Ist diese Münze noch zu retten (und wenn ja, wie)?

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  • Drusus
    Heerführer


    • 31.08.2005
    • 3464
    • München, Bayern
    • Goldmaxx, was sonst?? ;)

    #1

    Ist diese Münze noch zu retten (und wenn ja, wie)?

    Hallo Allesamt,

    beim vierten kurzen Sondelgang (am Waldrand eines Münchner Vorortes) mit meinem neuen ACE-150 mal keine Patronenhülsen mehr, dafür endlich meine erste Münze - ich denke aus Kupfer. Diese ist leider in einem eher traurigen Zustand - ähnlich wie die von Tobias2 aus einem älteren Beitrag, aber wohl eher nicht rostig, sondern anderswie korrodiert. Auf der einen Seite lässt sich kaum noch was erkennen und auf der anderen meine ich ein "...chische S..." ausmachen zu können - evtl. "Österreichische Schilling"? Abgebildet ist das Geldstück hier nach erster kurzer Reinigung mit warmen Wasser und (alter Zahnbürste). Danach habe ich sie jetzt erst mal ins klassische Olivenöl eingelegt - keine Ahnung, ob das was hilft, aber schaden wird's wohl sicher nicht.

    Jetzt hoffe ich, dass jemand hier gute Tipps hat, was man evtl. noch machen könnte, bzw. ob es sich bei diesem Stück überhaupt Lohnt, mehr Arbeit reinzusteckend - also nicht finanziell (Wert der Münze), sondern ob man sie überhaupt noch schöner hinbekommt.

    Viele Grüße,
    Günter aka Atame
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    Zuletzt geändert von Drusus; 13.11.2005, 19:36.
    Quis custodiet ipsos custodes?
  • Simon
    Heerführer


    • 05.02.2004
    • 2275
    • Linsengericht
    • Helix 10 , Helix 12

    #2
    Leg die Münze mal für zwei Wochen in Olivenöl ein!!!

    Das bewirkt so manche Wunder......

    mfg

    Simon

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    • Drusus
      Heerführer


      • 31.08.2005
      • 3464
      • München, Bayern
      • Goldmaxx, was sonst?? ;)

      #3
      Hi Simon,

      besten Dank.. da liegt sie ja gerade eh drin und wird dort dann auch die nächsten 14 Tage bleiben. BTW: was ich zu erwähnen vergass: sie ist ca. 1,3 - 1,5 cm im Durchmesser (leider gerade nicht mehr exakt zu bestimmen, da in einem doof geformten Topf vesenkt).

      Viele Grüße,
      Günter
      Quis custodiet ipsos custodes?

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      • Watzmann
        Heerführer

        • 26.11.2003
        • 5014
        • Großherzogtum Baden

        #4
        Schilling wird´s wohl nicht sein,da diese erst 1925 in Österreich zur Währung wurden.
        Ich meine fast,das 2 Bild steht auf dem Kopf und ich meine fast,"Kreuzer" zu erkennen.
        Die Zahl darüber kann ich allerdings auch nicht erkennen.
        Falls es so ist,dürfte die Münze mindestens vor 1892 anzusiedeln sein.
        Könnte das vermeintliche "Schilling" auch Scheidemünz heißen?

        Gruß Daniel

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        • Zeitzer
          Heerführer


          • 18.05.2005
          • 1485
          • im Osten
          • Minelab Sovereign

          #5
          Hi

          Mit Olivenöl wird sich da nicht viel machen lassen, damit lässt sich höchstens der Dreck entfernen.
          Bei neuzeitlichen Kupfermünzen vom Acker ist meistens nicht mehr viel zu retten. Ich lege die kurz in Zitronensaft ein (nicht zu lange, sonst werden sie goldfarben) und dann mit einer feinen Stahl- und Messingbürste drüber. Brutale Reinigungsmethode, aber man sieht wenigstens wieder, was man da eigentlich gefunden hat. Am Ende sieht das ungefähr so aus.

          Gruß Zeitzer
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          "Die Garde stirbt, aber sie ergibt sich nicht." Waterloo- 1815

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          • Drusus
            Heerführer


            • 31.08.2005
            • 3464
            • München, Bayern
            • Goldmaxx, was sonst?? ;)

            #6
            Hi Allesamt,

            @Daniel: Du hast Recht! Wenn ich meinen Kopf drehe, könnte da wirklich "Kreuzer" stehen. Ich hoffe, nach 14 Tagen Olivenölbad sind wir klüger.

            @Zeitzer: danke für den Zitronensafttipp! :-) was ist denn "kurz"? Ich starte jetzt erst mal mit dem Olivenöl (das kann ja nichts schaden) und wenn's nichts genutzt hat, kommt dann der Zitronensaft. Wenn das Ergebnis am Ende wie bei Deinen 3 Pfennig Stück aussieht, wäre ich ja schon voll zufrieden.

            Oder ich gehe neue Wege und probiere ein mehrtägiges WD-40-Bad gefolgt von einer Autosol-Edel-Chromglanz Politur - was bei meinen historischen Handschellen wirkt, kann doch bei Münzen nicht vollkommen verkehrt sein (C-4 fasst sich bestimmt schon ans Hirn *grins*).

            Viele Grüße,
            Günter
            www.atame.info - mit "Babys", die ich besser reinigen kann ;-).
            Quis custodiet ipsos custodes?

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            • Drusus
              Heerführer


              • 31.08.2005
              • 3464
              • München, Bayern
              • Goldmaxx, was sonst?? ;)

              #7
              Ich habe gerade mal ein bisschen bei eBay gesurft und ich glaube, die isses!

              Viele Grüße,
              Günter
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              Quis custodiet ipsos custodes?

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              • Zeitzer
                Heerführer


                • 18.05.2005
                • 1485
                • im Osten
                • Minelab Sovereign

                #8
                Hi Günter

                Eine Zeit kann ich so nicht sagen, kommt darauf an wie sehr die Münze angegangen ist und wie viel von der Patina weg soll. Das Glas nicht aus den Augen lassen, der Zitronensaft reagiert ziemlich schnell und fängt dann an grün zu werden. Immer mal rausnehmen, wenn die Verkrustung nicht so stark ist reicht auch ein Abspülen mit Wasser. Am Besten mit Reichspfennigen oder so was rumprobieren, da kann man nichts versauen. Das war jetzt aber nur für Kupfer. Wenn es die Münze auf dem Bild ist, so wie die glänzt sieht das nach irgendwas mit Silber aus. Kratz mal mit dem Fingernagel am Rand, wenn es anfängt silbern zu glänzen ist es eine Silbermischung. Dann ein paar Messerspitzen Ascorbinsäure (Vitamin C) in ein Schnapsglas und warmes Wasser draufgiessen. Ab und an rausnehmen und mit Kaisernatron und Wasser abreiben, irgendwann sieht sie wieder wie eine Silbermünze aus.

                Gruß Zeitzer
                "Die Garde stirbt, aber sie ergibt sich nicht." Waterloo- 1815

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                • indiana 2
                  Bürger


                  • 23.10.2005
                  • 182
                  • Zuhause

                  #9
                  was auch finde ich gut funktioniert ist auf eine tablette kaisernatron einen tropfen wasser geben . dannlöst sich die tablette leicht auf sodass sie zu einem "brei" wird . den brei dann eifach auf der münze etwas reiben . dass muss man öfter wiederholen aber dann wird sie auch sauber .

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                  • C-4
                    Heerführer

                    • 01.08.2002
                    • 2106
                    • D

                    #10
                    Hm..also mir wär das zu anstrengend. Zumindest in Fällen wie diesem. Da ist EDTA bzw. EDTMP doch sehr viel bequemer.

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                    • Drusus
                      Heerführer


                      • 31.08.2005
                      • 3464
                      • München, Bayern
                      • Goldmaxx, was sonst?? ;)

                      #11
                      OK, C-4, das mit dem "bequemer" hat mich jetzt überzeugt. Also bestelle ich nun einfach mal Chemikalien für über 20 Euro zur Reinigung und Konservierung einer Münze, die ich bei eBay für 1 bis 5 Euro im ss Zustand haben könnte - aber sind wir nicht alle ein bisschen bluna? ;-) Außerdem denke (hoffe) ich mal, dass das Zeugs für einigermaßen viele Anwendungen reicht und dieser Kreuzer nicht mein letzter Fund war.

                      Viele Grüße,
                      Günter
                      Quis custodiet ipsos custodes?

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                      • Watzmann
                        Heerführer

                        • 26.11.2003
                        • 5014
                        • Großherzogtum Baden

                        #12
                        Keine Sorge.
                        Das Zeugs hält (fast) ewig,da man für Münzen
                        1. nicht viel braucht und
                        2. das angesetzte Mittel mehrfach verwenden kann.
                        Auf Dauer gesehen ist´s auf jeden Fall billiger als andere Mittelchen.

                        Gruß Daniel

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                        • C-4
                          Heerführer

                          • 01.08.2002
                          • 2106
                          • D

                          #13
                          Nun ja, wir wollen doch hoffen, dass du weiterhin reich mit Funden gesegnet sein wirst... Allah sei mit dir.

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                          • Drusus
                            Heerführer


                            • 31.08.2005
                            • 3464
                            • München, Bayern
                            • Goldmaxx, was sonst?? ;)

                            #14
                            Hallo Allesamt,

                            da es evtl. einige interessieren könnte, möchte ich Euch heute vom Ergebnis meiner Münzrestauration berichten.

                            Nach acht Tagen Bad in Olivenöl, die hier so gut wie gar nichts brachten, ging ich mit den von C-4 (www.restaurierung-und-mehr.de) gelieferten EDTMP und Paraffin SP zur Sache. Als chemische Niete (das war mein Waterloo-Fach und hätte mich damals fast mein Abi gekostet) entschloss ich mich, erst mal Vorsicht walten zu lassen und das EDTMP an bei früheren Sondelgängen gefundenen WK2-Patronenhülsen aus Messing zu testen (so waren die wenigstens auch mal zu was Nutze). Bei den Hülsen zeigten sich schnell erste Erfolge und von diesen ermutigt, ging ich sogleich zur Münze über.

                            Dazu verdünnte ich in einem Glas etwas EDTMP mit kochendem Leitungswasser im Verhältnis 1:1, gab die Münze hinein und stellte das ganze auf einen Teewärmer, damit die Flüssigkeit nicht gleich wieder abkühlt. Nach ca. einer Dreiviertelstunde und dann alle 15 Minuten holte ich die Münze aus dem Glas und reinigte sie zusätzlich mechanisch - zuerst (also die grobe Korrosion) mit einer weichen Messingbürste und später dann mit Zahnbürste und Zahnstocher. Anschließend legte ich sie meist andersrum wieder zurück ins Glas, da die Münzseite, die nicht auf dem Boden lag, meiner Meinung nach vom EDTMP intensiver gesäubert wurde. Ingesamt dauerte das Bad ca. 4 Stunden. Abschließend wurde die Münze dann noch mit etwas Paraffin SP konserviert.

                            Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Zwar sieht die Oberfläche nun aus wie das Gesicht von Jürgen Prochnow , aber irgendwoher musste die gesamte entfernte Korrosionsmasse ja auch entstanden sein. Ich hätte jedoch nie gedacht, dass man die Prägung auf beiden Seiten noch so gut erkennen kann - man vergleiche nur mal die gereinigte Münze mit dem Urzustand am Anfang dieses Threads. Und ich bin heilfroh, dass die "langweiligere" Seite (die mit der "Kreuzer" Schrift) stärker angegriffen war. BTW: welche Seite korrodiert eigentlich bei einer Münze mehr - die untere (also in Richtung Erdmitte weisende) oder die obere?

                            Abschließend noch mal herzlichen Dank an C-4 für seine fachkundige Beratung und schnelle Lieferung!

                            Viele Grüße,
                            Günter

                            PS: eine Frage an die Numismatik-Experten. Genau wie der von mir auf eBay entdeckte "baugleiche" halbe Kreuzer (siehe ein paar Beiträge weiter oben), stammt meiner aus dem Jahr 1851 und wurde von der Münzstätte "B" geprägt. Wurde diese Münze vielleicht nur in einem Jahr und an einem Ort fabriziert oder ist das ein Zufall?

                            PPS: weiß zufällig jemand, was man in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in Österreich für einen halben Kreuzer kaufen konnte?
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                            Quis custodiet ipsos custodes?

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                            • Watzmann
                              Heerführer

                              • 26.11.2003
                              • 5014
                              • Großherzogtum Baden

                              #15
                              Ist Zufall.
                              A = Wien/Austria und B = Kremnitz/Ungarn.
                              Wurde aber allem Anschein nach,tatsächlich nur 1 Jahr geprägt.


                              Gruß Daniel

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