Hallo Allesamt,
ich habe mal zwei (miteinander verbundene) Fragen an die Münz(Restaurations)Experten.
Ich hatte mir ja mal EDTMP - Pentanatriumsalz (Lösung 30 %) zur Restauration meines ½ Kreuzers von 1851 besorgt und war mit dem Ergebnis auch recht zufrieden (http://www.schatzsucher.de/Foren/att...&d=1132784111). Ebenfalls mit den Probeversuchen, die ich mit alten WK2-Patronenhülsen aus Messing und EDTMP-Lösung durchgeführt hatte.
Neulich hatte ich jedoch einen Reichpfennig von 194? Gefunden und ebenfalls mit EDTMP-Lösung behandelt. Das Ergebnis hat mich ehrlich gesagt etwas schockiert (siehe erstes Bild) - zum Glück ist mir das nicht mit einer seltenen Münze passiert. Zuvor sah der Pfennig (im Gegensatz zu dem ½ Kreuzer) nämlich noch recht gut aus und man konnte die Prägung auf beiden Seiten noch schön erkennen.
Darum Frage 1: sollte man Kupfer, Messing oder Bronze-Münzen lieber nicht mit EDTMP-Lösung behandeln, solange deren Prägung noch gut zu erkennen ist? Natürlich kann diese Prägung zum Teil nur noch aus Oxid bestehen, welches die Urform angenommen hat. Ich könnte mir gut vorstellen, dass dieses Oxid die Münze mit der Zeit (vielleicht an Luft nun sogar schneller) vollkommen zerfrisst, wenn man es nicht entfernt. Andererseits, wenn ich mir Christians 2-Pfennig-Stück von 1925 (http://www.schatzsucher.de/Foren/sho...88#post206988), das er am selben Tag und in der selben Erde wie ich meinen Reichspfennig fand, so anschaue, denke ich mir, dass sollte man evtl. lieber so lassen und jetzt nicht mit aller Gewalt das Oxid angehen und die Münze somit evtl. "pockennarbig" machen. Bzw. sollen man hier ein anderes Mittel nur zur Konservierung nehmen (z.B. Paraffin)?
Frage 2: da mir die Geschichte mit meinem gefundenen Reichspfennig keine Ruhe ließ, nahm ich mir eine weitere dieser Münzen vor, die nicht ausgegraben wurde, sondern schon seit über 60 Jahren im Familienbesitz ist. Sie kam ebenfalls in eine ca. 50% verdünnte und erwärmte "EDTMP - Pentanatriumsalz (Lösung 30 %)" - 2 Stunden lang. Danach sah sie - wie zu erwarten - nicht so schlimm aus, wie der ausgegrabene Reichspfennig (nur leichte Mulden an der Oberfläche, aber sie war ja auch schon anoxidiert), dafür ist das Teil jetzt grau-silber und nicht kupfern, wie ich eigentlich gedacht hatte - sie Bild 2 (links davor, rechts danach). Wie kann das sein? Woraus bestehen Reichspfennige?
Gute Tipps sind herzliche willkommen. Vielen Dank im Voraus.
Viele Grüße,
Günter
ich habe mal zwei (miteinander verbundene) Fragen an die Münz(Restaurations)Experten.
Ich hatte mir ja mal EDTMP - Pentanatriumsalz (Lösung 30 %) zur Restauration meines ½ Kreuzers von 1851 besorgt und war mit dem Ergebnis auch recht zufrieden (http://www.schatzsucher.de/Foren/att...&d=1132784111). Ebenfalls mit den Probeversuchen, die ich mit alten WK2-Patronenhülsen aus Messing und EDTMP-Lösung durchgeführt hatte.
Neulich hatte ich jedoch einen Reichpfennig von 194? Gefunden und ebenfalls mit EDTMP-Lösung behandelt. Das Ergebnis hat mich ehrlich gesagt etwas schockiert (siehe erstes Bild) - zum Glück ist mir das nicht mit einer seltenen Münze passiert. Zuvor sah der Pfennig (im Gegensatz zu dem ½ Kreuzer) nämlich noch recht gut aus und man konnte die Prägung auf beiden Seiten noch schön erkennen.
Darum Frage 1: sollte man Kupfer, Messing oder Bronze-Münzen lieber nicht mit EDTMP-Lösung behandeln, solange deren Prägung noch gut zu erkennen ist? Natürlich kann diese Prägung zum Teil nur noch aus Oxid bestehen, welches die Urform angenommen hat. Ich könnte mir gut vorstellen, dass dieses Oxid die Münze mit der Zeit (vielleicht an Luft nun sogar schneller) vollkommen zerfrisst, wenn man es nicht entfernt. Andererseits, wenn ich mir Christians 2-Pfennig-Stück von 1925 (http://www.schatzsucher.de/Foren/sho...88#post206988), das er am selben Tag und in der selben Erde wie ich meinen Reichspfennig fand, so anschaue, denke ich mir, dass sollte man evtl. lieber so lassen und jetzt nicht mit aller Gewalt das Oxid angehen und die Münze somit evtl. "pockennarbig" machen. Bzw. sollen man hier ein anderes Mittel nur zur Konservierung nehmen (z.B. Paraffin)?
Frage 2: da mir die Geschichte mit meinem gefundenen Reichspfennig keine Ruhe ließ, nahm ich mir eine weitere dieser Münzen vor, die nicht ausgegraben wurde, sondern schon seit über 60 Jahren im Familienbesitz ist. Sie kam ebenfalls in eine ca. 50% verdünnte und erwärmte "EDTMP - Pentanatriumsalz (Lösung 30 %)" - 2 Stunden lang. Danach sah sie - wie zu erwarten - nicht so schlimm aus, wie der ausgegrabene Reichspfennig (nur leichte Mulden an der Oberfläche, aber sie war ja auch schon anoxidiert), dafür ist das Teil jetzt grau-silber und nicht kupfern, wie ich eigentlich gedacht hatte - sie Bild 2 (links davor, rechts danach). Wie kann das sein? Woraus bestehen Reichspfennige?
Gute Tipps sind herzliche willkommen. Vielen Dank im Voraus.
Viele Grüße,
Günter
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