Verkupfern selbstgemacht

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  • sled
    Landesfürst


    • 04.06.2005
    • 753
    • Zürich / NRW
    • Cibola, ACE250

    #1

    Verkupfern selbstgemacht

    Hi,

    ich hab mir mal überlegt meinen Hausschlüssel selbst zu verkupfern. Nun habe ich da an eine Art elektrolysebad mit einem Kupferstück als Anode gedacht.

    Als Netzteil hätte ich da den Adapter von einer IKEA Weihnachtsbeleuchtung Habe ein Bild davon angehängt. Es liefert leider nur 12V à 100mA, was ziemlich wenig ist. Jedoch ist auch der Gegenstand (Hausschlüssel) nicht besonders gross. Als Gefäss würde ich eine 20x10x10 (2 liter) grosse plastikbox verwenden.

    Nun hoffe ich doch mal dass durch eine Redoxreaktion an der Anode das Kupfer zu Cu2+ oxidiert wird und am Schlüssel dann wieder zu Cu reduziert. Als Elektrolyt würde ich dann Backpulver verwenden.

    Wird das überhaupt funktionieren? Leider ist morgen Sonntag, sonst hätte ich ein wenig Kupfer(II)Sulfat dazugegeben dann wären die Kupferionen schon im Wasser

    Noch was anderes wäre die Sicherheit, ist das Ding Überlastgeschützt? Wie kann ich eine überlast vermeiden (die richtige Elektrolytmenge)? Und wie lange wirds wohl dauern bei diesem Netzteil? Liefert es überhaupt DC? Als alternative hätt ich noch n'Nokia Netzteil mit 5,6V à 800mA

    Danke vielmals

    Gruss

    sled
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    Zuletzt geändert von sled; 12.03.2006, 01:52.
  • C-4
    Heerführer

    • 01.08.2002
    • 2106
    • D

    #2
    Nett ausgedacht, aber so wirds leider nicht funktionieren. Die Cu-Anode ist schon mal gut, allerdings eignet sich Backpulver nicht als Elektrolyt für eine Beschichtung, da muß (mangels anderen Dingen) Kupfersulfat her. Die Spannung von 12 Volt ist auch etwas hoch, versuch mal das andere Netzteil, das liefert auch mehr Strom. (Allerdings befürchte ich einen Kurzschluß...) Besser wäre für solche kleinen Sachen eine Batterie geeignet, zum Beispiel ein NiCD Akku. (2,4 - 6 Volt) Man muß das zu verkupfernde Teil, in deinem Fall der Schlüssel, bereits an die Stromquelle anschließen und den Stromkreis dann beim Eintauchen in das bad schließen, da sich sonst sofort Cu auf dem eisen niederschlägt. (Auch ohne Strom)
    Mit solchen einfachen Methoden hergestellte Kupferniederschläge haben allerdings nur geringe Haltbarkeit.

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    • basti
      Landesfürst


      • 19.07.2004
      • 697
      • ruhrgebiet mitte

      #3
      Tach ich hätte auch eine idee wegen verkupfern wir haben so eine Kupferlösung zum verkupfern es bildet die typische Patina und selbst der Schrottkerl kriegt es nicht auf die Reihe das er da einen T Träger und keine Kupferschiene liegen hat

      Wenn interesse besteht kann ich gerne was abfüllen dat zeug ist nur nen bisserl giftig


      Gruss Basti

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      • sled
        Landesfürst


        • 04.06.2005
        • 753
        • Zürich / NRW
        • Cibola, ACE250

        #4
        Hi,

        ein NiCd Akku? Ist der nicht schon nach kurzer Zeit alle? Wie könnt ich dem Kurzschluss entgehen? Niedrige konzentration von CuSO4 ? Aber dann verläuft die Reaktion wahrscheinlich nur spärlich, oder? Gäbs denn etwas das besser als Kupfersulfat geeignet wär?

        Gibt ja da noch weitere Methoden soweit ich weiss z.b

        Kaliumtricyanocuprat und freiem Kaliumcyanid (aber nicht sehr gesund nehm ich mal an )

        Kupfersulfat und freier Schwefelsäure (96%), da verätzt man sich leicht die finger aber Schwefelsäure sollte ich bekommen

        Vielleicht darf ich das ganze auch in der Schule machen da haben wir diese riesen Labornetzteile mit LCD anzeige und x-hundert einstellmöglichkeiten

        Danke vielmals für die Hilfe!

        Gruss

        sled

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        • C-4
          Heerführer

          • 01.08.2002
          • 2106
          • D

          #5
          In der Schule würde es wohl eher gehen, ein geeignetes Netzgerät ist schon mal eine gute Vorraussetzung. Von den Cyaniden würd ich die Finger lassen, das endet sehr schnell im L-Schauhaus...
          Ist aber gar nicht nötig, weil es jede Menge Kupferelektrolyte gibt, die ohne Cyanide auskommen (schon im Hinblick auf die Abwaserproblematik sind Alternativen entwickelt worden)
          Es sollte an sich mit Kupfersulfat gehen, falls du Interesse hast, dann such ich mal die Rezepturen für die Elektrolyte raus.
          Es gibt auch (wie schon erwähnt) einfache Verkupferungslösungen, die auf reduktiver Basis arbeiten und eine recht gute, chemische Verkupferung zu Stande bringen. Durchaus eine Alternative.

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          • sled
            Landesfürst


            • 04.06.2005
            • 753
            • Zürich / NRW
            • Cibola, ACE250

            #6
            Hi C4,

            danke vielmals für die Infos ja das mit den Cyaniden war mir schon klar, einmal am Lappen gerochen und man liegt aufm Boden, und das so kurz vorm Abi? nene lieber nicht

            Für die Rezeptur für den Elektrolyten wäre ich sehr dankbar die fertigen Verkupferungslösungen wären natürlich eine Alternativ, aber mit LK Chemie/Bio will ich das lieber selbst machen oder kann man die Verkupferungslösung selbst herstellen?

            Danke nochmals

            Gruss

            sled

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            • sled
              Landesfürst


              • 04.06.2005
              • 753
              • Zürich / NRW
              • Cibola, ACE250

              #7
              Hi,

              also hab mir heut mal Zeit genommen und das ganze mal durchgeführt über Mittag im Schullabor Da ich eh LK Chemie hab darf ich mich da eh mehr oder minder freibewegen

              Versuchsaufbau:
              • 1x Labornetzteil DC
              • 1x 150ml Becherglas
              • 1x 20ml Becherglas (zum Reinigen der Münze)
              • 1x Pinzette
              • 1x Kupferanode
              • 2x kabel
              • 1x kroko-klemme


              Dann hab ich mir eine geeignete Verkupferungslösung hergestellt und zwar:
              • 250g/L CuSO4 * 5 H2O
              • 56g/L H2SO4 95% conc. (Schutzbrille!)
              • 0.524g/L Naphtalintrisulfonsäure (optional)
              • 0.005g/L Thioharnstoff (optional)


              Dann die Kupferelektrode im 150ml Becherglas so montieren dass sie möglichst nahe an der Becherglaswand ist (kurzschluss vermeiden, Cu-Elektrode = Anode).

              Münze mit Aceton oder Heptan reinigen damit sie fettfrei ist. Münze dann nimmer mit den Händen anfassen!!

              Dann die Krokoklemme an die Münze klemme (Münze ist Kathode). Und dann ins Becherglas hängen - möglichst weit von der Anode entfernt.

              Verkupferungslösung ins Becherglas geben bis die Münze voll eingetaucht ist (ca. 80ml)

              Beim Netzgerät die Spannung voll aufdrehen (bei mir 30V), und Ampere auf 0.25A.

              Dann einfach so um die 10 minuten "ziehen" lassen und alle 5minuten mal die Krokoklemme an einer anderen Stelle festmachen damit die Münze auch durchgehend verkupfert wird.

              Zum Schluss die Münze noch Polieren.


              Als nächstes werd ich mich mal ans versilbern machen, hab ich mich heute nicht an die 2 liter Glasche AgNO3 + KCN getraut bei den vielen Totenschädeln die mich da drauf angegrinst haben... So ungeschickt wie ich bin muss ich die nur einmal fallen lassen und das wars dann Erstaunt mich aber immer wieder was wir alles in der Schule haben und benutzen dürfen. Da stehen auch 1-Liter Flaschen Chloroform für alle zugänglich rum. Aber natürlich alles mit den entsprechenden Gefahrenhinweise (Giftklasse (Schweiz 1-5), EU-Symbole, ob Kanzerogen etc.). Hab gehört in DE darf man sowas alles ned machen inner schule Aber jo hab ja nicht umsonst ein naturwissenschaftliches Gymnasium gewählt


              Zuguter letzt noch das 2 Franken Stück hab leider nicht gerade das schönste Exemplar erwischt. Müsste evtl. bei der Nationalbank eine mit Stempelglanz holen.

              Wie immer: Keine Verantwortung und Haftung für das was oben geschrieben steht!

              Gruss und viel Spass

              sled
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              • oOC-DeviL
                Ritter


                • 28.09.2005
                • 417
                • Berlin - Prenzlauer Berg
                • Fisher F2

                #8
                also bei uns ham wa ne 200ml-puddel cyankali inna schule stehen. obwohl das damals eigentlich aus allen schulen beseitigt wurde. inna zeitung stand mal n großer artikel weil welche aus ner zahnarztpraxis n röhrchen mit 20 gramm geklaut hatten. und bei uns in chemie stand das einfach mal n paar tage in nem frei zugänglichen raum rum...

                das jetzt nur mal so nebenbei, da wir grad bei gefährlichen chemikalien waren...
                komme aus Berlin und bin auf der Suche nach Leuten die mit mir in und um Berlin sondeln gehen würden. Wenn jemand interesse hat dann schreib mir bitte eine PM.

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                • Sorgnix
                  Admin

                  • 30.05.2000
                  • 25928
                  • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
                  • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

                  #9
                  Da es fast zum Thema gehört ...

                  ... Zahnarztpraxis bzw. Zahntechniklabor bau ich nun seit bald einem Jahr um ...
                  Da fiel/fällt so einiges an Gerätschaften an, was hier so direkt nicht mehr benötigt wird. Steht momentan noch einfach so rum - wird demnächstens wohl den Weg zu eBay gehen ...

                  ... von den Chemikalien red ich mal nicht. Was hier teilw. knapp 15 Jahre ín ebenso teilw. haarsträubenden Lagerformen in der Bude rumLAG, spottet jeder Beschreibung. Cyanide, bunt schillernde Kristalle aller Farbschattierungen, Salzsäure in Wannen mit losem Deckel - UNBESCHRIFTET, Kisten mit Totenkopf drauf und weißem Pulver drin etc. etc.
                  (... und in ner verschlossenen Schublade ein paar Gramm Gold ... )


                  Hier nun ein paar Bilder - in der kleinen Hoffnung, jemand (oder auch gleich C-4 ) könnte ne Hausnummer zum Preis sagen ...


                  1. Gerät zum Verkupfern

                  2. Vergoldungsgerät - was da teilw. schillert ist NICHT gesund ...

                  3. Goldglanzgerät - Becken noch gefüllt ...



                  Gerät 1 würde die o.g. Arbeit wohl professionell aussehen lassen - aber wie im richtigen Leben: Ne Elektrolyse baut der Schatzsucher ja selbst

                  kurzeinwerfenderweise
                  Jörg
                  (der in der Schule in Chemie nicht unbedingt in gebührendem Maße aufgepaßt hat - mit umso mehr Hochachtung für sled ... )
                  Angehängte Dateien
                  Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
                  zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

                  (Heiner Geißler)

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                  • C-4
                    Heerführer

                    • 01.08.2002
                    • 2106
                    • D

                    #10
                    Zahnarztpraxis? Hm..klingt eher nach Zahntechnischem Labor... es sei denn, der Zahnarzt stand auf "do it yourself"...
                    Solche Galvanisiergeräte sind neu nicht grade billig: das auf dem mittleren Bild kommt im Fachhandel auf ca. 1500 - 2000 €, die Degussa - Teile sind aber recht verbreitet, das Goldglänzgerät so um die 1800 - 2200 €, das auf den linken Bild schwer zu schätzen, ca. 500 €. Allerdings eben neu, da die Geräte schon arge Gebrauchsspuren aufweisen und bei Galvanik-Sachen bei gebr. Teilen immer mit inneren Korrosionsschäden zu rechnen ist, ist ein Kauf echte Risiko-Sache. Die Sachen sind eben sehr speziell und an sich nur für Goldschmiede und Zahnlabore zu gebrauchen, man kann sie schlecht modifizieren.

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