Münzen gehen bei Reinigung kaputt

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  • Cowboybasti
    Heerführer


    • 07.04.2006
    • 2208
    • Süd-Niedersachsen
    • Tesoro Vaquero 2 Germania, XP Gmaxx-II

    #1

    Münzen gehen bei Reinigung kaputt

    Hallo

    Habe Kleinmünzen aus Kupfer und Bronze gefunden. Aus dem Kaiserreich.

    Habe diese dann in Ascorbinsäure gelegt wie es im Internet steht und dann mit Natronpulver abgerieben.

    Rausgestellt hat sich, dass teilweise die Partina von der Kupfermünze verschwindet. Vorher war da n schöner Reichsadler zu sehen, danach nur ne glatte Fläche.

    Die Bronzemünze hab ich anschließend noch in Parafinöl erhhitzt , danach konnte man mit dem Fingernagel die Patina " abkratzen".

    Warum passiert das? Mache ich was falsch? wenn ja, Wasß
    Mitglied und Mitbegründer des - D.F.L.V. -
  • samson
    Heerführer

    • 03.10.2000
    • 1785
    • Eich bei Worms
    • Whites DFX, XP Deus

    #2
    Die Aktion mit Ascorbinsäure bzw. Natronpulver ist eigentlich für Silbermünzen gedacht. Bei Bronzemünzen sollte man z.B. mechanisch unter dem Stereomikroskop die losen Anhaftungen beseitigen und dann in Wachs kochen.

    Kommentar

    • Drusus
      Heerführer


      • 31.08.2005
      • 3464
      • München, Bayern
      • Goldmaxx, was sonst?? ;)

      #3
      Hallo Cowboybasti,

      wie Samson sagt, solltest Du Ascorbinsäure bei Kupfermünzen (und kupferhaltigen Münzen) meiden - die von Dir verwendete Methode funktioniert super bei Silber. Parafinöl weicht die Patina auf, also keinesfalls gleich nach dem Parafin-Einsatz darauf rumkratzen, sondern erst mal wieder trocknen und härten lassen - es sei denn, Du willst irgendwelche Unebenheiten gezielt entfernen.

      Die Reinigung alter Kupfermünzen ist generell ein Problem, für das ich noch keine befriedigende Lösung gefunden habe - ich experimentiere da noch. Das Üble ist der Grünspan - also eine "böse" Patina, die man - so habe ich gelesen - unbedingt entfernen sollte, da sie sich sonst weiter ausbreitet. Grünspan kann man ganz hervorragend mit dem Komplexbilder EDTMP-30 entfernen - dieser ist keine Sure und greift somit das Kupfer in keinster Weise an. Die Sache hat nur 2 Haken:
      Haken 1: die gute (dunkelbraune) Patina, die man gerne erhalten möchte, wird gleich mit umgewandelt.
      Haken 2: Grünspan sitzt häufig so tief und hat schon so viel Kupfer aufgelöst, dass die Münze nach der Reinigung meist aussieht wie ein Schweitzer Käse oder das Gesicht von Jürgen Porchnow .
      Ich hänge mal ein paar Bilder von Reichspfennigen an, die ich auf diese Art behandelt habe. Bild 1 zeigt den Fundzustand (jeweils Vorder- und Rückseite), Bild 2 den Zustand nach Waschen und Bürsten und Bild 3 den nach dem EDTMP-Bad.

      Viele Grüße,
      Günter

      PS: wenn Du erst mal die ersten Silbermünzen findest, ist der Ärger über die Kupfermünzen gleich weit weniger schlimm!
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      Quis custodiet ipsos custodes?

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      • mano511
        Bürger

        • 26.07.2002
        • 159
        • ???

        #4
        da hätt ichs aber beim bürsten belassen
        bei meist guter Patina dieser Kaiserreichspfennige verwende ich nen Dremel mit Stahl oder Messingbürstenaufsatz (Drehzahl nicht so hoch schrauben).
        wesentlich effektiver als von Hand...

        Kommentar

        • Drusus
          Heerführer


          • 31.08.2005
          • 3464
          • München, Bayern
          • Goldmaxx, was sonst?? ;)

          #5
          Hallo mano,

          so im Nachhinein habe ich mir auch gedacht, dass ich es in diesem Fall bei der mechanischen Reinigung hätte belassen können/sollen, wenngleich die Originale nicht ganz so wild aussehen wie die Vergrößerung hier. Aber ich sehe diese ja nicht wirklich seltenen Reichmünzen eher als eine Art Experimentierwiese. Besser ich verhunze die, als irgendeine seltene Münze mit ein paar hundert oder gar tausend Jahre mehr auf dem Buckel.

          Das mit dem Dremel muss ich auch mal ausprobieren. Bisher hab ich mich da mit Handmessingbürste und Elektrozahnbürste begnügt.

          Viele Grüße,
          Günter
          Quis custodiet ipsos custodes?

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          • fleischsalat
            Moderator

            • 17.01.2006
            • 7794
            • Niedersachsen

            #6
            Für Kupfermünzen nehme ich Olivenöl. Meistens tuts auch ne weiche Bürste und etwas Wasser. Im zweifel lieber im Fundzustand lassen. Ist zwar schade um Deine Funde, aber wenigstens waren sie nicht sooo alt.
            Willen braucht man. Und Zigaretten!

            Kommentar

            • C-4
              Heerführer

              • 01.08.2002
              • 2106
              • D

              #7
              Olivenöl zertört die Patina allerdings auch, da die Ölsäure die Kupferhydroxycarbonate anlöst. Auf manchen Münz-Seiten wird gar Olivenöl zur Konservierung empfohlen..heiliger Schwachsinn.

              Kommentar

              • Vampire
                Heerführer

                • 16.08.2001
                • 2218
                • Schwarzwald

                #8
                Zitat von Cowboybasti
                Hallo

                Habe Kleinmünzen aus Kupfer und Bronze gefunden. Aus dem Kaiserreich.

                Habe diese dann in Ascorbinsäure gelegt wie es im Internet steht und dann mit Natronpulver abgerieben.

                Rausgestellt hat sich, dass teilweise die Partina von der Kupfermünze verschwindet. Vorher war da n schöner Reichsadler zu sehen, danach nur ne glatte Fläche.

                Die Bronzemünze hab ich anschließend noch in Parafinöl erhhitzt , danach konnte man mit dem Fingernagel die Patina " abkratzen".

                Warum passiert das? Mache ich was falsch? wenn ja, Wasß


                Hy,

                auch wenn ich hier jetzt Reklame mache:

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                @C4
                bekomme ich jetzt bei deiner neuen CD/Buch Rabatt??? ,

                Gruß Vampire
                "In jeder Legende, mag sie noch so phantastisch sein, steckt ein Körnchen Wahrheit. Und gelegentlich nehmen wir ein schimmer davon wahr."
                Bram Stoker

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