Hufeisen nach Olivenölbad

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  • donsoko
    Landesfürst


    • 21.10.2008
    • 996
    • Nähe Bremen
    • Tesoro Tejon, Scanmaster PP

    #16
    Es kommt ja im Grunde auch darauf an wie rein der besagte Werkstoff ist.
    Edelstähle unterscheiden sich zu ihren normalen Werkstoff-Geschwistern ja
    auch nicht durch einen höheren Legierungsanteil, sondern durch eine geringere
    Verunreinigung wie Schwefel oder anderen Oxidationsverursachern.

    Ich schätze mal das es bei unseren Eisen-Bofus genauso ist...
    MfG Björn

    "Sondeln ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie was man bekommt"

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    • IG Phoenix
      Heerführer

      • 17.05.2002
      • 1106
      • Uplengen
      • Tesoro Germania, Tesoro Toltec II

      #17
      Moin,

      ich habe einige Eisenfunde, die ich aufheben wollte (Hufeisen, Achsennägel, Achsenringe), aber keine Arbeit reinstecken wollte, für etwa drei Jahre in Olivenöl gelegt. Also vorher wurde nur der loser Rost abgeklopft, sonst nichts.

      Danach für ein halbes Jahr an die Luft gelegt und getrocknet. Die Teile sind schon seit Jahren völlig stabil, da fällt nicht das kleinste Rostpatikel mehr ab. Ich habe sie alle auf einer Holztafel befetigt und schon mehrfach bei Fundausstellungen dabei gehabt, zuletzt auf der IST2006.

      Viele Grüße

      Walter

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      • Drusus
        Heerführer


        • 31.08.2005
        • 3464
        • München, Bayern
        • Goldmaxx, was sonst?? ;)

        #18
        Nachdem ich persönlich Olivenöl nur vor vielen Jahren mal zur enttäuschenden Reinigung einer gekauften Mini-Römermünze eingesetzt hatte, möchte ich jetzt keine Aussage dazu machen, ob und wie gut das zur Eisenkonservierung geeignet ist. Es wundert mich nur eben, da - wie sirente63 schon schrieb - Olivenöl alles andere als säurefrei ist (*) und Eisen und Säuren sich eigentlich nicht besonders mögen.

        (*) siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Oliven%C3%B6l (Zusammensetzung)

        Viele Grüße,
        Günter
        Zuletzt geändert von Drusus; 09.06.2009, 13:59.
        Quis custodiet ipsos custodes?

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        • sirente63
          Banned
          • 13.11.2005
          • 5348

          #19
          Hallo
          Je nach Grad der Korrosion, und eben der Qualität des FE gibt es hier unterschiede.
          Die Lagerrung wie in beheitzten trockenen Räumen ect. verzögert eben auch das fortschreiten des rostens.Restaurierungswachs ist für konservierung von Jahrhunderte gedacht.Olievenöl wird nicht nur ranzig und fängt an zu riechen,es verharzt auch,und der säuregehalt reagiert nicht in einem Tag, 5-10>Jahre.Nur aus längerer Sicht ist nach Aussage der Restaurationsfachwelt Olievenöl für metallische Oberflächen eher schädlich.Und für die Münzreinigung und Konservierung wie es @Drusus schon erwähnte,eher ungeeignet,gerade bei antiken Bronzen wird am ehesten Schaden angerichtet(Patina) z.B.Gut dahin ist einfaches Nähmaschienenöl was harz und säurefrei ist,was eben seine Gründe hat.
          Mfg
          Zuletzt geändert von sirente63; 09.06.2009, 14:19.

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          • Colin († 2024)
            Moderator

            • 04.08.2006
            • 10262
            • "Oppidum Ubiorum"
            • the "Tejon" (what else..?)

            #20
            Hört mal ihr Lieben,

            es geht hier um ein Hufeisen und nicht um Römische Münzen die sicherlich in anderen Substanzen liegen sollten, als unbedingt Olivenöl..

            Aber bei einem Hufeisen das schon eine Lyse durchgemacht hat, kann das sicherlich nicht mehr schaden als an der Luft zu liegen..Wie gesagt, habe ich gerade in Sachen Eisen einige Dinge hier oder dort liegen, wo ich absolut keine Veränderung nach dem Olivenölbad sehen kann, außer das es keinerlei Spur von Rost gibt, was eigentlich Sinn und Zweck der Geschichte ist..


            lb. Gruß,

            Colin


            "In dubio melior est conditio possidentis" - "Im Zweifel verdient der Besitzer Vorzug"



            "Fotowettbewerbgewinner" 02.22 / 12.22 / 07.23 / 04.24
            "Fotowettbewerbmitgewinner" 10.21 / 01.22 / 05.23


            Colin hat uns am 16.07.2024
            nach schwerer Krankheit für immer verlassen.
            In stillem Gedenken,
            das SDE-Team

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            • sirente63
              Banned
              • 13.11.2005
              • 5348

              #21
              Hallo
              Zum rumnuckeln an Nägeln z.B kann man auch Magariene nehmen.
              Hier eine fachliche gute Anleitung zur Restauration und Konservierung von Eisenartefakten.Mit Tips,Tricks,Hilfsmitteln je nach Artefakt.
              Mfg

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              • erich 1964
                Heerführer


                • 31.08.2007
                • 4108
                • Raetia - Rätien
                • Cibola SE , Ace 150, Garrett Pro Pinpointer

                #22
                Zitat von sirente63
                Hallo
                Zum rumnuckeln an Nägeln z.B kann man auch Magariene nehmen.
                Hier eine fachliche gute Anleitung zur Restauration und Konservierung von Eisenartefakten.Mit Tips,Tricks,Hilfsmitteln je nach Artefakt.
                Mfg
                http://www.myseum.de/index.php?optio...d=26&Itemid=72
                Danke für den interessanten Link!
                Aber Margarine ist schon was anderes
                Das Olivenöl kann man wenigstens danach noch für Salate verwenden - leidet man sicher nicht mehr unter Eisenmangel
                Das Leben ist das, was man mit seinen Gedanken daraus macht!

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                • Caddy
                  Banned
                  • 10.05.2008
                  • 2194
                  • Vorpommern

                  #23
                  Zitat von erich 1964
                  Das Olivenöl kann man wenigstens danach noch für Salate verwenden - leidet man sicher nicht mehr unter Eisenmangel
                  Sauber Erich , das erzähl mal Deiner Frau
                  Tolles Teil! Wenn es doch nur sprechen könnte

                  Kommentar

                  • Septimius
                    Heerführer


                    • 10.01.2009
                    • 3990
                    • Königreich Bayern

                    #24
                    Also nochmal zum Hufeisen...#
                    Erstens muss ich mal die guten Fotos loben, das die Delle auf 12 Uhr ist ne Marke, irgenwas wie ein Kreuz mit was dran, das aber ausfindig zu machen und zuzuweisen ist wohl eher aussichtslos...
                    Denke dass es sich wegen der Hufeisengrösse nicht um einen grossen Kaltblüter handelt, die ja so im 18. Jhdt. aufkamen, sondern eher ein Pferd von einer Stockmassgrösse von 1,55m, 1,70m max. Das kleinere ist bis anfang des 19. Jhdts. absolut üblich. Habe ein napoleonisches Eisen, ist genauso dimensioniert, breite ca, 11cm bis 12 cm, die Gebrauchspferde für militärische Zwecke waren für heutige Maßstäbe eher klein, gerade über dem Großpony (heutige Rassen wie z. B. Welsh Cop oder so...), aber für Distanzritte besser, (zäher und fressen auch weniger, denn die Fourage der Pferde stellte schon manchen Feldzug vor ernsthafte Probleme), sind im Gebrauch auf dem Schlachtfeld wendiger und haben meist eine dichtere Hufstruktur, man sieht das auf Schlachtengemälden, wenn man mal aufpasst, wie weit die Füsse der Reiter unter den Pferdebauch hängen....

                    Wenn man auf diesem Bild den Widerrist anschaut gegenüber dem Grenadier, der wohl seine 1,80m haben durfte, wären wir bei einem Stockmaß des Napoleonpferdes von ca. 1,60m bis max. 1,65m, und der gute Kaiser wird wohl gewußt haben, welches Pferd ein feines für ihn war.
                    Hoffe, das geht so durch
                    Zuletzt geändert von Septimius; 10.06.2009, 02:22.
                    Gruß Septi

                    ------------------------------------------------------

                    Jahresabschlußfotowettbewerbsgewinner Dezember 2010

                    "Tapferkeit und Edelmut vergranten auch den kleinsten Wicht zum Helden!"
                    Jebediah Springfield

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                    • chabbs
                      Heerführer


                      • 18.07.2007
                      • 12179
                      • ...

                      #25
                      Ich ziehe meinen Hut, Septi....spannend erklärt.

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                      • Septimius
                        Heerführer


                        • 10.01.2009
                        • 3990
                        • Königreich Bayern

                        #26
                        Wusste doch,dass Du noch wach bist, und nicht nur der Computer
                        Nein, das ist für mich immer ein Graus, wenn die Ritter in Filmen auf riesigen, aber viel zu schlanken Pferden sitzen, die Steibbügel vieel zu kurz... Die Ritter haben den Seigbügel z. B. beim Tjosten nicht nach hinten gedrückt, um die Wucht mit den Fußsohlen abzufangen, sondern die Beine auf ihren kleinen, wendigen, breiten und kräftigen Pferden, nach vorne durchgedrückt, um sich Halt im hohen Sattel zu verschaffen, indem sie das Gesäss fest in die hohen Hinterzwiesel reinpressten, so kann man die meiste Kraft von Roß und Reiter erreichen, der Sattel machts, nicht der oft so überschätzte Steigbügel. Hier sieht man mal, wie das geht....Allem Mummenschanz alà "Tollstes Ritterturnier der Neuzeit auf Schloß Haumichblau..." zum Trotz
                        Zuletzt geändert von Septimius; 10.06.2009, 02:24.
                        Gruß Septi

                        ------------------------------------------------------

                        Jahresabschlußfotowettbewerbsgewinner Dezember 2010

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                        • erich 1964
                          Heerführer


                          • 31.08.2007
                          • 4108
                          • Raetia - Rätien
                          • Cibola SE , Ace 150, Garrett Pro Pinpointer

                          #27
                          @Septi
                          Danke für die Mühe - sehr interessant
                          gruß Erich
                          Das Leben ist das, was man mit seinen Gedanken daraus macht!

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                          • Septimius
                            Heerführer


                            • 10.01.2009
                            • 3990
                            • Königreich Bayern

                            #28
                            Also hier nochmal Fotos:
                            Das Linke ist von meiner (zum Reiten prädestinierten angeblich absolut widerspenstigen) Stute... nicht in echt meiner, aber keiner wolltse mehr reiten, ich dachte, das ginge besser, wenn man die mal nicht so zwingt, wie heutzutags üblich mit kurzem Zügel und permanentem Zwang, und wenn die sich mal ausgelaufen hat, gings echt gut, wobei ich ja Steigbügel nicht mag, die geben immer so eine trügerische Sicherheit... Im Gallop mit der immer nur ohne das Pseudohilfsmittel, ausserdem bin ich ein Grottenschlecheter Reiter, hab ich das schon mal hier erwähnt??
                            Also zumindest nach heutigen Maßstäben... Die Kraft kommt vom Pferd und die Lenkung aus der Kraft des Reiters, also seiner Beine und Gewichtsverlagerung, aber nur, wenns das Pferd auch kapiert, sonst braucht man noch mehr Schenkeldruck ... Oberschenkel... Blalabla, ich laber schon wieder....
                            Hier nun die Fotos:
                            Links Winterhufeisen vorne, denke links (?),(bin aber nicht sicher), die Lappen zeigen in der Gangrichtung Richtung des Hufes nach oben, immer..., wegen des Schleppens...und der Abwetzung des Vorderhufes, auf der Laufseite Stollen, damit das arme Pferd nicht auf vereisten Feldwegen ausrutscht, wie Spikes quasi, rechts dagegen ein Hufeisen, dessen Lappen ebenfalls nach oben zeigen, aber der Nagel und die Stollen nach oben zeigen, was eigentlich normal ist.... Wobei ich jetzt in diesem speziellen Fall nicht als Stollen bezeichnen würde, was das neue Hufeisen betrifft, aber das andere als Rutenende oder so... frag da nochmal Diene Hufschmied, auf jeden Fall bin ich mir halt wegen der Form und der Marke siche, dass es älter ist, als mein Napoleon....

                            Jetzt bist Du wieder dran
                            P.S.: Das meine moderne Pferd hatte ein Stockmass von ca. 170cm... Soviel dazu
                            Angehängte Dateien
                            Zuletzt geändert von Septimius; 15.06.2009, 17:06.
                            Gruß Septi

                            ------------------------------------------------------

                            Jahresabschlußfotowettbewerbsgewinner Dezember 2010

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                            Jebediah Springfield

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                            • erich 1964
                              Heerführer


                              • 31.08.2007
                              • 4108
                              • Raetia - Rätien
                              • Cibola SE , Ace 150, Garrett Pro Pinpointer

                              #29
                              @Septi - Danke für deinen Bericht!
                              Ich hab dir ja geschrieben,daß ich gestern bei einem Schmied war und dieser sagte - dass die Eisen immer so aufgezogen wurden! Also die Stollen,Nocken oder wie immer diese Teile, die ich mit ? gekennzeichnet habe, heißen -immer Richtung Strasse schauten.Meine 4-5 anderen ähnlich alten Hufeisen mit Nägeln schauen auch in dieselbe Richtung.
                              Also wurde dieses Eisen nicht wegen Schnee oder ähnlichem extra verkehrt rum angelegt - sondern das gehörte immer so rum!
                              Kann das vielleicht jemand bestätigen - ich glaube nicht,daß mein pensionierter Schmied das nicht weis!Außerdem hat er es sofort als sehr,sehr alt datiert.
                              Gruß Erich
                              Angehängte Dateien
                              Das Leben ist das, was man mit seinen Gedanken daraus macht!

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                              • Septimius
                                Heerführer


                                • 10.01.2009
                                • 3990
                                • Königreich Bayern

                                #30
                                Natürlich glaube ich zuerst dem Praktiker, Schmied, aber, heute im Museum habe ich folgende bisweilen falsch datiterte Hufeisen und Sporen, meist aber richtig daiert, entdecken dürfen, und das mit dem Y- förmigen Steg wurde folgerichtig als medizinisches Hufshilfsmittel erkannt, das mit den Stollen nachunten, das gabs wirklich, nur ist mir der "termius technicus" entfallen, deswegen nämlich, nach dem Lied noch die schon vorher eingestellten Hufeisen...denn auch an Dich hatte ich gedacht, bei unserem Museumsausflug
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                                Gruß Septi

                                ------------------------------------------------------

                                Jahresabschlußfotowettbewerbsgewinner Dezember 2010

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                                Jebediah Springfield

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