Chemikal question

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  • Bohrwurm
    Landesfürst


    • 10.04.2005
    • 722
    • BarbarianBavarian

    #1

    Chemikal question

    Eine Frage an die Chemiker im Forum.
    Ich hab hier potassium hydroxide solution (Kalilauge) und Wasserstoffperoxid.
    Per googeln konnt ich schon etwas über das chem. Verhalten der beiden rausfinden.
    Ist eines der beiden in diesen Super-Fleck-Weg-Sauber-Produkten wie CillitBäng enthalten? Kann man mit Wasserstoffperoxid Lack ablösen??

    Danke und gruß...
  • C-4
    Heerführer

    • 01.08.2002
    • 2106
    • D

    #2
    Im Cilit-Zeugs ist Kalilauge mit Sicherheit nicht enthalten, denn der pH liegt da bei ca. 0,5. Also extrem sauer. Um lack abzulösen, eignet sich Abbeizer auf Lösungsmittelbasis sehr viel besser, es ein denn, es handelt sich um Natur-Harz, dann kommt auch Lauge in Frage. Als Naturprodukte kämen vor allem Firnisse auf Basis Leinöl in Betracht, auch noch einige ähnliche Ölfarben. Diese lassen sich mit Lauge verseifen und dann mit Wasser abwaschen.
    Wasserstoffperoxid ist dazu völlig ungeeignet.

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    • Forscher1983
      Ratsherr


      • 06.06.2004
      • 294
      • NRW, Aachen
      • leider noch keinen

      #3
      Wenn ich mich nicht irre bekommt man im Handel eh kein reines Wasserstoffperoxid, da dieses instabil ist, sondern nur wässrige Lösungen.

      Bei Natronlauge bin ich mir jedoch nicht sicher, ob man damit wirklich keinen Lack ablösen kann. Es ist immerhin eine starke Lauge. Säurehaltige Flüssigkeiten / Säuren können meiner Meinung nach Lacke ab und auflösen. Hängt natürlich auch vom Lack ab.
      Ein Kompromiss ist die Kunst, einen Kuchen so zu teilen, dass alle meinen, sie hätten das grösste Stück bekommen...

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      • C-4
        Heerführer

        • 01.08.2002
        • 2106
        • D

        #4
        Zitat von Forscher1983
        Wenn ich mich nicht irre bekommt man im Handel eh kein reines Wasserstoffperoxid, da dieses instabil ist, sondern nur wässrige Lösungen.

        Bei Natronlauge bin ich mir jedoch nicht sicher, ob man damit wirklich keinen Lack ablösen kann. Es ist immerhin eine starke Lauge. Säurehaltige Flüssigkeiten / Säuren können meiner Meinung nach Lacke ab und auflösen. Hängt natürlich auch vom Lack ab.
        Nein, die Lauge löst den lack nur, wenn er verseifbare Anteile enthält. Lacke, die Kunststoffe wie z. B Cellulosenitrat oder auch Chlorkautschuk enthalten, sind laugen- und säurefest, lassen sich also nicht damit ablösen. Es hat übrigens auch niemand behauptet, dass man mit Lauge keinen Lack lösen kann, nur eben ganz spezielle.
        Wasserstoffperoxid ist bis zu 30 % als Perhydrol im Handel, höhere Konz, sind speziell stabilisiert. Reines Wasserstoffperoxid ist ebenfalls mit Stabilisatoren versetzt verwendbar, aber nicht ganz ungefährlich.

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        • Forscher1983
          Ratsherr


          • 06.06.2004
          • 294
          • NRW, Aachen
          • leider noch keinen

          #5
          Zitat von C-4
          Nein, die Lauge löst den lack nur, wenn er verseifbare Anteile enthält. Lacke, die Kunststoffe wie z. B Cellulosenitrat oder auch Chlorkautschuk enthalten, sind laugen- und säurefest, lassen sich also nicht damit ablösen. Es hat übrigens auch niemand behauptet, dass man mit Lauge keinen Lack lösen kann, nur eben ganz spezielle.
          Wasserstoffperoxid ist bis zu 30 % als Perhydrol im Handel, höhere Konz, sind speziell stabilisiert. Reines Wasserstoffperoxid ist ebenfalls mit Stabilisatoren versetzt verwendbar, aber nicht ganz ungefährlich.

          Hi du,

          ich finds schade das du deinen zuerst geschrieben Text und meine Antwort - in der ich dich übrigens in keinster weise kritisieren wollte - direkt mit Sätzen wie "Es hat übrigens auch niemand behauptet, dass man mit Lauge keinen Lack lösen kann, nur eben ganz spezielle." rechtfertigen musst. Mir ist klar, dass das keiner behauptet hat und ich habe dich ja auch nicht angegriffen. Du scheinst ja einiges von deinem Handwerk zu verstehen.

          Viele freundliche Grüße

          Martin


          Mit verseifen ist wahrscheinlich eine Veresterung gemeint, oder? Bin chemisch "nur" oder hauptsächlich mit anorganischer Chemie in Kontakt gekommen, da Organik für Igenieure eher uninteressant ist.

          Wieso ist konzentriertes H2O2 nicht ganz ungefährlich? Wegen der chemischen zusammensetzung (H und O) --> Also wegen Explosionsgefahr?
          Ein Kompromiss ist die Kunst, einen Kuchen so zu teilen, dass alle meinen, sie hätten das grösste Stück bekommen...

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          • C-4
            Heerführer

            • 01.08.2002
            • 2106
            • D

            #6
            Zitat von Forscher1983
            Hi du,

            ich finds schade das du deinen zuerst geschrieben Text und meine Antwort - in der ich dich übrigens in keinster weise kritisieren wollte - direkt mit Sätzen wie "Es hat übrigens auch niemand behauptet, dass man mit Lauge keinen Lack lösen kann, nur eben ganz spezielle." rechtfertigen musst. Mir ist klar, dass das keiner behauptet hat und ich habe dich ja auch nicht angegriffen. Du scheinst ja einiges von deinem Handwerk zu verstehen.

            Viele freundliche Grüße

            Martin


            Mit verseifen ist wahrscheinlich eine Veresterung gemeint, oder? Bin chemisch "nur" oder hauptsächlich mit anorganischer Chemie in Kontakt gekommen, da Organik für Igenieure eher uninteressant ist.

            Wieso ist konzentriertes H2O2 nicht ganz ungefährlich? Wegen der chemischen zusammensetzung (H und O) --> Also wegen Explosionsgefahr?
            Hallo, wieso angegriffen? Ich diskutiere doch nur ganz lau...
            Verseifung ist quasi der umgekehrte Vorgang zur Veresterung, da es sich bei sehr vielen Lacken um Ester handelt, liegt die Verseifung als zerstörende Reaktion nahe.
            Konz. Wasserstoffperoxid kann beim Kontakt mit katalytisch wirkenden Stoffen (dazu zählen Schwermetalle und viele andere Sachen) explosionsartig zerfallen. Das kann mitunter ohne erkennbaren Anlass auftreten, daher gehört es zu den sehr gefährlichen Chemikalien, ganz ähnlich wie andere Peroxide und z.B. auch konz. Perchlorsäure.

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            • Forscher1983
              Ratsherr


              • 06.06.2004
              • 294
              • NRW, Aachen
              • leider noch keinen

              #7
              Das ist sehr interessant zu wissen.
              Also liegt das Gefahrenpotential weniger in der Zerlegung von H2O2 in seine Grundelemente H und O, die ein explosionsartiges Gemisch erzeugen, sondern in dem explosionsartigen Zerfall an sich?
              Wieso sind es denn gerade Schwermetalle die katalytisch wirken und nicht beispielsweise Alkalimetalle die ja eigentlich reaktionsfreudiger sind? (Oder sind die Alkalimetalle in der Kategorie "viele andere Sachen"?)

              Viele Grüße

              Martin
              Ein Kompromiss ist die Kunst, einen Kuchen so zu teilen, dass alle meinen, sie hätten das grösste Stück bekommen...

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              • Bohrwurm
                Landesfürst


                • 10.04.2005
                • 722
                • BarbarianBavarian

                #8
                Früher mal hab ich Modellbau mit Plastikbausätzen betrieben. Um Murks-Lackierungen wieder runterzubekommen, habe ich perliertes Ätznatron aus der Apotheke (auch als verschärftes Rohrfrei zu verwenden) in Wasser gelöst (wird recht warm!) und damit den Revell-Lack problemlos ablösen können.

                Ätzkali in Pellets kann man zur Präparation von manchen Fossilien verwenden, indem man Pellets zb. auf anhaftendes Gestein in den feinen Innenwindungen von Ammoniten legt. Das Gestein wird abgelöst bis auf die Kalkschale; beim Weiterätzen würde jedoch auch diese zerstört werden.

                In euren Beiträgen zu meiner Anfangsfrage heißts, reines Wasserstoffperoxid gibts nicht im Handel, wohl aber Perhydrol. Desweiteren wird die hohe Reaktivitätsgefahr von reinem Wasserstoffperoxid mit Schwermetallen erwähnt. Ist Perhydrol mit Kontakt mit diesen Metallen auch noch gefährlich?

                Thänx für die Antworten!

                gruß

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                • C-4
                  Heerführer

                  • 01.08.2002
                  • 2106
                  • D

                  #9
                  Kunstharzlack läßt sich gut mit NaOH ablösen, keine Frage. Vor allem, wenn er auf Plastik aufgebracht ist, wo Lösungsmittel nicht verwendet werden können.
                  Perhydrol ist 30 - 3% % iges Wasserstoffperoxid, welches mit Komplexbildnern stabilisiert ist. Schwermetalle werden von den Komplexbildnern gebunden uns so quasi entschärft, daher ist es stabil. Als Stabilisatoren sind vor allem Phosphonsäuren wie HEDP, EDTMP und einige andere in Gebrauch.
                  Schwermetalle haben ein höheres Potential als Katalysatoren, daher sind sie so gefährlich für das Peroxid. Man denke an die Zersetzung von WPO mit Kaliumpermanganat-Lösung in den Walther - Turbinen der dt. Kriegsmarine (Walther-UBoot)

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