Elektrolyse:Wie mach ich das?

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  • Cowboy

    #1

    Elektrolyse:Wie mach ich das?

    Im Prinzip ist das elektrolytische Verfahren zur Rostentfernung recht einfach: Das zu reinigende Teil wird in einem elektrisch leitenden Bad zur negativen Elektrode gemacht (Kathode),demgegenüber steht dann die positive Elektrode (Anode).Um den Prozeß zu ermöglichen,muß in der Badflüssigkeit ein Stoff vorhanden sein,welcher sich bei der Auflösung im Wasser
    in Ionen zerlegt: der sogenannte Elektrolyt entsteht.Wird jetzt der Stromkreis geschlossen,kommt es an der Kathode ,welche aus dem Eisenstück besteht,zur Freisetzung von Wasserstoff.Dieser Wasserstoff ist es,der zur Reduktion der Eisenhydroxide und Oxide beiträgt.Weiterhin hat das entstehende Gas eine absprengende und lockernde Wirkung,der Rost wird locker und fällt zu Boden.
    Bei kleineren Teilen ist natürlich die Elyse einfach,da keine größeren Gefäße gebraucht werden und auch recht wenig Stromstärke.
    Als Elektrolyten können dabei folgende Stoffe dienen:
    Natron (Natriumhydrogencarbonat),Soda (Natriumcarbonat),Natriumtriphosphat und andere Phosphate sowie Natrioumhydroxid und Kaliumhydroxid.
    Die beiden erstgenannten,Natron und Soda,sind relativ leicht beschaffbar,meist gibt es diese Stoffe in Drogerien.Allerdings stellen diese Stoffe als Elektrolyt nicht das Optimum dar.
    Generell ist es für den Prozeß am Günstigsten,wenn die Elyse im stark alkalischen Niveau stattfindet. pH also 13-14.Dann rostet nämlich Eisen nicht!Aus dem Grund sind Natron- oder noch besser Kalilauge in einer Konzemtration von max.4 % die besten Elektrolyten,außerdem ist ihre Leitfähigkeit sehr hoch,d.h.,der Wirkungsgrad des Verfahrens steigt.
    Hat man also einen zu entrostenden Gegenstand,muß an diesem an einer kleinen,blank gemachten Stelle ein Kupferkabel angebracht werden,das kann mit Klemmen geschehen oder auch durch Löten.Dann kommt das Kabel an den Minuspol (schwarz) der Stromquelle.
    Als Anoden verwendet man am Besten Edelstahlbleche,die in ungefähr die selbe Größe haben sollten wie das Fundstück.Das Ganze kommt dann in ein geeignetes Gefäß (Plastikeimer etc.) und wird vollständig mit Wasser bedeckt.Jetzt den Elektrolyten in das Wasser geben,umrühren und den Stomkreis schließen.Als Stromquelle genügt bei kleinen (bis etwa Faustgröße) Stücken ein Batterieladegerät oder ähnliches,bei größeren Stücken ist ein regelbares Netzteil unerläßlich.
    Die Spannung sollte zwischen 3 und 12 Volt liegen ,die Stromdichte etwa 1 Ampere pro Quadratdezimeter betragen,d.h.,die ungefähre Größe des Stückes muß ermittelt werden.Dabei ist auch Milimeterpapier hilfreich. Am Günstigsten ist eine Stromdichte von 1-2 Ampere je Quadratdezimeter.
    Dann muß die Elyse etwa 10-30 Stunden laufen,kann auch schneller gehen,je nach Rostgrad.
  • Andreas
    Landesfürst

    • 04.04.2001
    • 671

    #2
    Danke Cowboy!
    Kann man das irgendwo mit Bildern anschauen, wie man so ein Ding baut? Hatte es irgendwo mal gesehen, habe es aber leider vergessen wo!
    Gruß und gut Fund,
    Andreas

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    • andrebryx
      Geselle

      • 06.09.2001
      • 72
      • NRW

      #3
      Elektrolyse selbstgemacht

      Also ich habe am WE meine ersten Versuche gemacht.
      Als Behälter habe ich eine einfache durchsichtige Oscar-Box genommen, damit auch größere Stücke reinpassen und als Anode 2 Edelstahlspülschwämme auf jede Seite. Als Elektrolyt nahm ich einfaches Backpulver, da reines Natron nicht im Hause war.
      Netzteil mit echten 20 Ampere, rostigeste Hülse was da war an die Kathode und Gas geben .. im sprichwörtlichem Sinne .. :-))
      Fazit: Wow! Wegen der Anordnung der Anoden musste die Hülse 2 mal gedreht werden aber das Ergebnis nach 1 Stunde einfach Spitze. Hat auch mit Messinghülsen funktioniert! Vorbei die Zeiten mühsamen Polierens :-))

      Fragen bleiben aber offen:

      Gibt es da noch ein paar Einschränkungen, was man bei welchen Materialien als Anode oder Elektrolyten und Zusätzen vermeiden bzw. alternativ verwenden sollte ?

      Kann man den umgekehrten Weg nehmen und das Werkstück an die Anode legen um es zu beschichten? Hab da mal was von verchromen mit Salz als Elektrolyt gehört ...

      Und zuguterletzt: Sollte man das Werkstück vor der Elektrolyse entfetten oder ist das dem Prozess egal ?

      Gruß, Andre

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      • Cowboy

        #4
        Hallo Andre,
        Zu deinen Fragen : Nein,eine Entfettung braucht vor dem elktrolytischen Entrosten nicht vorgenommen zu werden.
        Als Anoden sind bei diesen Prozeß am Besten Bleche aus Nickel geeignet,aber VA-Stahl (Edelstahl) eignet sich ebenfalls sehr gut.
        Unbedingt zu vermeiden sind dabei Halogenhaltige Salze,z.B. Kochsalz.
        Um ein Werkstück galvanisch zu beschichten,z.B. zu verchromen,braucht man einen speziell zusammengesetzten Elektrolyten,in dem Falle muß dieser Chromsäure und etliche weitere Zusätze enthalten.Zum Verkupfern bräuchte man dann eben einen Kupfersalzhaltigen,zum Vergolden einen Goldsalz enthaltenden Elektrolyten.Ich habe auf der Datensammlung,an der ich noch arbeite ,sämtliche wichtigen und weniger wichtigen Elektrolytzusammensetzungen und genaue Arbeitsbedingungen
        zusammengestellt.Das ermöglicht es ,eigene Versuche anzustellen.Gruß.

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        • die Undes

          #5
          Hy Cowboy

          Kannst mich schon mal für eine Kopie (CD) der Datensammlung vormerken.
          Bin wirklich von deinen Kenntnissen beeindruckt.

          Tschau Torsten

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          • fenris

            #6
            Bislang hab' ich ELyse nur zur PRODUKTION von Rost aka Eisanoxyd verwendet. Bin gespannt, ob's bei mir mit der REDUKTION klappt

            baldausprobierenderweise,

            -fw-

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            • Cowboy

              #7
              Warum sollte es nicht klappen?

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              • fenris

                #8
                'timmt

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