Wie ein Bajonett reinigen und vor Rost schützen

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  • sweiss

    #1

    Wie ein Bajonett reinigen und vor Rost schützen

    Hallo,

    ich habe vor ein paar Jahren ein dt. Bajonett beim Tauchen
    gefunden. Da es komplett im Schlamm lag und die Klinge
    noch original eingefettet war in der dazugehörigen Scheide
    ist es ganz gut erhalten.

    Jetzt hab ich es wieder mal im Keller gefunden und festgestellt,
    dass die Bajonettscheide innen rostet. Auch der Leder-
    Koppelschuh hat ein wenig gelitten und gehört irgendwie
    behandelt - aht hier jemand einen Tip, was ich hier machen
    könnte?

    Danke - Stefan
    :-)
  • restaunix

    #2
    Die Messerscheide ist innen feucht geworden. Sicherlich ist Dein Keller als Lagerstätte nicht gerade ideal. Vielleicht kennst Du jemand der ein Druckstrahlgerät hat. Maler oder Lackierer nennen sowas "Sandstrahlgerät" und entfernen damit den Lack bis auf die Metalloberfläche. Du solltest mit einem weichen sehr feinen Strahlgut (Acrylharz, Walnußschale oder, bei "Flugrost", Glasperlen) und geringem Druck (1-2 bar) das Innere der Messerscheide abstrahlen lassen. Wenn der Rost entfernt ist, mit einem dünnen Pinsel mehrere dünne Wachsschichten auftragen (z.B. Aero 46), und danach nur noch trocken lagern.
    Was fehlt denn dem Leder?

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    • Cowboy

      #3
      Wahrscheinlich hat sich innen in der Bajonettscheide Kondenswasser gebildet,was dann wohl die Rostbildung verursachte.Wenn diese nicht allzu stark ist,wird wohl schon gutes abwischen mit Öl helfen.Das Bajonett gut einölen.
      Auch ein Paraffinüberzug ist möglich.(Dann allerdings gründlich vom Öl reinigen).
      Zum Fetten von Leder gibt es im Fachhandel Lederfette,diese wirken recht gut und sind ziemlich preiswert.

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      • sweiss

        #4
        Danke für die Hinweise, aber...

        ...kommt man denn mit dem Sandstrahlgut überhaupt in die doch
        ziemlich schmale Bajonettscheide rein, um den Rost gut zu
        entfernen?

        Stefan

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        • restaunix

          #5
          Ich habe diese Methode empfohlen, gerade weil man mit dem feinen Strahlgut (Korngröße etwa 50 tausendstel Millimeter) hervorragend in die feinsten Ritzen kommt. Wichtig ist daneben noch eine ausreichend dünne Strahldüse. Übrigens bitte nicht "Sand" (= Korund oder Quarz) verwenden, das ist viel zu aggressiv.
          Einziges Problem bei deinem Stück ist, dass man nicht genau kontrollieren kann, wie weit man die Korrosion schon abgestrahlt hat (man strahlt ja in einen Spalt hinein). Deshalb den Strahldruck zunächst sehr gering einstellen (unter 1 bar). Wenn die Auflagerungen zu fest aufliegen, den Strahldruck vorsichtig steigern - und zwischendurch immer kontrollieren. Zur Einstellung des Strahldrucks würde ich ganz vorne am Mundblech anfangen, die eigentliche Bearbeitung aber so weit drinnen wie möglich beginnen. Hintergrund ist, dass man mit dieser Vorgehensweise die Oberfläche nur einmal abstrahlt. Eine gereinigte Fläche nochmal zu strahlen kann Schäden verursachen.

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          • Oscha
            Landesfürst

            • 13.08.2001
            • 622
            • Minden Westfalen
            • Meine Nase und den Verstand

            #6
            sandstahlen

            auf keinen Fall die Schutzbrille vergessen. Da die Scheide nur eine Öffnung hat (ich meine Messerscheide Ihr Ferkel) tritt das Strahlgut mit fast der selben Geschwindigkeit auch wieder aus und das kann böse in Auge gehen.
            Wallnussgranulat geht übrigens am besten.

            Gruss Oscha
            Wer suchet der findet, wer nicht sucht ist tot.

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            • restaunix

              #7
              Da hat Oscha völlig recht! Allerdings wird meistens ohnehin in einer abgeschlossenen Strahlkabine mit Staubabsaugung gearbeitet. Der Staub ist sonst überall, man sieht einfach nichts mehr in dem Nebel. Durch zwei Öffnungen in der Frontwand steckt man die Unterarme, die meistens mit Langarmhandschuhen aus stabilem Gummi geschützt sind.
              Ansonsten geht es nur draußen im Freien, oder noch besser im Vollschutzanzug mit sauerstoffversorgtem Helm. Aber wer hat schon so ein Equipment...außer den Tauchern!!
              Walnußschale ist prima, allerdings bekommt man es nicht in der von mir empfohlenen Korngröße. Sprich: Es ist einfach zu grobkörnig für diesen Job. Acrylharz oder Harnstoffharz ist ebenfalls relativ weich und in der geforderten Feinheit zu bekommen.

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              • sweiss

                #8
                Aha - aber wer kann so etwas machen?

                Hat hier jemand eine Adresse von jemandem, der so etwas
                machen kann? Ich hab hier leider keinen Plan - und das Bajonett
                mitsamt Scheide ist zu gut erhalten, dass ich es vergammeln
                lassen möchte.

                Danke für alle bisherigen Hinweise!

                Stefan

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                • restaunix

                  #9
                  Druckstrahlgeräte haben metallverarbeitende Betriebe, Werkzeugbauer sowie größere Maler- und Lackiererfirmen. Diese Geräte werden oft zum Reinigen oder Vorbereiten der Flächen für eine spätere Nachbehandlung eingesetzt. WICHTIG!! Damit keine Schäden entstehen solltest Du die Anleitung an verschiedenen Stellen auf dieser "Restaurationsseite" unbedingt beachten.

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