Elektrolyse( wie lange??)

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Berny
    Geselle

    • 30.08.2001
    • 63
    • Saarland/ Mitte
    • 6000 PRO XL

    #1

    Elektrolyse( wie lange??)

    Hallo zusammen,

    wird bei der Reinigung von Kupfer oder Bronzemünzen mittels
    Elektrolyseverfahren eigendlich nur die Oxid- schicht oder auch das reine Metall angegriffen???

    Ich meine bei 5-10%igen Kaiser-Natron Mischung!!

    Ist darauf zu achten wie lange man die Münze im Sud brodeln
    läßt oder ist das egal????

    Gruss Berny
  • Cowboy

    #2
    Hallo Berny,
    das Elektrolyseverfahren ist für die Reinigung von Kupfermünzen denkbar ungeeignet,jedenfalls unter Verwendung von Natron und ähnlichen Substanzen.Diese sind nur zur elektrolytischen Entrostung von Eisen zu verwenden.Die Entzunderung (Reinigung) von Kupfer mittels elektrolytischer Verfahren ist möglich,jedoch bei Münzen zu aufwendig und schlecht kontrollierbar.Sollen nur die Patina oder eventuelle Schmutzreste
    entfernt werden,empfiehlt sich eine Behandlung mit Schleifgeräten oder,was am einfachsten ist,speziellen Chemikalien,die nur die Kupferverbindungen von der Münze lösen.Das Metall wird dabei nicht angegriffen!

    Kommentar

    • McSchuerf
      Banned
      • 31.01.2001
      • 2168
      • Hessen
      • C-Scope

      #3
      ..Hallo...hab ich aufgestöbert.....ist auch recht nett illustriert, zum besseren Verständnis, finde ich..





      :cool:
      Glück auf zu Hauf!

      Kommentar

      • restaunix

        #4
        Bei der Oxidschicht (mögliche Farben: grün, rot, braun, schwarz) handelt es sich um die originale Oberfläche der Münze, die z.B. das Münzbild trägt . Diese darf keinesfalls entfernt werden, sonst ist das Teil verpfuscht.
        Entfernt wird nur die Schmutzschicht die obendrauf liegt. Ein Wissenschaftler hat mal gesagt: "Die Säure kann nicht denken." Gemeint ist dass die Säure (oder Lauge) nicht zwischen Schmutzschicht und Oxidschicht unterscheiden kann. Letztlich bleibt der metallische Kern zurück, sofern überhaupt noch einer vorhanden war.
        Anzuwenden sind mechanische Verfahren. Schleifen, Druckstrahlen. Eventuell noch Titriplexbehandlung.

        Kommentar

        • Cowboy

          #5
          Ja,Komplexon(Titriplex-3) wäre das Richtige.Muß aber auch vorsichrig angewandt werden,damit nicht zuviel von der Patina weg geht.(Es sei denn,Diese soll ganz runter?)

          Kommentar

          • Berny
            Geselle

            • 30.08.2001
            • 63
            • Saarland/ Mitte
            • 6000 PRO XL

            #6
            Hallöle,

            Titriplexbehandlung, was ist das und wie geht das????

            Bei der chemischen Reinigung von Münzen ist da das Natriumedetat gemeint????

            Gruß Berny

            :

            Kommentar

            • Cowboy

              #7
              @ Berny:Richtig,mit Hilfe der sog, Chelatbildner kann man sehr schonend Metalloxide und andere Korrosionsprodukte von Münzen entfernen.Zu diesen Chelatbildnern gehört u.a. das Dinatriumsalz der Ethylendiamintetraessigsäure,kurz EDTA genann .Die anderen Bezeichnungen dafür lauten Komplexon - 3 oder Titriplex - 3.Falls du daran Interesse hast ,schicke ich dir eine genaue Anleitung per Mail,muß erstmal im Archiv suchen.Cb.

              Kommentar

              • Joelectro
                Ratsherr

                • 29.10.2001
                • 243
                • Pfalz

                #8
                Patina

                Hallo Leute,
                ich sammle Münzen, kann nicht verstehn warum ihr dir Patina entfernen wollt. Nach meiner Meinung sollte sie möglichst erhalten bleiben. Sieht einfach besser aus. Grobe Verunreinigung würde ich natürlich auch entfernen.

                Gruss Jo
                LASST DIE SPIELE BEGINNEN

                Kommentar

                • restaunix

                  #9
                  Chelatbildner bilden wasserlösliche Metall-Komplexe. Es lassen sich gute Ergebnisse bei vorsichtiger Anwendung erzielen. Durch die Wahl eines geeigneten Puffers kann man die Wirkung herabsetzen (z.B. ph 4 anstatt ph 10). Cowboy kann sicherlich mehr dazu sagen. Problematisch ist vor allem die anschließende Neutralisierung. Bei metallisch dichten Stücken ist das mit Hilfe von viel fließendem Wasser noch nicht so schwierig. Die poröse Oberfläche bereits angegriffener Objekte wird sich kaum entsprechend reinigen lassen. Reste von Säure bzw. Lauge bleiben in den Poren zurück. Das Stück korrodiert nach der Behandlung umso schneller !!
                  Ein anderes Problem ist dass sich die gelösten Metallionen auf der Oberfläche niederschlagen. Eine verzinnte Bronze könnte nach der Behandlung also verkupfert worden sein. Sieht Scheiße aus. Vielleicht kann Cowboy erklären ob der Niederschlag in Abhängigkeit von der Spannungsreihe vor sich geht, und ob man ihn irgendwie unterbinden kann.

                  Kommentar

                  • Cowboy

                    #10
                    Es empfielt sich,bei Behandlungen von Münzen mit Komplexon etc.
                    die EDTA-Lösungen mit 0,5-1% Gehalt anzuwenden,wenn nur eine geringfügige Abtragung der Patinaschicht und damit die Schmutzlösung erreicht werden soll.Solche gering konzentrierten Lösungen lassen sich durch längeres Lagern in destilliertem Wasser und 10 Prozent Ethanol (Alkohol) bei Zimmertemperatur sehr gut ausspülen.Natürlich ist gute Nachtrocknung vor dem Konservieren immer zu raten!
                    Generell am Schonendsten ist die Anwendung der Chelatbildner
                    bei pH 7,d.h. im Neutralbereich.Dies kann durch geeignete Pufferung leicht ermöglicht werden.Günstig ist der Zusatz von wenig Tenid,das sind Netzmittel,sie setzen die Oberflächenspannung der Reinigungslösung herab,dadurch kann diese die Oberfläche besser benetzen.Auch das Herausspülen aus Rissen wird wesentlich erleichtert.
                    Bei den zahlreichen Patinastücken auf sehr stark verwitterten Kupfermünzen zeigen sich nach einer Behandlung mit Tetranatrium-EDTA keine negativen Veränderungen.

                    Kommentar

                    • restaunix

                      #11
                      Die Angabe von ph 4 bezieht sich auf Kupfermetalle wegen der Eingangsfrage mit der Münze.

                      In diesem Fall ist Komplexon noch weniger reaktiv als bei ph 7.

                      Andere Metalle benötigen für die korrekte Bearbeitung einen anderen ph Wert ! Das muß man unbedingt beachten.

                      Metallische Niederschläge hatte ich bereits zwei Mal (vergoldeter Kupferrahmen, verzinnte Bronze).

                      Kommentar

                      • Berny
                        Geselle

                        • 30.08.2001
                        • 63
                        • Saarland/ Mitte
                        • 6000 PRO XL

                        #12
                        Wiedermal vielen Dank

                        ...besten Dank an euch Profis!!!!

                        Achja, Cowboy, könntest du mir die Anleitung mailen??

                        Gruß Berny

                        Kommentar

                        • Cowboy

                          #13
                          Original geschrieben von restaunix
                          Metallische Niederschläge hatte ich bereits zwei Mal (vergoldeter Kupferrahmen, verzinnte Bronze).
                          Die sogenannte Zementation,das Niederschlagen von Metallionen auf unedleren Metallen,kann durch Zugabe von etwas Zink- oder Magnesiumpulver meistens gemindert werden.
                          Verstehe ich das richtig,auf dem vergoldeten Rahmen hat sich ein Metall abgeschieden?Dann müßte es edler sein als Gold.

                          Kommentar

                          • restaunix

                            #14
                            Genau, das hat mich ja auch gewundert deswegen meine Frage gestern, ob der Niederschlag unbedingt in Abhängigkeit von der Spannungsreihe vor sich geht, oder ob die gelösten Metallionen sich auf JEDEN metallischen Untergrund absetzen, der zufällig oben auf liegt.

                            Könnte natürlich sein dass das angebliche Gold zu einem hohen Prozentsatz aus Kupfer legiert war. (= sog. Rotgold)

                            PS: Danke für den Tipp mit dem Magnesiumpulver
                            Zuletzt geändert von Gast; 18.11.2001, 13:23.

                            Kommentar

                            • Cowboy

                              #15
                              Ja,das klingt nach Legierung mit geringem Goldgehalt,wahrscheinlich Au 333 oder vergleichbar.

                              Kommentar

                              Lädt...