch beidieser Methode wäre möglich, die langsame Trocknung durch Dampfbremsen zu erzielen, man muß
                    nur aufpassen, daß man mit der Zuckerlösung nichts anklebt. Schimmelbildung auf der Zuckerlösung
                    wird ebenfalls durch Formalin verhindert."

                    Hab ich grad noch gefunden
                    quelle: Befahrerhandbuch

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                    • GammaRayBrst
                      Ritter

                      • 18.12.2002
                      • 593
                      • Absurdistan

                      #11
                      Original geschrieben von Wimmi


                      Es wäre schade, wenn diese Zeitzeugnisse einfach im Stollen vergammeln würden. Eine rechtzeitige Konservierung ist da von Nöten !!!

                      Sehe ich genauso! Denk daran Du hast nur einen Versuch!

                      GRB würd sich später auch mal über ein Bildchen freuen

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                      • Wimmi
                        Heerführer

                        • 17.01.2002
                        • 1456
                        • 51°36'39" N ..... 10°12'55" O

                        #12
                        GRB,

                        ich danke Dir,

                        werde morgen mal auf Lager gleich einen Zentner Zucker kaufen !

                        Hoffentlich hält das der Einkaufswagen aus ?

                        Formalin, naja, da habe ich auch eine Quelle. Warscheinlich werde ich die Konservierung über die nächsten 12 Monate dokumentieren müssen !!!

                        Hoffentlich wird es was !

                        PS.: Was mache ich gegen die Wespen im Sommer 2

                        GA
                        Der Wimmi

                        Litterarum radices amaras esse, fructus iucundiores

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                        (Diomedes 1, 310, 3.K.)

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                        • GammaRayBrst
                          Ritter

                          • 18.12.2002
                          • 593
                          • Absurdistan

                          #13
                          Original geschrieben von Wimmi
                          PS.: Was mache ich gegen die Wespen im Sommer 2

                          GA
                          Leg Dir eine Vogelspinne zu, aber ich weiß garnicht ob sie die Wespen verspeist:
                          Aber die Ameisen sind auch Naschkatzen, wird bestimt lustig

                          GRB

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                          • Wimmi
                            Heerführer

                            • 17.01.2002
                            • 1456
                            • 51°36'39" N ..... 10°12'55" O

                            #14
                            Hallo GRB,
                            die sind zu träge ! Hatte mal eine .... Langweilige Viecher...
                            Der Wimmi

                            Litterarum radices amaras esse, fructus iucundiores

                            Das Wissen hat bittere Wurzeln, aber seine Früchte sind umso süßer

                            (Diomedes 1, 310, 3.K.)

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                            • Dachs
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                              • 13.08.2001
                              • 622
                              • Minden Westfalen
                              • Meine Nase und den Verstand

                              #15
                              feucht halten

                              Für den Transport die Nassen Bretter in Frischhaltefolie einwickeln. Dann bleben sie so nass wie sie sind.

                              Gruss Sven
                              Wer suchet der findet, wer nicht sucht ist tot.

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